Wie können unsere Kinder damit umgehen?

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hanna

Wie können unsere Kinder damit umgehen?

Beitrag von hanna »

Ihr lieben Frauen
Kaum habe ich unter "positiv" geschrieben, ich dürfe mich wohl getrauen, zu sagen, es gehe mir besser, kam der GROSSE Dämpfer, ich will darüber eigentlich nicht schreiben, denn ich komme mir wie eine Versagerin vor und langsam werde ich abergläubisch (so im Stil, ich hätte das nicht sagen dürfen, das ist nun die Strafe für diese Voreiligkeit, wie wenn mich die Krankheit daran erinnern will, dass sie noch da ist, gruselig und völliger Bullshit, aber trotzdem....).
Was mir dabei aber wieder einmal so sehr zu schaffen gemacht hat, sind meine Kinder, insbesondere die "Grosse" (2,5 J). Wenn sie mich dann tröstet und sagt "Mama, nid brüele" (= nicht weinen) oder anfängt, das Trostlied zu singen und mich streichelt, dann macht mich das derart fertig. Ich habe sooooo grosse Schuldgefühle. Ich denke, was tue ich denn meinem Kind an, die wird mit Sicherheit einen Knacks für den Rest des Lebens haben, es darf doch nicht sein, dass man mit 2einhalb seine Mama trösten muss und das miterleben muss. Das sind einfach zuviel unkontrollierte Emotionen für so ein kleines Wesen, ich mache die doch total kaputt!!!
Eine Freundin von mir meinte, dass es Bücher zu dem Thema gibt (also Kinderbücher meinte sie). Habt ihr damit Erfahrung?
Traurige Grüsse von
Hanna
rebecca

Beitrag von rebecca »

Ich finde nicht das es schlimm ist, es kommt nur darauf an wie ich so eine Situation gestalte. Traurig sein ist normal und getröstet zu werden ebenso. Wenn sie das von dir erlebt getröstet zu werden möchte sie es auch tun wenn dir danach ist.
Die Körpersprache verrät so viel mehr als wir denken und Kinder sehen so etwas. Du kannst ihr sagen das es nicht wegen ihr ist sondern das du traurig bist und das weinen hilft. Sag ihr das du sie lieb hast und glücklich bist das es sie gibt. Das sie ein tolles Kind ist. Ich finde es schön wenn Kinder an die Welt der Gefühle heran dürfen und manchmal ist es eben traurig und zum heulen. Rede mit ihr , sie wird es verstehen.
Alles liebe Rebecca
Sas

Beitrag von Sas »

Liebe Hanna,

Ich sehe das genauso wie Rebecca, Traurigkeit gehört eben auch zum leben dazu. Du kannst mit ihr reden, damit sie weiß, dass Du nicht wegen ihr weinst. Und als Versagerin sollst Du Dich schon gleich gar nicht fühlen. Du bist krank, du kannst nichts dafür. Diese blöden Schwankungen gehören dazu. Das hat auch nichts mit Aberglauben oder sowas zu tun. Es ist einfach "normal" und gehört zu unserem steinigen Weg. Ich wünsche Dir, dass es nur ein kurzer Hänger ist.

Saskia
Daniela 05

Authentisch sein...

Beitrag von Daniela 05 »

ich kämpfe selbst mit genau demselben Problem.Mein Großer ist auch 2einhalb und gestern zum allerersten Mal habe ich es zugelassen an seiner Schulter zu weinen.

Ich meine dann immer, dass er nicht schuld ist und ich einfach traurig bin und mir einern großen Schnulli wünsche :-)
.Ich denke auch, dass das ganz wichtig ist.Einfach authentisch zu sein.Kinder fühlen wenn es uns nicht gut geht und da hilft kein "ich reiss mich jetzt zusammmen" oder "ich spiel die Starke".Das hab ich versucht, das ist aber nicht loyal.

Ich hab mit meiner ehem.Thera darüber gesprochen und sie meinte in diesem Fall "Es gibt keine 100% Familien, wo alles passt" :Und das stimmt mit Sicherheit.Das ist nur ein Klische...ebenso wie "Wir Mütter müssen glücklich sein, tolle Hausfrau und gute Liebhaberin...blablabla..."

Solange wir unsere Emotionen zulassen sind wir authentisch.Und es ist doch gut wenn unsere Kinder für uns da sind.Wir sind ja auch für sie da und das ist das Band der Liebe-keine Angst vor der Überverantwortlichkeit!! Man darf traurig sein und weinen, das ist doch normal

GLG Dani
hanna

Beitrag von hanna »

Ich danke euch für eure Antworten. Ich weiss nicht, es ist nicht so, dass ich denke, traurig sein oder weinen sei nichts, das Kinder sehen dürften. Aber die Situationen, bei denen ich mir Sorgen mache, sind eben viel schlimmer als nur weinen. Ich habe letzte Woche bei diesem Zusammenbruch nicht nur geweint, ich war regelrecht apathisch, konnte über mehrere Stunden fast nicht mehr reagieren und habe die ganze Zeit gezittert. Meine Tochter war sichtlich verunsichert. Es war wirklich der Horror. Wenn ich daran denke, zieht sich mein Herz richtig zusammen und ich fühle mich so schuldig. Ich bin überzeugt davon, dass das einem Kind nicht gut tut, so sehr ihr mich davon überzeugen wollt, es könne auch etwas Gutes haben, das glaube ich schlicht nicht.
Ich danke euch trotzdem für eure Worte, es tut einfach gut, in dieser Situation nicht ganz alleine gelassen zu werden.
Hanna
Jenny

Beitrag von Jenny »

Nun, vielleicht hilft dir ein beispiel aus meiner eigenen Kindheit, um zu verstehen, dass deine Kinder nicht unbedingt einen Schaden davontragen müssen: Meine Mutter ist Migränikerin. Vor dreißig, fünfunddreißig Jahren gab es noch nicht wirklich wirksame Medis dagegen und so war sie oft einen ganzen Tag lahm gelegt und konnte uns, ganz im Gegensatz zu sonst, wo sie eine aufopfernde Mutter war, nur notdürftig versorgen. Sie hat uns Leid getan, aber wir wären nie auf die Idee gekommen, wir seien in irgend einer Weise Schuld an ihrem Zustand, wenn sie nicht irgendwann angefangen hätte, uns mit ihrer Krankheit zu erpressen und zu manipulieren! Was ich sagen will: Solange deine Kinder das Gefühl haben, du bist krank, aber sie sind nicht Schuld daran und auch der Papa nicht, werden sie damit umgehen können.
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Hoi, Hanna!

Ich finde Jennys Argumentationskette sehr logisch! Deswegen muss ich das jetzt auch nicht wiederholen! Aber, mal was anderes: Wenn du merkst, jetzt kommt der Mist wieder hoch, dann schreib uns schnell. Hab ich neulich auch so gemacht, und das hat ein wenig geholfen. Dass die Krisen dazu gehören, weisst du vermutlich, gelllll?

War jetzt zu faul, das nachzulesen, aber nimmst du ein Medi? Machste Thera? Hast du Notfallhilfen daheim? Man kann das Achterbahnfahren nicht wirklich stoppen. Die Kiste muss langsam ausrollen. Aber, man kann sich anschnallen!

Grüssli

Muschelkalk
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