Rhythmus bei 2 Kindern

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Leuchtkäfer

Rhythmus bei 2 Kindern

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo zusammen,

wir sind knapp acht Wochen nach der Geburt des Kleinen noch dabei uns neu zu ordnen.

Eigentlich geht es ganz gut, aber die Nächte sind noch furchtbar. Der Kleine schläft nie mehr als 1 1/2 Stunden am Stück und vorher braucht er ca. 1 1/2 Stunden um einzuschlafen. Das läuft dann so, daß er alle zehn Minuten anfängt zu ruckeln und zu rudern, dann weint er und verliert den Schnuller. Schnuller wieder rein, warten bis er ruhig ist und zehn Minuten später, wenn ich gerade einschlafe, das gleiche Spiel.

Ich glaube, er ist einfach nicht müde genug, weil er tagsüber dann natürlich viel schläft. Im Kinderwagen oder Tragetuch schläft er drei Stunden am Stück, da schaukelt es ja so schön.

Dann kommt dazu, daß ich ihn zu Hause eigentlich nicht ablegen kann. Sobald er in die Waagerechte kommt, weint er. Ein Mobile oder so will er auch noch nicht angucken, da dreht er den Kopf weg und weint auch.

Also zusammengefaßt: Er trinkt, schläft oder weint und mag nicht liegen.

Wie soll ich da einen Rhythmus finden, um erstens das Leben mit dem Große zu organisieren und 2. bessere Nächte zu bekommen?

Ich habe schon versucht, den Kleinen tagsüber zu wecken. Das kann ich vergessen. Ich könnte ihn kopsfstellen, erschläft weiter, wenn er will.

Mein Mann muß wieder arbeiten, d.h. ich bin viel alleine mit den Kindern und finde es echt sauanstrengend.

Ich würde mich über viele Ideen oder ERfahrungen freuen, damit ich irgendwie Licht sehe, daß sich was ändern kann.

Grüße von Leuchtkäfer
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hey du,

au Backe, das kann ich mir gut vorstellen obwohl ich ja nur ein Kind habe. Aber ich hab einige Bekannte mit 2 Kindern und alle sagen, dass es mega anstrengend ist am Anfang.

Was ich nicht machen würde: Den Kleinen wecken und ihn quasi auf einen Rythmus versuchen umzustellen. Das klappt eh nicht - so kleine Babys brauchen einfach Zeit, da ist alles andere vergeudete Energie. Ich würde vielmehr versuchen das "Drum herum" für dich angenehmer zu gestalten. Ist natürlich auch nicht einfach. Aber was könnt ihr tun, dass du wenigstens zu mehr Schlaf kommst? Ich nehme an du stillst und daher stehst natürlich auch du Nachts auf?

Meine beste Freundin hat vor 2 Jahren genau das gleiche mit ihrem Baby erlebt. Nicht schlafen nachts, nicht ablegen können usw. usw.... Sie hat dann abgestillt - und von jetzt auf gleich hat der Kleine endlich geschlafen. Bitte nicht falsch verstehen, ich will keinesfalls sagen, dass du die Flasche geben sollst, sondern nur was ich selber schon so mitbekommen habe. Oder wenn ihr den Kleinen zu euch ins Bett nehmt Nachts? Ich weiß - auch das ist wohl eine nicht grad populäre Methode, aber das hat z.B. bei uns geholfen.

Kannst du dir unter Tags Entlastung holen von Verwandten (Oma, Opa?) Dass jemand vielleicht einfach mal 1-2 Stunden mit ihm spazieren geht - da ruckelts ja auch immer schön... :wink: Dann hättest du da wenig ein bissl Luft. Dein großer geht eh in den Kindergarten, oder? Vielleicht könntest du dir da eine "Kinder freie" Zeit einbauen?

Viele gute Tipps waren da wohl nicht dabei, gell.... :? aber ich wollte dir unbedingt schreiben. Vor allem würde ich nicht im Rythmus beim Kleinen anfangen, sondern wie gesagt versuchen die Rahmenbedingungen drum rum anders zu gestalten!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ria

Beitrag von ria »

Hallo Leuchtkäfer,

ich wünsch Dir auch noch alles erdenklich Gute zur Geburt. War lange nicht mehr hier und habe es jetzt erst mitbekommen.

