Guten Morgen Catha,
Erstmal: das tut mir leid, dass sie dir abgesagt haben.
Das ist für mich echt nicht nachvollziehbar. Härtere Fälle?
Das macht mich sprachlos. Ich kann verstehen, dass dich das umgeworfen hat, das hätte mich auch.
Machst du denn eine Therapie oder hast du regelmäßige Gespräche mit einer Psychologin?
Vielleicht könnte sie dir helfen einen Platz zu finden?
Mir wirde die Aufnahme damals angeboten, ich wollte ea damals aber nicht. Ich hatte Angst davor.
Oh ja..ich kenne das einfach zu gut.
Ständig hatte ich den Gesanken, wieso ich denn das 2. Kind bekommen habe, es war doch alles gut.
Den Gedanken nie wieder glücklich zu sein, den habe ich allerdings auch immernoch. Nicht mehr so ausgeprägt wie davor, aber es kann einen einfach wahnsinnig machen. Ich habe geweint, Panikattacken bekommen und habe mich meistens heulend zurückgezogen.
Die Derealisation,Bindung und das Glücklich sein, sind auch meine Hauptprobleme.
Ich kann dir aber sagen, jaaa, ich habe sehr viele Sonnenfenster mittlerweile.
Die Bindung ist deutlich besser.
Ich vermisse zwar dieses überwältigende Gefühl von Glück, das ich bei meinem 1. Kind hatte, jedoch lässt es mich nicht mehr so verzweifeln wie zuvor.
Es wirkt fast alles " normal" . Ich kann meinen Tag bewältigen ohne ständig an die PPD zu denken. Früher war es mein täglich Brot.
Ich langweile mich sogar! Was das für mich bedeutet, kann glaube ich keiner verstehen.
Das ist mir vor kurzem aufgefallen. Ich langweilte mich, statt nur an die Krankheit zu denken und die Gedanken, die rumschwirrten.
Deshalb habe ich auch zeitweise echt Hoffnung, dass es wie bei den anderen vielleicht doch alles zum Guten wendet. Ich wünsche es mir sehr.
Ich glaube jede Mutter hat solche Gedanken ab und an. Nicht jeder Mensch ist ständig glücklich. Es gibt auch im "normalen Leben" Höhen und Tiefen.
Jedoch verfliegen für sie die Gedanken viel schneller und sind für sie nicht so überwältigend und ansgregend wie für uns.
Ich kann dir nur sagen, dass ich einen " geregelten" Tagesablauf habe und meinen Schlaf bekomme. Das tut mir gut und es wird bis jetzt nur besser.
Ich habe zwar vor Tagen nach einem Telefongespräch mit meiner Psychologin über die Geburt wieder ein Tief gehabt, nichts konnte mich ablenken. Aber heute geht es wieder.
Ich komme schneller raus aus der Gedaneknspirale.
Alles Positive, selbst Kleinigkeit versuche ich mir aufzuschreiben. Vorher gab es gefühlt nichts! Positives. Das scheint mir auch zu helfen.
Jedoch musste es mir erstmal besser gehen, bevor ich das überhaupt wahrnehmen konnte und aufschreiben konnte. Auch dachte ich mit...wow ein positibes Erlebnis, aber dafür 10000 schlinne Gedanken und Gefühle und Erlebnisse, wozu aufschreiben?das Ist doch unbedeutend. Aber das ist es nicht.
Ich habe aber mittlerweile wirklich viele schöne Erlebnisse mit meinem Kind, auch wenn ich sie nicht immer so spüre, wie ich es mir wünsche, jedoch wirft mich das nicht mehr um. Toi toi toi.
Wie geht es dir mit der Medikation? Du schreibst, du hattest normale Tage? Das ist schön. Es scheint besser zu werden, auch, wenn es nur langsam voranschreitet, oder?
Ich hoffe inständig, dass es dir durch meine Berichte/Erfahrung nicht schlechter geht.
Du weißt, ich bin noch mittendrin
Liebe Grüße