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Busechka

Neu hier

Beitrag von Busechka »

Hallo Ihr Lieben,
ich wollte eigentlich nie Kinder haben, diese habe ich als ziemlich nervig und laut empfunden. Als ich meinen Mann kennengelernt habe, konnte ich es mir vorstellen, mit ihm ein Kind zu bekommen, außerdem lebt meine Familie im Ausland und ich wollte somit meine kleine Familie gründen. Im Juni 2015 habd ich meinen Sohn zur Welt gebracht. Es war eine Frühgeburt. Die ersten 6 Wochen hat er nur geschlafen, allerdings danach nur geschrien. Musste ihn viel tragen, auf dem Ball hüpfen und bei jedem Wetter bis zu 5 Stunden täglich im Kinderwagen spazieren gehen, sonst hat er gebrüllt. Mein Mann arbeitet im Vollzeit und ich war fast die ganze Zeit mit dem Kind allein. Im Laufe der Zeit hat er sich verändert, nicht mehr nur gebrüllt, allerdings viel gejammert. Später kamen übelste Stimmungsschwankungen im Rahmen einer Trotzphase. Die gesamte Zeit war ich nicht wirklich glücklich und habe mein altes Leben ohne Kind gewünscht. Als er ein Jahr alt war, habe ich abgefangen zu arbeiten, ist echt anstrengend, wenn man nach einem anstrengenden Arbeitstag ein Kind zu bespassen hat. Ohne Familienanschluss ist es nicht leicht, besonders wenn man krank wird und krank war ich echt oft. Wir haben auch vor zwei Jahren einen Grundstück gekauft, der Bau ist mega anstrengend, vieles lief schief und ist mit ziemlichen Stress verbunden. Es kommen noch Gerichtsverhandlungen und Stress mit der Bank auf uns zu. Mit der Arbeit, Kleinkind und Hausbau ist es echt nervenzermürbend. Kenne leider wenig Leute, die meine Situation verstehen können und fühle mich sehr einsam. Es wächst mir gerade übern Kopf und ich frage mich, wie ich das alles aushalte. Vielleicht finde ich auf diesem Weg gleichgesinnte und freue mich aud eure Antworten.
Nelli
power user
Beiträge: 291
Registriert: 20:06:2018 1:55

Re: Neu hier

Beitrag von Nelli »

Hallo Busechka!

Hier wird Dich jeder verstehen können. Du stehst stark unter Druck, was Du schilderst zeigt,
dass Du eigentlich Unterstützung bräuchtest um punktuell durchatmen zu können. Arbeitest Du ganz- oder halbtags?
Und bist Du in ärztlicher Behandlung? Dass Du Dir Dein vorheriges Leben zurückwünschst, ist Symptom Deiner
Überforderung. Hilft Dir Dein Mann?

Liebe Grüße, Nelli
Busechka

Re: Neu hier

Beitrag von Busechka »

Hallo Nelli,

ich arbeite knapp 30 Stunden die Woche, mein Mann in Teilzeit. Weniger können wir leider nicht arbeiten, da wir finanzielle Verpflichtungen eingegangen sind. Ich habe ein Jahr lang Venlafaxin eingenommen, habe im letzten Herbst abgesetzt, da es mir zu dem Zeitpunkt recht gut ging und ich mich durch die Medikamente gefühlslos und abgestumpft gefühlt habe. Ich habe eine Psychotherapie gemacht, allerdings brachte es mich nicht wirklich weiter. Im nachhinein denke ich, dass die Therapeutin nicht die richtige für mich war. Mein Mann hilft mir im Rahmen seiner Möglichkeiten, ich habe aber fast keine Freunde, die ein offenes Ohr für mich hätten oder meine Situation verstehen könnten. Ich fresse viel in mich hinein und versuche es zu verdrängen. Es gibt aber Tage, an denen es hochkommt. Ich hoffe, dass ich auf diesem Wege Kontakte knüpfen könnte. Ich wohne in Remagen bei Bonn.
Astrid

Re: Neu hier

Beitrag von Astrid »

Hallo Busechka,

auch von mir ein herzliches Willkommen!! Deine Situation, keine Familie, Freunde, Unterstützung, anstrengendes Kind/Baby, kaum Unterstützung durch Mann und Stress durch Bau, Arbeit etc. ist quasi ein Paradestück im Zusammenhang mit PPD. Ich kann verstehen, dass Du Leute zum Reden brauchst. In Bonn gibt es übrigens eine Selbsthilfegruppe und eine gute Anlaufstelle für PPD. Du findest die Daten in der Liste auf der Schatten & Licht Homepage. Die Ansprechpartnerin ist Sylvia Nogens. Vielleicht findest du dadurch noch ein paar Frauen bei dir in der Nähe, oder auch Hilfe bei der Suche nach einem Therapeuten oder Arzt.

Alles Liebe von Astrid
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