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Bea

Ich bin neu hier

Beitrag von Bea »

Hallo alle zusammen!

Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Beatrice bin 30 Jahre alt und habe seit der Geburt meiner Tochter Louisa am28.3.2006 PPD.
Es ging alles ganz schleichend los und ich habe gedacht es wird schon nichts weiter sein und es wird schon von allein wieder weggehen aber nix war. Es wurde immer schlimmer. Als ich nach drei Tagen im KKH den Babyblues bekam und angst hatte mit meiner Tochter allein zu sein habe ich gedacht wenn ich erst wieder zu hause bin wird alles besser. Aber zu Hause hatte ich dann noch mehr Probleme. Das Stillen klappte nicht ich hatte zu wenig milch und mußte zufüttern. Nach 6 Wochen habe ich dann ganz abgestillt und hatte ein sehr schlechtes Gewissen da ich meine Tochter mit der Flasche ernähre. Mein damaliger Freund hat sich nicht um mich und das Baby gekümmert er ist lieber auf arbeit gegangen meine Mutter kam die erste Woche jeden Tag zu mir und hat mir geholfen. Nach eiener Woche hat dann mein Freund fetsgestellt das er doch keine Familie möchte und es besser wäre wenn wir uns trennen. Da bin ich dann innerhalb einer Woche bei ihm ausgezogen und wieder in meine alte Wohnung in mein Elternhaus. Diese mußte ich dann nach und nach renovieren und einrichten. Ich war in deiser Zeit nur noch gereizt und habe nur noch Funktioniert. Meine Eltern haben mir zwar geholfen wo sie konnten(meine Mutti ist sogar nachts mit aufgestanden und hat der Kleinen die Flasche gegeben da ich nur noch müde und k.o. war) aber trotzdem war ich total ausgelaugt. Nach ca. 6 Monaten hatte ich dann im Supermarkt meine erste PA. Von da an kamen die PA`s in regelmäßigen abständen. Auch so war meine Stimmung total mies die kleinsten Dinge haben mich aufgeregt und alles ging nur noch wie automatisch bei mir . Auch dei kleine habe ich ständig angeschrieen. Im August 07 war ich dann mit meinen Eltern und Louisa zwei Wochen in Österreich in Urlaub. Das war dann der totale Horror. Ich hatte jeden Tag PA`s manchmal bis zu 8 Stück am Tag und konnte nicht mehr allein in meinen Zimmer sein hatte ständig angst ich müßte Sterben und habe keinen Nacht mehr geschlafen. ich hatte einen totale innere Leere und ständig diese ZG`s ich könnte meinem Kind etwas antuen. Als ich wieder zu Hause war hat mich mein Hausarzt dann auch gleich in die Tagesklinik eingewiesen. Dort war ich vom 18.9 bis 29.10.07. Die Zeit dort hat mir sehr gut getan und mir geht es jetzte schon viel besser. Ich habe dort ein AD (Saroten 75mg) und ein Neuroleptikum (Zeldox 20mg) bekommen. Am Mittwoch habe ich dann den ersten Termin bei meiner Psychologin die gleichzeitig auch Neurologin ist. Dahin hat mich jetzt mein HA überwiesen damit ich mit der Therapie weitermachen kann. Ich hoffe das alles wieder weg geht. Denn es gibt schon noch Tage wo ich wieder total einbreche und mich die Angst und die ZG`s wieder quälen.
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo bea,

herzlich willkommen hier und danke für Deine Geschichte! Du hast eine Menge durchgemacht. aber Du bist ja auf dem richtigen Weg. Mit Medikamenten und in ärztlicher Behandlung hast Du schon das richtige in die Wege geleitet. Was jetzt auch zählt ist Geduld und Zuversicht. Beides manchmal schwer - ich weiß das nur zu gut. Aber es wird wieder alles gut werden. Ganz bestimmt.

LG,
Nora
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Marika
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Beitrag von Marika »

Liebe Bea!

Auch von mir "Herzlich Willkommen" - schön, dass du dich uns anvertraut hast.

Du hast wirklich viel negatives erlebt in kurzer Zeit. Wir werden dir hier immer beistehen und für dich da sein.

Ich kann sehr gut nachfühlen, was du durch machst. Auch ich litt schrecklich unter Zwangsgedanken ich könnte meinem Kind etwas antun und hatte dadurch schlimme Angst-und Panikattacken. Mit meinem Psychiater bei dem ich eine Verhaltens/Psychotherapie gemacht habe und einem AD, bin ich aber wieder gesund geworden! :D Es gab aber Zeiten, da habe ich nicht daran geglaubt, vor allem dann, wenn wieder mal ein Tief kam und die ZG stärker wurden. Leider verläuft die Krankheit in Wellen - also Hochs und Tiefs wechseln sich eine Weile ab. Aber man merkt mit der Zeit deutlich, dass die Tiefs schwächer und weniger lang sind und die Hochs zunehmen und andauern. :D Das ist eindeutig eine gute Nachricht, oder? :D Allerdings braucht man aber viel Geduld - genau das werden wir dir hier aber immer wieder geben - die Hoffnung, weiter zu machen und dass es wirklich wieder gut wird.

Du hast ja schon ganz tolle professionelle Hife an deiner Seite und von daher kann es nur aufwärts gehen. Kleine Rückschläge (Tiefs) sind dabei normal und du wirst sehen, dass du nach jedem Tief wieder eine neue Erkenntniss erlangt hast, die dich wieder weiterbringt. So ging es mir jedesmal nach einem Tief. Es war fast so, dass ich die Tiefs braucht, um zu lernen - über mich und mein Leben Erkenntnisse zu erlangen um mein Leben so zu gestalten, damit es MIR gut geht.

Heute bin ich bereits fast ein Jahr schon stabil - habe also keine Tiefs mehr gehabt und die Zwangsgedanken gehören der Vergangenheit an. Sehr geholfen hat mir dabei auch folgendes Buch:

"Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken" von Lee Bear

Ich wünsche dir alles Liebe und hoffe, bald wieder von dir zu hören, wie deine Therapie läuft!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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