gut gemeinte Ratschläge und Patentrezepte

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Runespoor

gut gemeinte Ratschläge und Patentrezepte

Beitrag von Runespoor »

Hallo zusammen!
Irgendwie muß ich das mal los werden weil es in mir brodelt. Hatte gestern ein Gespräch mit einer Freundin am Telefon das letztendlich ziemlich abrupt von meiner Seite endete. Sie rief zu einen ungünstigen Zeitpunkt an. Fiona wollte ihren Brei, ich die Freundin aber nicht abwimmeln, weil wir was zu bereden hatten. Also statt zusagen ruf später an kämpfte ich den Kampf Kind-Freundin-Brei-Telefon. Fiona wurde unruhig ich nahm sie hoch und kniff sie dabei in den Bauch, woraufhin sie zu weinen begann. Ich entschuldigte mich bei der Kleinen und da kam dann von meiner Freundin der Spruch: LEg sie doch einfach ins Bett und laß sie das mit sich selbst ausmachen" Ich sagte: "Solche Ratschläge kann ich gar nicht gebrauchen. Fiona hat sich weh getan und weint." Aber es ging gleich weiter "So lernt dein Kind nie mit Frust umzugehen, du kannst nicht 24 Stunden um sie sein und bla. Ich dachte ich bin im falschen Film. LEtztendlich war mir das zu blöd und ich legte einfach auf. Ich war echt geladen. Ich habe nix gegen Tips, auf diese Ratschläge von oben herab reagiere ich total allergisch. Vorallem hat diese Frau gerade mal ihr erstes Kind bekommen, ist total unsicher und ihre Weisheiten kommen von irgendwelchen Nachbarinnen mit größeren Kindern oder aus Ratgebern. Mich machte auch so sauer das ich nie auf diese Art mit ihr oder einer anderen Frau reden würde, sondern wenn mir was auffällt es in Frageform formulieren, damit sich der jenige nicht angegriffen fühlt und sich rechtfertigen muß. Aber ich kriege sowas irgendwie immer ab. Blöd Gruß Antje
sunshine

Beitrag von sunshine »

Hallo Du,

ich hab jetzt ordentlich gelacht, denn mir gehts genauso wie dir.
Irgendwie scheine ich Leute zu motivieren mir zu sagen wie und wann ich was besser zu machen habe, zbsp. ist mein Sohn im Feb. 4 geworden, und macht das große Geschäft erst seit 3 Monaten ins Klo. Meine super Freundin sagte daraufhin: Es wundert mich nicht, er kann nicht loslassen denn er schläft bei euch im Bett - du lässt ihn auch nicht los!!!

HÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHH???????? Ich würde niemals solche Aussagen einer Mutter gegenüber machen, ich find auch nicht alles super was sie mit ihren Kindern macht, aber es ist ihre Art sie zu erziehen, und genaus möcht ich mein Recht herausnehmen und meine Dinge auf meine Art zu lösen!!!!!!!!
Ich kann auch gaaaaaaaaaaaaaaaanz schlecht mit solchen Dingen umgehen, noch Wochen später kann ich mich tierisch darüber aufregen!!!

Falls du eine Strategie entwickelst, lass mich dran teilhaben!!!!
Christine
Jenny

Beitrag von Jenny »

Jajajajaja, diese leidigen Miterzieher.... :roll:
Ich hab mir für manche dummen Sprüche "Gegensprüche" ausgedacht, hatte bei insgesamt vier Kindern Gelegenheit genug, sie anzubringen - sie verfehlen nie die beabsichtigte Wirkung, nämlich das gegenüber mit offenem Mund dastehen zu lassen.
Wollt ihr hören? Also:

Im Supermarkt, der Griff nach den Cornflakes.
Eine Öko-Mutter:"Sind Sie sicher, dass das die richtige Ernährung für ein Kind ist?"
Antwort: "Das testen wir gerade. Wir nehmen an einer Studie der Uni Freiburg teil."

An der Kasse, Der Zwerg wälzt sich brüllend am Boden.
Eine Oma:"Dem gehört doch mal richtig der Hintern versohlt."
Antwort: "Find ich auch. Aber ist grad so schwer zu zielen, wenn der sich so wälzt. Meinen Sie, ein kräftiger Tritt tut es auch?"

