Tatsächlich PPD?
Verfasst: 14:10:2017 23:32
Guten Abend alle zusammen,
ich bin "die Neue" und wollte mich hier vorstellen. :)
Ich bin 29 Jahre alt, verheiratet und bin im Juni diesen Jahres zum 2. Mal Mutter geworden. Beide Kinder sind absolute Wunschkinder, beide gesund und munter und meine Augensterne, die ich über alles liebe.
Aber als mein Sohn ca. 6 Wochen alt war, fing es an. Ich bekam plötzlich Angst, dass ich meine beiden Kinder nicht groß werden seh, dass sie ohne Mama aufwachsen. Saß mit meinem Mann auf der Couch und müsste so weinen, konnte mich gar nicht beruhigen. Das war ein Abend und dann war für einige Tage gut.
2 Wochen später musste mein Mann für 4 Wochen in Reha (Depressionen) und ich war mit unserer fast 3-jährigen Tochter und unserem 9 Wochen alten Sohn allein. Tagsüber war anfänglich alles kein Problem, nachts hab ich mit den Kindern bei meinen Vater u. Stiefmutter geschlafen, die direkt nebenan wohnen. Und da kamen die Ängste wieder hoch, so gut wie jede Nacht. Ich traute mich nicht einzuschlafen, weil ich Angst hatte, nicht mehr aufzuwachen. Hab jede Nacht geweint. Meinen Sohn hab ich zu der Zeit noch voll gestillt.
Nach einigen Tagen bzw Nächten fing es dann an, dass ich echt fertig und übermüdet war, total gereizt und ungeduldig. Meiner Tochter gegenüber war ich an manchen Tagen wirklich garstig, was mir so unendlich leid tut und weswegen ich mir große Vorwürfe mache. Sie hatte es zu der Zeit schon schwer genug, weil ihr Papa nicht da war und sie sich auch noch nicht dran gewöhnt hatte, dass ihr Brüderchen da war. In dieser Situation hätte ich mich ihr gegenüber ganz anders verhalten müssen. Das macht mir echt wahnsinnig zu schaffen.
Als mein Mann die 3. Woche weg war, gab es einen körperlichen "Kollaps". Ich habe gerade meinen Sohn gestillt, als mir plötzlich der Kreislauf weg ging. Dachte, dass es am Wetter lag, aber war nicht so. Seit diesem Moment fühl ich mich seltsam, als ob ich mein Leben nicht selber lebe. Ich funktioniere, kümmer mich um meine Zwerge , überschütte sie mit Liebe und Zuneigung, aber ich bin irgendwie nicht ich selber. Manche Momente kann ich nicht so "festhalten" wie ich es gern würde. Außerdem sind die Ängste schlimmer als vorher.
Vor ca. 3 Wochen habe ich dann das Gespräch mit meiner Hebamme gesucht, weil ich wirklich an meinem Verstand gezweifelt hab. Sie hat sich Zeit für mich genommen und mir auf Schatten und Licht aufmerksam gemacht. Die meinte, ich wäre eben erschöpft, was ja auch verständlich sei. Sie gab mir die Adresse einer Therapeutin, empfahl mir, mich um eine Haushaltshilfe zu kümmern und meinte, ich solle Neurodoron von Weleda einnehmen.
Zur selben Zeit war ich auch bei meinem Hausarzt, um mich komplett checken zu lassen (die Ängste...). Blutwerte etc waren alle gut. Ich erzählte ihm alles und er meinte, ich befände mich in einer Krisensituation und bräuchte viel Geduld. Wir kamen dann auf Antidepressiva zu sprechen, welche ich aber ablehnte. Ich habe wirklich Angst vor den Tabletten. Mein Mann nimmt auch AD und hat mir von seinem Empfinden damit erzählt... Ich möchte nicht emotional "taub" werden, ich möchte nur wieder die von vor 6 Monaten werden.
Zwischenzeitlich habe ich abgestillt, weshalb ich mir auch schlimme Vorwürfe mache. Hatte das Gefühl, dass die Ängste weniger werden, wenn ich weniger stille, was aber nicht stimmt.
Seit 3 Wochen nehme ich nun hochdosiertes Johanniskraut, aber ich hsbe nicht das Gegühl, dass es mir hilft. Am Montag habe ich meinen ersten Termin bei der Therapeutin. Ich bin gespannt. Mittlerweile ziehe ich auch in Erwägung, doch Antidepressiva zu nehmen... bin mir aber einfach nicht sicher.
So, das war es vorerst mal. Sorry für diese lange Ausführung... Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich mich hier mit Leuten austauschen kann, die ähnliches erlebt haben oder gerade erleben.
