Verzweifelt

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Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Hallo Lena,

zu dem Tavor kann ich leider nix sagen! Ich bin im April von jahrelangem Sertralin auf Ecitalopram gewechselt, weil mein eigentlicher Gedanke war, mit den Tropfen ( gibt es nicht bei Sertralin ) noch langsamer zu reduzieren! Leider ist es nach hinten losgegangen! Reduzieren war nicht weiter möglich, im Gegenteil!
Ich nahm dann 10 mg Ecitalopram für 4 Wochen und meine Unruhe wurde immer schlimmer, bis hin zu Panik ( hatte ich Jahre nicht mehr ) !Es war Urlaubszeit und ich bin zur Vertretung! Er stellte mich wieder zurück auf Sertralin! Als ich dann bei meinem eigenen Psychiater war, sagte er genau das Selbe wie dein Psychiater!
Es reagiert einfach jeder anders auf die verschiedenen Präparate! Hätte ich auch nicht gedacht!
Jetzt geht es mir, was die Unruhe angeht, wieder ziemlich gut!

Viele Grüße
Sabine
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Danke Sabine, dann könnte ich ja Sertralin doch noch mal probieren...diese permanente Übelkeit macht mich auch ganz fertig. Ich kann seit ich das Medi nehme kaum was essen, selbst Trinken ist eine Qual. Ich kann nur beten, dass es irgendwann besser wird...Wieviel Sertralin nimmst du denn? Liebe Grüße, Lena
2012 Postpartale Depression ohne Medikamente in 1,5 Jahren wieder gesund.
2021 seit Oktober schwere Depression und Angststörung/Traumatisches Erlebnis.
2022 Escitalopram 5mg soll bis 10mg hochdosiert werden, wieder abgesetzt, da nicht vertragen.
2023 seit März Mirtazapin 30mg
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Hallo Colibri...

... bei allen SSRI kann es zu Unruhe kommen. Besonders in den ersten Wochen. Sertralin und Escitalopram sind beides SSRI. Da dein Arzt einen Wechsel angeordnet hat, wirst du bald sehen, ob es mit Sertralin besser wird. Wie sollst du wechseln? Das eine gleich weglassen und mit dem anderen gleich einsteigen, oder Escitalopram ausschleichen?

Beim Tavor scheint er sehr vorsichtig zu sein... aber verschiedene Ärzte, verschiedene Meinungen und Herangehensweisen. Ich drück dir die Daumen dass es bald besser wird.
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

… ich nehme 100 mg Sertralin! Bei mir gab es aber einen Wechselplan! Während ich Sertralin eingeschlichen habe, habe ich Ecitalopram ausgeschlichen! Das Ganze hat ca. 1 Woche gedauert!
Ich hoffe, dass du bald das richtige Medikament gefunden hast! Doch bedenke, auch Sertralin muss man annehmen! Wehrt man sich die ganze Zeit, steht man permanent unter Druck! Durch diese innere Abwehr entsteht Unruhe und das wiederum ist ein Symptom und keine Nebenwirkung!

Alles Gute, Sabine
Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Danke ihr Lieben,
ich habe heute auf Sertralin 25mg gewechselt. Der Psychiater sagt, ich soll direkt wechseln und dann 25mg so lange nehmen, bis ich mich bereit für das Hochdosieren fühle. Aber ich werde morgen oder übermorgen auf 50mg dosieren, ich will nicht ewig in einer Dosis hängen, die nicht wirken kann. Ich habe mir vorgenommen, dass ich es ein Mal richtig probiere mit den Medikamenten und so lange probiere, bis wirklch sicher ist, dass sie wirken oder nicht. Dann habe ich es zumindest probiert...

Ich fühle mich total benommen im Kopf, aber die Unruhe ist heute etwas besser, bestimmt weil die Dosis reduziert ist. Ja, der Arzt ist mit Tavor total vorsichtig, mein Hausarzt eher nicht, er hat es mir zum Schlafen einfach verschrieben...