Die berühmte Bemerkung der Schwester / Freundin / ..., man könne sein Kind nicht loslassen oder anderer pseudowissenschaftlicher Schwachfug.
Antwort: "Toll, dass du es schaffst, neben deinem Job auch noch Psychologie zu studieren! Machst du das per Fernstudium?"


Sicher fallen euch noch mehr solche Abwehr-Sprüche ein! Probierts nur aus und traut euch!
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Hi Ihr!
Bei Fremden bringe ich meist auch solche Sprüche. Zum Bsp als im Winter Fiona im Einkaufszentrum keine Mütze auf hatte meinte eine Frau mit Pelzhut : "Das arme Kind hat nicht mal nen Mütze auf den Kopf" ich darauf "Klar und bei 20 Grad im Center stribt sie so an ihren Erfrierungen"
Oder wenn die Kleine brüllt und alle schauen "Ich mißhandel mein Kind täglich weil ich denke das Schläge zu einer guten Erziehung dazu gehören. Sie nicht ?"
Naja aber der Klassiker war als Moritz nen Zahnkrampf bekam und deshalb ein Trupp junger Männer sich von uns wegsetzte "Jungs an euer Stelle würde ich mich kastrieren lassen, denn dann bleiben euch solche Szenen erspart" :twisted: :twisted:
Bloß bei Freunden, Familie und Bekannten ist es nicht so einfach. Besagte Freundin war gestern davor mir die Freundschaft zu kündigen und ich in meinen Brast auf den besten Wege darauf einzugehen. Das ging eine Weile per SMS weil ich noch Bücher von ihr habe die sie unbedingt wieder haben wollte, aber ich so sauer war das ich sie nicht abholen lassen sondern per Post schicken wollte. Sie meinte irgendwann wir seien doch erwachsene Menschen und warum ich nicht mit ihr reden will. Ich darauf weil ich einfach sauer und gekränkt bin. Denn diesen besserwisserischen Krabbelmutterton habe ich nicht von ihr erwartet. Und bevor sie sich eine Stufe höher mit erhobenen Zeigefinger stellt und richtet soll sie doch die Detail klären. Sie hat sich entschuldigt. Aber mein Freund war "begeistert" von dieser Kinderkacke :roll: :roll: Gruß Antje
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Was mir noch eingefallen ist, ist warum ich so heftig auf diese Miterziehenden Zeitgenossen reagiere. Grund ist das meine Schwester nach der Geburt ihres Sohnes mit diesen guten Ratschlägen von allen Seiten überhäuft und so verunsichert worden ist, das sie am Ende gar kein Feeling mehr dafür hatte was ihr und ihren Kind gut tut und was nicht. Sie ist auch so ein Typ der sich gerne rein quatschen bzw. sich leicht verunsichern läßt. Durch meine eigne Erkrankung entdecke ich Paraellen und glaube sie hatte auch eine Wochenbettdepression, dazu ein Kind mit Koliken....ich habe in Erinnerung das sie total abgemagert ist, ständig müde war und so äußerungen machte wie das sie ehe sie auf dumme Gedanken kommt ihr Kind schnappt und raus geht. Sie meinte sie war erst ein Jahr nach der Geburt wirklich wieder bei sich. Ich habe damals (hatte noch keine Kinder) geholfen wo ich konnte, sie entlastet und sei es das ich mit den Kleinen eine Runde durch den Park gelaufen bin. Ferner habe ich mir geschworen das mir sowas nie passiert wenn ich mal KInder habe. Das ich auf mein Gefühl höre. Nach Moritz Geburt war komischerweise meine Schwester die erste Person bei der ich gefragt habe wenn wirklich was war. Bei Fiona bin ich sicherer und wenn dennoch was ist, kann ich jederzeit Fionas Kinderärztin fragen die ziemlich fit ist und mit der ich gemeinsam überlege wie ich vorgehen kann. Das wars Gruß Antje
rosered

Beitrag von rosered »

Also ich bin da genauso wie du!!! Ich hasse nichts mehr, als irgendwelche Leute, die Große Reden schwingen, und eigentlich von nichts ne ahnung haben...

