Ich weiß nicht..

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

Moderator: Moderatoren

Milla

Beitrag von Milla »

Und noch was:ich vermute,daß hinter einer Sucht eine Depression liegt.Ein Termin bei einem guten Psychiater wäre deswegen ratsam.Und warum nicht die Schilddrüse schecken lassen,was weiß ja nie!
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hallo ihr Lieben,

ich sehe es eher wie Jenny. Ein Alkoholiker oder ein Drogenabhänginger oder ein Sexsüchtiger, egal halt ein Süchtiger, muss selbst eine Krankheitseinsicht haben, bevor man ihm helfen kann. Ich glaube, da kann man soviel Druck von außen ausüben, wie man will, die Hilfe kommt erst dann an, wenn er sie auch will. Natürlich würde ich meinen Standpunkt klar machen und auf eine Therapie bestehen (das habe ich auch schon geschrieben), aber das macht Jenny ja auch. Schwierig, schwierig, aber zu lösen.

Vielleicht wäre es ganz gut, wenn er einen hint von Außen, von einer neutralen Person (z.B. von einer Beratungsstelle) bekommen würde. Denn als Familienmitglied ist man schwer involviert und findet vielleicht nicht immer die richtigen Worte, bzw. weiß gar nicht so wirklich, wie man sich am Besten verhält ... So würde es mir auf jeden Fall gehen.

Und ich finde es auch ganz und gar nicht naiv oder dumm, dass du bei deinem Mann bleiben willst. Dass du ihn versuchst zu unterstützen und ihm zu helfen, ist ja wohl sehr bewundernswert. Einige hätten vielleicht schon das Handtuch geschmissen.

Lieben Gruß
Julia
Jenny

Beitrag von Jenny »

Vielen vielen Dank, ihr Lieben!
Leider scheinen meine erwachsenen Töchter und meine beste Freundin das net so zu sehen wie ihr.
Sie haben mich immer als starke kluge Frau erlebt. Dass ich ihm jetzt quasi "erlaube", sein verhalten in Eigenregie zu lösen, ohne ihn zu reglementieren und ohne auszuziehen, das legen sie mir jetzt als Schwäche aus...

ich will dazu nur soviel sagen:
Ich BIN stark und meinetwegen auch klug. Aber ich bin auch schwach, ich habe auch Ängste und Zweifel. Das gehört zu meiner Persönlichkeit und ich finde es schade, Leuten, die mich sehr mögen, sagen zu müssen, IHR habt euch GEtäuscht, wenn ihr dachtet, ich sei immer nur stark und souverän.
Ich habe meine Kinder und meine Freundin vor den Kopf gestoßen, weil ich meine Pläne geändert habe. Das finden sie schwach.
Dabei habe ich nur den WEG geändert, wie ich das, was ich will (nämlich, dass mein Mann nimmer trinkt), erreichen möchte.
Und ich behalte mir vor, zu gehen, wenn er es NICHT schafft (oder schaffen will).
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Jenny
Ich kann Dich wirklich gut verstehen! Ich kann aber auch die Reaktion Deiner Tochter und Deiner Freundin verstehen, die sicher nur aus ihrer Sorge um Dich so ausgefallen ist. Sie haben und hatten sicher kein falsches Bild von Dir, sie hätten sich einfach gewünscht, sicherer sein zu können, das so etwas niemals mehr passiert. Und diese Gewissheit wäre natürlich grösser gewesen, wenn er nicht mehr heimgekommen wäre.

Aber ich finde, Du hast sehr recht damit, wenn Du sagst, dass er selber eine Änderung herbeiführen muss. Du willst, dass er weniger trinkt (und noch ein paar andere Sachen vielleicht ändert), aber Du kannst das nicht bewerkstelligen, das kann wirklich nur er selber. Du kannst ihm Deinen Wunsch und Deine Vorstellung oder Erwartungen klar machen, quasi bei ihm deponieren (und das hast Du doch). Aber mehr Einfluss darauf kannst Du nicht nehmen. Wenn Du da Ultimaten aufstellst oder Drohungen aussprichst, dann kann das m.E. nur kurzfristigen Erfolg bringen.

Ich würde Deiner Tochter und Freundin gegenüber sagen, dass es für Dich wichtig ist, Dich ihnen weiterhin anvertrauen zu können, auch wenn sie Dein Verhalten nicht verstehen können. Das hilft sicher dabei, auch weiterhin auf Deinem Weg bleiben, denn das ist natürlich schon wichtig. Deine Tochter und Deine Freundin haben halt Angst, dass da eine schleichende Akzeptanz der Situation oder des Vorgefallenen stattfindet. Das hat nichts damit zu tun, dass sie von Dir enttäuscht wären (auch wenn sie allenfalls so etwas gesagt haben), liebe Jenny, nur damit, dass sie sich Sorgen um Dich machen.

Ganz liebe GRüsse
Hanna
Jenny

Beitrag von Jenny »

Hanna, das tröstet mich.
Ich habe heute mit meinem Ex darüber gesprochen (wir haben ein ganz herzliches, freundschaftliches Verhältnis und er kennt mich am Besten von allen Menschen - nur als Paar, das passt halt net). Und er sieht es genauso wie du.
Auch mit einer meiner Töchter und meiner Freundin habe ich mich halbwegs ausgesprochen. Die andere habe ich noch net erreicht.

Mein Mann trinkt übrigens immer noch nicht, kümmert sich viel um uns und sorgt dennoch für eine "Auszeit", wenn ihm unsere doch recht lebhafte Familie grad "auf den Knorzen" geht.
Er meint, er sehe sich den Alkoholverzicht bereits im Spiegel an und fühle sich insgesamt frischer.
hanna

Beitrag von hanna »

Meine Thera meint - gerade im Zusammenhang mit "Stress" in der Beziehung - immer und immer wieder, dass es so wichtig ist, dass jeder für sich eben diese "Auszeiten" hat. Dass jeder - wenns auch nur ein kurzer Spaziergang am Sonntag oder über MIttag im Büro ist - etwas für sich tun sollte.
Ich drücke euch fest die Daumen!
LG Hanna
Jenny

Beitrag von Jenny »

Und ich habe gestern Abend den spontanen Entschluss gefasst, mir mit meinen Kiddies eine Mutter-Kind-Kur zu gönnen.
Werde gleich morgen alles in die Wege leiten.
Da das mit unserem geplanten Urlaub dies Jahr vermutlich WIEDER nix wird... :evil: hol ich mir meine Erholung eben so.
Das hab ich mir nach PPD und all dem Stress verdient. Und meine Große hat eh Asthma!
hanna

Beitrag von hanna »

Jawoll! Guter Entschluss :-) !! Hoffe, ihr könnt euch alle gut erholen und es euch gut gehen lassen!
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