Neu dabei
Verfasst: 07:09:2018 20:07
Hallo zusammen,
heute schreibe ich zum 1. Mal hier rein. Ich finde es toll, dass es so ein Forum bzw. so eine Anlaufstelle überhaupt gibt, wo man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann.
Bei mir fing die depressive Stimmung eigtl. auch sehr bald nach der Geburt meiner jetzt fast 16 monatigen Tochter an. Die Geburt verlief ziemlich traumatisch für mich und gegen Ende sehr fremdbestimmt durch einen Kaiserschnitt, was mich viele Wochen nach der Geburt noch sehr belastet hat. Versagensgefühle, Sorgen, dass meine Tochter einen schrecklichen Start ins Leben hatte, und das Gefühl, alles nicht zu schaffen, haben mich geplagt.
Auch die ersten Monate habe ich als extrem kräftezehrend und auslaugend in Erinnerung. Für mein Verständnis hat meine Tochter viel geschrien, obwohl sie sicher kein Schreibaby war. Aber durch den vielen Schlafmangel und die körperliche Einschränkung nach der Geburt war ich schnell am Ende meiner Kräfte, wenn das Geschrei wieder los ging. Ich musste auch öfter meinen Freund bitten, aus der Arbeit nach Hause zu kommen, weil ich einfach nicht mehr konnte und selbst nur am Heulen war aus lauter Verzweiflung und Frustration.
Damals und das ist auch heute noch so fiel es mir schwer, andere enge Personen (Omas und Opas, Schwägerin etc) um Hilfe zu bitten und meine Tochter abzugeben. Das Ganze ist eine etwas paradoxe Situation, weil mir mal Zeit für mich so gut täte und ich mich als eigenständige Person so vermisse, aber andererseits fällt es mir schwer, meine Tochter loszulassen und in die Obhut anderer Personen zu übergeben (liegt aber auch an einer nicht ganz einfachen Beziehung zu meiner eigenen Mutter und Themen aus meiner Kindheit).
Meine emotionale Verfassung gleicht eigtl. seit der Geburt meiner Tochter einer Achterbahnfahrt. Ich habe viele gute Tage, aber wenn ich dann mal schlechte Tage habe, sind sie richtig schlecht. Und die (positiven) Phasen zwischen den schlechten Phasen werden immer kürzer, das macht mir Sorgen.
Seit dem 1. Geburtstag meiner Tochter kommen auch vermehrt heftige Streitsituationen (die gern mal über eine Woche andauern) mit meinem Partner dazu. Ich schlafe derzeit viel auf der Couch, was mein Gefühl vom Alleine sein natürlich noch verstärkt. Er unterstützte mich immer, wo er konnte mit Baby und Haushalt, aber inzwischen ist auch er am Ende seiner Kräfte und sagt er braucht wieder mehr Zeit für sich. Er kann seine Bedürfnisse nicht mehr immer für mich zurückstellen (wobei ich das etwas übertrieben finde, aber viel Verständnis habe ich dafür, dass die Depression des Partners auch für einen selbst wahnsinnig anstrengend ist und dass es ihn mittlerweile sehr belastet). Ich fühle mich also immer mehr ganz allein, da er immer mein Anker war und ist und wenn mir der Mal wegfällt, habe ich gefühlt nichts und niemanden mehr. Das ist sicher eines meiner großen Themen.
In jedem Fall falle ich während und nach jedem Streit in so ein tiefes Loch, dass ich dann auch gar nicht mehr für meine Tochter da sein kann. Dann kann ich nur auf der Couch liegen und weinen. Meine Gedanken drehen sich wie in einer Negativ-abwärts-Spirale nur noch darum, wie unnütz und schlecht ich bin, dass ich für meinen Freund nur noch eine Belastung bin und meine Tochter auch eine bessere, gesunde, glücklichere Mutter verdient hat. Und dann stecke ich ganz tief unten fest. Meine Tochter bekommt das mittlerweile ja auch viel mehr mit und ich mache mir immer mehr Sorgen, dass sie bald auch einen Schaden davon nimmt, wenn ihre Mutter wie gelähmt auf dem Sofa liegt. Zum Glück waren diese schwarzen Tage bislang oft am Wochenende, sodass mein Freund sich dann um sie kümmern könnte. Aber so kann es nicht weitergehen.
