Hallo, ich bin auch neu
Verfasst: 27:11:2018 15:47
Hallo, ich wollte mich auch „kurz“ vorstellen. Ich bin Mama seit anderthalb Jahren (seitdem habe ich auch meine PPD), bin 39, verheiratet, bin Pädagogin und arbeite (zu Zeit nicht) im Jugendhilfebereich mit jüngeren Kindern/ Eltern. Ich hatte zwar vor der Geburt nie eine psychische Erkrankung, aber eine familiäre Disposition zur PPD. In der Schwangerschaft war ich noch gut drauf, allerdings stellte sich bei meinem Sohn eine Wachstumsretardierung ca. ab der 26. ssw ein, ich entwickelte eine Schwangerschaftsvergiftung. Folge war ein Kaiserschnitt in der 34. Woche und ein vierwöchiger Aufenthalt auf der Neugeborenen-/ Frühgeborenenstation. Diese Entwicklung war ein Schock für mich und ich entwickelte wahnsinnige Ängste schon vor der Entbindung. Als endlich der ersehnte Entlassungstag kam, rauschte meine Stimmung ganz in den Keller. Plötzlich fand ich alles nur noch schlimm und düster, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, habe ständig geweint, konnte nicht mehr essen und schlafen. Meine Familie und Hebamme waren alarmiert und schickten mich sofort zum Psychiater. Dort habe ich dann 15mg Mitazapin verschrieben bekommen. Das Schlafen funktionierte super, die Versorgung meines Sohnes in der Nacht auch, aber dasAufstehen am Morgen war total schwierig und ich bin auch nicht von alleine wach geworden. Ich hatte den Eindruck, das Morgentief wurde durch das Medi nur verstärkt. Jetzt, anderthalb Jahre später geht es mir besser, ich bin zurzeit Medikamentenfrei, habe aber immer noch regelmäßig ganz schreckliche Tiefpunkte, an denen ich vor Selbszweifeln zerfressen bin und denke, ich könne meinen Sohn nicht großziehen. Ich liebe ihn sehr, aber das Muttersein zerreißt mich. Ich leide immer noch an Angst (die richtigen Attacken sind selten geworden), was zur Derealisation führt. Ich finde meine Umgebung surreal, fremd und bedrohlich, manchmal, wenn ich das Haus verlasse, aber besonders bei Ausflügen oder im Urlaub. In erster Linie habe ich Angst vor der Krankheit. Dass sie mich mein Leben lang begleitet und ich nie wieder die Freude am Leben haben werde, wie ich sie früher hatte. Ich mache auch eine Psychtherapie, und oft fühle ich mich besser, wenn ich bei meiner Therapeutin war, und trotzdem fühle ich mich immer wieder zurückgeworfen und überlege, mich medikamentös nochmal „einstellen“ zu lassen. Sorry, ist doch etwas länger geworden Ich hoffe, hier einfach ein wenig Unterstützung geben zu können und zu bekommen- vor allem an den schlechten Tagen.
Es grüßt euch
Mel
Es grüßt euch
Mel