Ich weiß nicht..

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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bellami1983

Ich weiß nicht..

Beitrag von bellami1983 »

...ob ich ihn, meinen Partner noch liebe und es fühlt sich so schlimm an.

Manchmal könnte ich schon früh morgens nur kotzen, wenn ich seine schlechte Laune schon wieder mitbekomme. Er rummotzt, meckert und das immer vor meiner kleinen Maus. Manchmal kommt es mir so vor als ob Ben schon Angst vor seinem Papa hat.
Klar, das Geplautze und meine Anspannung wird er sicher mitbekommen. Aber dennoch versuche ich immer ganz ruhig zu bleiben und meinem Würmchen einen schönen Tag zu machen.

Kann es sein dass ein kranker Partner einen noch kranker machen kann? Ich habe arge Probleme damit allein zu sein, weiß nicht ob ich das schaffen würde. Aber ich denke so oft, dass dies der einzige Weg für mich ist um gesund zu werden.
Vielleicht geht es mir deswegen so schlecht im Moment. Fühle mich als ob Weichen gestellt werden müssen.

Tausendmal sagte ich ihm, dass ich gehe, wenn er so weiter macht. Tausendmal machte er weiter, ich sagte es wieder und ging nicht. Was soll das? Warum bin ich so schwach und kann mich nicht lösen und gehen?
Ich könnte z. B. zu meiner Freundin ein paar Tage, die weiter weg wohnt. Ja und dann? Ich habe Angst davor, Angst dass meine ZG dann alles zunichte machen und ich es selbst dort nicht aushalte.

Einerseits mag ich ihn noch, aber andererseits denke ich, dass ich alles getan habe, was ich tun konnte. Er ist so negativ, denkt nur negativ und ich glaube das färbt ab.

Ich weiß nicht wie das weitergehen soll.

Danke fürs Reden,

LG und gute Nacht

isabell
Bianka

Beitrag von Bianka »

Guten Morgen Isabell,

erstmal ein dicken Knuddler vorweg.
Und ja ich glaub es färbt ab. Ich hatte gleich einen Gedanken als ich Deinen Beitrag las,wo ist denn Deine Wut ? Ich würde stinkewütend werden,wenn mich jemand jeden Morgen so negativ zutextet. Auch für mein Kind wäre ich maßlos wütend über soviel Egoismus. Das soll kein Angriff sein an Dich,wollte Dir nur sagen,wie ich empfinden würde. Unterdrückst Du Deine Wut und Aggression,die muß doch irgendwo sein,denn in ihr steckt auch die Kraft um wegzugehen.
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Isabell,

ich stelle mir vor, dass eine Trennung nicht einfach ist. Du bist verletzt, bist wütend auf deinen Partner, sprichst Drohungen aus, die dann aber nicht einhalten kannst. Ich denke du hängst wahrscheinlich auch noch an den "alten" Zeiten, schließlich hast du deinen Partner ja mal geliebt und es tut sicher weh festzustellen, wenn dieses Gefühl verloren geht.

Ich kenne eure Beziehung nicht, aber ich bin im Allgemeinen fest davon überzeugt, dass eine Trennung besser ist, als sich ständig an etwas zu klammern, was nicht mehr da ist ... In wieweit bei euch jetzt das Kind in den Brunnen gefallen ist, kann ich natürlich nicht beurteilen, vielleicht gibt es auch noch eine Chance für euch. Aber auf jeden Fall nur dann, wenn auch dein Partner bereit ist, etwas zu verändern und an sich zu arbeiten. Es geht euch beiden nicht gut und dann kann man sich schon mal schön gegenseitig runterziehen.

Vielleicht ist ein paar Tage Abstand für euch erst mal gar nicht so schlecht. Dann schaffst du es vielleicht einen klareren Gedanken zu fassen und kannst von etwas weiter weg beurteilen, was dich stört an ihm und an was du aber noch hängst, was du noch liebst an ihm ... Schreibe doch vielleicht auch einmal Positives und Negatives auf, das kann auch erst mal helfen klarer zu sehen.

Ich wünsche dir, dass du zu einer Entscheidung kommst – egal ob für oder gegen ihn, du solltest "nur" dahinter stehen können. Entscheidungen sind oft so wichtig, um wieder einen Schritt weiter zu gehen. Ich weiß aber auch wie schwierig das ist. Vor meiner Krise hatte ich nie Probleme mit Entscheidungen. Ich habe sie gefällt und stand dann auch dahinter. Aber während meiner Krise war ich völlig unfähig irgendetwas zu entscheinden und das hat mich so genervt! Regelrecht fertig hat mich das gemacht.

