meine geschichte - ppd, tochter 8 monate alt

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engelchen2012

meine geschichte - ppd, tochter 8 monate alt

Beitrag von engelchen2012 »

hallo zusammen!!

ich möchte mich kurz vorstellen: ich bin 30 jahre alt, seit etwas mehr als 2 jahren glücklich verheiratet, habe eine 8 monate alte tochter, unser absolutes wunschkind.
unsere kleine war von anfang an sehr pflegeleicht, ein traum! ich konnte lange stillen, essen und schlafen klappte wunderbar, ich liebe die kleine über alles. und dann plötzlich das: vor ca. 4 wochen hatte ich eine magen-darm-grippe. danach war ich so geschwächt, dass ich unsere tochter kaum noch versorgen konnte und wollte. ich dachte, das wird schon wieder. wir sind dann eine woche später für 2 nächte zu dritt weggefahren. es war der absolute horror. ich wollte die kleine nicht nehmen, hab sie immer zu meinem mann abgeschoben, hab ständig geweint, konnte nicht schlafen und kaum essen. wir haben den urlaub dann vor der 2. nacht abgebrochen. mein mann ist sehr verständnisvoll, wir haben beide relativ schnell gemerkt, dass etwas nicht stimmt. am nächsten tag habe ich sofort meine hebamme angerufen. inzwischen war ich 3x zur akupunktur und nehme verschiedene globuli. in der 1. woche wurde es täglich minimal besser, seit ca. 1,5 wochen schwankt mein gefühlsleben jedoch sehr. an manchen tagen "geht's so", gestern war aber z.b. wieder ein furchtbarer tag, an dem ich fast nur weinen konnte. ich fühle mich total erschöpft, im haushalt geht fast nichts mehr und ich kann nicht mit unserer tochter alleine sein. ist mein mann arbeiten, muss ich raus, raus, raus. oder zu meinen eltern, die sich auch sehr um mich/uns kümmern. ich kann mich mit der kleinen tagsüber nicht beschäftigen und sie auch immer weniger versorgen. wenn sie jedoch traurig oder müde ist und sich an mich kuschelt, dann fühle ich mich richtig gut!! meine hebamme meint, ich kann einfach nicht loslassen bzw. akzeptieren, dass sie kein kleines kuschel-baby mehr ist. ich fühle mich einfach ausgelaugt, hab das gefühl, eine schlechte mutter zu sein und möchte einfach wieder raus aus diesem loch...
seit mittwoch lasse ich nun auch die pille weg, weil ich diese depression bekommen habe, kurz nachdem ich nach dem stillen meine "normale" pille wieder genommen habe. vielleicht liegt's "nur" an den hormonen? ich werde nächste woche auch blut nehmen lassen, um die schilddrüsenwerte abzuklären. ich hoffe wirklich sehr, dass ich dann wieder "normal" werde. ich wehre mich nämlich immer noch sehr, zum arzt zu gehen und ggf. antidepressiva zu nehmen. hat irgendjemand erfahrungen mit einer ppd und homöopathie? oder meint ihr, ich komme um die ADs nicht herum? manchmal weiß ich einfach nicht mehr weiter...

ich freue mich schon sehr auf eure antworten!!
Stella

Hallo

Beitrag von Stella »

Herzlich Willkommen im Forum.:-) ich habe deine Geschichte gelesen. Ich hatte eine Ppd gleich nach der Geburt und meine Hebamme hatte mir dann Globuli gegeben für das Schläfen und zur Entspannung. dies hat leider nicht geholfen. Die Angst mit dem Kind allein zu sein kenne ich gut, bei mir war es genauso, mein Mann konnte nicht mal einkaufen gehen.

Probier es erstmal mit Homöopathie, dir ging es ja eine ganze Weile gut und Funkentstörung ja schon deine Kleine genießen, wenn du aber merkst es wird eher schlimmer, dann habe keine Angst vor Antidepressiva. Sie helfen dir über die Phase hinweg und du wirst wieder gesund.

