Hallo ihr Lieben,
nach langer Zeit bin ich nun auch mal wieder hier. Da ich so lange inaktiv war, wurde mein alter Nick gelöscht.
Vielleicht erinnern sich einige von euch noch an mich, ich war "damals" unter InaK online und hatte sehr große Probleme mit meiner Tochter. Ich kam in dieses Forum und fand hier sehr viele nette Frauen, die mir stets mit Ratschlägen und Tips zur Seite standen. Hier habe ich mich nur zu oft ausgeheult, über meine Probleme geschrieben und Trost gesucht und gefunden. In den letzten Tagen habe ich wieder ein bißchen bei euch gelesen und fand viele Schicksale die meinem ähneln. Am besten schreibe ich einfach mal ein bißchen von mir ...
Im Dezember 2002 wurde mein Sohn geboren. Bei ihm hatte ich nur anfangs einige Probleme, da diese enorme Umstellung von quasi Single auf Mutter wahrscheinlich meine ganzen Hormone durcheinander schleuderte. Aber schon bei ihm hatte ich - so empfinde ich es - leichte Anzeichen einer Depression. Ich zog mich zurück, entfernte mich von meiner Umwelt und fühlte mich so schrecklich allein. Das rausgehen war immer eine Qual für mich, weil ich mich von jedem beobachtet fühlte. Vor der SS mit ihm hatte ich eine Esstörung und war absolut unzufrieden mit meinem Körper, der während der SS natürlich an Gewicht zunahm. Damit hatte ich riesen Probleme, konnte mich aber irgendwie arrangieren. Ich schloss mich einer Krabbelgruppe an und versuchte wieder etwas aktiver am Leben teilzunehmen, was mir auch gelang. Ende 2003 wurde ich erneut schwanger und freute mich sehr. Die SS verlief nicht perfekt, ich hatte große Probleme mit der Symphyse und mit Krampfadern. Hatte ständig oberflächliche Thrombosen und einen Hunger ... Am Ende hatte ich 32Kilo zugenommen, aber es war mir egal. Die Kleine kam im Juli 04 und ich war unendlich stolz auf sie. In den ersten Wochen war auch alles wunderbar, doch irgendwann fing es an. Ich hatte keine "Lust" auf sie, sie wurde mir zuviel. Während ich mich liebevoll um ihren Bruder kümmerte, lief bei ihr alles so nebenbei. Ich brachte kein freundliches Wort zu ihr heraus, konnte sie nicht anlächeln geschweige denn mit ihr kuscheln. Ich versorgte sie einfach nur. Das zog sich über Monate hin, mal ging es besser mal schlechter. Ich las dann sehr viel hier im Froum und bekam Unterstützung, mir wurde Mut gemacht damit ich mir Hilfe suche. Das tat ich, auch wenn es ein schwerer Schritt war. Irgendwann bekam ich einen Termin bei einer Psychologin, die mir Tabletten verschrieb. Ich weiß garnicht mehr welche ... Eine Diagnose bekam ich noch nicht. Zum 2.Termin kam ich 5Minuten verspätet und wurde von den Empfangsdamen wieder nachhause geschickt mit den Worten: "Wenn sie nicht pünktlich kommen ..." Ich war verletzt, enttäuscht und traurig, brauch in Tränen aus. Irgendwie hatte ich das vertrauen verloren, aber mir wurde hier wieder Mut zugesprochen nicht aufzugeben. Die Gefühle, meiner Tochter gegenüber, wurde schlimmer und aggressiver und ich suchte mir erneut eine Therapeutin. Bei ihr war ich 3Mal, aber sie sah ihre Aufgabe eher darin sich mit mir über Verhütung zu unterhalten. Ich bekam andere Tabletten, die ein bißchen gegen die Aggression helfen sollten. (Ich muß dazu sagen, daß ich meiner Tochter zu keiner Zeit etwas angetan hätte. NIE! Aber ich hatte diese Gedanken, ich könnte es tun. Diese haben mich sehr belastet, aber ich hätte sie NIEMALS wahr gemacht. Es ist doch immer mal so, daß man wütend sagt: "Man heute würd ich am liebsten ..." - ohne dies auch wirklich so zu meinen oder zu tun.) Zu dem Zeitpunkt hatte ich meine beiden Kinder für den KiGa angemeldet. Den Großen für den Kindergarten, die Kleine für die Krabbelstube. das erzählte ich der Therapeutin und sie meinte, es gäbe eine Stelle wo man mir da weiterhelfen könne damit die Kleine ebenfalls einen Platz im KiGa bekommt. Ohne meinem Wissen rief sie beim Jugenamt an und erzählte denen meine Geschichte. Sie verdrehte die Tatsachen und stellte mich hin, als wäre ich eine Mutter die absolute Entlastung braucht weil ich jede Minute mein Kind an die Wand werfen könnte ... Ein Brief vom JA flatterte ins Haus, ich brach fast zusammen. Wir riefen die Therapeutin unter Tränen an und sie war total verwirrt: "Ich wollte doch nur helfen, ich dachte ich hätte ihr Einverständnis." Ja, die Rede war vom Kindergarten ... Da hatten wir für beide Kinder sogar schon die Bestätigung, daß sie in den KiGa gehen werden. Der Termin beim JA verlief gut und ich konnte die nette Dame dort überzeugen, daß ich nicht so bin wie mich die Therapeutin dargestellt hat. Okay, man würde beobachten. Gut. Ich suchte mir dann wieder eine andere Therapeutin, weil ich mit den Tabletten nicht weiter wußte. Ich fand eine ganz in der Nähe und fühlte mich anfangs recht gut geborgen. Meinen Gedanken waren schrecklich, ich hatte nachts im dunkeln Angst und sah verzerrte Gesichter wenn ich die Augen schloss. Einmal hatte ich auch sowas wie eine Halluzination. Bei der Therapeutin begann ich eine "Therapie". Während ich dasaß und nicht wußte was ich sagen sollte, gähnte mir die Therapeutin einen vor und warf so Sätze wie: "Nun lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen..." ein. Durch den Umstand, daß meine beiden Kinder nun im KiGa waren und ich Zeit für mich hatte, ging es mir blendend und ich hatte keine großen Probleme mehr. Aus dem Grund brachen wir die Therapie ab. Von da an ging es mir wirklich besser und ich konnte endlich eine Beziehung zu meiner Tochter aufbauen. Ich habe "gelernt" sie zu lieben, auch wenn es teilweise schwer war und heute auch noch/wieder ist.
WOW, das ist ein langer Text geworden. Den Grund, warum ich mich nun doch wieder hier melde, schreibe ich die Tage im anderen Bereich. Jetzt habe ich garkeine Zeit mehr ... Schade eigentlich.
Seid lieb gegrüßt, eure Ina
neu und doch nicht neu :) *vorsicht lang*
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Zora
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Suse07
