Bilanz nach vier Jahren
Verfasst: 11:05:2018 14:42
Hallo Ihr Lieben,
ich bin in letzter Zeit eher Mitleserin , aber ich schätze das Forum nach wie vor ungemein.
Ich bin jetzt seit ungefähr einem Jahr bei 5 mg Escitalopram. Das ist sehr wenig und ich mache mir keinen Stress noch weiter reduzieren zu wollen. Meist kommt die Entscheidung spontan, ohne drüber groß nachzudenken. Auf Null mg will ich sowieso gar nicht, dafür bin ich viel zu sehr überzeugte Zwangspatientin-grins!". Wenige Milligramm, als letzter Haltepfosten sozusagen, gönne ich mir.
Mir geht es meistens gut. Grundsätzlich bin ich immer am "an mir arbeiten" . Ich habe vor ca. zwei Jahren geschrieben, dass ich mich durch die Therapie und die PPD Zeit nicht um 180 Grad verändert habe. Lotte schrieb mal: "aus einem Sensiblen Menschen wird kein Haudegen".
Was sich verändert hat: ich bin mir meiner Knackpunkte viel mehr bewusst und achte mehr darauf und somit auf mich auf.
Trotzdem komme ich immer wieder in Situationen in denen ich erst eine halbe Stunde später genau weiß, was zu tun gewesen wäre.... ich denke das kennt jeder. Das ärgert mich schon, aber ich versuche ungebrochen es beim nächsten mal anders zu machen. Bis ich eben wieder eine halbe Stunde zu spät die Erkenntnis zu mir durchdringt.
Ich arbeite auch immer noch zu viel, selbst wenn ich frei habe, mache ich immer irgendwas. Ich mache überwiegend Dinge die mir Freude bereiten, aber insgesamt zu viel davon. Das Nichtstun muss ich definitiv noch mehr üben. "Genießen ist kein leichtes Spiel", singt Konstantin Wecker. Wobei mein Freund sagt, ich könne genießen, ich gönne mir doch hier und da eine lecker Sahnetorte, mal ein Nickerchen etc.
Ich denke auch, dass ich insgesamt empfindsamer und in gewisserweise ängstlicher geworden bin, dadurch eine psychische Störung selber erlebt zu haben. Die Befürchtung wieder in ein schweres Tief zu fallen ist stets vorhanden. Aber auch das ist "normal". ich versuche mich nicht zu sehr davon verunsichern zu lassen. Meist gelingt das gut, manchmal aber auch weniger und ich habe ein paar Tage die mich mehr verunsichert durchs Leben gehen lassen. Hängt evtl. auch an den beginnenden Wechseljahren?
Sodele, das wieder einmal als Zwischenstand zu mir, vor allem für diejenigen, die ebenfalls ihre Medis reduzieren.
"Kopf hoch" an alle, das Leben ändert sich ständig. Kein Tief bleibt!
die Graureiherin
ich bin in letzter Zeit eher Mitleserin , aber ich schätze das Forum nach wie vor ungemein.
Ich bin jetzt seit ungefähr einem Jahr bei 5 mg Escitalopram. Das ist sehr wenig und ich mache mir keinen Stress noch weiter reduzieren zu wollen. Meist kommt die Entscheidung spontan, ohne drüber groß nachzudenken. Auf Null mg will ich sowieso gar nicht, dafür bin ich viel zu sehr überzeugte Zwangspatientin-grins!". Wenige Milligramm, als letzter Haltepfosten sozusagen, gönne ich mir.
Mir geht es meistens gut. Grundsätzlich bin ich immer am "an mir arbeiten" . Ich habe vor ca. zwei Jahren geschrieben, dass ich mich durch die Therapie und die PPD Zeit nicht um 180 Grad verändert habe. Lotte schrieb mal: "aus einem Sensiblen Menschen wird kein Haudegen".
Was sich verändert hat: ich bin mir meiner Knackpunkte viel mehr bewusst und achte mehr darauf und somit auf mich auf.
Trotzdem komme ich immer wieder in Situationen in denen ich erst eine halbe Stunde später genau weiß, was zu tun gewesen wäre.... ich denke das kennt jeder. Das ärgert mich schon, aber ich versuche ungebrochen es beim nächsten mal anders zu machen. Bis ich eben wieder eine halbe Stunde zu spät die Erkenntnis zu mir durchdringt.
Ich arbeite auch immer noch zu viel, selbst wenn ich frei habe, mache ich immer irgendwas. Ich mache überwiegend Dinge die mir Freude bereiten, aber insgesamt zu viel davon. Das Nichtstun muss ich definitiv noch mehr üben. "Genießen ist kein leichtes Spiel", singt Konstantin Wecker. Wobei mein Freund sagt, ich könne genießen, ich gönne mir doch hier und da eine lecker Sahnetorte, mal ein Nickerchen etc.
Ich denke auch, dass ich insgesamt empfindsamer und in gewisserweise ängstlicher geworden bin, dadurch eine psychische Störung selber erlebt zu haben. Die Befürchtung wieder in ein schweres Tief zu fallen ist stets vorhanden. Aber auch das ist "normal". ich versuche mich nicht zu sehr davon verunsichern zu lassen. Meist gelingt das gut, manchmal aber auch weniger und ich habe ein paar Tage die mich mehr verunsichert durchs Leben gehen lassen. Hängt evtl. auch an den beginnenden Wechseljahren?
Sodele, das wieder einmal als Zwischenstand zu mir, vor allem für diejenigen, die ebenfalls ihre Medis reduzieren.
"Kopf hoch" an alle, das Leben ändert sich ständig. Kein Tief bleibt!
die Graureiherin