Eine Bekannte von mir hatte die gleichen Probleme wie Du. Ihre Hebamme hatte ihr dann eine Federwiege und Pucken empfohlen. Das hat so super geholfen, dass meine Freundin nunmehr ihren Bekannten, die ein Kind bekommen, so eine Federwiege ganz stark ans Herz legt oder denen sogar zur Geburt schenkt. Die sind bisher auch alle begeistert.

Vielleicht wäre das ja auch was für Euch? Kannst du ja einfach mal googeln.

Alles Gute!!
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Na Leuchti,
ich weiss wie saumässig hart die erste Zeit ist, glaub mir, wir hatten genau die gleichen Schwierigkeiten. Aber ich muss mich da MArika anschliessen, ich habe abgestillt und prompt lief es bei uns runder.
Auch ich möchte nicht sagen: Still ab! Und dann klappt alles! Stillen ist wunderbar, WENN es funktioniert!!
Für mich war es besser, auf die Flasche umzustellen bzw. eigentlich für uns alle, denn Baby schlief besser und wir dementsprechend auch.
Mein einziger Tip wäre auch, dass du ihn weckst, wenn er zu lange schläft und ihn dann hinlegst, wenn er schlafen SOLL. Ist schwer, bei uns hat es auch kaum geklappt... :roll:
Hm was hab ich sonst noch gemacht?
Ich fürchte, mir fällt es nimmer ein...ich überlege und melde mich später wieder hier.
nikky77

Beitrag von nikky77 »

Hallo,

wollte dir mal als Leidensgenossin schreiben. Mein Kleiner ist am Donnerstag 7 Wochen alt und meine Große ist 2,5 Jahre.
Ich geh auch langsam am Zahnfleisch und hab Angst wieder wegen den Schlafentzug richtig in die Depression zu fallen,,,
Er kommt alle 2 Stunden zum stillen,,,,und abends ist er wach bis 2 morgens mindestens,,tagsüber schläft er dann,,,probier auch ihn tagsüber mehr zu beschäftigen aber wenn er schläft dann schläft er ....
Ãœberleg auch schon abzustillen,,,,aber ist immer so Sache Herz gegen Verstand,,,
Hab auch das Gefühl nur den Schlafmangel meiner Großen nicht mehr so gerecht zu werden :-(...
Alles nicht so leicht,,aber wir schaffen das.

sei lieb gegrüsst
mici

Beitrag von mici »

Hallo Leuchti,

tja, auch wenn es bei uns noch einigermaßen läuft... ich erwarte das dicke Ende täglich!!

Also, was ich mache, ist, die Kleine zu mir ins Bett zu holen und mir auf die Brust zu legen, wenn sie in der Wiege unruhig wird. Ich liege dann mit erhöhtem Kopfteil im Bett, sie auf mir drauf und das scheint sie zu beruhigen.

Oder ich lege sie neben mich und gebe ihr meinen kleinen Finger zum Nuckeln, den kann sie nicht verlieren und er scheint ihr besser zu schmecken, als ein Schnuller, von dem sie würgen muss. Irgendwann spuckt sie meinen Finger aus und schläft.

Wie läuft denn das Stillen bei Euch ab? Meine Hebamme empfiehlt: eine Seite stillen, wickeln, andere Seite stillen. Das hat den Vorteil, dass die Kleine, sollte sie bei der ersten Brust einpennen, durch das Wickeln wieder wach wird und merkt, dass sie auch auf die andere Brust noch Hunger hat. Danach schafft sie drei Stunden. Wenn ich ihr nur eine Brust anbiete, ist sie nach 1,5 Stunden wieder da.

Mehr Tipps habe ich leider auch nicht, das Abstillen ist immer so eine Sache, man hat halt dadurch keine Garantie, dass die Nächte wirklich besser werden. Sonst würde einem die Entscheidung wohl nicht so schwer fallen.

