langer Leidensweg

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isirider76

langer Leidensweg

Beitrag von isirider76 »

Hallo ihr Lieben,

Ich habe das erste mal in der Schwangerschaft mit meiner Tochter 1999 gemerkt,dass etwas nicht ganz stimmt. Hatte immer wieder starkes Herzrasen, organisch war alles ok. Nach der Geburt hatte ich keinerlei Muttergefühle, ich glaube so 5 Monate lang, aber keine Depression in dem Sinne.
Dann war alles super, bis ich mit meinem Sohn ca im 7 Monat schwanger war. Ich konnte nicht mehr schlafen, hatte Panikattacken, war total depressiv und das für mich schlimmste: ich hatte das Gefühl, ich bin garnicht mehr in meinem Körper. Irgendwie total komisch und beängstigend. Und was soll ich sagen: Niemand hat meine Beschwerden gedeutet. Ich war mindestens 1mal die Woche auf der Gyn im Krankenhaus, weil ich wollte, dass sie mir helfen. Nichts...
Nach der Geburt wurde ich irgendwie nicht wieder richtig fit. Müde, ängstlich, lustlos. War mit Magenbeschwerden bei diverse Ärzten, selbst eine Magenspiegelung wurde gemacht. Der Idiot dort meinte noch" wieso sind sie so gestresst? Sie müssen doch froh sein, ein so süßes gesundes Baby zu haben..." A...loch!!!! Das war ja dann genau das, was man eigentlich überhaupt nicht hören will. Also wieder keine Diagnose
Den absoluten Zusammenbruch hatte ich dann, als ich abgestillt habe. Dann gings richtig rund mit Panikattacken, Atemnot, Depressionen, völlige Schlaflosigkeit und keinerlei Appetit
Dann dauerte es nochmal 3 Monate, bis irgendwann ein Arzt meinte, das sei nicht normal, ich soll mal zum Neurologen.
Naja, und der verschrieb mir ohne viele Worte Sertralin und gab mir einen Termin für 2 Wochen später, um zu sehen, ob die wirken.
Da fehlen einem die Worte.....
Ich nahm sie brav und nach 2 schlimmen Wochen mit Nebenwirkungen vom feinsten wurde es tatsächlich besser. Zu dem Vollpfosten bin ich nie wieder hin gegangen. Die AD hat mir dann mein Hausarzt aufgeschrieben.
Nach 4 Monaten habe ich sie dann nicht mehr genommen. Wurde ja überhaupt nicht aufgeklärt, was los ist und wie lang ich die nehmen muss... Also rutschte ich nach wenigen Monaten erneut in eine Depression. Diesmal nahm ich sie ein Jahr lang. Dann wieder abgesetzt, wenige Monate später Rückfall.

Jetzt nehme ich sie durchgehend seit 2007 und es geht mir meistens gut. Aber immer irgendwie die Angst, das Medikament könnte irgendwann nicht mehr wirken... Ich wünsche mir auch noch ein Kind, aber die Sorge um einen Rückfall trotz AD bleibt...
jasmin

Re: langer Leidensweg

Beitrag von jasmin »

Nur Tabletten bringen nichts. Eine Therapie ist immer sinnvoll. Es muss ja einen Grund für deine Situation geben.
isirider76

Re: langer Leidensweg

Beitrag von isirider76 »

Therapien habe ich begleitend gemacht. 2011 starb mein Mann, zu der Zeit wurde ich auch psychologisch betreut. Ich denke auch dass man sich nicht allein auf eine Therapieform verlassen sollte.

VG isi
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