Mein Sohn hat oft Angst

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Sabrina M.

Mein Sohn hat oft Angst

Beitrag von Sabrina M. »

Hi ihr Lieben,

ich mache mir mal wieder Sorgen um meinen kleinen Schatz. Er hat in letzter Zeit sehr viel Angst vor Insekten. Wenn er einen Käfer sieht, äußert er ganz klar seine Angst davor. Es reicht schon, wenn eine Mücke im Buch abgebildet ist. Da er mit 1, 5 Jahren schon sehr gut sprechen und verstehen kann, besteht leider kein Zweifel daran
Nun mache ich Sorgen, ob das noch normal ist oder nicht. Wie würdet ihr darauf reagieren?
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

ach weißt Du,

ich würde das erstmal nicht so hoch werten. Ich würde ihm seine Angst zugestehen, also z.B. in den Büchern sagen:"Ja, Du hast wohl Angst vor der Mücke, das verstehe ich. Wir blättern mal um. Es ist ja zum Glück nur ein Buch."

Im "echten" Leben würde ich ganz ruhig bleiben, wenn er Angst zeigt und das Tier verscheuchen. Dann würde ich ihm öfter ganz nebenbei zeigen, daß Du mit solchen Viehchern ganz normal umgehst. Also z.B. mal einen Marienkäfer über Deinen den Arm krabbeln lassen. Ihn würde ich dazu nicht zwingen, das geht nur nach hinten los.

Die Zeit wird das schon richten,

Grüße von Leuchtkäfer
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Dankeschön für die lieben Worte und Tipps. Ich hoffe nur, dass er nix von mir abbekommen hat. Leider werden ja in den meisten Fällen die Ängste der Mutter auf das Kind übertragen. Aber ich mache wirklich alles, um meine Ängste zu bekämpfen.

Heute morgen ist er weinend aufgewacht und hat am ganzen Körper gezittert. Solche Situationen ziehen mich dann immer sehr runter und lassen mich zweifeln. Ich möchte doch nur, dass es ihm gut geht.
BB77

Beitrag von BB77 »

Hallo Tili,
ich kann mich Leuchtkäfer nur anschließen. Du darfst das nicht überbewerten. Soweit ich weiß ist es ein Entwicklungsschritt, wenn Kinder plötzlich Angst verspüren. Das kann von heute auf morgen auch die Angst vorm Staubsauger sein oder vor Höhen oder oder oder. Und viele Ängste legen sich genau so schnell wieder wie sie gekommen sind, wenn sie von den Eltern nicht überbewertet werden.
Auch das Weinen im Schlaf ist ganz normal - es gibt sogar einen Namen dafür, weil das fast alle Kinder durchmachen: Nachtschreck.

Also mach dir keine Sorgen, es liegt ganz sicher nicht an Dir.

LG BB
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

auch ich kann mich nur meinen Vorschreiberinnen anschließen. Versuche das wirklich nicht über zu bewerten. Ängste die kommen und gehen sind normal in der kindlichen Enwickelung und haben auch mit der gigantischen Reifung und Lernens des Gehirns zu tun. Je normaler und gelassender du mit seinen Ängsten umgehst, umso leichter lernt dein Zwerg von dir und übernimmt mit der Zeit diese Gelassenheit.

Du hast geschrieben, du hast Angst, dass dein Sohn die Ängste "von dir hat". Das verstehe ich, ging mir auch oft so, aber du arbeitest an deinen und somit machst du alles richtig. Ein Kind nimmt nicht Schaden, wenn eine Mama wir wir z.B. an Ängsten leidet und sich aber helfen läßt. Es wäre nur dann fatal, wenn wir keine Hilfe in Anspruch nehmen würden.

Ich erzähl dir kurz von meinem Sohn: Er hat mein Naturell - introvertiert, sensible und eher vorsichtig bzw. "ängstlich" - geerbt. Aber daneben auch die Zähigkeit und den Willen (er ist ein sturer Widder :wink: ) etwas zu erreichen. :wink: Ich hatte schwere Zwangsgedanken, Angst und Panikattacken, hab mir helfen lassen und bin gesund geworden. Er ist ein diesem Umfeld aufgewachsen, war schüchtern, introvertiert - wie ich schon als Kind. Da allerdings besagtes UMFELD ganz anders bei ihm ist, als es bei mir war, verschwanden alle kindlichen Ängste mit der Zeit wieder. Wir haben bewußt ganz vieles anders gemacht, als meine Eltern damals bei mir und somit hat sich seine senisible Natur zu einem VORTEIL für ihn erwiesen. Das sehe ich heute da er schon 8 ist, ganz klar. Seine Schüchternheit hat er weitgehend abgelegt, seine Introvertiertheit ermöglicht es ihm, auch mal inne zu halten und er kann sich jetzt schon sehr sehr gut in andere hinein versetzen. Er ist kein Draufgänger, kann aber auch mal laut toben - er hat eine wunderbare Balance gefunden und das macht mich unsagbar glücklich. Er weiß heute auch bereits, an was für einer Krankheit ich gelitten habe und was die kleine weiße Tablette jeden morgen, für mich tut.

Ich hatte das Pech, dass meine damaliges Umfeld in der Kindheit mit diesen Wesenszügen nicht umgehen konnte - somit konnte sich in späterer Folge eine psych. Instabilität entwickeln.

Mein Sohn hat die selben Anlagen - aber eben nicht nur diese, sondern auch die von meinem Mann, das kommt auch dazu. Und eben ein bewußt gaaaanz anderes Umfeld - somit hat er alle Voraussetzungen, dass er meinen Weg im Sinne von psych. Erkrankungen nicht gehen wird.

Nochmal zurück zu dir: hör deinem Schatz immer gut zu, wenn er Ängste äußert, er soll das Gefühl haben damit immer zu dir kommen zu können. Bleib aber gelassen, erkär ihm alles was er wissen will - Wissen und Verstehen sind 2 starke Angstkiller. Und lebe ihm vor im Alltag wie du mit Ängsten umgehst. Angst ist völlig normal - sie gehört zum menschlichen Leben. Durch positives Vorleben ebnest du ihm den richtigen Weg!

Alles Gute dabei!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Hi Ihr Lieben!

Nochmal ein großes Dankeschön für Eure aufbauenden Worte.

Ich werde mein bestes geben und muss endlich mal gelassener werder.

Übrigens ist unser Sonnenschein ebenfalls sehr sensibel und eher introvertiert. Jedoch fast er auch schnell vertrauen zu fremden Menschen, wenn er merkt, dass sie sich wirklich für ihn interessieren. Und was er auf jeden Fall hat, ist einen starken Willen. Ich hoffe ebenso, dass er sich genauso gut entwickelt wie dein Kleiner Marika.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Das wird er - denn er hat DICH an seiner Seite!!!! Hab Vertrauen IN DICH UND IN DEINEN SONNENSCHEIN!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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