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut!

Ganz lieb
Julia
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Warum muss immer alles so kompliziert sein?

@bianka: Du hast Recht, wo ist meine Wut? Weißt du, sie ist schon da, aber sie richtet sich dann immer gegen mich selbst. Ich kann mich noch erinnnern, als ich einmal platzte, ging es mir einen Tag später erstaunlicherweise viel besser. Aber ich neige dazu ALLES in mich hineinzufressen bis zum besagten Tropfen auf den heißen Stein.
Und das Dumme ist, dass ich schon tausendmal bei meinem Freund geplatzt bin und alles nichts nützte. Dann ging es eine Weile bzw. ein paar Tage oder Stunden und dann war er wieder voll der Arsch.

Ich unterdrücke maßlos und das mein ganzes Leben lang schon. Weiß auch nicht warum, wahrscheinlich kommen daher meine doofen ZG. Bin wie ein wandelndes Fass, dass gleich zu platzen droht. Habe mich zwar unter Kontrolle und bin selten gereizt, aber bei meinem Freund im Moment ständig.

@Julia: Ein paar Tage andere Wege zu gehen, ist eine gute Lösung, dafür brauch ich allerdings etwas Planung wegen dem Kleinen und dem Finanziellen. Aber ich habe mir geschworen, dass sofern noch ein wirklicher Aussetzer von ihm kommt, ich gehen werde für ein paar Tage. Ich weiß zwar noch nicht wohin genau, denn zu meiner Freundin wäre etwas weit, aber es wird sich eine Lösung finden lassen.
Ja es tut weh, wenn man sich mal geliebt hat und auf einmal alles anders wird. Seitdem Ben da ist, hat sich alles geändert. Aber ich denke das ist normal. Entweder wir bekommen die Kurve oder nicht, ich denke da gibt es nur zwei Wege. Mit oder ohne einander.
Eine Liste werde ich auch mal anfertigen, auf die Idee bin ich noch gar nicht bekommen. Werd sie dann, wenn ich es geschafft habe, hier hineinstellen. Mal sehen was ihr sagt.

Gestern haben wir nochmal miteinander gesprochen. Ich sagte ihm nochmals, dass ich mich trennen muss, sofern es hier so weitergeht. Da fing er fast an zu weinen und sagte, "ich weiß". Er möchte sich so gern ändern, schafft es nicht allein und wird darüber am Donnerstag mit seinem Therapeuten sprechen. Wir hängen auch den ganzen Tag zusammen, das ist auch blöd. Aber ich habe hier kaum Freunde, das ist total schlimm. Muss da unbedingt was ändern.

LG Isabell
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Ich denke schon, dass man sich gegenseitig runter ziehen kann - und wie Du schon schreibst, kannst Du ihm eigentlich nicht helfen, seine Probleme in den Griff zu kriegen, er ist selbst für sich verantwortlich.
Mein Freund ist und war immer das Gegenteil: suuuper optimistisch, das hat mich fast schon genervt, aber er hat mir damit dann doch immer wieder Auftrieb gegeben, es zu schaffen. Er hat mich immer an meine positiven Seiten erinnert, die ich oft vergessen habe vor lauter Angst. Dafür bin ich ihm heute sehr dankbar, auch, wenn es mich, wie gesagt, geärgert hat, dass er das alles so locker sieht, das Leben eben :)
Blöd ist halt, wenn Du nur immer drohst und nix machst, aber ich denke mal, wenn es Dich wirklich super abnervt mit ihm, wirst Du auch Deine Konsequenzen ziehen können, das kommt dann von ganz alleine. Bei mir sind auch viele Dinge dann einfach ihren Weg gegangen, weil es meine Seele so wollte. Die kann man nämlich nicht täuschen auf lange Sicht. Und Du schreibst ja jetzt schon zum 2. Mal drüber, also wird es dich vielleicht oder sicher sogar mehr beschäftigen. Und da wird es dann auch irgendwann zu einer "Lösung" kommen. Viel Mut und alles Gute!
Daniela 05

Beitrag von Daniela 05 »

Hi Süße !

ich knuddel dich mal ... ganz fest :-)

Ich ringe nach Worten, hier ist dir nur ganz schwer zu raten. Du musst für dich abwiegen ob du ohne ihn leben kannst und willst. Sicher fällt dir die Entscheidung sehr schwer weil ihr auch ein Baby miteinander habt.Aber letzen Endes muss dir deine Genesung im Moment wichtiger erscheinen und wenn du die Beziehung als belastend erlebst, wäre vielleicht vorerst eine Trennung auf Zeit mal eine Erleichterung für dich.Aber dieser Schritt sollte gut überlegt sein und du solltest dir zu 100 Prozent sicher sein.Vielleicht braucht er so einen "Popokick" mal um zur Besinnung zu kommen.Um zu sehen was er an dir und dem Kleinen verliert um wieder Motivation zu bekommen und an der Beziehung zu arbeiten.

