Besser als je zuvor
Verfasst: 12:07:2021 10:23
Ihr lieben Menschen,
zunächst erst einmal - entschuldigt, dass ich mich kaum melde. An schlechten Tagen lese ich eure Berichte und fühle mit und dann nehme ich mir an guten immer vor, hier einen Beitrag zu hinterlassen. Was ich hiermit also nun tu und ich möchte euch ebenso wie meinen Vorschreiberinnen Hoffnung schicken.
Ich bin nun seit gut 3,5 Monaten mit meinem AD eingestellt und habe von der VT zur TP gewechselt. Ich bin jedes Mal wie erschlagen, wenn ich die Sitzung verlasse. Es arbeitet sehr viel und ich verstehe viel. Seit gut 3 Wochen erlebe ich wöchentlich einen Tag, den ich wirklich genieße, die Sonnenfenster, wie ihr sie nennt. Und gestern habe ich den ganzen Tag mit meiner Kleinen genießen können bei der Familie. Ich habe mit Derealisation zu kämpfen (gehabt) und ich muss sagen, je älter meine Tochter wird und umso mehr sie quasi Mensch ist, desto mehr freue ich mich auf die Zeit mit ihr.
Im letzten Jahr konnte ich nicht mal die gemeinsame Elternzeit im Ausland genießen, wir haben den Urlaub storniert, weil ich meinte, es wäre Geldverschwendung, so wie ich drauf war. Alles war sinnlos, Gedankenkarusselle ohne Ende und am Abend war ich nur froh, einen Tag geschafft zu haben. Heute plane ich wieder die Wochenenden, freue mich, wenn unsere Kleine neue Wörter sagt und grinst. Sicher kann man mit einer 1,5 Jährigen noch nicht so kommunizieren wie mit einem Schulkind, aber ich weiß, dass es für mich mit jedem Tag realer wird und die Derealisation weniger stark wird. Ich bin anscheinend jemand, der mit einem Baby nicht viel anfangen konnte. Aber das wurde mir immer suggeriert, dass es sooooo toll sei und die Erfüllung. Aber dass man sich ein Stück aufgibt und was alles dazugehört, musste ich jetzt schmerzlich erfahren. Am Wochenende war ich auf einem Geburtstag einer guten Freundin und habe gemerkt, dass diese Welt nicht mehr meine ist und dass ich meinen Freund und unser Kind sogar vermisst habe. Ich wollte heim obwohl ich hätte weiter trinken und feiern können. Aber das schien so sinnfrei und ohne Inhalt.
Ich weiß, dass ich noch Baustellen habe und nicht jeder Tag rosig sein wird, aber im Vergleich zum letzten Jahr geht es mir so viel besser und glaubt mir, ich habe den Satz so oft im Kopf gehabt "ohne Kind wäre mein Leben nicht am Ende". Das ist auch ok, aber ich denke, mit den Jahren wird es besser. Nie hätte ich gedacht, dass es so lange dauert, aber lieber schleichend und Stück für Stück raus als nie. Als ich solch Posivitposts gelesen hab, wollt ich das auch immer empfinden und war danach ein Stück weit traurig, weil sich bei mir nichts tat, aber es sind die ganz kleinen, unbewussten Schritte, die man kaum spürt und irgendwann, da sitzt ihr nach einem Tag bei den Großeltern im Zug auf den Weg zurück und lächelt.
zunächst erst einmal - entschuldigt, dass ich mich kaum melde. An schlechten Tagen lese ich eure Berichte und fühle mit und dann nehme ich mir an guten immer vor, hier einen Beitrag zu hinterlassen. Was ich hiermit also nun tu und ich möchte euch ebenso wie meinen Vorschreiberinnen Hoffnung schicken.
Ich bin nun seit gut 3,5 Monaten mit meinem AD eingestellt und habe von der VT zur TP gewechselt. Ich bin jedes Mal wie erschlagen, wenn ich die Sitzung verlasse. Es arbeitet sehr viel und ich verstehe viel. Seit gut 3 Wochen erlebe ich wöchentlich einen Tag, den ich wirklich genieße, die Sonnenfenster, wie ihr sie nennt. Und gestern habe ich den ganzen Tag mit meiner Kleinen genießen können bei der Familie. Ich habe mit Derealisation zu kämpfen (gehabt) und ich muss sagen, je älter meine Tochter wird und umso mehr sie quasi Mensch ist, desto mehr freue ich mich auf die Zeit mit ihr.
Im letzten Jahr konnte ich nicht mal die gemeinsame Elternzeit im Ausland genießen, wir haben den Urlaub storniert, weil ich meinte, es wäre Geldverschwendung, so wie ich drauf war. Alles war sinnlos, Gedankenkarusselle ohne Ende und am Abend war ich nur froh, einen Tag geschafft zu haben. Heute plane ich wieder die Wochenenden, freue mich, wenn unsere Kleine neue Wörter sagt und grinst. Sicher kann man mit einer 1,5 Jährigen noch nicht so kommunizieren wie mit einem Schulkind, aber ich weiß, dass es für mich mit jedem Tag realer wird und die Derealisation weniger stark wird. Ich bin anscheinend jemand, der mit einem Baby nicht viel anfangen konnte. Aber das wurde mir immer suggeriert, dass es sooooo toll sei und die Erfüllung. Aber dass man sich ein Stück aufgibt und was alles dazugehört, musste ich jetzt schmerzlich erfahren. Am Wochenende war ich auf einem Geburtstag einer guten Freundin und habe gemerkt, dass diese Welt nicht mehr meine ist und dass ich meinen Freund und unser Kind sogar vermisst habe. Ich wollte heim obwohl ich hätte weiter trinken und feiern können. Aber das schien so sinnfrei und ohne Inhalt.
Ich weiß, dass ich noch Baustellen habe und nicht jeder Tag rosig sein wird, aber im Vergleich zum letzten Jahr geht es mir so viel besser und glaubt mir, ich habe den Satz so oft im Kopf gehabt "ohne Kind wäre mein Leben nicht am Ende". Das ist auch ok, aber ich denke, mit den Jahren wird es besser. Nie hätte ich gedacht, dass es so lange dauert, aber lieber schleichend und Stück für Stück raus als nie. Als ich solch Posivitposts gelesen hab, wollt ich das auch immer empfinden und war danach ein Stück weit traurig, weil sich bei mir nichts tat, aber es sind die ganz kleinen, unbewussten Schritte, die man kaum spürt und irgendwann, da sitzt ihr nach einem Tag bei den Großeltern im Zug auf den Weg zurück und lächelt.