Seit ein paar Monaten mache ich eine ambulante Therapie, aber meine Therapeutin war jetzt 3 Wochen im Urlaub (Katastrophe) und ich spüre, dass mir 1 x pro Woche einfach nicht ausreicht. Ich komme in den schlechten Phasen so schlecht alleine mit meinen Emotionen klar und es gibt so viele Themen aus meinem eigenen Leben, die ich endlich mal endgültig bearbeiten möchte. Ich habe mit Depressionen schon seit meiner Jugend immer mal wieder zu kämpfen, habe es mir aber nie eingestanden und war erst vor 5 Jahren das erste Mal bei einem Therapeuten (jetzt bin ich 34). Ich habe damals eine 2 jährige Gesprächstherapie gemacht, die auch ganz gut geholfen hat. Und die Geburt hat jetzt eben wieder etwas getriggert, auch durch meine neue Rolle als Mutter im Hinblick auf die Beziehung zu meiner eigenen Mutter usw. Vor allem in der ersten Zeit nach der Geburt meiner Tochter empfand ich meine Mutter auch wenig unterstützend, sie hat eher alles kommentiert, was ich gemacht habe und mir gesagt, was meine Tochter doch jetzt brauchen könnte, mir gesagt, dass ich neue Hosen brauche (da ich so viel abgenommen hatte) und solche Dinge, die mich eher noch mehr verunsichert und verärgert haben, weil ich eh schon mein Bestes gegeben habe.
Ich hatte vor einigen Monaten dann eine längere Phase, wo ich sehr schlecht geschlafen habe, teilweise nur ein paar Stunden nachts und das hat sich seit ein paar Tagen wieder eingestellt. Ich schlafe teilweise nur 3-4 Std. pro Nacht, was für eine depressive Stimmung natürlich die beste Nahrung ist. Und während der schlimmsten Zeit habe ich so viel abgenommen, dass mich alle darauf angesprochen haben. Ich habe es immer auf das Stillen geschoben, weil ich eben dachte es liegt daran. Momentan habe ich aber auch wieder eher wenig Appetit, was bei mir ein klares Warnsignal ist.
Tja, nun steh ich da und weiß nicht wirklich weiter. Ich habe diverse Optionen und jede bringt so ihre Schwierigkeiten mit sich. Ich war bereits zum Vorgespräch in einer stationären Mutter Kind Klinik hier bei München, die mich eher abgestoßen hat, sodass ich nicht glaube, dass dieser Ort zu meiner Genesung beitragen würde. Eine andere Klinik 1 1/2 Std. weg, hat eine Wartezeit von 4 Monaten und ganz grausige Erfahrungsberichte im Internet. Dann war ich in einer Tagesklinik für belastete Eltern hier in München zum Vorgespräch (Kind kann man dort nicht mitbringen, außer es ist über 2 Jahre alt und es gibt auch für das Kind eine psychische Indikation). Dort riet man mir, dass für mich ein stationärer Aufenthalt mit meiner Tochter besser wäre, da meine Tochter noch so klein ist und die tägliche Trennung von 7-8 Stunden für sie noch zu viel wäre (selbst wenn sie bei den Omas und meiner Schwägerin wäre).
Tja, und jetzt bin ich vor einigen Tagen auf eine Mutter Kind Klinik gestoßen, die zwar eine Privatklinik ist, die im Einzelfall aber von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird. Dort könnte ich innerhalb von 2 Wochen aufgenommen werden, wenn meine Krankenkasse der Kostenübernahme zustimmt. Diese Klinik ist aber 4 Std. Autofahrt entfernt und ich habe das Gefühl ich würde meinem Freund durch den Aufenthalt irgendwie die Tochter wegnehmen (auch wenn er uns dort besuchen kann, aber 4 Std. Autofahrt sind nicht ohne). Andererseits denke ich mir an richtig dunklen Tagen, dass ich nur noch weg will...so weit weg wie möglich. Das liegt sicher auch daran, dass ich mich durch den Streit mit meinem Freund unendlich alleine fühle und die Stimmung absolut nicht ertrage (in einer 2 Zimmer Wohnung). Ich hatte auch schon Gedanken wie: meine Familie wäre ohne mich besser dran. Diese Akutphase ist aber zum Glück wieder vorbei seit ich in ambulanter Therapie bin.
