Erster Post
Moderator: Moderatoren
Erster Post
Hallo an alle,
Ich bin 33 Jahre alt und vor 4 Monaten zum 2. Mal Mama geworden. Ein absolutes Wunschkind mit einer traumhaften Geburt. Die ersten Wochen ging es mir auch sehr gut, war einfach glücklich und dankbar, bis das Baby an Gewicht abnahm. Da ging es langsam bei mir los mit den ständigen Sorgen, Grübeln, Hinterfragen. Konnte nachts nicht mehr schlafen, habe nur noch gegoogelt. Zeitgleich wurde ich immer unglücklicher, konnte nicht mehr essen, nicht schlafen…es war jedoch anfangs ein Auf und Ab, so dass ich die Hoffnung hatte, dass es keine PPD ist. Das zog sich dann knapp einen Monat so, bis dann der Einbruch kam und ich vor Verzweiflung und Panikattacken fast eingegangen bin. Zudem kamen Suizidgedanken auf, der Gedanke, dass ohne mich mein Mann und Kinder besser dran wären…
Daraufhin ist mein Mann mit mir in die Klinik gefahren, die uns jedoch abgewiesen hat, da sie nicht für PPD zuständig seien und uns an eine Sprechstunde extra für PPD verwiesen. Zeitgleich wurde eine stationär äquivalente Behandlung beantragt, sprich, das jeden Tag jemand (Arzt, Pfleger, Sozialpädagoge, Psychologin etc.) vorbeikommt. Dies ging dann zum Glück sehr zeitnah los und ich erhielt zu den täglichen Gesprächen in meinem gewohnten Umfeld, meinem Zuhause, eine medikamentöse Therapie. Ich habe nicht daran geglaubt, dass es mir jemals besser gehen würde. Ich hatte mich komplett aufgegeben, hatte kein Vertrauen mehr, dass es jemals aufhört. Ich wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Nach 3 Wochen Behandlung und medikamentöser Therapie wurde es wieder besser, nach 4 Wochen kann ich sagen, dass ich wieder „ich“ wurde. Mein Zustand ist jetzt mehrere Wochen stabil, ich bin dankbar und glücklich. Ich wurde aus der stationär äquivalenten Behandlung entlassen und bin einfach dankbar, dass es diese Institution gibt und ich das Glück hatte, als Patientin aufgenommen zu werden (die Kapazitäten sind natürlich sehr beschränkt).
Ich möchte hiermit allen Mut machen, die noch mittendrin sind, die genau wie ich, denken, dass es niemals aufhören wird, dass das Leben vorbei ist und man von Panikattacken und Schuldgefühlen übermannt wird: Nehmt Hilfe an und lasst euch sagen, es wird wieder!!! Das ist eine Erkrankung, die jeden treffen kann und man kann sie behandeln und wird wieder gesund. Jeder hat dabei natürlichen seinen individuellen Weg. Auch wenn es völlig aussichtslos erscheint, es wird wieder vorbeigehen. Man kann sich das absolut nicht vorstellen und glaubt auch keinem, der einem das Gegenteil erzählt. Aber als eine, die noch vor wenigen Wochen nur den Suizid als einzigen Weg gesehen hat, lasst euch sagen: Ihr seid nicht alleine, es ist eine Erkrankung und ihr werdet auch wieder gesund! <3
Ich drücke euch alle unbekannterweise und hoffe, dass diese Zeilen Mut machen.
Ich bin 33 Jahre alt und vor 4 Monaten zum 2. Mal Mama geworden. Ein absolutes Wunschkind mit einer traumhaften Geburt. Die ersten Wochen ging es mir auch sehr gut, war einfach glücklich und dankbar, bis das Baby an Gewicht abnahm. Da ging es langsam bei mir los mit den ständigen Sorgen, Grübeln, Hinterfragen. Konnte nachts nicht mehr schlafen, habe nur noch gegoogelt. Zeitgleich wurde ich immer unglücklicher, konnte nicht mehr essen, nicht schlafen…es war jedoch anfangs ein Auf und Ab, so dass ich die Hoffnung hatte, dass es keine PPD ist. Das zog sich dann knapp einen Monat so, bis dann der Einbruch kam und ich vor Verzweiflung und Panikattacken fast eingegangen bin. Zudem kamen Suizidgedanken auf, der Gedanke, dass ohne mich mein Mann und Kinder besser dran wären…
Daraufhin ist mein Mann mit mir in die Klinik gefahren, die uns jedoch abgewiesen hat, da sie nicht für PPD zuständig seien und uns an eine Sprechstunde extra für PPD verwiesen. Zeitgleich wurde eine stationär äquivalente Behandlung beantragt, sprich, das jeden Tag jemand (Arzt, Pfleger, Sozialpädagoge, Psychologin etc.) vorbeikommt. Dies ging dann zum Glück sehr zeitnah los und ich erhielt zu den täglichen Gesprächen in meinem gewohnten Umfeld, meinem Zuhause, eine medikamentöse Therapie. Ich habe nicht daran geglaubt, dass es mir jemals besser gehen würde. Ich hatte mich komplett aufgegeben, hatte kein Vertrauen mehr, dass es jemals aufhört. Ich wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Nach 3 Wochen Behandlung und medikamentöser Therapie wurde es wieder besser, nach 4 Wochen kann ich sagen, dass ich wieder „ich“ wurde. Mein Zustand ist jetzt mehrere Wochen stabil, ich bin dankbar und glücklich. Ich wurde aus der stationär äquivalenten Behandlung entlassen und bin einfach dankbar, dass es diese Institution gibt und ich das Glück hatte, als Patientin aufgenommen zu werden (die Kapazitäten sind natürlich sehr beschränkt).