Lg stella
Wolke

Beitrag von Wolke »

Liebes Engelchen!
Ich find´s toll, dass du so schnell reagierst und dich durchchecken lässt! Ich hatte letztens genau über dieses Thema ein Gespräch mit meiner Psychiaterin:
Hormone bewirken eine ganze Menge. In der Schwangerschaft werden wir erstmal "überflutet" von Hormonen die uns ausgegelichen machen, nach der Geburt sinken die rasant, und in der Stillzeit werden beim Stillen dann auch wieder Hormone ausgeschüttet, die beruhigen. Meine Psychiaterin sagte, dass dadurch seeeeeeeeeehr lange der Normalzustand nicht erreicht wird, und so wie du es beschreibst, hast du vor kurzem abgestillt? Dann werden jetzt ja quasi wieder "andere" Hormone aktiv, und die Pille tut evtl ihr Übriges...auch ich hatte jahrelang seit ich die Pille nahm (12 Jahre) furchtbare Stimmungsschwankungen und war richtiggehend aggressiv, deshalb werde ich sie wohl nicht mehr nehmen. Aber bis ich da einen Zusammenhang geshen habe hat es bis kurz vor der Schwangerschaft gedauert.. :oops:
Auch die Schilddrüse ist eng mit der Psyche verbunden. Ich hatte eine schwangerschaftsbedingte Schilddrüsenüberfunktion (heißt richtig "Postpartum Thyreoitis" oder so, ich hab´s nicht so mit den ganzen Fachausdrücken), die mal in eine Unter-und dann in eine Überfunktion wechselt, was auch vermutlich der Grund für meine Depressionen war.
Ich glaube du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, und wenn deine Hebamme und noch wichtiger dein Mann hinter dir stehen, ist das viel wert. Ich hoffe dass es wirklich "nur" an den Hormonen liegt!
Liebe Grüße
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Marika
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Beitrag von Marika »

Auch von mir ein liebes Hallo,

du bist bereits auf einem guten Weg und hast dir Hilfe geholt. Ich habe damals nach Ausbruch meiner PPD zuerst mal Bachblüten genommen, aber meine PPD war zu schwer, es ging mir immer schlechter. Ich kam um ein AD nicht herum, was mir aber mein Leben wieder gegeben hat. Zusätzlich habe ich aber weiterin viel aus der Alterntiven Medizin angewandt (Bachblüten, TCM, Kinesiologie) und war bein einem Psychiater in Therapie. Heute gehts mir wieder super.

In leichten Fällen kann Homöopathie helfen, aber zu lange würde ich mit dem Gang zu einem Psychiater nicht warten. Bei allem Respekt und auch Anerkennung der Alternativmedizin - das wäre dann fahrlässig.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
engelchen2012

Beitrag von engelchen2012 »

hallo zusammen!

danke schon mal für eure antworten. die machen mir doch sehr viel mut und hoffnung!
mir geht es inzwischen den 3. tag nacheinander relativ gut, wobei der "normalzustand" natürlich noch nicht erreicht ist und bestimmt auch der eine oder andere rückfall zu erwarten ist bzw. sein kann. seit ich die pille weggelassen habe (habe ja während der stillzeit auch eine andere pille genommen, wahrscheinlich war das alles in allem einfach zu viel für mich), fühle ich mich richtig befreit!! morgen habe ich einen termin beim arzt und lasse mir mal blut nehmen. bis das ergebnis dann da ist, seh ich dann ja weiter. und wenn es wirklich gar nicht anders geht, werde ich auch antidepressiva nehmen, weil ich einfach mein altes (wirklich sehr schönes) leben wieder zurück haben möchte!

ich werde euch auf jeden fall auf dem laufenden halten!!

viele liebe grüße
engelchen2012

Beitrag von engelchen2012 »

hallo!

hier bin ich wieder!
seit ich die pille nicht mehr nehme, geht es mir wirklich besser. meine schilddrüsenwerte sind i.O.; letzte woche war ich noch bei einer heilpraktikerin, von ihr habe ich progesteron als globuli bekommen. die soll ich jeden zyklus ca. 2,5 wochen lang nehmen, weil man davon nach einer schwangerschaft wohl zu wenig hat bzw. haben kann.
ich war letzte woche auch bei meinem hausarzt, von dem hörte ich nur ein "ach, sowas haben viele frauen, das ist nicht so schlimm!". herzlichen dank! gott sei dank ging es mir in dem moment recht gut. wenn man sowas hört, wenn man gerade ein tief hat... na, ich weiß nicht so recht...
aber ich fühle (und hoffe), dass ich auf dem weg der besserung bin (anfangs habe ich täglich mehrmals heulattacken gehabt, jetzt war ich schon eine woche "heulfrei" *g*), werde aber weiterhin im forum vorbeischauen und freue mich auch weiterhin über antworten oder meinungen von euch!!

liebe grüße, euer engelchen
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