Trigger in Medien

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Fight4you

Trigger in Medien

Beitrag von Fight4you »

Guten Abend ihr Lieben,

Ich kann nicht schlafen, weil ich mal wieder geschafft habe, die falsche Abendunterhaltung auszusuchen. 🙈😅
Wollte mit meinem Mann einfach einen schönen Abend haben und da wir spannende Filme lieben, haben wir uns einen neuen Thriller bei Netflix angeguckt (The Guilty)
Der Film war wirklich gut, ABER: Hätte ich vorher gewusst, welche Thematik genau behandelt wird, hätte ich den Film ganz sicher nicht geschaut.
Nur ganz grob: es ging um eine Mutter mit Zwangsgedanken. Ich führe das nicht weiter aus, da es allein bei mir schon so viel ausgelöst hat und ich leide nicht unter Zwangsgedanken. Ich will gar nicht wissen, wie das für jemAnden sein muss, der welche hat. Man hat aber nicht von Anfang an gemerkt worauf es hinausläuft und naja es war dann irgendwie schon zu spät den Film auszumachen.
Manchmal wäre eine Warnung in der Beschreibung nicht schlecht, in diesem Fall war nichts erkenntlich und ich lese ja nicht vorher die komplette Handlung des Films bei Google 🤷‍♀️

Wie geht ihr mit Medien, die euch triggern könnten um? Meldet ihr dann allgemein bestimmte Genres?
Ich mag ja an sich super gerne spannende Filme, darauf komplett verzichten könnte ich zB nicht.

Mich würde mal euere Erfahrung damit interessieren.

Liebe Grüße:)
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Marika
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Re: Trigger in Medien

Beitrag von Marika »

Hallo,

ja Anfangs habe ich möglich Trigger in den Medien gemieden. Das war sogar o.k. lt. meinem Psychiater damals und hatte nichts mit Vermeidungsverhalten zu tun. Erst später als ich stabiler war, wurde ich wieder mutiger und habe einfach die Zeitung quer durchgelesen oder einen Fim geschaut der mich triggern hätte können. Ich mag sehr gerne Grusel - und Mysterie Filme, sogar Horrorfilmen bin ich nicht abgeneigt. :lol:

Ich bin natürlich sehr oft über Trigger gestolpert, genau wie Du jetzt und es hat mich tagelang verfolgt. Mir hat unglaublich ein Satz meines Psychiaters geholfen, der so banal war und trotzdem so hilfreich. Er riet mir, wenn ich getriggert wurde mir immer zu sagen: "Ja, das ist schrecklich, aber es hat mit mir, mit meiner Familie und meiner Situation überhaupt nichts zu tun." Das klingt so banal, aber es hat mir wirklich geholfen.

Und man darf auch nicht vergessen: in den Medien und auch Filmen wird sehr oft gerade was Depressionen usw. anbelangt vieles vermischt, vermutet und dazu geschwindelt, damit es dramatischer klingt.

Im Endeffekt hat aber jeder Trigger auch was gutes, denn man lernt jedes Mal sich wieder etwas besser zu distanzieren und es wird leichter und leichter.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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