Es ist alles nur eine Phase, viellleicht ist das eine hilfreiche Einstellung, wenn Du sie für Dich annehmen kannst. Und vielleicht ist es auch sinnvoll, dem Kleinen nicht allzu viel Gelegenheit zu geben, den ganzen Tag im Tragetuch oder Kinderwagen zu pennen. Vielleicht erledigt sich das Schlafproblem auch nach ein paar nervigen Tagen zu Hause und sein Schlaf-Wach-Rythmus stellt sich etwas um!

Ich wünsch Dir, dass es bald besser wird!!

PS: L. ist übrigens gerade mit einer riesigen Platzwunde mit Krankenwagen ins Kinderkrankenhaus gekommen! Hat auf dem Sofa geturnt und ist auf die Tischkante geknallt...

:roll:
BB77

Beitrag von BB77 »

Liebe Leuchtkäfer,
das hört sich ja stressig an. Auch wenn ich nur 1 Kind habe, kann ich mich noch gut an den Anfang erinnern. Da ging es mir ähnlich.
Ich habe mir das Bettchen direkt neben meins gestellt und habe dann im Halbschlaf den Nuckel wieder in den kleinen Mund gesteckt. Tagsüber habe ich mich dazugelegt. Meine Hebi hat mir damals empfohlen, den kleinen Kopf etwas erhöht hinzulegen und hat mir gezeigt, wie ich das Stillkissen so zurechtlege, dass er erhöht liegt.
Wenn er mit Blähungen zu tun hatte (was auch in die Zeit fiel) habe ich ihn mir auf den Bauch gelegt. Da war mein Schlaf zwar nicht tief, aber es war Schlaf und er war ruhig. ;)
Es hat sich dann relativ schnell gebessert und er war nicht mehr gar so häufig wach, das Bett steht aber immer noch bei uns im Zimmer. :D

Ich wünsche Dir, dass es bald besser wird.
LG Bibi
nikky77

Beitrag von nikky77 »

@Mici Gute Besserung an L..Das wird ein Schock gewesen sein,,

Ich still meistens nur 1 Seite ,,,weil ich mal gehört habe zum Schluss kommt erst die sättigende Milch,,,wenn es ihm nicht reicht dann die zweite,,denk aber er bekommt genügend,,,er hat als er auf die Welt kam 2600 gramm jetzt mit 6,5 Wochen 4500gramm,,,Hat also schon 1900 gramm zugenommen.,
Hab jetzt am We mal probiert einen Tag nur Pre zu geben,,er bekommt generell 1 Fläschen Pre am Tag da mein Mann einmal füttert und ich nicht schaff diese Menge noch weg zu pumpen, da ist er auch nach 1,5 STunden wieder gekommen,,
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Tips und die guten Wünsche.

Ich habe tatsächlich jemanden, der jetzt zweimal die WOche mit dem Baby spazieren geht und ich dann einfach komplett kinderfreie Zeit habe.

Das tut richtig gut.

Dann habe ich mich für einen harten Weg entschieden und habe doch begonnen, den Rhythmus des Kleinen an die Familie anzupassen. Er ist nun mal der Zweite und da geht es nicht immer anders.

Ich bin also so mit ihm spazieren gegangen, daß er jetzt meist gegen 12:00 richtig Hunger hat (ich stille ihn, danach gibt es Mittag für den Großen), dann wieder um 16:00 (davor Schlafenszeit im Wagen, wenn ich den Großen vom Kindergarten hole) und dann gegen 19:00, nach dem Abendessen des Großen und vor dem ins Bett bringen.

Das klappt erstaunlich gut und seitdem sind von selber die Nächte besser geworden und er schläft nachts oft fünf Stunden am Stück. Erliegt im eigenen Bett neben meinem Bett und wird abends konsequent gepuckt. Das hilft viel.

Meine Woche habe ich auch strukturiert: Montags, Mittwochs und Freitags waschen, Dienstag Bad putzen und Saugen, Donnerstag Großeinkauf, Freitag Papierkram.
Zwischendurch Inez' berühmte "Power of ten minutes" für Müll etc. Das dann tatsächlich mit Eieruhr, um auch wieder aufzuhören.

Nach dem Mittagsstillen ist wochentags Kuschelzeit und ich sitze einfach nur ganz lange mit dem Kleinen auf dem Sofa und döse, wenn er einschlaft oder kuschel mit ihm, wenn er wach ist.