Wünsche einen schönen Abend!
MiHe1417
ich bin "die Neue" und wollte mich hier vorstellen. :)
Ich bin 29 Jahre alt, verheiratet und bin im Juni diesen Jahres zum 2. Mal Mutter geworden. Beide Kinder sind absolute Wunschkinder, beide gesund und munter und meine Augensterne, die ich über alles liebe.
Aber als mein Sohn ca. 6 Wochen alt war, fing es an. Ich bekam plötzlich Angst, dass ich meine beiden Kinder nicht groß werden seh, dass sie ohne Mama aufwachsen. Saß mit meinem Mann auf der Couch und müsste so weinen, konnte mich gar nicht beruhigen. Das war ein Abend und dann war für einige Tage gut.
2 Wochen später musste mein Mann für 4 Wochen in Reha (Depressionen) und ich war mit unserer fast 3-jährigen Tochter und unserem 9 Wochen alten Sohn allein. Tagsüber war anfänglich alles kein Problem, nachts hab ich mit den Kindern bei meinen Vater u. Stiefmutter geschlafen, die direkt nebenan wohnen. Und da kamen die Ängste wieder hoch, so gut wie jede Nacht. Ich traute mich nicht einzuschlafen, weil ich Angst hatte, nicht mehr aufzuwachen. Hab jede Nacht geweint. Meinen Sohn hab ich zu der Zeit noch voll gestillt.
Nach einigen Tagen bzw Nächten fing es dann an, dass ich echt fertig und übermüdet war, total gereizt und ungeduldig. Meiner Tochter gegenüber war ich an manchen Tagen wirklich garstig, was mir so unendlich leid tut und weswegen ich mir große Vorwürfe mache. Sie hatte es zu der Zeit schon schwer genug, weil ihr Papa nicht da war und sie sich auch noch nicht dran gewöhnt hatte, dass ihr Brüderchen da war. In dieser Situation hätte ich mich ihr gegenüber ganz anders verhalten müssen. Das macht mir echt wahnsinnig zu schaffen.
Als mein Mann die 3. Woche weg war, gab es einen körperlichen "Kollaps". Ich habe gerade meinen Sohn gestillt, als mir plötzlich der Kreislauf weg ging. Dachte, dass es am Wetter lag, aber war nicht so. Seit diesem Moment fühl ich mich seltsam, als ob ich mein Leben nicht selber lebe. Ich funktioniere, kümmer mich um meine Zwerge , überschütte sie mit Liebe und Zuneigung, aber ich bin irgendwie nicht ich selber. Manche Momente kann ich nicht so "festhalten" wie ich es gern würde. Außerdem sind die Ängste schlimmer als vorher.
Vor ca. 3 Wochen habe ich dann das Gespräch mit meiner Hebamme gesucht, weil ich wirklich an meinem Verstand gezweifelt hab. Sie hat sich Zeit für mich genommen und mir auf Schatten und Licht aufmerksam gemacht. Die meinte, ich wäre eben erschöpft, was ja auch verständlich sei. Sie gab mir die Adresse einer Therapeutin, empfahl mir, mich um eine Haushaltshilfe zu kümmern und meinte, ich solle Neurodoron von Weleda einnehmen.
Zur selben Zeit war ich auch bei meinem Hausarzt, um mich komplett checken zu lassen (die Ängste...). Blutwerte etc waren alle gut. Ich erzählte ihm alles und er meinte, ich befände mich in einer Krisensituation und bräuchte viel Geduld. Wir kamen dann auf Antidepressiva zu sprechen, welche ich aber ablehnte. Ich habe wirklich Angst vor den Tabletten. Mein Mann nimmt auch AD und hat mir von seinem Empfinden damit erzählt... Ich möchte nicht emotional "taub" werden, ich möchte nur wieder die von vor 6 Monaten werden.
Zwischenzeitlich habe ich abgestillt, weshalb ich mir auch schlimme Vorwürfe mache. Hatte das Gefühl, dass die Ängste weniger werden, wenn ich weniger stille, was aber nicht stimmt.
Seit 3 Wochen nehme ich nun hochdosiertes Johanniskraut, aber ich hsbe nicht das Gegühl, dass es mir hilft. Am Montag habe ich meinen ersten Termin bei der Therapeutin. Ich bin gespannt. Mittlerweile ziehe ich auch in Erwägung, doch Antidepressiva zu nehmen... bin mir aber einfach nicht sicher.
So, das war es vorerst mal. Sorry für diese lange Ausführung... Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich mich hier mit Leuten austauschen kann, die ähnliches erlebt haben oder gerade erleben.
Wünsche einen schönen Abend!
MiHe1417