Überhaupt meine Schwiegerleute. Die wissen ja alles soooooooo viel besser, und haben doch überhaupt keine Ahnung. Meine Schwiemu ist ja jetzt schon zum dritten mal oma. Meine Schwägerin hat auch schon ein Kind. Und die machen doch Tatsächlich das Fläschchen für den Kleinen mit normalem Leitungswasser!!!!! Kein Abkochen!!! Einfach frisch von der Leitung!!!! Und sie nehmens mit der Hygiene für den Kleinen auch nicht so genau.

Und solche Leute wollen MIR erklären, was ich nicht alles falsch mache bei meinem Kind, und wie ich es besser machen soll ????

Na danke.... Da krieg ich sooooooooo nen Hals.... :evil:
Blauauge

Beitrag von Blauauge »

Ja, mit den "guten" Ratschlägen ist das so ne Sache.
Mir wurde auch geraten gleich nach der Geburt meiner Tochter, ich soll sie bloß nicht so oft auf den Arm nehmen, sonst gewöhnt sie sich noch dran.
Ihr müsst mal überlegen ein Tag nach der Geburt wurde ich schon darauf hingewiesen.
Und ich doofe Pute :D habs geglaubt und hab sie am Anfang wenig in meine Arme genommen obwohl ja gerade am Anfang das so wichtig für sie ist.

Könnte mich heut noch über diesen Ratschlag aufregen, denn mein Sonnenschein hat sich bestimmt nicht an meine Arme gewöhnt.
:D
Grüßle
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo,

ich kann da nicht so mitreden, aber eine Freundin von mir ist durch diese "tollen Ratschläge" erst richtig depressiv geworden. Bei ihr quatscht ständig jemand rein und erzählt ihr, wie man's angeblich besser macht. Irgendiwe macht sie immer alles falsch und das macht sie fertig.
Ich habe bei sowas jetzt in der Regel die passende Antwort parat. Aber am Anfang haben mich die Belehrungen (auch wenn sie gut gemeint waren) sehr genervt.

Gruß, Saskia
Jenny

Beitrag von Jenny »

Ich kenne das noch vom ersten Kind. Ständig wurde mir vermittelt, was ich alles falsch mache. Aber wie es "richtig" geht, bekam ich net gesagt. Eine Mutter müsse sowas spüren... Und ich armes Ding hab das noch geglaubt damals und mich völlig unfähig gefühlt, weil ich eben leider keine Hellseherin bin.
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Wie schon erwähnt habe ich mich gegen diese guten Ratschläge von anfang an gewehrt, da ich bei meiner Schwester gesehen habe, was das auslösen kann. Von meiner Mutter kamen schon vor der Geburt von Moritz Sprüche wie "Na kauf dir nen großen Sterilisator, denn wer weiß ob du überhaupt Milch zum stillen hast". Nach der Geburt von Moritz schien zu enttäuscht das ich nichts schlimmes zu berichten hatte, mich weder Stunden gequält noch halb drauf gegangen bin, sondern meinte "Es hat acht Stunden gedauert und die Geburt war okay". Als ich dann noch wagte ihre guten Ratschläge abzulehnen kam nur ein "DU hast ja eh schon immer gemacht was du wollest" und damit war das Thema auch durch.
Bei Moritz habe ich viel mit der Hebamme besprochen oder eben meine Schwester gefragt, weil bei der das Kinder kriegen noch nicht so lange her war. Bei Fiona war ich sicherer weil es das zweite Kind war und ich frage höchstens die Kinderärztin. Zum Beispiel weil die Kleine mit der Motorik etwas hinter her hinkt. Aber sie zeigte mir ein paar Turnübungen und so pendelt sich das langsam ein.
Es ist echt schwierig sowas nicht an sich heran zu lassen. Aber Jennys Tip mit der Sprüchen ist wirklich gut.Bei meiner 75 jährigen Nachbarin die mal Kinderkrankenschwester war und völlig veraltete Ansichten hat, habe ich mir angewöhnt einfach"Danke für den Tip, ich werde es ausprobieren" zu sagen, aber letztendlich mein Ding durchzuziehen. Gruß Antje
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