Corona

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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alibo79
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Corona

Beitrag von alibo79 »

Hallo ihr Lieben,
Ich muss mal in die Runde fragen, ob hier schon jemand corona hatte, ich denke mit Sicherheit.
Jetzt zu meinem Problem, unsere ganze Familie hatte in den letzten zwei Wochen corona, ich selbst letzte Woche und bin jetzt gerade wieder negativ.
Nun bin ich immer noch echt schlapp und erschöpft zwischendurch und bekomme jetzt natürlich Angst vor long covid. Denn ich war jetzt seit paar Monaten wieder ziemlich stabil, bis auf so paar Schwankungen, die ich aber relativ gut managen konnte und bis wir corona bekamen war ich ziemlich guter Dinge.
Jetzt erinnert mich dieses Erschöpfung einfach an meine depressionen, obwohl es auch anders ist, weil ich zusätzlich noch die corona Symptome habe wie Husten oder Luft, die etwas fehlt. Mir haben viele Leute erzählt, die corona hatten auch ohne depressionen oder long covid, dass sie auch lange mit Erschöpfung zu tun hatten.
Ich habe einfach jetzt schiss vor long covid bzw neuen depressionen und bin etwas gefrustet und ratlos. Ich habe die letzten Monate einfach soviel an mir gearbeitet, um mich aus den depressionen raus zu holen, da habe ich einfach keinen Bock drauf wieder von vorne anzufangen.
Gestern zb mit ich mit guter Energie aufgewacht und war morgens eine Runde laufen und war den Tag über recht aktiv, aber abends war ich dann so platt wieder und heute morgen auch, dass ich mich nochmal hinlegen musste und geschlafen habe und heute vormittag war ich einfach total müde und gar nicht bei Kräften, das irritiert mich sehr.
Vielleicht kann mir jemand ja paar aufbauende Worte sagen oder berichten wie es euch mit corona ergangen ist.
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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Marika
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Re: Corona

Beitrag von Marika »

Hallo du Liebe!

Also ich hatte tatsächlich bisher nur einen positiven Heimtest, PCR war aber immer negativ... komisch, aber evtl. weil ich bereits 4x geimpft bin. Allerdings hatte mein Mann (damals 3 x geimpft) recht heftig Corona. Er ist sonst eine robuste Natur, aber Corona hat ihn ziemlich in die Knie gezwungen. Auch Wochen später noch war er deutlicher müder und schlief noch vor dem Hauptabendfilm ein. Er hatte also echt ordentlich zu kämpfen, akut mit den Symptomen, später mit den Nachwehen. Geholfen hat ihm ein gutes Vitaminpräpart und tatsächlich die Akzeptanz LANGSAMER zu machen und viel zu schlafen.... was so gar nicht zu seiner Persönlichkeit passt.😏😏😏

Ich selber hatte ähnliches vor ein paar Jahren bei der Influenza. Wochenlang war ich erschöpft, müde teilweise auch psychisch total ausgelaugt. Ich bin der Meinung: schalf soviel wie nötig, mach langsamer, akzeptiere diese Signale deines Körpers. Corona ist kein Pappenstiel, dein Körper sagt dir klar, dass du jetzt einfach noch vorsichtig und umsichtig mit dir umgehen sollst.

Ich drück dich!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
alibo79
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Re: Corona

Beitrag von alibo79 »

Hey du liebe, danke für die Antwort, ja das langsam machen ist nicht unbedingt meine Stärke, daran darf ich noch arbeiten und an der Akzeptanz nicht immer voller Power zu sein, denn ich bin so gerne aktiv.
Ich denke auch, dass ich zuviel verlange nach 1 Woche wieder top fit zu sein.
Meine Kollegin sagte, dass es bei ihr auch 4 Monate gedauert hat .
Und ich hatte vor Jahren mal eine Lungenentzündung, dass hat auch Wochen gedauert bis ich wieder bei Kräften war.
Aber es beruhigt mich, dass du ähnliche Erfahrungen gemacht hast, vielen Dank von Herzen für den Austausch. :D :D
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Marika
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Re: Corona