Ich bin so hin und her gerissen und irgendwie ratlos, was ich jetzt tun soll. An schlechten Tagen denke ich wie gesagt, ich muss weg und mal aus dem Alltag rausgerissen werden. Die Tagesklinik (ohne Kind) wäre da eigtl. ideal, weil ich mich auf mich und meine Themen konzentrieren könnte und dann aber trotzdem in mein Zuhause zurückkehren kann. Aber für meine Tochter ist wahrscheinlich ein stationärer Klinik Aufenthalt mit mir zusammen einfacher zu verkraften als über 10 Wochen jeden Tag 7 Std. von mir getrennt zu sein. Nur frage ich mich da, ob ich dann daraus für mich so viel mitnehmen kann bzw. mich auf meine Themen konzentrieren kann, wenn ich mich dort a) ja trotzdem auch um meine Tochter alleine kümmern muss (ohne Partner) und b) sie dort in Fremdbetreuung geben muss, was mir so ja schon bei Familie schwer fällt und womit es mir möglicherweise schlecht geht.
An guten Tagen denke ich mir dann wieder ach komm, so schlimm ist es doch nicht. Aber so kann es nicht weiter gehen. Das Auf und Ab zermürbt mich. Ich fühle mich so oft wie eine Belastung für meine Familie, dadurch dass ich so auf und ab bin und dann auch teilweise so aggressiv und wütend werde und bekomme danach unendliche Schuldgefühle, meinem Freund und meiner Tochter gegenüber. Und an schlechten Tagen habe ich auch keinerlei emotionalen Puffer mehr, wenn meine Tochter dann auch noch knatscht und weinerlich ist. Da werde ich zunehmend aggressiv und gröber mit ihr und fühle mich dann unglaublich schlecht. Aber ich kann dann einfach auch nicht mehr. Ich habe keine Kraft mehr. Ich bin ziemlich verzweifelt und muss jetzt einfach mal eine Entscheidung treffen.
Ich würde mich sehr über Anregungen von euch freuen. Vielleicht auch von Erfahrungen in einer Klinik (mit Kind) oder von Erfahrungen in einer Tagesklinik (ohne Kind) mit einem etwa 16 monatigen Kind hören. Ich stecke echt fest.
Vielen Dank schon mal! Sorry für den Roman.
heute schreibe ich zum 1. Mal hier rein. Ich finde es toll, dass es so ein Forum bzw. so eine Anlaufstelle überhaupt gibt, wo man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann.
Bei mir fing die depressive Stimmung eigtl. auch sehr bald nach der Geburt meiner jetzt fast 16 monatigen Tochter an. Die Geburt verlief ziemlich traumatisch für mich und gegen Ende sehr fremdbestimmt durch einen Kaiserschnitt, was mich viele Wochen nach der Geburt noch sehr belastet hat. Versagensgefühle, Sorgen, dass meine Tochter einen schrecklichen Start ins Leben hatte, und das Gefühl, alles nicht zu schaffen, haben mich geplagt.
Auch die ersten Monate habe ich als extrem kräftezehrend und auslaugend in Erinnerung. Für mein Verständnis hat meine Tochter viel geschrien, obwohl sie sicher kein Schreibaby war. Aber durch den vielen Schlafmangel und die körperliche Einschränkung nach der Geburt war ich schnell am Ende meiner Kräfte, wenn das Geschrei wieder los ging. Ich musste auch öfter meinen Freund bitten, aus der Arbeit nach Hause zu kommen, weil ich einfach nicht mehr konnte und selbst nur am Heulen war aus lauter Verzweiflung und Frustration.
Damals und das ist auch heute noch so fiel es mir schwer, andere enge Personen (Omas und Opas, Schwägerin etc) um Hilfe zu bitten und meine Tochter abzugeben. Das Ganze ist eine etwas paradoxe Situation, weil mir mal Zeit für mich so gut täte und ich mich als eigenständige Person so vermisse, aber andererseits fällt es mir schwer, meine Tochter loszulassen und in die Obhut anderer Personen zu übergeben (liegt aber auch an einer nicht ganz einfachen Beziehung zu meiner eigenen Mutter und Themen aus meiner Kindheit).
Meine emotionale Verfassung gleicht eigtl. seit der Geburt meiner Tochter einer Achterbahnfahrt. Ich habe viele gute Tage, aber wenn ich dann mal schlechte Tage habe, sind sie richtig schlecht. Und die (positiven) Phasen zwischen den schlechten Phasen werden immer kürzer, das macht mir Sorgen.