Ich möchte hiermit allen Mut machen, die noch mittendrin sind, die genau wie ich, denken, dass es niemals aufhören wird, dass das Leben vorbei ist und man von Panikattacken und Schuldgefühlen übermannt wird: Nehmt Hilfe an und lasst euch sagen, es wird wieder!!! Das ist eine Erkrankung, die jeden treffen kann und man kann sie behandeln und wird wieder gesund. Jeder hat dabei natürlichen seinen individuellen Weg. Auch wenn es völlig aussichtslos erscheint, es wird wieder vorbeigehen. Man kann sich das absolut nicht vorstellen und glaubt auch keinem, der einem das Gegenteil erzählt. Aber als eine, die noch vor wenigen Wochen nur den Suizid als einzigen Weg gesehen hat, lasst euch sagen: Ihr seid nicht alleine, es ist eine Erkrankung und ihr werdet auch wieder gesund! <3
Ich drücke euch alle unbekannterweise und hoffe, dass diese Zeilen Mut machen.
Re: Erster Post
Herzlich Willkommen bei uns...
.... und vielen, vielen Dank für Deine tolle Geschichte! Ich bin absolut geflasht von dir, deinem Mann, das Fachpersonal und ganz besonders vom schnellen Heilungserfolg. Wow, das ist sooo wunderbar und wird ganz vielen hier ganz viel Mut machen.
An deinem Beispielen sieht man, wie wichtig folgendes ist: schnelles Hilfe holen, das Umfeld das gehandelt hat (dein Mann, wirklich toll) sofortiges Handeln des Fachpersonals und Medikamentöse Unterstützung. Ganz oft sind imense Wartezeiten auf einen Termin gegeben, das ist fatal. Hier hat wirklich alles wunderbar funktioniert, der absolute Idealfall. Und dass es dir so schnell wieder so gut geht ist zwar selten, aber hat sicher auch mit dem Funktionieren aller nötigen Rädchen zu tun.
Meine Liebe, mach weiter so, ich bin sehr froh dass du uns diese tolle Geschichte erzählt hast. Dürfte ich noch fragen, was du für Medikamente bekommen hast? Mich interessiert das immer sehr!


.... und vielen, vielen Dank für Deine tolle Geschichte! Ich bin absolut geflasht von dir, deinem Mann, das Fachpersonal und ganz besonders vom schnellen Heilungserfolg. Wow, das ist sooo wunderbar und wird ganz vielen hier ganz viel Mut machen.
An deinem Beispielen sieht man, wie wichtig folgendes ist: schnelles Hilfe holen, das Umfeld das gehandelt hat (dein Mann, wirklich toll) sofortiges Handeln des Fachpersonals und Medikamentöse Unterstützung. Ganz oft sind imense Wartezeiten auf einen Termin gegeben, das ist fatal. Hier hat wirklich alles wunderbar funktioniert, der absolute Idealfall. Und dass es dir so schnell wieder so gut geht ist zwar selten, aber hat sicher auch mit dem Funktionieren aller nötigen Rädchen zu tun.
Meine Liebe, mach weiter so, ich bin sehr froh dass du uns diese tolle Geschichte erzählt hast. Dürfte ich noch fragen, was du für Medikamente bekommen hast? Mich interessiert das immer sehr!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Erster Post
Liebe Marika,
vielen vielen Dank für deine lieben Zeilen! Du hast absolut recht, ich hatte großes Glück im Unglück, mein Mann war und ist meine größte Stütze, sein Verständnis, seine Zuversicht und seine Resilienz haben auch laut meinem behandelnden Team zu meiner schnellen Genesung beigetragen, genauso wie die Unterstützung meiner ganzen Familie. Meine Schwiegermutter war immer für uns da, ich wurde nie allein gelassen.