Mensch Liebes ich wünsch dir einfach nur viel Kraft auf deinem Weg, du wirst sehen, egal welchen du wählst, es wird der richtige sein.vertrau ein bisschen mehr in dich.....

Bussi hab dich lieb Dani
Jenny

Beitrag von Jenny »

Mir gehts grad genauso.
Mein Mann hat ein Alkoholproblem. Ich habe lange gedacht, dass wir das gemeinsam in den Griff bekommen können, aber es geht nicht.
Vor drei jahren hat er mich das erste Mal geschlagen, er war so besoffen, dass er am nächsten Morgen nicht mal mehr was davon wusste.
Ich habe ihm deshalb verziehen und gleichzeitig gesagt, dass ich gehe, wenn das noch mal passiert.
Es IST wieder passiert. Am Donnerstag. Seitdem hat er Wegweisung durch die Polizei und darf erst am 5.2. wieder heim.
Egal, was er mir dann verspricht, ich werde ausziehen. Mit seiner Hilfe oder erst mal ins Frauenhaus. Ich hoffe, dass er vernünftig ist, denn ich liebe ihn (aber ich fürchte seine Aussetzer) und sein Sohn vermisst ihn ganz fürchterlich.
Trotzdem werde ich gehen. Abwarten, ob er ne Therapie macht und ob die anschlägt. Dann haben wir vielleicht irgendwann ne Chance.
Aber dass ich gehe, bin ich meiner Selbstachtung schuldig. Ich habe GESAGT, dass ich gehe und dass ich seine Trinkerei nimmer ertrage. Irgendwie schaff ich das schon.
Und DU schaffst das auch!
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

@ Jenny: Mensch, erst habe ich über Deine Zeilen nur so "drübergelesen", bis ich den genauen Sachverhalt verstanden habe, hat es etwas gedauert. Und jetzt weiss ich gar nicht, was ich Dir schreiben soll, außer, dass es mir arg leid tut. Ich weiss, davon hast Du nix. Ich bewundere einfach deine Konsequenz. Klar, das würde ich auch so machen, nachdem, was passiert ist, aber in der Theorie ist das ja noch mal was anderes.
Ich hoffe sehr, dass Ihr das wieder hinkriegt, er in erster Linie sein Alkohol-Problem. Damit später dann Eure Ehe wieder "normal" laufen kann. Du bist sehr stark, und das bleibt Dir auch, Dein Stolz. Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit. Carlotta.
Patricia

Beitrag von Patricia »

Oh je..

ehrlich gesagt weiß ich gar nicht was ich dir schreiben soll. Lese mir das jetzt schon das 3. Mal durch.

Alles was ich beim Lesen empfinde ist: oh nein, das tut mir total leid.

Ich wüsste auch nicht was ich tun würde.. ich wäre ratlos und genauso ratlos bin ich jetzt auch.

Das einzige, das ich raten kann ist wirklich mal ein paar Tage weg zu fahren und wenn Du zu Deiner Freundin fahren kannst dann ist das doch super! Nutze das doch mal aus. So sieht er vielleicht auch dass Du es ernst meinst.

Ich hoffe, alles rengt sich wieder ein. Na ja zumindest hoffe ich, Du findest den richtigen Weg!

LG

Patricia
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Auch mir tut es sehr sehr leid, was euch beiden - Isabell und Jenny - grad passiert. Laßt euch mal ganz feste drücken.

@Isabell: Es ist wirklich sehr schwer, sich aus so einer emotionalen Abhängigkeit zu lösen - ich kenne das aus eigener Erfahrung. Und dann spielen natürlich die Fragen wie es finanziell gehen wird genau so eine Rollte, wie eben deine Bedenken, wie du es schaffst da du noch nicht so stabil bist. Vielleicht wäre eine kurze "Auszeit" mal nicht schlecht so sieht jeder für sich einfach mal klarer. Ich wünsche dir ganz viel Kraft bei deiner Entscheidung, denn leicht ist sie ganz sicher nicht zu treffen.