Seit dem 1. Geburtstag meiner Tochter kommen auch vermehrt heftige Streitsituationen (die gern mal über eine Woche andauern) mit meinem Partner dazu. Ich schlafe derzeit viel auf der Couch, was mein Gefühl vom Alleine sein natürlich noch verstärkt. Er unterstützte mich immer, wo er konnte mit Baby und Haushalt, aber inzwischen ist auch er am Ende seiner Kräfte und sagt er braucht wieder mehr Zeit für sich. Er kann seine Bedürfnisse nicht mehr immer für mich zurückstellen (wobei ich das etwas übertrieben finde, aber viel Verständnis habe ich dafür, dass die Depression des Partners auch für einen selbst wahnsinnig anstrengend ist und dass es ihn mittlerweile sehr belastet). Ich fühle mich also immer mehr ganz allein, da er immer mein Anker war und ist und wenn mir der Mal wegfällt, habe ich gefühlt nichts und niemanden mehr. Das ist sicher eines meiner großen Themen.
In jedem Fall falle ich während und nach jedem Streit in so ein tiefes Loch, dass ich dann auch gar nicht mehr für meine Tochter da sein kann. Dann kann ich nur auf der Couch liegen und weinen. Meine Gedanken drehen sich wie in einer Negativ-abwärts-Spirale nur noch darum, wie unnütz und schlecht ich bin, dass ich für meinen Freund nur noch eine Belastung bin und meine Tochter auch eine bessere, gesunde, glücklichere Mutter verdient hat. Und dann stecke ich ganz tief unten fest. Meine Tochter bekommt das mittlerweile ja auch viel mehr mit und ich mache mir immer mehr Sorgen, dass sie bald auch einen Schaden davon nimmt, wenn ihre Mutter wie gelähmt auf dem Sofa liegt. Zum Glück waren diese schwarzen Tage bislang oft am Wochenende, sodass mein Freund sich dann um sie kümmern könnte. Aber so kann es nicht weitergehen.
Seit ein paar Monaten mache ich eine ambulante Therapie, aber meine Therapeutin war jetzt 3 Wochen im Urlaub (Katastrophe) und ich spüre, dass mir 1 x pro Woche einfach nicht ausreicht. Ich komme in den schlechten Phasen so schlecht alleine mit meinen Emotionen klar und es gibt so viele Themen aus meinem eigenen Leben, die ich endlich mal endgültig bearbeiten möchte. Ich habe mit Depressionen schon seit meiner Jugend immer mal wieder zu kämpfen, habe es mir aber nie eingestanden und war erst vor 5 Jahren das erste Mal bei einem Therapeuten (jetzt bin ich 34). Ich habe damals eine 2 jährige Gesprächstherapie gemacht, die auch ganz gut geholfen hat. Und die Geburt hat jetzt eben wieder etwas getriggert, auch durch meine neue Rolle als Mutter im Hinblick auf die Beziehung zu meiner eigenen Mutter usw. Vor allem in der ersten Zeit nach der Geburt meiner Tochter empfand ich meine Mutter auch wenig unterstützend, sie hat eher alles kommentiert, was ich gemacht habe und mir gesagt, was meine Tochter doch jetzt brauchen könnte, mir gesagt, dass ich neue Hosen brauche (da ich so viel abgenommen hatte) und solche Dinge, die mich eher noch mehr verunsichert und verärgert haben, weil ich eh schon mein Bestes gegeben habe.
Ich hatte vor einigen Monaten dann eine längere Phase, wo ich sehr schlecht geschlafen habe, teilweise nur ein paar Stunden nachts und das hat sich seit ein paar Tagen wieder eingestellt. Ich schlafe teilweise nur 3-4 Std. pro Nacht, was für eine depressive Stimmung natürlich die beste Nahrung ist. Und während der schlimmsten Zeit habe ich so viel abgenommen, dass mich alle darauf angesprochen haben. Ich habe es immer auf das Stillen geschoben, weil ich eben dachte es liegt daran. Momentan habe ich aber auch wieder eher wenig Appetit, was bei mir ein klares Warnsignal ist.