Ich bin eben ein zwanghafter Planer. Aber irgendwie brauche ich diese Struktur, um mich sicher zu fühlen und das merkt dann auch die Familie. Wenn ich mich sicher fühle, bin eben ausgeglichener u.s.w.

Traurig ist es im Moment nur mit meinem Großen. Obwohl ich mir sehr Mühe gebe, Dinge nur mit ihm zu machen, mehr sogar als vorher, sagt er zu allem: "Papa soll das machen". Das tut echt weh. Er weint, wenn ich ihn ins Bett bringe und sagt, wenn wir z.B. beim Kinderturnen waren: "Eigentlich sollte Papa das machen, Du nicht, das war nicht schön".

Ich weiß, daß das seine Art ist, Eifersucht zu zeigen, aber es tut verdammt weh. Wir machen da keine große Sache draus, sondern ich verbringe weiterhin viel Zeit mit ihm und sage im immer wieder, daß mir die Dinge, die ich mit ihm mache aber Spaß machen. Mein Mann sagt auch oft ganz ruhig, nein ich mache das nicht, Mama macht das jetzt und unterstützt mich sehr.

Ich hoffe, das geht bald vorbei, es ist echt hart, Gut, daß ich mich im Moment nicht depressiv fühle, sonst wäre das ja kaum zu ertragen.

So, Euch einen schönen Abend,

Grüße von Leuchtkäfer
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hallo Leuchtkäfer,
das hört sich ja sehr gut an was ihr da macht um euer Familienleben zu gestalten.
Das Pucken ist ne super Sache. Unserem Kleinen hat das am Anfang auch unheimlich gut getan. Er war dann auch viel ruhiger.
Ein TAges- bzw. Wochenplan mache ich mir auch immer und hake ab, was ich erledigt habe. Auch Dinge die ich zusätzlich mache trage ich schon mal ein. Mir gibt das auch sehr viel an Halt und Orientierung und das Gefühl, produktiv zu sein. Aber trotzdem bleibe ich noch flexibel und verschiebe auch schon mal was.
Wir möchten auch noch gerne ein 2. Kind. Eure Berichte, von euch Zweitmamis, machen mir dann doch viel Mut, dass es zu schaffen ist. Anstrengend ja, aber die meisten von euch sind ja psychisch zur Zeit stabil.
Weiter so!!!
Gruß Schnuti33
lotte

Beitrag von lotte »

Super, Leuchti. Respekt, wie Du das alles machst.

Wegen Deinem Grossen: er reagiert ganz normal, aber das weisst Du ja vom Verstand her auch. Klar tut es weh, aber er muss ja auch mit der neuen Lage klar kommen und da ist es doch auch schön, wenn er in seinem Papa jemanden hat,der ihn auffängt.

Du wirst sehen, das normalisiert sich alles. Verbieg Dich nicht, es ist eben nun so, dass das Baby mehr Aufmerksamkeit braucht. Das bedeutet aber ja nicht gleich, dass der Große schwer vernachlässigt wird. Das ist "nur" in Deinem Kopf ;)

Alles Gute weiterhin,
Lotte
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hey Leuchti
du machst das ganz toll :wink: echt, ich finds klasse wie du alles anwenden kannst was du gelernt hast.
Ich verstehe das gut, wie weh dir die Aussagen deines Grossen tun. Mir ging es ähnlich, J. war in den ersten Wochen nach der Geburt von F. so so schräg drauf :roll:
Sie hat mir jeden Tag Vorwürfe gemacht, konnte das auch gut ausdrücken, weil sie schon 6 war.
"Du liebst mich nicht." "Du willst mich weg geben" und und und...da waren so viele verletzende Dinge und ich war am Boden zerstört.
Aber sie musste auch furchtbar zurückstecken, nicht nur wegen dem Baby sondern auch ganz arg duch die PPD.
Aber es vergeht bald, Leuchti...sowas braucht Zeit. Da hat so ein kleiner Mensch Mama und Papa immer für sich gehabt und nu kommt so eine "Nervensäge" und bringt einem alles durcheinander....
Es wird sicher bald besser und das weisst du auch.

Nochmal, du machst das ganz prima :!:
Kannst stolz auf dich sein
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