Angst

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Gänseblümchen

Angst

Beitrag von Gänseblümchen »

Hallo ihr lieben,

Ich stecke momentan wiedermal in einem tief und würd gern wissen wie die berufstätigen unter euch damit umgehen.

Seit anfang letzter woche habe ich einen neuen job. Ich arbeite 20h (dienstag, mittwoch, freitag vormittag und donnerstag bis 17:00)
Seit ende letzter woche geht es mir wieder richtig schlecht. Angst, unwirklichkeitsgefühl, schlechtes schlafen, kopfschmerzen und übelkeit. Volles programm.

Die letzten 2 tage habe ich die 4 h in der arbeit irgendwie rumgedrückt und zuhause habe ich einfach funktioniert. Es macht mich wieder richtig fertig weil ich nicht richtig leben kann sondern nur hoffe das die zeit schnell rum geht.

Ich hab auch so ein schlechtes gewissen meiner tochter gegenüber. Könnte morgens heulen wenn ich sie in den kiga bringe. (Wobei sie wirklich gern hingeht). Nach der arbeit kann ich mich auch nicht voll auf sie konzentrieren weil ich so damit beschäftigt bin den tag zu überstehen.
Alles kacke momentan 😭

Ich hab schon schreckliche angst vor dem morgigen tag. 9h in der arbeit wenn es mir nicht gut geht werden echt schwer zu überstehen.
Wie geht ihr mit einem tief um wenn ihr in die arbeit müsst?

Danke fürs zuhören, freue mich auf eure antworten
Inga
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Re: Angst

Beitrag von Inga »

Guten morgen du Liebe!

Ich wollte mal nachfragen, ob du dein Medikament noch weiter reduziert hast und, ob es evtl. damit zusammen hängen kann?
Diagnose:
10/2012 erstes Kind
schwere PPD mit massiven ZG
09/2017 zweites Kind
gesund und glücklich
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Marika
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Hallo,

genau diese Frage wollte ich auch stellen. Es könnte sein, dass die Reduzierung sich jetzt bemerkbar macht - und das leider negativ. Der Stress in der Arbeit ist zu viel und mit weniger Schutz des AD´s ist das dann natürlich Gift für deine Seele.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sanna
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Re: Angst

Beitrag von Sanna »

Hallo!

Mir tut die Arbeit sehr gut, wenn es mir mal nicht gut geht. Das liegt daran, dass ich immer sehr mit Unruhe zu kämpfen habe (hatte) und mich bei der Arbeit dann viel bewegen muss. Da kann ich gut überschüssige Energie los werden.

Was arbeitest du denn? Meinst du der Jobwechsel hat dir nicht gut getan, dass es dir wieder so schlecht geht? Hast du mehr Verantwortung?

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Gänseblümchen

Re: Angst

Beitrag von Gänseblümchen »

Hallo ihr 2,

Also an meinem ad habe ich nichts mehr verändert seit über einem monat ca.

Ich hab jedoch vor 3 tagen wieder um einen schritt erhöht und merke dass es heute etwas besser geht.

Natürlich ist es eine riesen umstellung nach 3 jahren wieder arbeiten zu gehen und auch mal meinem partner unsere tochter zu überlassen. Bis jetzt war ja ausschließlich ich für sie zuständig.
Stress würde ich jetzt nicht gerade sagen. Ich muss sagen es funktioniert zeitlich recht gut und ich denke während der arbeit auch so gut wie garnicht an daheim.
Die kollegen sind super nett und es macht spaß mit ihnen zu arbeiten.
Genau das wollte ich ja, wieder ein wenig zeit ausserhalb familie und haushalt.

Aber es werden noch mehr große umstellungen in meinem leben kommen...ich kann ja nicht jedesmal das ad wieder nehmen?! 😖

Wie geht ihr damit um wenn es euch mal schlecht geht und ihr zur arbeit müsst? Ich kann mich dann auch nicht konzentrieren was ich ja muss im büro, vor allem jetzt in der einschulungsphase.
Gänseblümchen

Re: Angst

Beitrag von Gänseblümchen »

Hallo sanna, hab deine nachricht gerade erst gesehen.

Ich arbeite in einer kleinen firma die arbeitskleidung verkauft im einkauf.
Ich teile mir die woche mit einer kollegin die in altersteilzeit geht.
Es ist schon eine umstellung, hab vorher in einer sehr großen firma mit 1000 mitarbeitern gearbeitet. Jetzt sind wir ca zu 15. 😊

Verantwortung hab ich nicht wirklich, bin aber dann an meinen tagen alleine im einkauf.

Bei mir ist es eher die unkonzentriertheit und das unwirklichkeitsgefühl das mich quält. Da hilft mir mein job nicht sehr weiter, eher im gegenteil
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Marika
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Re: Angst

Beitrag von Marika »

Hallo,

alleine die Veränderung durch den neuen Job ist eine Stress Situation und solchen können uns sehr schnell in ein Tief rein ziehen. Das ist sehr typisch und ich lese das sehr oft.

Es ist daher gut, dass du etwas erhöht hast - denn es bringt nichts, dich zu quälen.

Ich war ja mal 9 Monate ohne AD - da hatte ich auch eher mit Unkonzentriertheit und Angst zu kämpfen in der Arbeit. Als ich dann mein AD wieder nahm, war ich wie ausgewechselt und ab da hat mir auch die Arbeit einen enormen positiven Schub gegeben. Seither nehme ich es und werde wohl dabei bleiben müssen, um stabil zu bleiben. Dafür aber ist meine Arbeit für mich eine schöne Ablenkung, ich bekomme Anerkennung, verdiene mein eigenes Geld und ist daher gut für mein Selbstbewusstsein.

Die Arbeitswelt ist sehr stressig und es wird einem viel abverlangt. Daher kann man sie nicht uneingeschränkt als "positiv" für unsere "Heilung" sehen. Arbeiten kann dann helfen, wenn wir STABIL sind - sonst kann es schnell ins Gegenteil umschlagen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Gänseblümchen

Re: Angst

Beitrag von Gänseblümchen »

Das sehe ich genauso. Mich durch die tage zu quälen ist nicht meine absicht und es bringt mir auch nichts.
Ich verstehe bei dir dass du bei der erhaltungsdosis bleibst. Würde ich auch machen.
Aber meine dosis ist viel zu hoch um sie auf dauer zu nehmen. Ich muss also irgendwann reduzieren 😐
Hach, garnicht so einfach.

Etwas stressig ist es schon mit arbeit kind und haushalt. Muss erst noch lernen den haushalt einfach mal liegen zu lassen. Muss ja nicht immer perfekt sein
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