Ich habe direkt mit Sertralin gestartet und Lorazepam (das hatte ich insgesamt 16 Tage), hab dann beim Ausschleichen des Lorazepams Quetiapin bekommen.
Derzeit nehme ich Sertralin 100 mg und Quetiapin 100 mg retard (was aber ab nächster Woche ausgeschlichen wird)
Und die stationär äquivalente Behandlung ist natürlich gerade im Falle der PPD perfekt. Gesundwerden zu können im vertrauten Umfeld. Es wurden EKGs gemacht, Blutentnahmen, Blutdruckkontrollen, Akupunktur. Habe wirklich ein grandioses Team von 12 Behandlern gehabt, denen ich auf ewig dankbar bin
vielen vielen Dank für deine lieben Zeilen! Du hast absolut recht, ich hatte großes Glück im Unglück, mein Mann war und ist meine größte Stütze, sein Verständnis, seine Zuversicht und seine Resilienz haben auch laut meinem behandelnden Team zu meiner schnellen Genesung beigetragen, genauso wie die Unterstützung meiner ganzen Familie. Meine Schwiegermutter war immer für uns da, ich wurde nie allein gelassen.
Ich habe direkt mit Sertralin gestartet und Lorazepam (das hatte ich insgesamt 16 Tage), hab dann beim Ausschleichen des Lorazepams Quetiapin bekommen.
Derzeit nehme ich Sertralin 100 mg und Quetiapin 100 mg retard (was aber ab nächster Woche ausgeschlichen wird)
Und die stationär äquivalente Behandlung ist natürlich gerade im Falle der PPD perfekt. Gesundwerden zu können im vertrauten Umfeld. Es wurden EKGs gemacht, Blutentnahmen, Blutdruckkontrollen, Akupunktur. Habe wirklich ein grandioses Team von 12 Behandlern gehabt, denen ich auf ewig dankbar bin
Re: Erster Post
Ich bin hin und weg... da müssen wir hin, das muss für alle Frauen möglich sein. Wie man sieht ist da so viel mehr drinnen, als meist geboten wird. Hammer!!! Magst du uns sagen welche Institution da beteiligt war und wo? Unser Verein sucht immer Partner für eine schnelle Anlaufstelle!!! Musstest du das selber bezahlen?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Erster Post
https://kbo-iak.de/kliniken-und-bereich ... b-muenchen
Hoffe es ist ok, wenn ich den Link poste.
Nein, das wird ganz normal über die Krankenkasse abgerechnet
Wirklich ganz ganz toll und gehört definitiv ausgeweitet
Hoffe es ist ok, wenn ich den Link poste.
Nein, das wird ganz normal über die Krankenkasse abgerechnet
Wirklich ganz ganz toll und gehört definitiv ausgeweitet
Re: Erster Post
Vielen, vielen Dank... darf ich den Link an unsere Chefin weitergeben und einen Post unter "Mutter-Kind-Einrichtung" mit dem Link machen? Oder möchtest du selber vielleicht noch kurz bei "Mutter-Kind-Einrichtung" posten, dass dir diese Einrichtung so geholfen hat?
Soooo toll....


Soooo toll....
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Erster Post
Das mach ich sehr gerne
Stationär gehen ist auch nicht immer einfach und bei mir beispielsweise nur ohne Baby möglich gewesen, aber weil ich das Stillen nicht aufgeben wollte, kam das nicht in Frage. Und so kann man im eigenen Umfeld gesund werden und hat auch nicht womöglich wieder Bedenken, wie es ist, wenn man nach Hause zurückkommt. Da gibt’s auf der Website auch ein Video zu Informationszwecken mit der tollen Chefärztin, die mich auch zu Hause besucht hat.
Stationär gehen ist auch nicht immer einfach und bei mir beispielsweise nur ohne Baby möglich gewesen, aber weil ich das Stillen nicht aufgeben wollte, kam das nicht in Frage. Und so kann man im eigenen Umfeld gesund werden und hat auch nicht womöglich wieder Bedenken, wie es ist, wenn man nach Hause zurückkommt. Da gibt’s auf der Website auch ein Video zu Informationszwecken mit der tollen Chefärztin, die mich auch zu Hause besucht hat.
Re: Erster Post
Wunderbar, das hilft sicher vielen! 

Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex