Kurze Zwischenbilanz

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ubure

Kurze Zwischenbilanz

Beitrag von ubure »

Hallo,

nur in Kürze: bin seit Ostern beschwerdefrei, d.h. mit anschleichenden Tiefs mache ich kurzen Prozess und es klappt wunderbar - sie trauen sich kaum noch hier aufzutauchen 8) .

Wir haben endlich wieder ein gesellschaftliches Leben und genießen es - auch die Kinder, deren Freunde die Kinder unserer Freunde sind.

Meine Medis habe ich auf ein normales Maß reduzieren können ganz langsam und ohne jegliches Absetzsymptom), weiter gehe ich erstmal aber nicht runter (jaaaa, ich steh auf meine ADs - ich geb's offen zu und wir werden uns mittelfristig auch nicht trennen!!!) und:

ich habe seit eben Ostern schon 6,5 Kilo abgenommen und endlich die 80er Gegend verlassen :D :D :D YEAHHHHH!

LG,
Inez
Ümi

Beitrag von Ümi »

Hallöchen!

Freut mich sehr für Dich, auch wenn ich neidisch bin (im positiven sinne) :-) Ich hab eben einen Beitrag von Dir gelesen wo stand das Du die PPD bereits 6 Jahre hast. Ich lese hier öfter von Fällen wo die Mädels es Jahrelang haben, was mich super erschreckt. Du hast recht, wenn es einem noch nicht so gut geht, ziehen manche Beiträge einen ganz schön runter. Wie deiner eben, soll kein Vorwurf sein. Ich würde gerne wissen ob Du im nachhinein sagen kannst warum es so lange gedauert hat. Hast Du Dir nicht sofort Hilfe geholt? Ich habs jetzt 5 mon. und nehme von Anfang an Medis, wollte aber keine Therapie. Mir gehts momentan recht gut, auch wenns noch nicht 100% ist. Habe seit über 1 Mon. keine richtigen Tiefs. Klar sind immer noch ängste und all möglichen Gedanken präsent, aber ich hab nicht mehr panik durchzudrehn. Auch viele andere Symptome sind weg. Ist es jetzt nur ne "Auf-Phase" oder gehts richtung Besserung???? Fragen,fragen....
Sorry, aber da Du es heftig hattest und es Dir jetzt so gut geht, kannst Du mir vielleicht was hilfreiches sagen.
bambam

Beitrag von bambam »

Hey Inez!

Es freut mich immer wieder zu hören, das es jemanden wieder besser geht!!! :lol:

Hört sich an, als hättest Du es wirklich gepackt!

Nur zwei Fragen:

Welche Medis nimmst Du und wieviel?

UND: WIE HAST DU ES GESCHAFFT, SOVIEL ABZUNEHMEN?????? :shock:

Mach weiter so und schick uns mehrere positive Zwischenbilanzen!!!!!


Ganz liebe Grüße,
bambam
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo!

@ümi,

erstmal Danke für Deine nette Antwort! Ich kenne das "Neid"-Gefühl recht gut, ich wollte mir die Positiv-Berichte auch nie ansehen; das ist mir dann auch eingefallen, als der Beitrag schon gepostet war :oops: .
Aber zu Deiner Frage: ich hatte ab der geburt meines ersten Sohnes Depris mit Angstattacken. Da habe ich kava-Kava bekommen (das es jetzt leider nicht mehr gibt, aus völlig schwachsinnigen Gründen, denn das war ein sehr effektives Mittel. Naja, daraufhiin hat sich mein zustand gebessert. ch hab halt immer wieder alles mögliche probiert, von Homöopathie über pflanzliche Mittel über dies und das,mit minimalen Erfolgen, mit denen ich mich aber zufrieden gegeben habe. Erst nach der Geburt meines zweiten Sohnes hat mich die Hebamme überzeugt zum Psychiater zu gehen und hat dort auf Knien um einen zeitnahen Termin für mich gebettelt. Das war meine Rettung. Gleich das erste medi, Citalopram, hat mir super geholfen. Erst seit dem letzten Jahr hatte ich wieder viele schwere Tiefs, die aber durch viele finanzielle Probleme hervorgerufen wurden. Mein Psy hat mit da das Solvex zur Ergänzung verschrieben, udn das hat auch sofort super gewirkt. Das ist einfach die ideale Kombi für mich (und der Arzt ist eben auch super!).
Allerdings habe ich wirklich furchtbar hart an meiner Psyche gearbeitet, positives Denken gelernt und das absolut verinnerlicht, so dass es mir jetzt keine Mühe mehr bereitet, wenn sich ein schlechter Tag anschleicht. Der wird nämlich im Keim erstickt. Sicherlich gibt es nach wie vor bescheidene Tage, aber die sind wie bei normalen Leuten, ich mach mir keine weiteren Gedanken darüber, weiß immer, wo es herkommt und deshalb macht mir das nichts mehr. Eine Therapie habe ich nie gemacht (nur 5 probatorische Sitzungen), hab mich sozusagen seit letztem Jahr selber therapiert (bin auch schon immer ein do-it-yourself-Mensch gewesen). Ja, so geht's mir jetzt einfach gut und ich hatte noch nie das Gefühl wie jetzt, dass es dauerhafter sein wird.
ich weiß, es wird schwierig, wenn mein Großer jetzt in die Schule kommt und der Kleine in den Kindergarten, ich weiß ich mü+sste extrem kämpfen und vielleicht auch verlieren, wenn einer von uns ernsthaft krank werden würde, aber die normalen Unbillen des Lebens kann ich meistern (auch Banken und Finanzamt, denn so lästig die auch sind, das Leben und die Kinder und unsere Gesundheit sind wichtiger als alles andere).

@bambam,
hab ja fast alles beantwortet, bis auf das mit dem Abnehmen: hab endlich danach gelebt, we ich das als Fitnesstrainer während des Studiums an andere weiter gegeben habe: g'scheit essen (also wenig Fett, wenig kurzkettige Kohlenhydrate, viel Eiweiß), was noch fehlt, ist der Sport, aber das packe ich auch noch. Was anderes gibt es nicht.ich hab mich lange damit rausgeredet, dass ich wegenn der Medis nicht abnehmen kann. Das stimmt nur bedingt, es dauert einfach länger, aber es geht. und 6 Kg in 4 Monaten ist durchaus okay und auch gesund.

LG,
Inez
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Inez,

da muss ich trotzdem nochmal nachfragen...

Wie darf ich das verstehen mit dem "selber therapieren"? Wie hast Du angefangen? Was hast Du gemacht? Wie hast Du an Deiner Psyche gearbeitet? (Versteh mich jetzt nicht falsch, aber ich bin irgendwie nicht der Typ für die Couch - genau wie Du...)

Ich versuche in letzter Zeit auch immer, aus allem negativen was Positives zu gewinnen (früher war ich immer der Mensch, der aus allem Schlechten was Gutes "ziehen" konnte - also völlig anders als heute... Ich würde gerne wieder da hin kommen :lol: )

Warum hast Du Solvex zur Ergänzung bekommen? Hast Du gleich mit 40mg Citalopram angefangen?

Sorry für die tausend Fragen aber es würde mich echt interessieren!!!


Liebe Grüße,
bambam
ubure

Beitrag von ubure »

Hi nochmal,

ja, also selber therapieren... ich habe mich und meine typischen Denkmuster und Verhaltensweisen halt innerhalb der 6 Jahre sehr gut kennengelernt und konnte mir daraufhin entsprechende Gegenmuster entwickeln und trainieren. Da gibt's auch wirklich gute Bücher (die ich noch lesen werde), die das Ganze gut erklären (z.B. Undoing depression, oder Breaking the Pattern of Depression...sorry für die engl. Titel, ich les halt alles auf Englisch).

