Noch ein Film! Wieder nur für stabile Mamas.

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Sas

Noch ein Film! Wieder nur für stabile Mamas.

Beitrag von Sas »

Hallo,

hier habe ich noch einen Film. Es handelt sich dabei um einen Werbefilm zu Tina Zahns Buch: Why I jumped. Die Autorin hatte auch PPD und wurde geheilt. So heißt es jedenfalls.

Auch dieser Film kann runterziehen finde ich, deshalb nur anschauen, wenn Ihr schon wieder fest im Sattel sitzt.

Trotzdem würde ich auch zu diesem Film gerne ein paar Meinungen hören.

Vorneweg: es geht gottseidank gut aus.

http://www.youtube.com/watch?v=i9GmPhZyLlo

LG, Saskia
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Saskia!

Also ich finde den Film jetzt besser, weil er deutlich das Leid der MUTTER zeigt und auch durch Worte hörbar macht. Auch der Text am Schluß ist viel aufschlußreicher als beim ersten Film - obwohl mich dieser auch sehr berührt hat.

Ich habe in der Zwischenzeit nochmal darüber nachgedacht - besonders was den ersten Film betrifft: er ist für Leute, die sich mit PPD nicht auskennen doch sehr mißverständlich - die Mutter wird meiner Meinung als Täterin dargestellt und nicht als Opfer.

Endlich tut sich was in der Öffentlichkeit zum Tabuthema PPD/PPP - auch allgemein was Depressionen betrifft. Höchste Zeit ist es ja!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Saskia,

ich habe mir den Film mehrmals angeschaut und war wirklich den Tränen nahe. Das was die Mutter gesagt hat, habe auch ich gedacht und oftmals wollte ich auch einfach nur noch sterben. Ich finde den Film sehr aufrüttelnd, denn durch ihre Worte macht sie das Leid greifbar.
Beim ersten Film geht es mir ähnlich wie Marika. Man ist voreingenommen, wenn man nicht selbst eine PPD erlebt hat und es entsteht der Eindruck, die Mutter sei eine böse Frau. Es reduziert sich auf das Leid für das Kind und die Mutter bleibt außen vor.

Viele Grüße
Nora
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Sehr schön, wenn man das in diesem Zusammenhang so sagen darf - der Film gefällt mir auch von den Stilmitteln sehr gut (Bullen erst im Rückspiegel und am Ende aus deren Sicht, wie sie helfen).
Und ja, es wird klarer, dass es Hilfe gibt, das es um die Mutter geht (das Baby ist hier sehr reduziert im Hintergrund, so dass man mehr über ihre Gefühle vermittelt bekommt als nur das reine Babygeschrei wie bei dem ersten Film). Es wird ausserdem klar, dass man sich nicht schämen muss und dass es viele, also jede Frau treffen kann.
sarah

Beitrag von sarah »

ich sehe es auch so wie charlotta. das babygeschrei ist ja durchaus wichtig gewesen, damit man weiß, worum es geht.
und ich finde, dass die totale verzweifelung sehr gut in diesem film rüberkommt. und auch das zeichen für die außenwelt, helft bitte dieser mutter, laßt sie nicht im stillen kämmerlein LEIDEN!
wenn ich in diesem thread schreibe, merke ich allerdings immer wieder, wie sehr ich den film an mich rankommen lassen. er löst immer noch eine art druck in mir aus.
oft habe ich halt noch das gefühl, ich bin eine tickende zeitbombe, und die depri hat mich jeden augenblick wieder.
glg, sarah & co.
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo,

Ich finde den zweiten Film auch besser, weil er klarer zum Ausdruck bringt, worum es eigentlich geht. Außerdem - nicht dass das jetzt vorverurteilend rüberkommt - habe ich das Gefühl, dass der erste Film von einem Mann gedreht wurde. Zwar evtl. von einem, der eine PPD hautnah miterlebt hat, aber sie eben nicht selbst erlebt hat. Auch wenn ich mich schon teilweise da wiederfinde, so erscheint er mir doch irgendwie "männlicher". Vielleicht irre ich mich ja auch, aber das Gefühl habe ich einfach.

Beim zweiten Film wird man erst an den Abgrund heran, aber dann auch wieder sicher zurückgeführt. Es wird aufgeklärt im Abspann und vor allem wird erklärt, dass es Hoffnung gibt. Gute Werbung für das Buch finde ich.
Aber interessant, wie wir so dargestellt werden, gell?

Mich hat der zweite Film wegen des Datums so berührt. Mich hat genau in der gleichen Zeit erwischt und ich hatte nur ein paar Tage später die gleichen Gedanken wie sie. Wir hatten beide wohl auch das gleiche Glück, dass wir Hilfe bekommen haben. Puh!!!!

Liebe Grüße an Euch alle, Saskia
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