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Bunny

Hallo...

Beitrag von Bunny »

Hallo an alle, wollte mich hier mal vorstellen. Ich bin 32 Jahre und habe einen 11 Monate alten Sohn. Ich leide seit meiner Pubertät an immer wiederkehrenden Depressionen. Vor der Geburt meines Sohnes war ich auch 1,5 Jahre stabil (trotz Schicksalsschläge).
Mittlerweile nehme ich wieder Antidepressiva. Ich habe mir ein Leben mit Kind anders vorgestellt, vor allem nicht so anstrengend! Der Kleine schläft seit er fünf Monate alt ist schlecht und mittlerweile bin ich nur noch genervt. Ich will meine Ruhe. Ich will mich ausruhen! Es ist so schlimm für mich aber manchmal wünsche ich mir mein altes Leben zurück, mein Leben ohne Kind. Wo ich nur für mich verantwortlich war und tun und lassen konnte was ich wollte. Jetzt fühle ich mich gefangen, sitze nur noch zu Hause, habe kaum soziale Kontakte weil ich nur noch Rücksicht auf meinen Sohn nehme. Ich bin frustriert, gelangweilt und depressiv, ich habe nicht das Gefühl ein Kind zu meinem Leben hinzubekommen zu haben sondern mein Leben aufgegeben zu haben.
Ich muss dazu sagen mein Mann unterstützt mich wo er kann aber er kann meine Gefühle nicht verstehen und ich fühle mich so allein.
Krissy0001

Re: Hallo...

Beitrag von Krissy0001 »

Huhu, genau so habe ich mich auch gefühlt seit Oktober 17.

Meine Tochter ist auch 11 Monate sie kam im April 17.

Meine Tochter schläft allerdings gut seit dem 6 Monat.

Ich bin seit November bei einer Psychologin und nehme seit 5 Wochen regelmäßig AD.

Es wird ganz langsam besser.

Im Januar hatte ich mal 2 Wochen die perfekt waren au h ohne AD, weiß nicht warum.

Aber genau das was du beschreibst habe ich auch.

Ich gucke auch seit dem das ich täglich was unternehme.
Spazieren gehen und fast täglich mit Freunden, bekannten treffen.
Woher kommst du denn?
Bunny

Re: Hallo...

Beitrag von Bunny »

Ich komme aus der Nähe von Göppingen. Psychotherapie habe ich auch schon gemacht aber da ich mit meiner Lebenssituation momentan unzufrieden bin, vor allem der Schlafmangel hat das nicht wirklich was gebracht.
Bist du denn jetzt zufriedener mit deinem Leben als Mama?
Krissy0001

Re: Hallo...

Beitrag von Krissy0001 »

Es wird besser, ja..
Und ich sehe es mittlerweile so, dass ich noch zufriedener werde umso älter sie wird. Und umso selbständiger sie wird. Ich gucke mir halt auch immer bei anderen die Kinder so an, sprich so die achtjährigen und so. Und dann denke ich wie toll das schon ist eine Tochter zu haben.
Nimmst du Medikamente? Mir geht's auch nicht stabil gut. Aber ich versuche es Beste draus zu machen.
Bunny

Re: Hallo...

Beitrag von Bunny »

Seit ich mehr mit ihm nach draußen kann ist es auch schon besser geworden. Ja ich nehme Medikamente.
Der Kleine ist eigentlichen ein so liebes Kerlchen und manchmal tut es mir so weh weil ich immer denke ich müsste mehr geben und kann es doch nicht. Ich habe jedes mal Angst wenn mein Mann wieder zur Arbeit muss weil ich oft nicht weiß was ich den ganzen Tag über mit ihm machen soll und das macht mich noch trauriger.
Krissy0001

Re: Hallo...

Beitrag von Krissy0001 »

Hallo, genauso geht es mir auch. Dass man nicht jeden Tag weiß was man machen soll. Woher kommst du denn?
Astrid

Re: Hallo...

Beitrag von Astrid »

Hallo Du,

ich glaube, diese Gedanken, wieder schlafen zu wollen und sein altes Leben wieder haben zu wollen kennen hier viele. Auch ich... .
Der Einschnitt in das eigene Leben ist einfach riesig. Keiner sagt einem vorher, dass das Leben nach der Geburt eines Kindes fremdbestimmt wird durch einen Knirps. Das man nicht mehr schlafen, essen und in Ruhe aufs Klo darf. Ich habe mich nie so nach Ruhe und Einsamkeit gesehnt... .
Würde es dir helfen wieder arbeiten zu gehen? Gibt es eine Krippe bei Euch? Wäre das eine Option für dich? Oder ihn anderweitig mal Tageweise fremdbetreuen zu lassen? Vielleicht durch Tagesmutter, Eltern? Ich hatte damals keine Möglichkeit, hätte aber alles dafür getan, um aus diesem Leben ausbrechen zu können. Damals geb es keine Betreuungsmöglichkeiten. Habe kein schlechtes Gewissen, wenn du dein Kind mal abgibst. Nutze die Zeit für dich. Wenn dein Mann wieder arbeiten muss, suche dir Aktivitäten mit Kind (Pekip, Babyschwimmen, Babymassage, Krabbelgruppen, Fitness mit Baby, Elterncafes,... ). Auch wenn es am Anfang nervt, strukturiert es deinen Tag und du lernst andere Mütter kennen, die vielleicht auch in ihrer Verzweiflung raus wollen. Oder du trifft echt nette Mamas und findest neue Freunde. Die Zeit, die dein Kind schläft, nutze für dich. Nicht mit putzen und aufräumen verbringen!!! Lies ein schönes Buch, dusche mal ganz entspannt, chille auf dem Sofa, oder auf der Trerasse. Verkrieche dich nicht zu Hause. Das Internet ist leider heute so präsent, aber mit Kind ist man dann echt einsam... . Gibt es bei Euch ein Familienzentrum, oder ein Familienservicebüro? Da bekommt man auch Infos, was bei Euch in der Nähe so angeboten wird. In Hebammenpraxen, in Kindergärten etc, gibt es auch oft Infos.

Ganz liebe Grüße
Astrid
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Marika
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Re: Hallo...

Beitrag von Marika »

Hallo,

genau wie Astrid es schreibt, ist es. Die meisten kennen dieses Gefühl das alte Leben zu vermissen. Logisch - für uns Frauen verändert sich so ziemlich alles um 180 Grad, für die Männer viel, viel weniger. Auch ich habe das so empfunden.

Mir hat es geholfen, ganz viel zu unternehmen. Babyschwimmen, Babyturnen... usw.. Da habe ich dann andere Mamas kennen gelernt und daraus haben sich tolle Freundschaften entwickelt. In Gesprächen hat sich dann herausgestellt, dass es ihnen genau so ging wie mir, nur dass sie keine PPD hatten. Es war dann sooo viel leichter, wir konnten über all das reden und die Kinder spielten zusammen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Krissy0001

Re: Hallo...

Beitrag von Krissy0001 »

Genau Marina so mache ich es aus.
Und genau es stellte sich heraus es geht fast allen so.
Ich fragte mich allerdings ob sie nicht auch eine ppd haben und es nicht wissen
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Marika
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Re: Hallo...

Beitrag von Marika »

Ich glaube, dass das nicht zwangsläufig ein Symptom der PPD ist, sondern ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, die immer noch glaubt, eine Mama hat immer glücklich zu sein. Ein Kind zu bekommen ist das Größte, aber auch immer mit Umstellung verbunden. Damit um zu gehen muss man erst lernen und in die neue Rolle hineinwachsen. Und das erleben auch gesunde Frauen so.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
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