Tja, nun steh ich da und weiß nicht wirklich weiter. Ich habe diverse Optionen und jede bringt so ihre Schwierigkeiten mit sich. Ich war bereits zum Vorgespräch in einer stationären Mutter Kind Klinik hier bei München, die mich eher abgestoßen hat, sodass ich nicht glaube, dass dieser Ort zu meiner Genesung beitragen würde. Eine andere Klinik 1 1/2 Std. weg, hat eine Wartezeit von 4 Monaten und ganz grausige Erfahrungsberichte im Internet. Dann war ich in einer Tagesklinik für belastete Eltern hier in München zum Vorgespräch (Kind kann man dort nicht mitbringen, außer es ist über 2 Jahre alt und es gibt auch für das Kind eine psychische Indikation). Dort riet man mir, dass für mich ein stationärer Aufenthalt mit meiner Tochter besser wäre, da meine Tochter noch so klein ist und die tägliche Trennung von 7-8 Stunden für sie noch zu viel wäre (selbst wenn sie bei den Omas und meiner Schwägerin wäre).
Tja, und jetzt bin ich vor einigen Tagen auf eine Mutter Kind Klinik gestoßen, die zwar eine Privatklinik ist, die im Einzelfall aber von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird. Dort könnte ich innerhalb von 2 Wochen aufgenommen werden, wenn meine Krankenkasse der Kostenübernahme zustimmt. Diese Klinik ist aber 4 Std. Autofahrt entfernt und ich habe das Gefühl ich würde meinem Freund durch den Aufenthalt irgendwie die Tochter wegnehmen (auch wenn er uns dort besuchen kann, aber 4 Std. Autofahrt sind nicht ohne). Andererseits denke ich mir an richtig dunklen Tagen, dass ich nur noch weg will...so weit weg wie möglich. Das liegt sicher auch daran, dass ich mich durch den Streit mit meinem Freund unendlich alleine fühle und die Stimmung absolut nicht ertrage (in einer 2 Zimmer Wohnung). Ich hatte auch schon Gedanken wie: meine Familie wäre ohne mich besser dran. Diese Akutphase ist aber zum Glück wieder vorbei seit ich in ambulanter Therapie bin.
Ich bin so hin und her gerissen und irgendwie ratlos, was ich jetzt tun soll. An schlechten Tagen denke ich wie gesagt, ich muss weg und mal aus dem Alltag rausgerissen werden. Die Tagesklinik (ohne Kind) wäre da eigtl. ideal, weil ich mich auf mich und meine Themen konzentrieren könnte und dann aber trotzdem in mein Zuhause zurückkehren kann. Aber für meine Tochter ist wahrscheinlich ein stationärer Klinik Aufenthalt mit mir zusammen einfacher zu verkraften als über 10 Wochen jeden Tag 7 Std. von mir getrennt zu sein. Nur frage ich mich da, ob ich dann daraus für mich so viel mitnehmen kann bzw. mich auf meine Themen konzentrieren kann, wenn ich mich dort a) ja trotzdem auch um meine Tochter alleine kümmern muss (ohne Partner) und b) sie dort in Fremdbetreuung geben muss, was mir so ja schon bei Familie schwer fällt und womit es mir möglicherweise schlecht geht.
An guten Tagen denke ich mir dann wieder ach komm, so schlimm ist es doch nicht. Aber so kann es nicht weiter gehen. Das Auf und Ab zermürbt mich. Ich fühle mich so oft wie eine Belastung für meine Familie, dadurch dass ich so auf und ab bin und dann auch teilweise so aggressiv und wütend werde und bekomme danach unendliche Schuldgefühle, meinem Freund und meiner Tochter gegenüber. Und an schlechten Tagen habe ich auch keinerlei emotionalen Puffer mehr, wenn meine Tochter dann auch noch knatscht und weinerlich ist. Da werde ich zunehmend aggressiv und gröber mit ihr und fühle mich dann unglaublich schlecht. Aber ich kann dann einfach auch nicht mehr. Ich habe keine Kraft mehr. Ich bin ziemlich verzweifelt und muss jetzt einfach mal eine Entscheidung treffen.
Ich würde mich sehr über Anregungen von euch freuen. Vielleicht auch von Erfahrungen in einer Klinik (mit Kind) oder von Erfahrungen in einer Tagesklinik (ohne Kind) mit einem etwa 16 monatigen Kind hören. Ich stecke echt fest.
Vielen Dank schon mal! Sorry für den Roman.