Zweites Kind Erfahrung

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Lavama
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Zweites Kind Erfahrung

Beitrag von Lavama »

Hallo in die Runde,

mein erstes Kind ist nun 16 Monate alt. Da kommen so langsam die Gedanken, nach einem zweiten Kind. Natürlich wird ein zweites Kind stressiger, aber meine Hauptangst ist, wieder eine Wochenbettdepression zu bekommen. Wie sind da eure Erfahrungen? Kennt ihr Experten zu Wochenbettdepression, mit denen man vorab auch mal sprechen könnte?

Ich hatte eine Wochenbettdepression mit Hauptsymptomatik Schlafstörung. Mir ging es wirklich nicht gut, sodass ich auch Suizidgedanken hatte.
Nun geht es mir schon länger wieder gut. Es war ein langsamer Prozess, aber es wurde immer besser. Escitalopram würde ich auch versuchen, Ende Mai auszuschleichen.
12/2021 Geburt meines Sohnes
Schlafstörungen, phasenweise nur 2-3 Stunden pro Nacht, bis es nicht mehr besser wurde
02/2021 Mirtazapin 7,5 - 15mg, inzwischen abgesetzt
04/2021 10mg Escitalopram, aktuell 2,5mg
Jana
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Re: Zweites Kind Erfahrung

Beitrag von Jana »

Liebe Lavama,
ich habe zwar noch keine Erfahrung was ein 2. Kind angeht, beschäftige mich aber auch schon ein bisschen mit dem Thema, auch wenn ich frühestens im September anfangen kann mein Medikament auszuschleichen und das dann auch ganz langsam machen möchte.
Mein Psychiater hat gesagt es muss auf keinen Fall ein zweites Mal passieren. Möglich ist es aber, wie einige Erfahrungsberichte hier im Forum zeigen.
Bei mir war das Stillen maßgeblich für die Entstehung meiner Schlafstörungen und Depression. Ich werde mir daher genau überlegen ob und wie ich stillen werde und da auf jeden Fall pragmatischer angehen zB dass von Anfang an mein Mann nachts ein Fläschchen gibt, damit ich mich erholen kann. Außerdem würde ich mir beim zweiten Mal viel mehr Hilfe von Freunden und Familie organisieren. Die hätten mich nach der ersten Geburt schon unterstützt, aber ich wollte das damals nicht. Und ich würde mit meinem Psychiater und meiner Therapeutin sprechen damit sie auf Abruf sind, damit ich nicht wieder ewig auf einen Termin warten muss. Vielleicht gibt es bei dir auch Dinge, die du anders machen würdest und Vorkehrungen die du schon mal treffen kannst, falls es doch nochmal passiert?
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
Sertralin 100mg
Trimipramin 50 mg (inzwischen abgesetzt)

Stabil seit September 22
Fight4you
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Re: Zweites Kind Erfahrung

Beitrag von Fight4you »

Hallo ihr zwei,

Haben eure Ärzte gesagt, dass ihr eure AD absetzen müsst vor einer neuen Schwangerschaft?
Das ist nämlich in den meisten Fällen nicht notwendig. Vllt hilft das, etwas den Druck rauszunehmen, es ohne Medikament schaffen zu müssen. Ein guter Arzt würde vor und während der SS auch Blutspiegelmessungen durchführen und das Ganze begleiten.
Ich bin grad schwanger mit Nr 2, Nr 1 wird im Sommer 3.
Habe die Schwangerschaft mit meinem Doc besprochen und auch „geplant“, um auch im ungünstigen Fall, dass es nochmal zur PPD kommt, direkt aufgefangen zu werden. Mein Doc sagte mir; dass viele Frauen beim 2. mal wenn dann nicht so schlimm erkranken wie beim 1. Mal, weil einfach die Umstellung nicht mehr so groß ist wie von 0 auf 1 Kind. Man weiß quasi schon mehr was auf einen zukommt.
Klar hab ich auch Angst, dass es mich nochmal trifft, aber es war beim 1. nach 1 Jahr wieder gut, ich hab mein Leben wieder bekommen, also wird es auch wieder klappen. Bin aber trotzdem auch froh wenn die Familienplanung abgeschlossen ist und ich diese krassen Hormonumstellungen nicht mehr durchmachen muss 😅

Viele Grüße!
Jana
Beiträge: 75
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Re: Zweites Kind Erfahrung

Beitrag von Jana »

