Ich will doch nur eine gute Mutter sein (Achtung lang)
Verfasst: 20:02:2016 22:14
Hallo ihr Lieben,
ich bin 21 Jahre alt und habe Ende Dezember einen kleinen Jungen per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Er war ein Wunschkind trotzdem habe ich schon im Krankenhaus viel geweint, weil ich angst um meinen Kleinen hatte und nicht wusste wie ich mit all dem umgehen soll.
Mein Kleiner ist mit 2100 g auf die Welt gekommen und das obwohl er nur einen Tag vor dem errechneten Termin geholt wurde, außerdem hat er ein Loch im Herzen. Die Geburt war für ihn ziemlich stressig. Ich bin eingeleitet worden. Am zweiten Tag abends haben die Medikamente erst etwas Spürbares ausgelöst. Kurz darauf bekam ich Blutungen und das CTG meines Kleinen wurde immer schlimmer, deshalb wurde sehr schnell ein Kaiserschnitt gemacht.
Nachdem er über den Berg war und wir nicht mehr jeden Moment damit rechnen mussten, dass er auf die Neo muss konnten wir endlich nach Hause. Ich glaube keiner fühlt sich in Krankenhäusern so richtig wohl...
Ich habe mich vor der Schwangerschaft jahrelang selbst verletzt und auch nach einer Therapie nicht damit aufhören können. Für meinen Mann und den Kleinen Krümel habe ich dann jedoch abrupt damit aufgehört.
Die Schwangerschaft und Geburt waren beide nicht wie erhofft. Krümel wurde von mir unterversorgt und ich habe immer noch das Gefühl versagt zu haben, weil mein Kind nicht richtig wachsen konnte. Weil ich so abrupt damit aufgehört habe mich zu verletzen hatte ich nicht gelernt anders mit meinem Stress umzugehen und war nur noch überfordert. Meine Gefühle haben mit mir Achterbahn gespielt und ich habe öfter über Suizid nach gedacht, konnte das jedoch dem Kleinen nicht antun.
Nach dem ich wieder zu Hause war wurden diese Gefühle und Suizidgedanken schlimmer. Mein Mann konnte und kann so gut mir dem Kleinen umgehen, so gefühlvoll. Ich habe das Gefühl meinem Baby gegenüber distanziert zu sein, als würde ich nur einen Job machen.
Mein Mann hat auf die Suizidgedanken reagiert in dem er sich weigerte die Windeln zu wechseln, damit ich mich gebraucht fühle. Das hat teilweise funktioniert mich aber auch unter Druck gesetzt. Ich war nach der Geburt ziemlich schwach und müde und mein Eisenwert war ziemlich niedrig, deshalb habe ich den Kleinen nachts nicht weinen gehört. Das hat mich fertig gemacht. Eines Nachts hatte ich ihn wieder nicht gehört und mein Mann stand auf nahm den Kleinen auf den Arm und meinte "da siehst du mal was du für einen Mama hast" davon bin ich aufgewacht. Ich wollte wissen was los sei, daraufhin hat mein Mann gemeint "Krümel weint jetzt schon seit 10 Minuten neben dir" und hat mit ihm das Zimmer verlassen. Ich war völlig verzweifelt, aber ich schaffte es einfach nicht.
Meine Hebamme hat dann mir und meinem Mann erklärt, dass das normal ist und, dass ich nur schlafen kann, weil ich mir sicher bin, dass er sich gut um den Kleinen kümmert, sonst würde ich ihn hören. Wirklich geholfen hat das nicht und noch heute habe ich angst, dass mein Baby neben mir weint und ich es nicht höre....
Langsam ging es mir besser und ich bin nachts aufgewacht, wenn er geweint hat und habe mich um ihn gekümmert, aber ich konnte immer noch keine so gute Beziehung zu meinem Kind aufbauen wie mein Mann.
Ich bin oft traurig, weine viel und habe angst (fast schon Panik). Manchmal glaube ich, dass er gar nicht mein Kind ist oder ich rede einfach nicht mit ihm. Ich möchte, dass er sich geliebt fühlt und dass es ihm gut geht, aber irgendwie funktioniert das nicht.
Wenn ich eine gute Phase habe versuche ich so viel wie möglich im Haushalt zu machen und mit meinem Kleinen zu kuscheln und ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Wenn ich eine schlechte Phase habe versuche ich manchmal ihm zu erklären, dass ich ihn trotzdem lieb habe und, dass Mamas eben manchmal traurig sind, aber meistens ist es leider so, dass ich nicht mit ihm spreche und ihn nicht ansehe, obwohl er versucht Kontakt mit mir auf zunehmen, mich ansieht und anlächelt. Das bricht mir das Herz!