Beitrag von Marika »

Sehr gerne... 😁😁😁, ich meine mich zu erinnern, dass du schon öfter erwähnt hast, ein Energiebündel zu sein, mein Mann und du seid euch wohl ähnlich. 😉😉😉

1 Woche ist es erst her? Du meine Güte, das ist ja noch richtig frisch... also da wundert mich gar nicht, dass dein Körper die Handbremse anzieht, wenn du wie ein Duracel Häschen durch die Welt läufst.😉😉😉 Versuch zu akzeptieren, dass es einfach noch viel zu früh ist um wieder Vollgas zu geben. Als mein Mann nach 10 Tagen wieder arbeiten ging war das, das erste Mal dass er völlig fertig und komplett erschöpft aus der Arbeit heim kam und sich sofort hingelegt hat. Das war schon krass und hat mir schwer zu denken gegeben was Corona anrichten kann. Für mich war das der Anlass mich ein 4. Mal impfen zu lassen.

Schau gut auf dich, schalte ein paar Gänge runter, du wirst sehen wie gut dir das tut.
Liebe Grüße von
Marika

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alibo79
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Re: Corona

Beitrag von alibo79 »

Ich habe noch was rausgefunden, was mich wahrscheinlich zusätzlich triggert. Das hatte ich vor einem Jahr auch. Meine Episode ging ja um Weihnachten los und ich fühle mich dann in die Zeit zurück versetzt und alte Gefühle kommen hoch. Vor 2 Jahren war es auch so, dass ich die Kinder wegen logdown zu Hause hatte, ich viel gearbeitet hatte und total erschöpft davon war. Wahrscheinlich bedient sich jetzt das Gehirn an dieser ähnlichen Situation und es macht mir Angst. Ich versuche mir jetzt zu sagen, dass ich diesmal ja durch Medikamente geschützter bin und ich besser versuche für mich zu sorgen.
Aber ich denke, dass spielt viel in mein Gefühl Chaos mit rein :-)
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Sems
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Re: Corona

Beitrag von Sems »

Hey,

muss dazu auch mal was schreiben. Bei mir ist es nämlich genau so. Meine letzte Episode liegt nun 2 Jahre zurück und diese war auch tatsächlich zu den Zeiten um Weihnachten rum, im Lockdown.

Meine Kleine ist im moment wegen Magen Darm zuhause und ich habe gemerkt, wie die Ängste getriggert wurden. Auch das kalte Wetter. Und bestimmte Dinge die sich zu wiederholen scheinen, auch Kleinigkeiten wie Weihnachtsdeko usw. erinnern mich einfach noch sehr heftig an die schlimme Zeit. Und da sind dann auch direkt die kompletten Gefühle die dazu gehörten/gehören präsent. Es fühlt sich dann irgendwie an wie kurz davor… trotz Medikamenten und Therapie.

Auch mit Symptomen, in abgeschwächter Form. Fange dann auch leider an zu katastrophisieren.

Und mach dir keine Sorgen wegen long covid, das dauert bis man wieder fit ist, ganz ehrlich hier ist Akzeptanz der Schlüssel, kein Druck… es wird besser.

Habe auch enorme Probleme mit dem Annehmen von langsamer machen.

Alles Gute 🤗
alibo79
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Re: Corona

Beitrag von alibo79 »

Hallo sems, vielen Dank für die Antwort. Heute fühle ich mich wieder etwas fitter, habe aber für mich beschlossen es die nächsten Tage etwas ruhiger zu machen.