Liebe fight4you,
erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Das mit den Blutspiegelmessungen ist ein guter Tipp, werde ich dann auf jeden Fall auch machen! Was die Medis angeht, hab ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht so intensiv damit beschäftigt, aber hatte hier im Forum auch schon gelesen, dass es da verträgliche gibt. Ich will eh nach einem Jahr versuchen auszuschleichen...aber es ist gut zu wissen, dass es da noch Möglichkeiten gibt, falls es nicht klappt!
Das was dein Arzt bzgl 2. Erkrankung sagt macht total Sinn für mich. Ich glaube auch fest daran, dass mich die Erfahrung einmal wieder gesund geworden zu sein davor schützt, dass es nochmal so schlimm wird...
Liebe Grüße von Jana

Beginn PPD 1. Kind Mai 22
Sertralin 100mg
Trimipramin 50 mg (inzwischen abgesetzt)

Stabil seit September 22
Lavama
Beiträge: 24
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Re: Zweites Kind Erfahrung

Beitrag von Lavama »

Danke für eure Antworten:) ich wollte, egal ob zweites Kind oder nicht, auch Escitalopram ausschleichen. Wenn es nicht klappt, natürlich auch okay.
Aber guter Hinweis, dass es verträgliche gibt. Im Mai bin ich bei meiner Ärztin und spreche das Thema mal an. Die frühen Hilfen, haben mir damals auch geholfen, würde ich auch nochmal ansprechen. Würde mir evtl auch einen kognitiven Verhaltenstherapeuten suchen, hatte damals einen psychodynamischen Therapeuten.
12/2021 Geburt meines Sohnes
Schlafstörungen, phasenweise nur 2-3 Stunden pro Nacht, bis es nicht mehr besser wurde
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Schneeflocke
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Beiträge: 238
Registriert: 17:07:2022 12:21

Re: Zweites Kind Erfahrung

Beitrag von Schneeflocke »

Die Medikamente, die als verträglich gelten sind einfach nur schon viel erprobt. Du kannst dich auch bei embryotox erkundigen. Mir sagte man dort, das ich auch bei meinem Medikament bleiben kann wenn ich gut damit eingestellt bin. Es gibt halt noch nicht so viele Testberichte zu allen Medikamenten.
Ich fragte dort nach, weil ich Angst hatte ein anderes Medikament nehmen zu müssen und mit dem vielleicht nicht zurecht zu kommen.
Ich bin wie ich bin und das ist gut so!
meow
Beiträge: 12
Registriert: 03:01:2023 14:30

Re: Zweites Kind Erfahrung

Beitrag von meow »

Hallo zusammen,

Ich hatte das gestern auch mit meiner Therapeutin besprochen. Ich merke jetzt schon, dass ich es packen würde, da ich jetzt weiß was auf einen zukommt mit einem Neugeborenen und ich Fortschritte mache mit meiner Therapie. Das DAUERT aber noch, bis ich stark genug bin. Wie schon erwähnt, würde ich das mit dem Stillen genauso pragmatischer angehen. Das wäre eine große Entlastung und vor allen Dingen diese Hormonelle Achterbahn vom Stillen und dazu noch eine Schilddrüsenerkrankung - keine so gute Mischung 🙈
Auch hab ich jetzt schon ein Netzwerk und es hat sich alles ein bisschen eingespielt. Mit dem Partner muss ich noch ein bisschen reinfinden in die Elternrolle, das braucht noch Zeit. Sobald ich über längere Zeit Stabilität fühle, würde ich drüber nachdenken. Allerdings meinte meine Therapeutin, dass ich ruhig dann auch mal die Ruhe genießen darf und nicht schon in die nächste Herausforderung rein springen muss 😄

Ich lass es auf mich zu kommen. Wir wollten eigentlich den Abstand zu beiden nicht so groß haben, aber Mittlerweile ist mir das egal. Es kommt wie es kommt 😌

Auch würde ich Medikamente während der Schwangerschaft weiter nehmen. Ich bin gut betreut mit einer Psychiaterin und ich vertraue ihr voll und ganz und die meinte das ist überhaupt kein Problem.

Ich hab inzwischen gelernt, dass ich es mir so EINFACH WIE ES GEHT machen darf. Ich mach’s mir leicht in jedem Bereich. Und das bedeutet LOSLASSEN. Auch zb vll von der Wunschvorstellung nochmals zu stillen, der Wunsch vieles alleine zu packen, etc.

Oftmals halten wir glaube ich an so Wünschen fest, wo wir es uns toll ausmalen, wir denken vll: „Wenn ich das schaff, dann fühle ich mich xy / dann bin ich glücklich“
Ich denke da dürfen wir uns gerne den Druck rausnehmen und einfach hinterfragen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine?

Fühlt euch alle gedrückt ❤️
Meow
1 Kind (Geburt Anfang 2022)

3 Monate nach Geburt PPD
4 Monate stationsäquivalente Behandlung danach Gesprächstherapie
(Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto, HSP)

Anfang 2023 mit AD angefangen:
100mg Sertralin - SOOO froh den Schritt gemacht zu haben!
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