Wenn ich so verzweifelt bin werde ich manchmal wütend und wenn er dann weint habe ich immer ein Bild im Kopf wie ich ihn schüttle und anschreie, dass er still sein soll, dass macht mir angst. Ich will meinem Kind nicht weh tun! Ich liebe den Kleinen, aber irgendetwas stimmt nicht.
Wenn ich mich nicht davon abhalten muss ihn zu schütteln und anzuschreien, dann weine ich manchmal mit ihm und flüstere dauernd vor mich hin, dass er doch bitte endlich still sein soll, dabei ist er eigentlich wirklich pflegeleicht.
Er weint nur, wenn er Hunger oder Schmerzen hat.
Wegen der schief gelaufenen Therapie habe ich Probleme damit mir Hilfe zu suchen und ich will mir auch nicht eingestehen, dass ich Hilfe brauche, weil ich mir dann eingestehen müsste, dass ich es nicht schaffe....bin ich deshalb eine schlechte Mutter?
Anfang dieser Woche ist mein Mann operiert worden und nun nicht mehr so einsetzbar wie vorher. Ich habe versucht positiv zu bleiben und meinem Mann immer wieder erklärt, dass wir das schaffen. Eines Nachts war ich wieder am Weinen und meinte mein Kleiner solle doch bitte endlich still sein, dabei ist mein Mann aufgewacht, sagte "sieht nicht so aus als würdest du es schaffen" und schlief wieder ein. Ich saß da wie vom Donner gerührt.
Weil der Kleine zu schwach zum Saugen ist pumpe ich die Muttermilch ab, aber das ist mittlerweile einfach nur noch Folter für mich. Ich kann mich dann nicht richtig um den Kleinen kümmern weil ich ja nur einen Arm frei habe und gerade jetzt wo mein Mann mir nicht helfen kann ist das furchtbar. Außerdem besteht der Tag so nur aus Pumpen, Wickeln, Füttern und zwischendurch Waschen. Mittlerweile geht meine Muttermilch auch immer weiter zurück. Ich pumpe den ganzen Tag nur um eine einzige Mahlzeit für meinen Kleinen zu bekommen. Das Pumpen tut auch immer mehr weh.
Wenn ich mittags einschlafe, weil der Kleine mich die ganze Nacht wach gehalten hat und dadurch das Pumpen verschlafe habe ich ein schlechtes Gewissen und wieder das Gefühl zu versagen. Langsam überlege ich mit dem Pumpen aufzuhören, weil es mich nur stresst, aber der Kleine braucht doch die Muttermilch und dann habe ich wieder ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie eine Versagerin.
Bald muss der Kleine wegen einem Leistenbruch operiert werden. Wir warten noch auf den Anruf wegen dem OP Termin. Ich weiß einfach nicht mehr was tun. Egal was ich mache, ich habe immer ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie eine Versagerin, dabei möchte ich nichts mehr als stark für meinen Kleinen und meinen Mann zu sein. Ich möchte nur eine gute Mutter sein.
In der Umgebung habe ich keine familiäre Unterstützung. Es gibt ohnehin nur noch meine Mutter, meinen Bruder und mich, mit dem Rest der Familie gibt es keinen Kontakt. Meine Mutter ist jedoch vor einiger Zeit wegen psychischer Erkrankungen in ein anderes Bundesland gezogen und mein Bruder ist jünger als ich und weiß noch weniger mit dem Kleinen umzugehen, außerdem wohnt er auch nicht in der Nähe.
Mit der Familie meines Mannes bin ich leider nicht so bekannt, dass ich mit ihnen reden könnte. Es fällt mir auch schwer den Kleinen allein zu lassen, selbst wenn ich weiß, dass mein Mann auf ihn aufpasst und es ihm gut geht.
Ich bin von Natur aus sehr unsicher und selbstkritisch und komme nicht gut mit mir selbst zurecht, dass nichts so funktioniert wie erhofft und ich nicht so für mein Kind da sein kann wie ich es gerne täte macht alles noch schlimmer….
Auch jetzt habe ich das Gefühl kein Recht zu haben mich zu beschweren. Alles was ich bisher im Forum gelesen habe liest sich für mich viel schlimmer, als das was ich erlebe oder erlebt habe. Ich denke immer „andere haben viel mehr durch“ oder „anderen geht es viel schlechter, warum beschwerst du dich überhaupt? Das müsste mit links zu schaffen sein“ usw.
Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe deshalb, dass ihr mit Tipps geben könnt wie ihr damit umgegangen seid. Ich komme mit dem wie es ist nicht zu Recht, weiß aber auch nicht wie oder was ich ändern kann…..ich schäme mich dafür so schwach zu sein
ich bin 21 Jahre alt und habe Ende Dezember einen kleinen Jungen per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Er war ein Wunschkind trotzdem habe ich schon im Krankenhaus viel geweint, weil ich angst um meinen Kleinen hatte und nicht wusste wie ich mit all dem umgehen soll.
Mein Kleiner ist mit 2100 g auf die Welt gekommen und das obwohl er nur einen Tag vor dem errechneten Termin geholt wurde, außerdem hat er ein Loch im Herzen. Die Geburt war für ihn ziemlich stressig. Ich bin eingeleitet worden. Am zweiten Tag abends haben die Medikamente erst etwas Spürbares ausgelöst. Kurz darauf bekam ich Blutungen und das CTG meines Kleinen wurde immer schlimmer, deshalb wurde sehr schnell ein Kaiserschnitt gemacht.
Nachdem er über den Berg war und wir nicht mehr jeden Moment damit rechnen mussten, dass er auf die Neo muss konnten wir endlich nach Hause. Ich glaube keiner fühlt sich in Krankenhäusern so richtig wohl...
Ich habe mich vor der Schwangerschaft jahrelang selbst verletzt und auch nach einer Therapie nicht damit aufhören können. Für meinen Mann und den Kleinen Krümel habe ich dann jedoch abrupt damit aufgehört.
Die Schwangerschaft und Geburt waren beide nicht wie erhofft. Krümel wurde von mir unterversorgt und ich habe immer noch das Gefühl versagt zu haben, weil mein Kind nicht richtig wachsen konnte. Weil ich so abrupt damit aufgehört habe mich zu verletzen hatte ich nicht gelernt anders mit meinem Stress umzugehen und war nur noch überfordert. Meine Gefühle haben mit mir Achterbahn gespielt und ich habe öfter über Suizid nach gedacht, konnte das jedoch dem Kleinen nicht antun.
Nach dem ich wieder zu Hause war wurden diese Gefühle und Suizidgedanken schlimmer. Mein Mann konnte und kann so gut mir dem Kleinen umgehen, so gefühlvoll. Ich habe das Gefühl meinem Baby gegenüber distanziert zu sein, als würde ich nur einen Job machen.
Mein Mann hat auf die Suizidgedanken reagiert in dem er sich weigerte die Windeln zu wechseln, damit ich mich gebraucht fühle. Das hat teilweise funktioniert mich aber auch unter Druck gesetzt. Ich war nach der Geburt ziemlich schwach und müde und mein Eisenwert war ziemlich niedrig, deshalb habe ich den Kleinen nachts nicht weinen gehört. Das hat mich fertig gemacht. Eines Nachts hatte ich ihn wieder nicht gehört und mein Mann stand auf nahm den Kleinen auf den Arm und meinte "da siehst du mal was du für einen Mama hast" davon bin ich aufgewacht. Ich wollte wissen was los sei, daraufhin hat mein Mann gemeint "Krümel weint jetzt schon seit 10 Minuten neben dir" und hat mit ihm das Zimmer verlassen. Ich war völlig verzweifelt, aber ich schaffte es einfach nicht.
Meine Hebamme hat dann mir und meinem Mann erklärt, dass das normal ist und, dass ich nur schlafen kann, weil ich mir sicher bin, dass er sich gut um den Kleinen kümmert, sonst würde ich ihn hören. Wirklich geholfen hat das nicht und noch heute habe ich angst, dass mein Baby neben mir weint und ich es nicht höre....
Langsam ging es mir besser und ich bin nachts aufgewacht, wenn er geweint hat und habe mich um ihn gekümmert, aber ich konnte immer noch keine so gute Beziehung zu meinem Kind aufbauen wie mein Mann.
Ich bin oft traurig, weine viel und habe angst (fast schon Panik). Manchmal glaube ich, dass er gar nicht mein Kind ist oder ich rede einfach nicht mit ihm. Ich möchte, dass er sich geliebt fühlt und dass es ihm gut geht, aber irgendwie funktioniert das nicht.
Wenn ich eine gute Phase habe versuche ich so viel wie möglich im Haushalt zu machen und mit meinem Kleinen zu kuscheln und ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Wenn ich eine schlechte Phase habe versuche ich manchmal ihm zu erklären, dass ich ihn trotzdem lieb habe und, dass Mamas eben manchmal traurig sind, aber meistens ist es leider so, dass ich nicht mit ihm spreche und ihn nicht ansehe, obwohl er versucht Kontakt mit mir auf zunehmen, mich ansieht und anlächelt. Das bricht mir das Herz!