@Jenny: Mensch Liebes, ich bin total betroffen von deinem Beitrag - und traurig. Ich dachte, bei euch ist alles o.k. Daher bin ich sehr bestürzt. Du bist eine unglaublich starke Frau, dass du jetzt wirklich erst mal gehst. Das wirklich durch zu ziehen ist sicher extrem hart - du liebst ihn ja wie du schreibst. Ach nein, ich könnt grad heulen... ich hoffe sehr für euch, dass dein Mann begreift, dass er Hilfe braucht und ihr dann vielleicht wieder eine Chance zusammen habt. Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft und Unterstützung von lieben Menschen - unsere hier ist dir jedenfalls sicher!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Jenny

Beitrag von Jenny »

Vielen Dank für euren Zuspruch.
Nun, ihr KONNTET ja nix ahnen, ich habe ja nie so deutlich etwas erzählt. Sah und sehe das auch in erster Linie als UNSER Problem. Ich habe ihm auch schon mehrfach gesagt, dass er was ändern soll, weil ich manche Folgen seines problematischen Trinkverhaltens (er ist ja kein "Säufer" mit Entzugssymptomatik) auf lange Sicht nicht mehr werde ertragen könne.
Seine Unzuverlässigkeit, seine "Luschigkeit", sein Sich-gehen-lassen, aber auch seine Unaufmerksamkeit meinen bedürfnissen und Wünschen und Sorgen gegenüber und dass es immer wieder vorgekommen ist, dass er versucht hat, mich zu demütigen, wenn er Frust hatte UND was getrunken hat.
Das hat er allerdings nicht ernst genommen - nun muss er die Konsequenzen tragen.
Ich will ihm nicht mehr das Bier vorzählen und ihn ermahnen und dafür als "hysterisch" und "spießig" beschimpft werden, ich will kein Schlafzimmer mehr das wie eine Brauerei stinkt, ich will ihn nicht mehr schlafend im Sessel auffinden, die Bierflasche in der Hand und die Bierpfütze auf dem Laminat.
ich will auch nie mehr Verabredungen absagen müssen oder allein hingehen, weil er grad net gesellschaftsfähig ist und mir Ausreden einfallen lassen. Ich will keine Co-Alkoholikerin mehr sein.
Und ich will meinen Kindern ersparen, die Achtung vor ihren Eltern zu verlieren.
Die Achtung vor dem Vater, weil er trinkt.
Und die Achtung vor der Mutter, weil sie das mitmacht.
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hey Jenny,

jetzt bin ich aber auch überrascht. Das ist ja keine schöne Situation, in der du dich befindest. Aber ich möchte dir sagen, dass ich deine Entscheidung absolut richtig finde! Es ist nämlich sicherlich nicht schön, wie du selbst schreibst, Co-Alkoholikerin zu sein.

Der Bruder meiner besten Freundin war/ist auch Alkoholiker. Er hatte auch jahrelang keine Krankheitseinsicht und so lange konnte auch keiner, wirklich keiner helfen. Es ist wohl leider so, dass das erst geschehen kann, wenn die Einsicht von selbst kommt. Mittlerweile hat er eine Therapie gemacht und ist jetzt seit Jahren trocken. Das ist aber leider erst geschehen, nachdem er total am Boden war und sein gesamtes Umfeld (Freunde, Familie) das Handtuch geworfen hatten.

Ich wünsche dir sehr, dass dein Mann diese Einsicht erfährt (und hoffentlich braucht er nicht so lange) und sich helfen lässt, damit ihr wieder zusammenfinden könnt. Denn ihr liebt euch.

Ich wünsche dir das Beste! Und du bist wirklich sehr stark, weil du so konsequent bist. Chapeau!

Ganz lieb
Julia
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Jenny

Ich bin auch sehr traurig und berührt von dem, was Du geschrieben hast. UND bin auch schwer beeindruckt von Dir (nicht das erste Mal). Natürlich ist es völlig klar und undiskutabel, dass Deine Reaktion die einzig richtige ist. Das gibt es wirklich keine Alternative und das weisst Du. Das aber auch auszuhalten und durchzuziehen ist nicht einfach. Ich bin überzeugt, dass Du das schaffst, liebe Jenny!!!

