Neid

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

Moderator: Moderatoren

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Norma

Neid

Beitrag von Norma »

Ich stecke nach 1 Woche " Hoch" wieder im Tief :-( ... eines meiner größten Probleme ist auch das ich mich wieder in Gedanken , die eigentlich Müll sind festbeiße und ich veränder mich ... ich sehe plötzlich alle um mich herum führen ein schöneres Leben , eine harmonischE Beziehung, Kinder die kaum schreien ., perfektes Familienleben, schön eingerichtete häuser... ich fange an zu vergleichen und bin teilweise echt neidisch auf andere .... diese Art an mir kenne ich gar nicht . Kennt ihr das vielleicht auch ?
Astrid

Re: Neid

Beitrag von Astrid »

Hallo Du,

ja, dass kenne ich auch. Ich war neidisch auf alle, die ihr "normales" Leben hatten. Ohne Schreibaby, ohne Depression, ohne diese furchtbaren Gefühle... . Das gehört wohl zu unserer Krankheit dazu. Aber du scheinst nicht mehr so tief unten zu stecken, da dir nicht mehr alles egal ist, und du etwas fühlen kannst, auch wenn es "nur" negativ ist. Ich will dich aufbauen, und dir sagen, es geht bei dir schon aufwärts. Du hast eine Tiefphase, aber es wird wieder besser. Und auch die anderen, so vermutlich glücklichen Menschen, haben meist alle ihr eigenes Päckchen zu tragen. Man sieht die Personen ja immer nur von außen, und weiss nicht, was in ihnen vorgeht, und was für Probleme oder Ängste sie haben. Halte durch, und versuche zu sehen, was bei dir schon besser geworden ist. Es wird wirklich wieder gut.

Alles Liebe von Astrid
Norma

Re: Neid

Beitrag von Norma »

Es tut so gut Zuspruch zu bekommen , manchmal habe ich das Gefühl verrückt zu werden ... ich gehe Freunde teilweise nicht mehr besuchen weil ich mich in deren Häusern so wohl fühle weil man so viel Wärme und Harmonie verspürt , das macht mich traurig ... ich konnte mich sonst immer für andere freuen .... aber ich bin so unglücklich weil mir mein Leben so trist erscheint , das einzige was mich wirklich glücklich macht sind Umarmungen von meinen Kindern .... mein Mann versteht es nicht und ich vergleiche ihn ständig mit den tollen FamilienVäter die man so sieht ... ich hoffe das bald wieder ein " Hoch " kommt
Astrid

Re: Neid

Beitrag von Astrid »

Ach Du,
ich erinnere mich, dass ich meinen Sohn zu seiner "Tagesoma" begleitet habe,die mich ja entlasten sollte, und da geblieben bin, weil ich da endlich wieder so etwas wie Geborgenheit und Wärme gefühlt habe. Dort "sicher" war. Ich glaube, eigentlich brauchen wir jemanden, der uns hält und uns in der Zeit, wo wir krank sind, Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Über meine Familie konnte ich das nicht bekommen, weil sie so weit weg waren. Mein Mann musste arbeiten und war auch erst komplett überfordert. Es war halt auch sein erstes Kind :-) . Ein dichtes soziales Netz hätte mir damals sehr geholfen. Versuche dich nicht abzukapseln, auch wenn es dich traurig macht, wenn es bei dir gerade nicht so läuft. Was würde dir helfen, damit du dich zu Hause wohler fühlst? Schön, dass Dich die Kinder glücklich machen. Da geht auch für mich mitlerweile die Sonne auf. Das "Hoch" kommt wieder. Halte durch.

Alles Liebe von Astrid
Norma

Re: Neid

Beitrag von Norma »

Ich weiß auch nicht recht ,;das Haus War immer unser Traum und nun sind wir angekommen tja ... scheinbar alle außer ich ... es fühlt sich nicht nach zu hause an . Bei meinen Eltern bin ich gerade fast jeden Tag , weil es sich dort gut anfühlt ... es ist als würde ich selbst wieder zum Kind werden ....
Astrid

Re: Neid

Beitrag von Astrid »

Ja, genauso habe ich das auch gefühlt. Bin, als ich gar nicht mehr konnte, zu meinen Eltern gezogen. Hier zu hause war ich zu alleine, und alle hatten Angst, dass ich mir oder mir und dem Kind etwas antue. Am besten wäre ich vermutlich in einer Klinik aufgehoben gewesen, aber damals waren die hier noch nicht so weit... . Wenn es dir gut tut, lass dich umsorgen! Alles was dir hilft ist gut!

Liebe Grüße von Astrid
Hallo123
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Re: Neid

Beitrag von Hallo123 »

Hallo,

der Beitrag ist zwar schon älter, aber es fühlt sich an, als wären es meine geschriebenen Worte.

Den Neid, den verspüre ich z.Z.auch ganz doll und vergleiche sehr oft.

Auch wäre ich auch am liebsten durchweg bei meinen Eltern, weil ich mich dort sicherer als zu Hause fühle.
Direkt nach der Geburt wollte ich umziehen und nicht mehr in die Wohnung zurückkehren.
Auch jetzt fühlt es sich nicht gemütlich an.
1. Kind: keine PPD, glücklich
2. Kind: PPD seit Geburt

Medikamente:

- Escitalopram 15 mg (ca 1,5 Jahre) -
》 Erhaltungsdosis heute bei 5 Trpf.
- Progesteron

Schilddrüsenmedikament - abgesetzt
Mirtazapin 7,5 - 15 mg - abgesetzt
Kikke

Re: Neid

Beitrag von Kikke »

Neid kenne ich auch. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich neidisch war-auf alle Mütter ohne Depression.
Meine Therapeutin hat mir geholfen, dieses Gefühl um zu denken. Ich soll es nicht als Neid sehen, sondern als Selbstmitfühlen für mich. natürlich möchte ich das auch haben und es ist schlimm dass es mich getroffen hat. Selbstmitfühlen fühlt sich besser an als Neid.
Hallo123
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Re: Neid

Beitrag von Hallo123 »

Hallo Kikke,

ich weiß nur nicht, wie ich das machen soll, mit mir selbst mitzufühlen, statt furchtbar neidisch zu sein :( und mich selbst zu bemitleiden.
1. Kind: keine PPD, glücklich
2. Kind: PPD seit Geburt

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Kikke

Re: Neid

Beitrag von Kikke »

Das kann ich gut verstehen. Es ist auch total schwer und funktioniert nicht von einem auf den anderen Tag.

Einfach immer wieder ansetzen und es versuchen. Eine mit Patienten in der Klinik sagte mal zu mir: Neid ist ein wichtiges Gefühl: man darf es zulassen, dann muss man aber auch wieder ausbrechen, damit es einen voranbringt.
Hallo123
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Re: Neid

Beitrag von Hallo123 »

Ich versuche es. Viel Arbeit liegt vor mir. Mal sehen, ob ich das schaffe umzudenken.

Frohe Ostern und danke für deine Nachricht :)
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