Hilfe :(
Verfasst: 02:12:2018 21:06
Hallo an die Runde,
wie der gewählte Nickname schon sagt, habe ich gerade das Gefühl alles hängt an einem letzten seidenen Faden und es gibt keine Hoffnung mehr...
"Kurz" meine Geschichte: ich habe Anfang September nach einer mehr als schwierigen Schwangerschaft (Grippe, Erbrechen bis ich völlig entkräftet und dehydriert im KH gelandet bin, vorzeitige Wehen verbunden mit striktem Liegen von SSW 28 bis 36 - das in diesem Sommer -, Symphysenlockerung so dass ich dann kaum noch laufen konnte, angehende Schwangerschaftsvergiftung in der 37ten Woche mit massiven Wassereinlagerungen und sich drastisch verschlechternden Leberwerten) eine zauberhafte kleine Tochter zur Welt gebracht. Das alles hat meine Psyche mehr schlecht als recht weggesteckt - soviel ist mir im Nachhinein bewusst und mein stetiges Weinen und Verzweifeln hätte mir damals schon, IN der Schwangerschaft, etwas sagen sollen; nur wie sollte ich auch DAS noch bei allem realisieren? Erstes Kind, 38 Jahre.
Ich wurde dann in der 37ten Woche eingeleitet. Auch hier blieb mir leider nichts erspart. 15 Stunden tat sich gar nichts und dann bekam ich einen Wehensturm. 2 Stunden hat es gedauert dann war die Kleine da. Das Köpfchen wollte nicht, so dass ich, schon völlig entkräftet, umgangssprachlich um mein und auch ihr Leben gepresst habe als ich bemerkte, dass die Ärztin hektisch wurde und mich anschrie. Gerissen, genäht. Meinem kleinen Mädchen ging und geht es gut. Mir, im Rausch der Hormone, auch - einen Tag lang. Danach sackte mein Kreislauf ab. Folge der Abstilltablette sagte man mir. Nach 3 Tagen durften wir dann dennoch nach Hause, allerdings mussten wir alle 2 Tage ins KH wegen der Billirubinwerte. Ich habe ab da nur noch geweint. Kam gar nicht wieder bei, war unendlich kraftlos, hatte schlimme Schmerzen. Der Wochenfluss kam ins Stocken, es entwickelte sich eine Gebärmutterentzündung, die ambulant von meinem Frauenarzt behandelt wurde.
Als mein Mann nach 1 Woche wieder arbeiten musste passierte es dann...meine Schwester war bei mir um sich um die Kleine zu kümmern, so dass ich mal zum Schlafen kommen könnte. Statt Schlaf bekam ich, ich nehme an es war eine solche, ausgewachsene Panikattacke, nachdem ich dachte "och, du nimmst dir jetzt die Nagelschere und schneidest dir damit den Arm auf und dann tust du der kleinen was". Diese Gedanken haben mich derart verunsichert, dass ich völlig die Fassung verloren habe. Wie kann man nur so etwas denken? (ich habe erst später verstanden, dass das Zwangsgedanken sind, sowas kannte ich bisher nicht, zumal ich noch nichtmals einer Fliege was zuleide tue und ein enorm harmoniebedürftiger Mensch bin der sich ungern streitet und nie laut wird). Danach war nichts mehr wie es war. Es war so, als wäre mit diesem Tag, mit diesem Gedanken, alles in mir auseinandergebrochen und das letzte bisschen Kraft und Verstand was ich noch hatte verpufft. Ich durchlitt tagelange Angstzustände, konnte nicht mehr stehen, nicht mehr sitzen, nicht mehr liegen. Alles war mir zu viel. Alles zu laut, zu bunt, zu grell. Meine Gedanken kreisten unaufhörlich: "Was, wenn ich ihr doch etwas tue? Ich habe mich selbst nicht mehr unter Kontrolle." Ich kann in Worten gar nicht beschreiben in welches Dunkel ich gefallen bin, wie unerträglich alles war (und leider wieder ist). Ich glaube man kann es am besten beschreiben wenn man sagt "ich konnte nicht mehr sein und der eigene Körper wurde zu eng" (wobei das nichts mit Selbstmordabsichten zu tun hat, die hatte ich nie - nur wahnsinnige Angst, dass was passieren könnte weil ich so verzweifelt war). Ich war beim Arzt, der AD verschrieb (Venlafaxin) und bin zu diesem Zeitpunkt auch direkt in Psychotherapie gegangen. Dennoch war ich am Ende der Woche so am Ende und von Angst und Depressionen aufgefressen, dass ich das Gefühl hatte sterben zu müssen. In meiner Not (dachte ich hätte jetzt auch noch einen Herzinfarkt) rief ich 112 an. Ich konnte mir nicht mehr helfen, also hatte ich die irrige Hoffnung, dort könnte man mir helfen. Meine Schwester, die ich auch angerufen hatte, kam sofort und einige Zeit später auch der Rettungswagen. Zu dem Zeitpunkt saß ich nur noch hechelnd und weinend auf einem Stuhl. Die netten Herrschaften kamen ins Wohnzimmer und fuhren mich an, sie wissen nicht was sie hier sollen. Ich hätte ja eindeutig psychische Probleme und dafür wären sie nicht zuständig. Ich erspare mir und