Ich nehme es nun dann wenn ich es brauche, alle paar Tage oder auch mal jeden Tag, wenn es ganz schlimm ist. Ich habe es nun schon mehrere Tage nicht genommen und spüre keine Entzugserscheinungen. Das gibt mir etwas Sicherheit. Ich hoffe so sehr, dass es irgendwann besser wird. Ich habe so lange gebraucht um die Medikamente zu akzeptieren und meine Angst ist noch unglaublich groß, dass ich mich dadurch irgendwie verändern könnte oder abstumpfe und mich nicht mehr richtig freuen kann oder nicht mehr weinen. Ich wäre so gerne wieder wie früher, ohne diese heftige Angst... ich wünsche euch schöne Weihnachten!
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Bine79
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Hallo Lena,

das klingt nach einem guten Plan! Halte durch! Ich glaube hier hat sich keiner verändert! Ich bin auch nicht abgestumpft und ich fühle alles wie immer, nur nicht mehr so überdramatisch ( dafür bin ich dankbar )! Ich kann weinen und mich freuen, ich bin erst durch das Medikament wieder ich geworden!
Ich arbeite im Gesundheitswesen bei Kindern, bin aktiv und kann alle nötigen Entscheidungen treffen!
Also, alles normal und ohne Probleme!
Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Viele Grüße
Sabine
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Hallo Lena,

ich kann mich Sabine zu 100 % anschließen... ich bin durch die Hilfe des ADs wieder ICH geworden 🥰🥰🥰
Liebe Grüße von
Marika

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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ihr Lieben, ich danke euch! Ich bin jetzt den dritten Tag bei 50mg. Habe es gestern aber ohne Tavor nicht geschafft. Mit Kindern zuhause war es einfach zu viel. Mit Tavor konnte ich nachmittags sogar schlafen, das habe ich schon ewig nicht mehr und es war wie eine Erlösung aus dieser unedlichen Unruhe und Angst. Ich hoffe, dass ich bald diesen Zustand, den ich mit Tavor habe, auch mit dem Sertralin schaffen kann. Innere Ruhe und keine Angst...und keine Horrorgedanken...ganz liebe Grüße, Lena
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Das wirst du bestimmt hinbekommen! Du brauchst halt nur Geduld ( ich weiß, genau das ist ein zusätzlicher Kraftakt, mit der Geduld! )
Alles Gute und halte uns auf dem Laufenden!
Viele Grüße, Sabine
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Hallo Sabine, heute bin ich auf 75mg rauf und hab dann aber schnell gemerkt, dass der Tag ohne Tavor nicht funktioniert. Hatte so heftige Unruhe… es ist schon verrückt, dass Tavor so gut wirkt und einem weitgehend die heftige Panik nimmt. Mit Tavor bin ich zwar müde aber schaffe es zu kochen, zu essen, Haushalt und versuche den Papierkram auf sie Reihe zu kriegen… und für ein paar Stunden eine gute Mutter zu sein🦋 es ist wie eine Pause von den ganzen Selbstvorwürfen die permanent durch meinen Kopf schießen…
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Colibri
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ihr Lieben,

ich halte diese Unruhe kaum aus... dritter Tag 75mg Sertralin und ich könnte die Wände hochgehen. Sitze nur da und kaue an den Fingernägeln vor Unruhe. Kann keinen klaren Gedanken fassen, müsste so viel erledigen und bin blockiert. Hab gestern schon 1mg Tavor genommen... würde es so gerne wieder nehmen, aber trau mich nicht...es ist so blöd, dass mein Psychiater damit so vorsichtig ist. Ich weiß jetzt gar nicht was ich machen soll - muss es immer sslbst entscheiden und hätte gerade gerne jemand der für mich entscheidet und mir diese Last und Ansgt nimmt... hab so Panik, dass alles nur noch viel schlimmer wird, wenn ich zu oft Tavor nehme.

Hab im Netz gelesen, dass manche sogar 4-5 mg pro Tag genommen haben zeitweise... ich würde ja nur 1mg nehmen, damit komme ich ganz gut über den Tag. Meint ihr ich kann das machen? Eigentlich müsste doch iregndwann auch das AD wirken und diese Unruhe müsste ein Ende haben, oder?

