Hello again..
Verfasst: 22:02:2017 11:53
Hallo zusammen,
nach längerer Pause bin ich nun wieder hier!
Trotz guter Prävention und Unterstützung hat mich nach dem 2. Kind wieder eine PPD erwischt.
Dieses Mal war es so heftig, dass ich stationär behandelt werden musste. Ich musste Beruhigungsmedikamente nehmen, und konnte damit nicht mehr stillen. Unsere Tochter, die eigentlich auch immer ein Fläschchen akzeptiert hat, hat dann komplett die Nahrung verweigert. Das ging so weit, bis sie im Krankenhaus eine Magensonde brauchte, was mir den Rest gegeben hat. Ich fühlte mich nur noch schlecht und schuldig, hatte Suizidgedanken und liess mich freiwillig einweisen.
Ich war 3 Monate auf einer Psychotherapiestation einer psychiatrischen Klinik. Die ersten Wochen ging es mir sehr schlecht, so dass ich unsere Kleine nur stundenweise betreuen konnte. V.a. die Zeit der Akutstation war ein absoluter Alptraum für mich und die ganze Familie. (Wir haben auch noch ein 5jähriges Kind, das in dieser Zeit von meinem Mann betreut wurde..). Nach ca. 6 Wochen ging es mir so gut, dass unsere Tochter, damals 5 Monate alt, mit zur mir auf die Station konnte. Nach weiteren 6 Wochen wurden wir entlassen und es ging aufwärts. Zunächst wurde ich noch von einer Haushaltshilfe unterstützt, was wieder sehr viel geholfen hat. Auch die bei mir bewährten Medikamente, Escitalopram und Opipramol, sowie Psychotherapie, Zeit für mich (Yoga, Schwimmen), und Unterstützung von Familie und Freunden haben mir auf dem Weg nach oben geholfen.
Mit einem Jahr kam unsere Tochter in die Kita, und inzwischen kann ich sogar wieder in Teilzeit arbeiten!
Insgesamt bin ich sehr zufrieden und auch oft glücklich mit meinem Leben. Ich bin stolz, wieder mit beiden Beinen im Leben zu stehen, Mutter sein, Arbeiten und Haushalt hinzubekommen, auch wenn wieder viel Geduld gebraucht hat. An dieser Stelle kann ich auch nur alle, die betroffen sind, ermutigen: Es wird wieder - immer! - aber es dauert...
In letzter Zeit geht es mir aber wieder schlechter, was v.a. mit unserer angeknacksten Paarbeziehung zu tun hat. Für meinen Partner war es natürlich eine harte Zeit und unsere Beziehung ist total zu kurz gekommen. Meine Energie geht auch zu 95 % in die Kinder, den Haushalt und die Arbeit. Da ich tagsüber kaum Pausen machen kann, bin ich abends total im Eimer und habe nicht mehr viel Kraft für ihn. Für mich aber auch ein Stück weit normal - geht ja anderen Eltern ohne psychische Erkrankung auch so, oder?
Nun hat er mir gestanden, sich in eine andere verliebt zu haben - für mich ist eine Welt zusammengebrochen... !Er hat mich noch nicht aufgegeben, ist ein toller Familienvater und wir beginnen nun eine Paartherapie. Ich hoffe so, dass es wieder gut wird - denn wenn er mich verlassen würde, wäre das nächste Tief mehr als vorprogrammiert..In meiner Verfassung alleinerziehend mit 2 Kindern
Wie sind denn eure Erfahrungen mit den Partnern? Wie bekommt ihr das mit der Beziehung und Kindern hin?
Und gibt es eigentlich Angehörigengruppen?
Ich freu mich auf einen Austausch und gebe gerne meine Erfahrungen weiter!
Viele liebe Grüsse in die Runde
Filomena
nach längerer Pause bin ich nun wieder hier!
Trotz guter Prävention und Unterstützung hat mich nach dem 2. Kind wieder eine PPD erwischt.
Dieses Mal war es so heftig, dass ich stationär behandelt werden musste. Ich musste Beruhigungsmedikamente nehmen, und konnte damit nicht mehr stillen. Unsere Tochter, die eigentlich auch immer ein Fläschchen akzeptiert hat, hat dann komplett die Nahrung verweigert. Das ging so weit, bis sie im Krankenhaus eine Magensonde brauchte, was mir den Rest gegeben hat. Ich fühlte mich nur noch schlecht und schuldig, hatte Suizidgedanken und liess mich freiwillig einweisen.
Ich war 3 Monate auf einer Psychotherapiestation einer psychiatrischen Klinik. Die ersten Wochen ging es mir sehr schlecht, so dass ich unsere Kleine nur stundenweise betreuen konnte. V.a. die Zeit der Akutstation war ein absoluter Alptraum für mich und die ganze Familie. (Wir haben auch noch ein 5jähriges Kind, das in dieser Zeit von meinem Mann betreut wurde..). Nach ca. 6 Wochen ging es mir so gut, dass unsere Tochter, damals 5 Monate alt, mit zur mir auf die Station konnte. Nach weiteren 6 Wochen wurden wir entlassen und es ging aufwärts. Zunächst wurde ich noch von einer Haushaltshilfe unterstützt, was wieder sehr viel geholfen hat. Auch die bei mir bewährten Medikamente, Escitalopram und Opipramol, sowie Psychotherapie, Zeit für mich (Yoga, Schwimmen), und Unterstützung von Familie und Freunden haben mir auf dem Weg nach oben geholfen.
Mit einem Jahr kam unsere Tochter in die Kita, und inzwischen kann ich sogar wieder in Teilzeit arbeiten!
Insgesamt bin ich sehr zufrieden und auch oft glücklich mit meinem Leben. Ich bin stolz, wieder mit beiden Beinen im Leben zu stehen, Mutter sein, Arbeiten und Haushalt hinzubekommen, auch wenn wieder viel Geduld gebraucht hat. An dieser Stelle kann ich auch nur alle, die betroffen sind, ermutigen: Es wird wieder - immer! - aber es dauert...
In letzter Zeit geht es mir aber wieder schlechter, was v.a. mit unserer angeknacksten Paarbeziehung zu tun hat. Für meinen Partner war es natürlich eine harte Zeit und unsere Beziehung ist total zu kurz gekommen. Meine Energie geht auch zu 95 % in die Kinder, den Haushalt und die Arbeit. Da ich tagsüber kaum Pausen machen kann, bin ich abends total im Eimer und habe nicht mehr viel Kraft für ihn. Für mich aber auch ein Stück weit normal - geht ja anderen Eltern ohne psychische Erkrankung auch so, oder?
Nun hat er mir gestanden, sich in eine andere verliebt zu haben - für mich ist eine Welt zusammengebrochen... !Er hat mich noch nicht aufgegeben, ist ein toller Familienvater und wir beginnen nun eine Paartherapie. Ich hoffe so, dass es wieder gut wird - denn wenn er mich verlassen würde, wäre das nächste Tief mehr als vorprogrammiert..In meiner Verfassung alleinerziehend mit 2 Kindern
Wie sind denn eure Erfahrungen mit den Partnern? Wie bekommt ihr das mit der Beziehung und Kindern hin?
Und gibt es eigentlich Angehörigengruppen?
Ich freu mich auf einen Austausch und gebe gerne meine Erfahrungen weiter!
Viele liebe Grüsse in die Runde
Filomena