Angefangen habe ich mit 20 mg Citalopram (mit Einschleichen natürlich, nicht gleich vom ersten Tag an), naja und ich durfte eigentlich von Anfang an nach Bedarf erhöhen und reduzieren.

Das Solvex habe ich bekommen, weil ich wegen der ganzen Probleme vermehrt Tiefs hatte, auch ohne Antreib war, die Langeweile...und es ist einfach die perfekte Ergänzung für mich.

LG,
Inez
Ümi

Beitrag von Ümi »

Hi Ubure!

Danke für Deine ausführliche Antwort. Seit ich mehrere Beiträge nun gelesen habe, wo die Frauen längere Jahre leiden mussten, mache ich mir ständig Gedanken. Dadurch gehts mir natürlich auch schlechter,ausserdem hab ich auch gerade meine Periode. Ich hab wahnsinnige angst das es bei mir auch länger dauert. Diese 5 Mon. waren schon der Horror, zumindest mehr die Anfangs 3 Mon. Ich hoffe das ich zu den gehören werde, die es schneller packen, auch wenn ich es nich ganz glauben kann. Ich freue mich aber sehr für Dich und Du kannst sehr stolz auf Dich sein!
Ümi

Beitrag von Ümi »

Hi Ubure!

Danke für Deine ausführliche Antwort. Seit ich mehrere Beiträge nun gelesen habe, wo die Frauen längere Jahre leiden mussten, mache ich mir ständig Gedanken. Dadurch gehts mir natürlich auch schlechter,ausserdem hab ich auch gerade meine Periode. Ich hab wahnsinnige angst das es bei mir auch länger dauert. Diese 5 Mon. waren schon der Horror, zumindest mehr die Anfangs 3 Mon. Ich hoffe das ich zu den gehören werde, die es schneller packen, auch wenn ich es nich ganz glauben kann. Ich freue mich aber sehr für Dich und Du kannst sehr stolz auf Dich sein!
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo ümi,

Du musst jetzt nicht denken, dass es nun jahrelang so dahingeht, wie Du es in diesen 5 Monaten kennengelernt hast. Das legt sich natürlich alles, die Abstände zwischen den Tiefs werden länger, die Tiefs einfacher (auch wenn immer mal grausliche dabei sind)...
Nach 5 Monaten bist Du sozusagen ja noch PPD-"Baby" (ist nicht böse gemeint :D ), da ist ja noch alles drin von superschneller Komplettheilung bis zum normalen Verlauf, der eben etwas länger dauert.
So wie am Anfang wird es Dir so gut wie sicher nicht mehr gehen, davon kannst Du ausgehen.

So wie mir wird es Dir höchstwahrscheinlich auch nicht gehen, denn ich habe ja die ersten drei Jahre keine Medis gehabt, und das spielt mit Sicherheit die größte Rolle.
Mach Dir keine Sorgen, denn der Großteil der Frauen hier hat bei weitem nicht so lange mit der Krankheit zu kämpfen!

LG,
Inez
Ümi

Beitrag von Ümi »

Hallöchen!

Schankedööön:-) Das hat mich jetzt beruhigt :D Mein Mann sagt auch immer ich darf nicht alles auf mich beziehen und andere Fälle mit meinem vergleichen, aber das macht man unbewusst denk ich. Ich kann nur hoffen, beten und mich selber bemühen das es nicht all zu lange dauert. Glücklicherweise habe ich auch meine Mama seit längerem hier, die Nachts den kleinen versorgt, damit ich ausschlafen kann. Das ist natürlich purer luxus und hilft ungemein. Vieleicht trägt das auch dazu bei das es mir schneller gut gehn wird. Naja zumindest denk ich gerade positiv und das is doch schonma ein juter Schritt:-)
ubure

Beitrag von ubure »

Yep, das ist gut!

Und ein verständnisvoller Mann und eine liebe Oma dazu helfen wirklich!!

Du packst das schon, glaub mir! das Leben ist so schön und es gibt nichts, was schöner sein kann als Kinder!

LG,
Inez
Antworten