Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

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sternschnuppe_

Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

Beitrag von sternschnuppe_ »

Hallo ihr Lieben,

meine kleine Tochter ist 7 Wochen alt. Sie ist ein liebes Baby, absolut kein Schreikind, nur wenn sie unzufrieden ist, ist sie nicht zu überhören. Dann schreit sie wirklich sehr laut.
Wenn mein Mann zu Hause ist, fühle ich mich sicher, weil ich weiß, da ist noch jemand da, der mir helfen kann, wenn ich nicht weiter weiß.
Wenn ich mit ihr alleine bin, bekomme ich schnell Angst, wann sie das nächste Mal schreien wird... Ich hab immer Panik vor einer Situation, in der ich sie nicht beruhigt bekomme. Zumal ich, wenn mein Mann arbeiten ist von 8 - 17 Uhr, manchmal 17:30 Uhr alleine mit ihr bin. Die Zeit kommt mir dann echt manchmal ewig vor. Ist ja auch fast den ganzen Tag, da ich die Nächte auch übernehme (außer am WE). Mein Mann unterstützt mich wirklich sehr, ich wünschte mir nur manchmal, er wäre dauerhaft zu Hause :D oder nur vormittags weg.

Manchmal krieg ich regelrecht Panik, wenn sie schreit und ich nicht weiß, was ihr fehlt. Es ist für mich der absolute Horror sie länger schreien zu hören. Normalerweise konnte ich sie immer super beim Stillen an der Brust beruhigen aber manchmal gibt es Phasen, da spuckt sie die Brust immer wieder aus und dockt dann wieder an und dieses Spiel geht ewig so weiter und ich weiß nicht wieso. Das macht mich dann richtig nervös und muss dann mal Pause machen.

Kennt das jemand von euch auch? Ging es jemanden beim ersten Kind ähnlich? Ich fühle mich oft noch immer so unsicher, mein Mann ist da irgendwie ruhiger...
Zumal dann manchmal noch die blöden ZG dazu kommen... Was wenn ich gerade in so einer Situation ausrasten könnte. Das sind für mich die schlimmsten Gedanken...und der Horror.

Hat jemand einen Tipp, wie man ruhiger und gelassener wird mit kleinem Baby? Auch wie man die Zeit besser nutzt? Find es eigentlich schade, dass ich gefühlt die Zeit "absitze" bis ich nicht mehr alleine mit ihr bin. Ich liebe sie so sehr und will ihr eine gute Mutter sein, nicht nur ängstlich und unsicher.

Ich finde das Forum hier so viel besser, denn in anderen gibt es immer diese "Supermütter", die einen dann noch mehr an sich selbst zweifeln lassen.

Über Antworten würde ich mich riesig freuen.

Lg Sternschnuppe
Löwenmutter

Re: Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

Beitrag von Löwenmutter »

Hallo,

so wie die ging es einer guten Freundin von mir auch. Wir haben dann zusammen einen Plan gemacht. Ich schreib es einfach Mal auf, vielleicht kann es ja für dich oder andere nützlich sein.

Zuerst haben wir eine Liste mit Gründen für das Schreien gemacht: Hunger, Bauchweh, müde, möchte Kontakt/ Langeweile, Windel voll. Und dann haben wir ergänze was bei welchem Problem zu tun ist.... Meine Freundin hat dann die Punkte geprüft. War das Baby satt und trocken hat sie versucht es hin zu legen. Wenn das nicht ging, hat sie die kleine ins Tuch genommen. Wenn das Baby da dann weiter gebrüllt hat war das eben so. Es hat sie dann nicht mehr so sehr gestresst, Hunger, Windel voll oder anderes war ja ausgeschlossen.

Manchmal hilft es auch sich zu sagen, dass das Baby auch wenn es noch so klein und zart ist, ein kompetenter kleines Wesen ist. Ein Menschenbaby ist für ein Leben auf dieser Erde gemacht, es verträgt Lärm und Wind und wilde Geschwister. Und dein Baby hat Glück, denn es hat eine sehr bemühte Mama die sich sorgt und sich Gedanken macht! Es ist völlig normal als frische Mama auch Mal gestresst zu sein. Gestalte deinen Tag für dich, mache was Dir gut tut und nimm dein Baby einfach mit. Triff Freundinnen, geh in den Wald oder einkaufen, telefoniere wenn du Lust hast oder höre Musik. Küche was schönes für dich und dein Baby ist dabei. Babys sind oft am friedlichsten wenn um sie herum ein bisschen leben ist. ( Manchmal wird dann am Abend gebrüllt weil der Tag so spannend war aber dann ist dein Mann ja zurück). Falls du noch keine Trage/ Tragetuch hast kann ich dir das sehr empfehlen. Und wenn du müde bist dann schlafe mit deinem Baby, der Haushalt läuft ja ( leider) nicht weg.

Ich wünsche dir alles gute. Du wirst wieder die " alte" starke fröhlich Frau die du immer gewesen bist. Nur ein bisschen Geduld, alles wird gut.
sternschnuppe_

Re: Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

Beitrag von sternschnuppe_ »

Hallo Löwenmutter,

vielen Dank für deine liebe Antwort.
Das ist wirklich ein super Ansatz. Mein Mann sagt auch immer, dass er erstmal diese Punkte durchgeht. Ich mache das auch aber wenn man das bewusster macht, fällt es am Ende leichter zu akzeptieren, wenn das Baby mal ohne ersichtlichen Grund brüllt.

