Vorstellung

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Nordisch

Vorstellung

Beitrag von Nordisch »

Hallo zusammen,

ich bin Nordisch. 39 Jahre alt. Seit Ende 2015 Mutter eines Sohnes. Bin also recht spät Mutter geworden.
Warum? Nicht der richtige Mann? Kinderwunsch nicht ausgeprägt genug.
Nach der Geburt bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Hab mir dann nach ca. einem 3/4 Jahr Hilfe geholt. Es hieß das da was in meiner Kindheit war. Ich kann mich nicht erinnern. Nur Bruchstücke.
Nun ist meine Therapie zu Ende. Der Grund warum ich gegangen bin "behoben". ich hatte das Gefühl mein Kind nicht so recht zu lieben, nicht wie andere Mütter es betüdeln, es nervte mich. Ich hatte Sorge das er einen Knacks bekommt. Ich möchte das er sich später gerne an seine Kindheit erinnert.
Seit Oktober bin ich wieder arbeiten und das tut mir gut. Endlich wieder Soziale Kontakte.
Aber ich bin mir nicht sicher ob ich nicht doch noch mal ne Therapie brauch. Manchmal ist mir das Kind zu viel. Es schränkt mich ein. Ich habe keine Hobbys mehr. Er ist bockig, ich raste stimlich aus. Wir schreien viel. Laut sagen darf man das ja nicht. Man muss glücklich sein als Mutter. Und immer Zeit haben für Veranstaltungen. Ich schaff es nicht zum basteln in den Kindergarten. Zur Weihnachtsfeier. Bin zwar Teilzeit, aber hab 1 Stunde Fahrtweg.

Ich habe aber auch das Gefühl nicht geeignet für ne Therapie zu sein. Bin eingefahren und zu faul für Veränderungen.
So, ich hoffe ich hab Euch nicht gelangweilt :-)
Astrid

Re: Vorstellung

Beitrag von Astrid »

Hallo Nordisch,

herzlich willkommen hier. Nein, du bist keine schlechte Mutter, und du bist mit diesen Gedanken sicher nicht alleine!!! Ich kenne sie nur allzu gut. Ich war bei meinem ersten Kind 34 Jahre alt. Und ich hatte vorher ein Kind in meinem Leben nicht vermisst. Meine Lebenssituation hatte sich gändert, mein soziales Umfeld, Entfernung von meinem alten Leben total, dann die Schwangerschaft und das Kind. Er war ein Schreikind und ich kam an meine Grenzen, konnte das Kind nicht lieb haben. Wollte mir und ihm etwas antun... . Ich war nur angenervt und gleichzeitig voller Schuldgefühle. Angst davor, dass er durch meine Ablehnung Schaden nehmen könnte, hatte ich auch. Ich war krank und wusste es nicht. Du hast das mit der Therapie überbrückt, darf ich dich fragen, ob du auch ein AD bekommen hast? Dein Kind ist noch keine drei Jahre alt, und meine Thearpeutin meinte damals, dass der Körper nach einer Schwangerschaft in etwa so lange braucht, um hormonell wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Das heisst, der Leidensweg ist unter Umständen lang.
Ich würde eventuell noch einmal einen anderen Arzt /Therapeuten aufsuchen, der sich speziell mit PPD auskennt, über unsere Homepage hier müsstest Du eine Adresse sicher finden können. Du hörst dich sehr müde und verzweifelt an, hast du Hilfe? Was ist mit dem Papa, Omas und Opas, Paten? Du musst nicht alleine alles wuppen. Auch die Bastelei und Backerei im Kiga kann man aufteilen. Wie sieht es aus mit Babysitter? Kita? Früher hat ein ganzes Dorf ein Kind aufgezogen, jetzt fühlt man sich alleine auf der Welt. Und nicht jede Mama ist glücklich mit ihrer Situation!! Ich war es auch nicht. Gib dein Kind ruhig auch mal in andere Hände. Für schlechtes Gewissen würde ich nur wenig Zeit einräumen, jeder Vollzeit arbeitende Papa müsste sonst ja vor Gewissensbissen umkommen. Tu das, was Dir gut tut. Gönne dir Auszeiten, denn wenn es dir besser geht, dann kommt auch die Liebe und die Lust zum Kind. Jemand der schwer krank ist, hat wenig Kraft sich um andere zu kümmern, auch nicht um ein Kleinkind/baby. Da man psychische Erkrankungen aber nicht sehen kann, ist das schwer zu begreifen. Ich wünsche Dir, dass es leichter für dich wird. Es gibt sicher noch andere Möglichkeiten, die in deiner Therapie nicht ausgeschöpft wurden. Gibt es bei dir eine Selbsthilfegruppe in der Nähe?
GLG Astrid
Nordisch

Re: Vorstellung

Beitrag von Nordisch »

Hallo Astrid,

erst mal Danke für diese Worte. Sie tun gut. Jemand der mich versteht.

Ich nehme aktuell keine AD. Drei Jahre? Das würde auch erklären warum ich gesundheitlich so angeschlagen bin. Haut schlecht (leide unter Neurodermitis), schwitzen (obwohl ich immer gefroren habe).Ich hab jetzt erst mal einen Termin bei einem Allgemeinmediziner. Der soll da noch mal medizinisch abklopfen. ich litt auch mal an Vit. B12 Mangel, was ja Depressionen auslösen könnte.
Ich bin müde und verzweifelt. Der kleine geht in die Kita, da ich wieder Teilzeit arbeiten bin. Das tut mir auch gut. Zeit für mich. Der Papa ist auch da und kümmert sich. Verwandtschaft haben wir nicht. Haben aber seit letzten Jahr Leihgroßeltern, wo der kleine auch mal über Nacht bleibt. Wir versuchen dann die Zeit für uns zu nutzen.
Der kleine ist halt sehr bockig. Nix kann ich ihm recht machen. Das macht es sehr schwer für mich. Aber wenn er dann kuschelt mit mir, mich fest in Arm nimmt, dann bin ich glücklich.
Astrid

Re: Vorstellung

Beitrag von Astrid »

Hallo Du,

mit der trockenen Haut, und dem Schwitzen, das hatte ich auch. Es hat sich als Schilddrüsenunterfunktion herausgestellt. Hast Du das schon testen lassen? Vitamin D Mangel ist im Norden übrigens auch ziemlich häufig! Sonst hört sich das alles doch schon sehr gut an. Nimm alle Hilfe, die Du bekommen kannst. Und ich freue mich zu lesen, dass die Umarmung deines Kindes Dich glücklich macht :D . Schreibe Dir diese schönen glücklichen Momente auf. Und wenn es nur der Duft von frischem Brot und Kaffee ist... . Oder ein Kinderlachen am morgen. Halte durch es wird wieder leichter. Dein Kind älter und selbständiger.

LG Astrid
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