Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

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Moderator: Moderatoren

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Kathrin.

Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Kathrin. »

Hallo.
Ich bin 33 Jahre alt und vor einer Woche wurde mein erstes Kind per Kaiserschnitt entbunden, ein kleines Mädchen.
Ich möchte versuchen mich hier im Forum zu öffnen und meine Sorgen zu teilen, aber es fällt mir schwer.
Ich habe depressive Vorerkrankungen. Als ich von der Schwangerschaft erfuhr, habe ich mich sehr gefreut. Ich habe mich monatelang nur gefreut, war voller Glück und Zuversicht. Dies änderte sich Anfang des Jahres ganz rapide. Ich bekam große Zweifel und war sehr traurig. Ich wusste nicht, wo das her kam und ich fühlte mich überfordert. Ich habe dann meine Therapeutin und meinen Psychiater kontaktiert, um mich auszutauschen und beraten zu lassen. Seit fast drei Wochen nehme ich wieder ein Antidepressivum ein. Es geht mir nicht besser. Ich weine jeden Tag und bin so manches Mal total verzweifelt.
Ich habe sehr negative Gedanken.
Es gibt zum Glück auch positive Gedanken dem Kind gegenüber.
Es fällt mir im Moment so schwer meine Gefühle zu ordnen.
Ich hoffe mich hier mit Frauen in ähnlichen Gefühlslagen ehrlich austauschen zu können.
Danke fürs lesen und viele Grüße.
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Marika
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Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Marika »

Hallo hier in unserer Runde,

schön, dass du dich uns geöffnet hast und sehr gut, dass du dir bereits Hilfe geholt hast. Wie du sicher weißt, dauert es einige Wochen, bis das AD wirkt. Mit 3 Wochen stehst du da noch am Anfang.

Es ist sehr schön, dass du auch bzw. bereits schon auch positive Gedanken für dein Kind hast - das zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Magst du uns sagen, welches AD du nimmst und in welcher Höhe?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kathrin.

Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Kathrin. »

Hallo.
Ich bin auch froh, dass ich zumindest gelegentlich positiv an das Kind denke. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen, weil ich so viel weine. Und sicher spürt sie meine Trauer, Verzweiflung und Ablehnung.

Ich nehme Citalopram 20 mg.
Abiectus

Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Abiectus »

Hallo,

ich kann dein schlechtes Gewissen gut verstehen, trotzdem möchte ich dir sagen, dass es dafür keinen Grund gibt.

Du bist bestimmt auf dem richtigen Weg und solange das Weinen dir hilft ist es in Ordnung zu weinen, ja sogar gesund.
Ich weiß man glaubt nicht wirklich daran und möchte einfach nur, dass es aufhört, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es schlimmer wird, wenn man es unterdrückt.

Deine Tochter spürt die positiven Gedanken, die du ihr gegenüber hast und ich wünsche euch beiden, dass diese positiven Gedanken immer mehr werden.

Es ist schwer sich nicht unter Druck zu setzen, aber lass dir Zeit. Feiere jeden kleinen Sieg und jeden positiven Gedanken und versuche dir Rückschläge und traurige Tage nicht all zu sehr zu Herzen zu nehmen.
Ich weiß, dass ist einfacher gesagt als getan, aber du wirst das bestimmt schaffen!
Sabrina

Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Sabrina »

Huhu,

hmmm...nach 3 Wochen Einnahme sollte man schon eine Veränderung spüren oder? Deine Dosis ist auch relativ gering. Ich kenne zwar deine Diagnose nicht, aber bei Zwangserkrankungen gibt man 40 -60 mg Citalopram.
Kathrin.

Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Kathrin. »

Danke.

Ich versuche mich nicht unter Druck zu setzen, aber ich schaffe es nicht.
Ich möchte einfach nur, dass es aufhört.
Ich kann meine Tränen nur laufen lassen, ich kann sie nicht aufhalzen. Ich möchte die negativen Gedanken abstellen, aber es klappt nicht. Ich werde langsam richtig verzweifelt.
Kathrin.

Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Kathrin. »

Hallo Sabrina.
Das Citalopram wird seit gestern erhöht. Da ich mit der Einnahme neu begonnen habe, wollte ich es langsam steigern. Aber es muss jetzt doch schneller gehen, weil es mir nicht besser geht.
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Marika
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Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Marika »

Hallo,

es ist eine gute Entscheidung, dass AD zu erhöhen. 20 mg sind ja eher eine geringe Dosis und 3 Wochen eben noch nicht lange. Es dauert manchmal bis zu 4 Wochen, bis die positive Wirkung des AD´s durchkommt und jeder Mensch ist anders.

Schau, mit Druck geht gar nichts. Es ist schwierig, ich weiß, aber nimm es jetzt einfach mal so wie es ist. Weine, wenn dir danach ist. Die schönen Dinge und positiven Gedanken die du hast, könntest du dir aufschreiben - jeden Tag in eine Art "Glückstagebuch". Das kennen hier einige und haben es in ihrer Therapiezeit gemacht, ich auch. Es hilft dabei, den Blick auch auf das Schöne zu richten und die negativen Gedanken nicht so stark zu bewerten. Vielleicht magst du es ja versuchen?

Bist du eigentlich auch bei einem Therapeuten?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kathrin.

Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Kathrin. »

Das mit dem "Glückstagebuch" werde ich direkt machen. Denn wenn ich Abends nachdenke, fällt es mir so schwer etwas positives zu benennen.

Ja, ich bin bei einer Therapeutin und einem Psychiater. Beide sind aber nicht in meinem Wohnort und ich bin ja noch so frisch operiert. Mit beiden habe ich Kontakt über Telefon und Email.
Sanna
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Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Sanna »

Hallo!

Mach dir keine Gedanken wegen dem Weinen. Ich habe auch viel geweint. Monatelang. Fast 1,5 Jahre lang. Meine Kinder haben das gut weggesteckt und sind beide ganz normal entwickelt. Die Kleinen können mehr ab als wir denken.

Natürlich ist es schöner, wenn man eine glückliche, lachende Mama für sein Kind ist, aber versuch zu akzeptieren, dass es jetzt eben anders ist. Du bist krank. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Gut, dass du das AD erhöht hast. Da ist noch Luft nach oben. Mit AD, Therapie und viiiieeeel Geduld wird es wieder. Ganz sicher!

LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Kathrin.

Re: Hallo. Ich stelle mich und meine Sorgen vor.

Beitrag von Kathrin. »

Danke für deine Antwort.

Heute klappt es mit der Akzeptanz ganz gut.
Morgen ist wieder ein neuer Tag.
Ich gehe von Tag zu Tag, versuche es.
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