Meine letzte Episode ist auch genau fast 2 Jahre her und ich habe so lange kämpfen müssen bis es mir einigermaßen gut ging. Ich bin da auch noch sehr empfindlich und wachsam was die Depression angeht, es fühlt sich noch so frisch an und da ist es wie eine Narbe, die immer wieder weh tut. Wo ich noch nicht entspannt bin.
Wie du geschrieben hast, sind es sind bei mir auch so kleine Sachen, die mich an die Zeit vor 2 Jahren erinnern. Wo es scheint als wären dort parallelen zu damals, wie bei mir kinder zu hause, home schooling, die Dunkelheit, oder auch so etwas wie das eine Kollegin zum Frauenärztin musste, und ich dachte, sie könnte schwanger sein, war vor zwei Jahren so, das hat bei der Arbeit wieder einiges durcheinander gebracht und ich das Gefühl habe, ich fühle mich noch nicht stark genug zuviel Chaos auszuhalten usw.
Und wie du sagst, kommen dann bei mir auch schnell Zukunft Angst und die Tendenz zum Katastrophe ausmalen.
Es ist gut hier im Forum, dass man immer wieder über so etwas sprechen kann, und Verständnis dafür findet.
Wie geht es dir, wie gehst du dann mit solchen stolpersteinen um?
Liebe Grüße
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Sems
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Re: Corona

Beitrag von Sems »

Ich schreibe eher selten, lese aber öfter mit 🙈 oute mich mal.

Hmm, ich finde es auch noch schwierig, schwierig das es sich noch immer nicht weit weg anfühlt, es ist noch präsent, das Geschehene, die Gefühle und Gedanken die zu der letzten Episode gehören, noch zu nah…
Wobei ich diesmal viel verstanden und gelernt habe. Beobachte und bewerte ich noch Zuviel. Auf der Lauer und das bringt auch halt so einige Nachteile mit sich.

Es war aber auch wirklich der Horror, darf man ja auch nicht runterspielen😅

Ansonsten, bin ich noch lange nicht am Ziel, aber der Weg ist hier ja auch schon das Ziel. Und irgendwie lernt man ja auch nicht aus.

Es ist wirklich noch ein auf und ab. Ohne spitze Spitzen :)

Freut mich das es heute besser ist bei dir !

LG
Schneeflocke
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Re: Corona

Beitrag von Schneeflocke »

Ich hatte im März Corona. Ich hatte ein paar Tage (3-4) leichte Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, dann einen Tag Kopfschmerzen und erträgliche Schmerzen am ganzen Körper (besonders Rücken und Nacken) ich war müde, etwas Husten. Abends hatte ich etwas erhöhte Temperatur. Tag drauf war ich noch etwas schlapp, aber mir ging es schon besser.
Dann war das ganze schon vorbei. Mein Mann hatte auch zur selben Zeit. Als es mir besser ging hatte er zwei Tage etwas stärker damit zu kämpfen. Er war schlapp, müde, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Husten. Am dritten Tag fühlte er sich noch schlapp, aber es ging ihm schon wieder besser. Er fühlte sich noch etwa eine Woche schlapp und müde. Dann hatte auch er es geschafft.
Hatte später noch ein weiteres Mal Corona laut Test. Dieses Mal schwächer und schneller wieder fit.
Ich bin wie ich bin und das ist gut so!
alibo79
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Re: Corona

Beitrag von alibo79 »

Hey ihr Lieben, danke nochmal für eure Worte . Ich glaube corona habe ich so langsam verdaut, noch bisschen Heiserkeit und Husten. Habe mich versucht zu schonen und nicht zu überanstrengen.
Gestern hing ich noch durch, da letzte Woche beide Kinder mit Influenza oder so richtig krank wurden, so krank hatte ich die beiden schon jahrelang nicht. Das hat mich echt Kräfte gekostet, da bin ich doch noch mal am Wochenende in ein tief geschubst worden, mit all meinen Sorgen wieder in ein ganz tiefes Loch zu fallen. Heute geht es den Kindern langsam etwas besser und mir auch. Ich denke und hoffe wenn der normale Alltag wieder da ist, dass ich wieder meinen Rhythmus finde.

Sems, wie ist es bei dir insgesamt nach zwei Jahren seit Beginn der neuen Episode? Bei mir ist vieles schon ganz gut, nur wenn bei mir außerhalb des normalen Lebens irgendwas passiert oder anders ist, komme ich noch schnell ins straucheln. Da würde ich mir noch bisschen bessere Stabilität bzw Belastbarkeit wünschen. Ich brauche einfach Normalität um mich sicher zu fühlen.

Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
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