Meine Schwiegereltern sind beide Alkoholiker und was Du zur Achtung von den Eltern sagst, das erlebe ich bei meinem Mann sehr. Er hat als Kind selbstverständlich sehr unter der Alkoholsucht der Eltern gelitten (und- nicht dass man sich da jetzt verwahrloste Penner vorstellt, das waren äusserlich extrem bourgoise Verhältnisse....). Sein Vater hat dann auch die Mutter geschlagen (mit einer über die Jahre zunehmenden Tendenz). Als Kind hatte mein Mann totale Panik davor, dass sich seine Eltern trennen würden. Heute sagt er, das wäre das beste gewesen, auch für ihn. Heute hat er mit beiden wenig Kontakt - und er hält von beiden sehr wenig oder hat Mitleid. Beides ist schlimm. Von seinem Vater hält er noch weniger als von seiner Mutter, von der er heute nicht verstehen kann, warum sie das mitgemacht hat. In den ganz raren Momenten, wo mein Mann überhaupt über das Thema spricht, krümmt sich mein Herz vor Schmerz, wenn ich ihn als kleines Kind damals vor mir sehe. Ich weiss nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass so ein Bild auch helfen kann, das durchzuziehen.

Ganz liebe Grüsse
Hanna
Jenny

Beitrag von Jenny »

Nochmal Danke euch allen.
Ich hoffe nur, dass uns seine Mutter keinen Strich durch die Rechnung macht und ihn gegen ihn beeinflusst. Bisher dachte ich immer, wir würden uns gut verstehen, aber was nun passiert ist, davon weiß ich nicht, was ich davon halten soll...

Seiner Schwester Iris hatte ich am Telefon gesagt, was passiert ist. Sie hat ihren Bruder angerufen und ihn erst mal ne halbe Stunde lang zur Schnecke gemacht.
Er gab auch zu, dass es sich "wahrscheinlich" eher so abgespielt habe, wie ICH sagte und nicht wie ER es in Erinnerung hat. Klares Zeichen, dass er nicht weiß, was er angestellt hat.
Er sagte auch, dass er sich auf keinen Fall scheiden lassen wolle.
Am nächsten Tag richtete seine Schwester ihm dann aus, dass ich mich mit ihm treffen wolle auf neutralem boden, damit er seinen Sohn sieht und damit wir uns kurz besprechen können, ob es überhaupt Sinn macht, dass ich da bin, wenn er am DI heim kommt. Er schlug einen Treffpunkt vor und ich solle ihn auf Arbeit anrufen, wenn ich net kommen mag.
Ich am MO also zum Treffpunkt. Wer wackelt mir entgegen?
Seine MUTTER!
Meint, dass er net käme, das habe sie ihm ausgeredet, nicht, dass ich ihn auflaufen lasse und die Polizei rufe... Ich hätte ja sowieso schon den Anwalt eingeschaltet, überall alles rumerzählt und ihn wegen Körperverletzung angezeigt. HÄH?
Ja, dass er seinen Sohn vermisse, aber von mir wolle er nichts mehr wissen, er werde sich scheiden lassen.
Dann drückt sie mir 150 Euronen in die Hand - UND LÄSST SICH DIE QUITTIEREN!!!
"Damit du net sagen kannst, du hättest nichts gekriegt!"
HALLO??!! Bin ich ne Schnalle aus der Gosse, die nach drei Monaten Rumgevögel Schwierigkeiten macht?! Ich bin seine FRAU und die SchwiMu kennt mich seit ZEHN Jahren!!!

Jetzt hab ich ihm nen Brief geschrieben und bei seinen Eltern, wo er derzeit wohnt, in den Briefkasten geworfen. Kopie davon hab ich ihm an den Arbeitsplatz geschickt. Hat den Brief heute sicher noch net gekriegt, Post war schon durch. Bin gespannt ob er sich meldet.
Das Männelein fragt jeden Tag und dauernd nach seinem Papa... :cry: :cry: :cry:
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Jenny!

Mensch, das ist ja echt der Hammer. Deine SchiMu scheint auch völlig von der Rolle zu sein, wenn sie sich so einmischt. Na ja, er ist halt IHR Kind und da kommt wohl voll und ganz die Mama in ihr durch - was natürlich total falsch und gemein dir gegenüber war.

Ach es tut mir so leid, wenn ich so was lese. Ich weiß ja, dass du ihn liebst (und er dich sicher auch) - der Alkohol ist ein schrecklicher Teufel, der Dinge mit einem Menschen anstellen kann, die einfach nur traurig sind. Ich glaube auch, an dem Übergriff der Mutter von deinem Mann, kann man sehen, wie schlecht es ihm geht. Denn sonst würde er sich nicht so extrem beeinflussen lassen und seine Meinung innerhalb weniger Stunden um 180 Grad verdrehen. Er braucht sicher dringend Hilfe!

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass er sich bald meldet und ihr wirklich vernüftig (ohne seine Mutter dazwischen) reden könnt. Ich bin auf jeden Fall gedanklich bei dir und schicke euch ganz viel positive Energie und Kraft!

Liebe Grüße und Kopf hoch!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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