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Krankheitsängste

Verfasst: 22:05:2021 9:52
von Kuni
Hallo zusammen,
meine PPD liegt nun schon mehr als 8 Jahre zurück. Ich führe trotz mancher kleinerer Einbrüche ein schöne, glückliches Leben mit meinen Lieben. Aktuell merke ich, dass sich die Zwanghaftigkeit wieder vermehrt in meinen Alltag schleicht. Dank Corona und dem ständigen Thema Krankheit, sind meine hypochondrischen Ängste wieder stärker geworden. Meine Ärztin meint körperlich alles ok, kein Grund zur Sorge und doch hängt man zwanghaft an der Unsicherheit fest. Hat sie was übersehen? Wenn sie sich doch irrt?... (auch ein Dank an Dr Google, auf den ich immer wieder hereinfalle!). Kennt ihr dass auch, wenn sich der Kopf um alle möglichen Krankheiten Sorgen macht, obwohl man doch eigentlich weiß, dass es "nur" der Kopf ist? Und man es nach dem Gelernten der letzten Jahre ja eigentlich besser wissen müsste...
Ich freu mich von euch zu hören!
VG Kuni

Re: Krankheitsängste

Verfasst: 22:05:2021 10:32
von Marika
Hallo Kuni!

Ich kenne das sehr gut aus meiner Akutphase. Es ist total lästig und kann sehr belastend werden. Auch heute habe ich ab und an solche Gedanken... gerade letztens als ich meine erste Corona Impfung bekommen habe. Da habe ich mich stark beobachtet und bei Kopfschmerzen war auch gleich mal der Gedanke einer Thrombose da... da ich aber immer noch seit Jahren eine Erhaltungsdosis meines ADs nehme, nimmt das ganze keine richtigen zwanghaften Züge mehr an. Ich kann die sinnlosen Gedankengänge gut erkennen und durchbrechen.

Aber auch ich habe 2 Tage gegoogelt als ich Kopfschmerzen hatte ob ich eben etwa eine Hirn Thrombose wegen der Impfung haben könnte...obwohl ich von her Logik wusste, dass es so gut wie ausgeschlossen ist, da ich den wahren Auslöser klar auf der Hand hatte.

Es ist so, dass gerade Ängste die auch mit Zwängen zusammenhängen, ein Leben lang immer wieder aufblitzen können. Die Corona Zeit war und ist sehr belastend und da können solche Symptome auch wieder stärker hervorkommen.

Nimmst du ein Medikament?

Re: Krankheitsängste

Verfasst: 22:05:2021 11:44
von Kuni
Hallo Marika,
ja nehme wie du eine Erhaltungsdosis Escitalopram, mit der ich gut klar komme. Meine Krankheitsängste begleiten mich phasenweise schon seit meiner Kindheit. Dazu kommt, dass ich einige Jahre im Krankenhaus gearbeitet habe und man da viel mitbekommt, was mich im nachhinein manchmal triggert (man hört was oder liest was, usw.) Hinzu kommt, dass meine Freundinnen und ich langsam in ein Alter kommen, in den jeder so seine Wehwechen hat und das Thema Krankheiten recht häufig aufkommt. Von Corona ganz zu schweigen. Ich glaube einfach man muss sein Leben lang aufpassen, der Zwangsneigung nicht zu viel Raum zu geben. Auch wenn jemanden wie mir Kontrolle und Sicherheit sehr wichtig ist.