Wenn ich so verzweifelt bin werde ich manchmal wütend und wenn er dann weint habe ich immer ein Bild im Kopf wie ich ihn schüttle und anschreie, dass er still sein soll, dass macht mir angst. Ich will meinem Kind nicht weh tun! Ich liebe den Kleinen, aber irgendetwas stimmt nicht.
Wenn ich mich nicht davon abhalten muss ihn zu schütteln und anzuschreien, dann weine ich manchmal mit ihm und flüstere dauernd vor mich hin, dass er doch bitte endlich still sein soll, dabei ist er eigentlich wirklich pflegeleicht.
Er weint nur, wenn er Hunger oder Schmerzen hat.
Wegen der schief gelaufenen Therapie habe ich Probleme damit mir Hilfe zu suchen und ich will mir auch nicht eingestehen, dass ich Hilfe brauche, weil ich mir dann eingestehen müsste, dass ich es nicht schaffe....bin ich deshalb eine schlechte Mutter?
Anfang dieser Woche ist mein Mann operiert worden und nun nicht mehr so einsetzbar wie vorher. Ich habe versucht positiv zu bleiben und meinem Mann immer wieder erklärt, dass wir das schaffen. Eines Nachts war ich wieder am Weinen und meinte mein Kleiner solle doch bitte endlich still sein, dabei ist mein Mann aufgewacht, sagte "sieht nicht so aus als würdest du es schaffen" und schlief wieder ein. Ich saß da wie vom Donner gerührt.
Weil der Kleine zu schwach zum Saugen ist pumpe ich die Muttermilch ab, aber das ist mittlerweile einfach nur noch Folter für mich. Ich kann mich dann nicht richtig um den Kleinen kümmern weil ich ja nur einen Arm frei habe und gerade jetzt wo mein Mann mir nicht helfen kann ist das furchtbar. Außerdem besteht der Tag so nur aus Pumpen, Wickeln, Füttern und zwischendurch Waschen. Mittlerweile geht meine Muttermilch auch immer weiter zurück. Ich pumpe den ganzen Tag nur um eine einzige Mahlzeit für meinen Kleinen zu bekommen. Das Pumpen tut auch immer mehr weh.
Wenn ich mittags einschlafe, weil der Kleine mich die ganze Nacht wach gehalten hat und dadurch das Pumpen verschlafe habe ich ein schlechtes Gewissen und wieder das Gefühl zu versagen. Langsam überlege ich mit dem Pumpen aufzuhören, weil es mich nur stresst, aber der Kleine braucht doch die Muttermilch und dann habe ich wieder ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie eine Versagerin.
Bald muss der Kleine wegen einem Leistenbruch operiert werden. Wir warten noch auf den Anruf wegen dem OP Termin. Ich weiß einfach nicht mehr was tun. Egal was ich mache, ich habe immer ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie eine Versagerin, dabei möchte ich nichts mehr als stark für meinen Kleinen und meinen Mann zu sein. Ich möchte nur eine gute Mutter sein.
In der Umgebung habe ich keine familiäre Unterstützung. Es gibt ohnehin nur noch meine Mutter, meinen Bruder und mich, mit dem Rest der Familie gibt es keinen Kontakt. Meine Mutter ist jedoch vor einiger Zeit wegen psychischer Erkrankungen in ein anderes Bundesland gezogen und mein Bruder ist jünger als ich und weiß noch weniger mit dem Kleinen umzugehen, außerdem wohnt er auch nicht in der Nähe.
Mit der Familie meines Mannes bin ich leider nicht so bekannt, dass ich mit ihnen reden könnte. Es fällt mir auch schwer den Kleinen allein zu lassen, selbst wenn ich weiß, dass mein Mann auf ihn aufpasst und es ihm gut geht.
Ich bin von Natur aus sehr unsicher und selbstkritisch und komme nicht gut mit mir selbst zurecht, dass nichts so funktioniert wie erhofft und ich nicht so für mein Kind da sein kann wie ich es gerne täte macht alles noch schlimmer….
Auch jetzt habe ich das Gefühl kein Recht zu haben mich zu beschweren. Alles was ich bisher im Forum gelesen habe liest sich für mich viel schlimmer, als das was ich erlebe oder erlebt habe. Ich denke immer „andere haben viel mehr durch“ oder „anderen geht es viel schlechter, warum beschwerst du dich überhaupt? Das müsste mit links zu schaffen sein“ usw.
Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe deshalb, dass ihr mit Tipps geben könnt wie ihr damit umgegangen seid. Ich komme mit dem wie es ist nicht zu Recht, weiß aber auch nicht wie oder was ich ändern kann…..ich schäme mich dafür so schwach zu sein