Liebe Grüße
Lena
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Bine79 »

Hallo Lena,

das du verunsichert bist, weil dein Psychiater so vorsichtig mit dem Tavor umgeht, kann ich nachvollziehen! Doch du sagst, es hilft dir! Dann nimm es und sprich ansonsten mit deinem Hausarzt oder mit einer psychiatrischen Ambulanz! Die können dir sicher auch Tipps geben!
Du wirst es auch wieder absetzen können, nur brauchst du da einen Plan und eine Hand, die dich unterstützt!
Mit dem Sertralin musst du noch Geduld haben! Bis wieviel möchtest du hoch gehen? Was war oder ist dein Ziel? Nach 2 Wochen könnten die tüchtigen Nebenwirkungen zurück gehen! Vllt schon eher oder etwas später! Versuche dich abzulenken! Gehe ganz viel raus, an die frische Luft!
Halte durch! Breche auf keinen Fall ab!

Viele Grüße, Sabine
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Marika
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Hallo Lena!

Wie Sabine schreibt: dein Hausarzt und jede psychiatrische Ambulanz können dir mit Tavor weiterhelfen. Dein Psychiater sieht es anders als meiner, ich habe ebenfalls 1 mg pro Tag und das über 5 Wochen genommen. Leider können und dürfen wir dir nicht sagen, dass du das auch tun sollst... blöd ist, dass deine beiden Ärzte unterschiedlicher Meinung sind.

Ich habe ein bisschen erwartet, dass Sertralin wieder Unruhe bringt. Ich habe öfter erlebt, dass Escitalopram in dem Punkt weniger stark und kürzer NW produziert. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, wie man an Sabine sieht. Wenn man Studien von allen SSRI vergleicht, dann schneidet Escitalopram bzgl. unerwünschten NW am Bestand ab. Aber wie gesagt, das gilt nicht immer, man muss ausprobieren. Empfindest du die Unruhe jetzt stärker als mit Escitalopram?

Du könnt auch deinen Psychiater anrufen und ihm sagen, dass die Unruhe halt auch mit Sertralin da ist und erwähnen, dass dein Hausarzt Tavor großzügiger verordnet hat.
Liebe Grüße von
Marika

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Re: Verzweifelt

Beitrag von Colibri »

Ihr Lieben, ich danke euch! Die Unruhe ist mit Sertralin ähnlich stark, aber kaum aushaltbar. Bisher merke ich keinen Unterschied zu den beiden Medikamenten, mir gehts beschissen...kann nix essen und mein Kopf läuft auf Angst-Hochtouren. Mein Psychiater hat mir nur gesagt, ich soll 25mg nehmen und das dann so lange, bis ich mich zum hochdosieren bereit fühle. Mehr nicht... ich fühle mich damit total allein gelassen. Ich bin jetzt bei 75mg und dachte, in ein paar Tagen probiere ich auf 100 hoch...Eine Freundin von mir hat mit 50 gestartet und ist jede Woche um 50 hoch..bis 150mg. Zwar ging es ihr auch beschissen, aber dafür nach ein paar Monaten super.

Ich versuche mich gerade an solchen Berichten und euren Tipps langzuhangeln und vernünftig hochdosieren. Aber diese blöde Panik und Angst lässt mich so schnell hoffungslos werden und gerade wünsche ich mir nur noch abzubrechen. Aber das ist halt auch keine Lösung. Soll ich erst mal bei 75mg bleiben und warten bis die Nebenwirkungen besser werden? Vielleicht reicht mir diese Dosierung ja schon?
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Re: Verzweifelt

Beitrag von Marika »

Da dir dein Psychiater freie Hand mit der Dosierung lässt, würde ich persönlich erst mal bei 75 mg bleiben, wenn die Unruhe zu stark ist. Vielleicht meldet sich Sabine nochmal, sie nimmt ja Sertralin und kennt es besser als ich.

Ich würde aber auf jeden Fall trotzdem wieder beim Psychiater auf der Matte stehen, denn er sollte dir jetzt eigentlich da mit Rat und Tat zur Seite stehen und nicht einfach sagen "machen Sie mal"... das ist halt schon bisschen wenig... nur eines würde ich nicht tun: abbrechen ohne ärztliche Anweisung...
Liebe Grüße von
Marika

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