Schon am nächsten Tag, noch im Krankenhaus, kam dann der Schlag mit dem Hammer. Ich hatte gerade gefrühstückt auf einmal kündigte sich eine starke Panikattacke an. Und ab da gab's kein Halten mehr. Ich hab bis zur Entlassung am dritten Tag durchgehend gezittert, auf Krampf Entspannungen angehört, um irgendwie klar zu kommen. Ich konnte schlagartig nicht mehr essen. Habe es mehrmals bei den Schwestern angesprochen und auch bei der Visite, aber irgendwie wurde ich gar nicht für voll genommen.. "wenn's gar nicht geht, dann können wir hier nichts für sie tun, dann müssen sie sich eben in der Psychiatrie melden".
Das war keine Option für mich. Ich dachte das legt sich wieder. So viel Angst ich auch hatte nach Hause zu kommen, habe ich gehofft, dass sich alles einspielt. Es folgten ewige Tage hungern und funktionieren. Mein Partner hat mich öfter ausschlafen lassen, weil ich so kaputt war, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Irgendwann konnte ich mich langsam wieder an essen rantasten und die Unruhe wurde zumindest ein bisschen weniger. Vor zwei Wochen musste mein Partner dann wieder arbeiten und seitdem kann ich eigentlich täglich zugucken, wie es abwärts geht. Ich habe ständig Zitteranfälle, absolute Anspannung und Unruhe, Panikattacken, Derealisation und an Essen nicht zu denken. Dazu reihten sich nun auch noch ZG. Die mir Angst machen. Ich habe seit der Geburt 30 kg abgenommen. Nicht dass ich es nicht vertragen könnte, aber gesund ist das sicher nicht. Seit gestern unterstützt mich meine Mutter mit dem kleinen. Habe mich vorher gesträubt nach Hilfe zu fragen, irgendwie weil dann auch alles so real wird. Mein ganzer Körper zittert, wenn ich Hilfe bekomme. Wie verrückt ist das bitte...? Ich bin jetzt auf jedenfall auf der Suche nach Psychiatrischer und Psychologischer Hilfe und hoffe schnell etwas zu finden.
Ich habe das Gefühl, ich werde nie wieder auch nur eine Sekunde entspannen können, weil es meinen Sohn gibt. Ich weiß dass ich ihn liebe, aber ich wünschte auch (so weh mir das tut es zu sagen) ich hätte mir das nicht angetan. Ich mache mir Vorwürfe, ob es leichtsinnig war zu denken, ich könnte das schaffen mit einem Kind. Hatte vorher schon eine Angststörung. Ich glaube, dass ich mich nie wieder "normal" oder wie ich selbst fühlen werde. Ich komme mir gerade vor wie in einem Film der abläuft, im Spiegel erkenne ich mich kaum und wenn ich Gespräche führe, habe ich auch das Gefühl nicht richtig da zu sein. Wenn ich dran denke, dass ich jetzt für immer in dieser Situation stecke, bekomme ich sofort wieder Panik und sehe dieses Endgültige. Ich hab dann das Gefühl ich will schreien und mich frei strampeln, weil ich sonst sterbe...
Wie soll das jemals aufhören ..
So das war jetzt so hart und offen, wie es in mir gerade aussieht
Ich weiß nicht, ob es hier jemanden auch so geht, dieses eingeengte Gefühl und dieses niemals entspannen können... Und ob es jemand da raus geschafft hat..?