Putzfimmel

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Minchen

Putzfimmel

Beitrag von Minchen »

Hallo,

wir haben eine einjährige Tochter. Mein Problem ist, dass ich mich nicht ausruhen kann, wenn sie schläft, sondern mein innerer Antreiber mir sagt, dass ich doch lieber das Badezimmer putzen, oder waschen, oder staubsaugen soll etc. Ich kann es sehr schlecht aushalten,
wenn es in unserer Wohnung etwas unordentlich ist (also alles nicht 100 %ig ist). Äußere Unordnung verursacht bei mir sofort eine innere Unordnung / Unruhe und ich komme vorher nicht zur Ruhe, bevor ich diesem Aufräumzwang nicht nachgekommen bin.

Wie schaut es bei Euch in der Wohnung / Haus aus? Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich hier etwas gelassener werden kann? Ich würde so gerne mal etwas unordentlich sein und "fünfe gerade sein lassen können".

Vielen Dank im Voraus!

Gruß

Minchen
Smamita

Beitrag von Smamita »

Hallo Minchen,

Leider kann ich dir nicht wirklich einen Tipp geben, denn es geht mir genau gleich wie dir. Ich habe seit Dezember eine eigene Wohnung mit meiner Tochter (11 Wochen) und meinem Partner.
Ich bin auch dauernd am putzen und kann es nicht sein lassen, weil es mich sonst so sehr stört und ich keine Ruhe finde. Ich kann dich so gut verstehen!!!!!!!! Ich wünschte auch, ich könnte es mal sein lassen und diesem Zwang widerstehen.

Liebe Grüsse
Smamita
meiki

Beitrag von meiki »

Hallo Minchen!

Nee, einen Tipp habe ich nicht für dich, tut mir leid.

Ich hatte auch eine Putzzwang und kann jetzt davon Gott sei Dank in der Vergangenheit reden. Putzen an sich war für mich Therapie, Gedanken ordnen. Wenn alles sauber und aufgeräumt war, habe ich mich auch "aufgeräumt" gefühlt.
Das ist jetzt immer noch so, aber es macht mich nicht mehr krank, wenn es mal ausschaut, ich kanns auch mal aushalten, wenn der Boden klebt.

Aber wie es dazu kam... Ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich mit drei Kindern das einfach nicht mehr schaffe, da kriegt man es einfach nicht sauber hin, egal, wie ich mich aufreibe. Ja, und irgendwann habe ich auch gemerkt, als die Kinder größer wurden, daß dieser Sauberkeitsfimmel ihrer Mutter sie auch ganz schön einschränkt, ja direkt hemmt.

Also, ich glaube, wenn du damit einigermaßen klarkommst und es dich nicht zu sehr belastet, daß es sich mit der Zeit (auch wenns länger dauert) von selber etwas legt.
Falls du in Therapie bist, kannst du das ja auch mal ansprechen, man kann da bestimmt "mental" irgendwas machen.

meiki
sarah

Beitrag von sarah »

hallo minchen,

einen tipp kann auch leider ich dir nicht geben. ich kann dir nur sagen, wie sehr ich als kind unter dem putzfimmel meiner mutter gelitten habe. wenn alles sauber war, war es immer superanstrengend und mein bruder und ich waren sehr traurig darüber, dass wir nicht die gabe besaßen zu fliegen, damit wir keine spuren hinterlassen. jegliches spiel wurde von tösendem staubsaugergeräuschen unterbrochen, dazu noch meine kreischende mutter ...

mit meiner ersten wohnung hatte ich es genauso gehandhabt wie meine mutter - putzen, putzen, putzen. tja, die prägung. und weil ich halt vieles anders machen möchte wie meiner mutter, war dies auch ein schritt, mein mittlerweile haus, so im griff zu haben, wie ich es für nötig halte.

es ist nicht steril bei mir, aber viel platz zum atmen und zu allem was uns spaßmacht. klar, wenn ich besuch bekomme, beginne ich auch mal zu routieren. aber irgendwann habe ich mir gesagt: hey, die kommen wegen mir und nicht wegen der aufgeräumten bude. mittlerweile finde ich es auch schön, wenn hier und da mal was rumliegt, das zeugt dann doch von lebendigkeit, oder?

liebe grüße, sarah
Karen

Beitrag von Karen »

Hallo Minchen,

Ich hab auch ein Putzfimmel-Problem.Ich hab gar keine Freizeit mehr.Und am Abend bin auch total ausgelaugt.
Ich bin gerade dabei etwas auszuprobieren.Ich versuche das mal verständlich niederzuschreiben.
1.Hab alle Tätigkeiten,die so im Haushalt anfallen aufgeschrieben.
2.Die Tätigkeiten unterteilen in wöchentlich,monatlich,jährlich usw...
3.In einen Kalender eintragen.z.b. hab ich bei mir zu den täglichen arbeiten 2 Sonderaufgaben für eine Woche.Nächste Woche 2 andere usw.
Mein Ziel ist es,dass ich einfach nicht mehr unnötig so viel putzel.Tue viele sachen,die nicht unbedingt gemacht werden müssen.
Naja vielleicht etwas aufwendig aber wenn es hilft.
Leider weiss ich das noch nicht,bin ja selbst noch in Probe.
Vielleicht gefällt dir ja die Idee.

LG Karen
Maria

Beitrag von Maria »

Hallo Minchen,

also da wüsste ich jetzt auch nichts auf Anhieb, ich kann Unordnung auch nicht ausstehen, ich fühle mich richtig eklig, wenn die Wohnung nicht sauber und ordentlich ist, allerdings musste ich Kompromisse mit mir selbst schließen, denn wenn ich z. B. den Kindern ihre Spielsachen, die sie manchmal mit ins Wohnzimmer usw schleppen, andauernd aufräumen würde, wär ich den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigt, und ich bin ja sowieso schon genug am Hin- und Herrennen.
Also rumliegen darf schon mal was, solange es nicht zu viel wird und bis zum Abend endgültig weggeräumt wird. Denn dann will ich entspannen, und eine aufgeräumte, saubere Wohnung gehört da auch dazu.

Vielleicht pickst du dir erstmal Kleinigkeiten heraus, die du vielleicht weniger schlimm findest als anderes, wenn du damit noch etwas wartest...

Einen besseren Rat kann ich dir leider auch nicht geben, sorry ...

Liebe Grüße
Maria
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