Die Idee mit dem Tagesablauf ist auch super. Bisher habe ich mich da auch noch nicht ganz so getraut, weil ich mir unsicher war, ob da manchmal zu viele Reize für die Kleine sein könnten. Andererseits habe ich auch schon festgestellt, dass es ihr gut gefällt, wenn sie mehr Stimmen im Hintergrund hört, denn wenn man alleine mit ihr ist, ist es ja doch leiser.
Hast du das mit dem Tagesablauf auch so gemacht?

Ich hab nur noch bedenken, wenn sie da viel schreit... andererseits tut es auch gut, etwas mehr raus zu kommen und so vergeht der Tag dann auch schneller...
Ich werd es auf jeden Fall mal versuchen!

Vielen lieben Dank!
Sophie

Re: Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

Beitrag von Sophie »

Hallo Sternschnuppe,

mach etwas was dir gut tut, während dein Kind dabei ist. So wie es Löwenmutter schon vorgeschlagen hat. Ich höre zum Beispiel Podcasts oder Hörbücher (zum Lesen bin ich abends einfach zu müde). Ich lasse mein Hörbuch einfach neben zu etwas laufen, während ich zum Beispiel die Wäsche aufhänge und mein Kind unter den Wäscheständer lege. (Das liebt er total, die bunten Farben überall und ich muss ihn nicht aktiv beschäftigen und mache dabei noch den Haushalt :wink: ) Oder einfach mal nach draußen mit dem Kinderwaagen, Köpfhörer rein und Musik laut. Dann ab zum nächsten Bäcker und ein Schokocrossaint für die Seele kaufen.

Ach und übrigens keine Angst dass du „ausrasten“ könntest. Ich kenne diese fiesen ZG und die Sorge, man könnte sie irgendwann doch ausführen, aber NEIN. ZG werden nicht ausgeführt, dein Kopf spielt dir einen Streich! Es klingt als wärst du eine sehr tolle fürsorgliche Mama, ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße
Sophie
sternschnuppe_

Re: Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

Beitrag von sternschnuppe_ »

Hallo Sophie,

danke für deine Antwort und die tollen Ideen.
Ich hoffe ja, dass sie auch bald etwas mehr ihre Umwelt betrachtet, damit man ihr z.B. etwas zeigen oder ein wenig spielen kann. Wenn die Zeit anfängt, wäre das auch schon eine kleine Erleichterung. So wie bei dir mit der Wäsche.
Langsam schaut sie neuerdings schon nach ein paar Dingen.

Was hilft euch, wenn die Mäuse doch mal länger laut schreien? Wie haltet ihr durch? Ich find den Ton manchmal ganz furchtbar und hab innerlich das Gefühl, ich müsste das so schnell wie möglich "abstellen".

Seid ihr auch ab und zu mal ein bisschen genervt, obwohl ihr ja wisst, dass es ja noch Babys sind?

Lg Sternschnuppe
Löwenmutter

Re: Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

Beitrag von Löwenmutter »

Hallo,

wie geht es dir inzwischen? Ich habe leider übersehen dir nochmal zu antworten.
Ich habe mit meinen Babys immer gemacht was Abstand. Vor allem bin ich viel draußen gewesen. Wenn du unterwegs bist und das Baby schreit ist das natürlich nervig. Es gibt auch immer wieder Leute die meinen dann Ratschläge verteilen zu müssen. Da muss man dann eben eine gute Antwort im Kopf haben.
Im großen und ganzen waren die Babys aber unterwegs im Tragetuch immer sehr glücklich. Habe im Tragetuch auch immer gestillt, dann bräuchte das Baby nicht raus.

So richtig Struktur in den Tag bekommen haben wir immer erst im 2. Halbjahr. So ab 6 Monaten gab es Regelmäßigkeit bei den Schläfchen und beim Essen, vorher nicht.

Melde dich gerne wenn du Fragen hast, nach 4 Babys kenne ich fast alle potentiellen Katastrophen 😂
Susilein86
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Re: Hilflosigkeit und Angst wenn das Baby schreit

Beitrag von Susilein86 »

Hallo,

auch wenn der Post schon sehr alt ist möchte ich mich dazu äussern.
Mir gehts bzw. ging es genau so.
Ich Liebe meinen Sohn sehr und kann es einfach nicht ertragen wenn er schreit . Ich merke das ihm dann etwas Unbehagen bereitet und möchte das so schnell wie möglich abstellen. Gelingt es mir nicht werde ich nervös, bekomme Angst und rege mich auf... auch die Tonhöhe geht mir durch Mark und Bein.
Anfangs war es noch ganz einfach. Mein Sohn hat entweder geschlafen oder gegessen. Als dann so Sachen wie Bauchweh dazu kamen wurde es schon schwieriger.
Auch ich habe die Zeit mit meinem Baby zu Hause nur abgesessen und darauf gewartet bis endlich mein Mann wieder kommt. Anfangs habe ich noch Hörbuch gehört oder den Fernseher angemacht. Darauf hatte ich dann aber auch irgendwann keine Lust mehr...

Ich wünschte dass ich auch endlich die entspannte und halbwegs zufriedene Mama sein kann die ich gerne wäre.

Liebe Grüße
Susilein
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