Euch an dieser Stelle Einzelheiten - das würde mich nur noch mehr aufwühlen als gerade gut für mich ist. Beschwerde läuft jedenfalls und mein Vertrauen war nun gänzlich dahin (wer soll mir denn noch helfen können wenn der Rettungsdienst sich weigert?). Man riet mir, die zuständige Psychatrie zu kontaktieren. Das tat ich auch und stellte mich am nächsten Morgen dort vor. Auch hier mache ich kurz, weil ich es selbst noch nicht glauben kann. Mein Baby war zu Hause bei meiner Mutter (die Kleine dort zu lassen und in eine Klinik zu gehen zerbrach mich weiter, ich wollte nicht von meinem Kind weg aber ich dachte ich muss, um sie zu schützen ) die sich liebevoll kümmerte. In der Klinik angekommen (seit 4 Tagen nichts essen können und demnach natürlich auch schlecht laufen weil zu schwach) ließ man mich erstmal 2 Stunden warten. Im Gespräch danach erklärte man mir dann Mal- Bastel- Musiktherapie und schickte mich zu den anderen Patienten in den Essraum, wo ich etwas essen sollte. Von da an sah ich 4 Stunden weder Arzt noch Schwester, wurde völlig mir selbst überlassen. Irgendwann kam jemand und zeigte mir mein Zimmer. Eine Stunde später kam ein "Arzt" der mich abwechselnd auf einem Bein stehen ließ und kontrollierte, ob ich mit dem Zeigefinger die Nase berühren könne. Auf die Frage was ich an AD nehme und in welcher Dosis, lachte er mich erst aus und sagte dann "ja wenn sie sich nicht helfen lassen wollen, ist ja ihre Sache". Mit den Worten und der Aussicht, am nächsten Tag dann mal die Psychiaterin zu sprechen verschwand er wieder und man ließ mich wieder allein (ich war von morgens 8 Uhr an, so hatte man mir gesagt ich solle kommen, da). Weitere 3 Stunden geisterte ich durch den Flur, rauchte eine Zigarette nach der anderen (ich hatte in der Schwangerschaft aufgehört und da dann wieder begonnen) bis mein Mann kam. Er hielt die Zustände für absolut haltlos dort und da ich auf die Trennung von meiner Kleinen überhaupt nicht klar kam, nahm er mich wieder mit nach Hause. Fürchterlich.
Mir ging es aber nicht besser. Der Zustand war immer noch akut und unerträglich. Meine Schwester zog bei mir ein, damit die Versorgung der Kleinen rundum gewährleistet war und ich Unterstützung hatte. Mein Mann war natürlich auch noch da - zumindest nach der Arbeit. Ich nahm weiter die Antidepressiva, dosierte vorsichtig hoch auf 37,5 mg. Auf Anraten meines Therapeuten nahm mein Mann umgehend einen Monat Elternzeit plus die 2 noch verbleibenden Wochen Urlaub für dieses Jahr. 6 Wochen. In den ersten 2 Wochen gab es nur Stunden, wenn überhaupt, in denen es mir "neutral" ging. Irgendwann war es ein ganzer Tag und irgendwann hielten die Tage an. Wir konnten sogar für 4 Tage in den Urlaub fahren. Ich war zuversichtlich, dass ich doch irgendwann wieder, behutsam die "Alte" werden könnte. 3 Tage nach dem Urlaub, das ist nun 2 Wochen her, stehe ich hier im Wohnzimmer, will meiner Tochter den Schnuller bringen, als ich ohne Ankündigung anfangen muss zu weinen. Es fühlt sich an, als zöge sich alles wieder zu. Panik, Dunkelheit, ich höre alles wieder lauter, meine Gedanken kreisen, mir wurde schlecht. Ich habe mich übergeben müssen und hatte keinen Hunger mehr, sehe schlecht, habe Kopfschmerzen. Am schlimmsten sind diese "Zustände". Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Ich habe keine Hoffnung mehr, sehe mich in einer geschlossenen Psychiatrie, sitze zitternd stundenlang auf der Couch und starre vor mich hin, innerlich so unter Strom und Angst und doch unfähig mich zu bewegen. Ich warte darauf, dass es besser wird, doch das wird es tagelang nicht. Keine Pause von diesen "Zuständen", abends völlig erschöpft ins Bett gehen. Dann kommt mal ein "machbarer" Tag, gefolgt von einigen Tagen an denen es um 20 Uhr besser wird. Gestern, nachdem ich das AD nach Rücksprache mit meinem Arzt auf Retard umgestellt habe war ab 12 Uhr gut, heute wieder ganz schlecht (mein Mann fliegt beruflich morgen für 2 Tage ins Ausland und ich glaube das ist auch der Auslöser gewesen, warum es, nachdem es doch schon fast wieder normal war, nun wieder so unsäglich schlimm ist). Meine Schwester kommt gleich, bleibt die 2 Tage hier und kümmert sich auch sonst an den Tagen, an denen mein Mann nun wieder arbeiten muss (3 Tage die Woche - halbe Elternzeit bis März). Meine Mutter wohnt auch im Haus, das heißt, die Versorgung der Kleinen ist gewährleistet. Ich gehe 2 mal die Woche zu meinem Psychologen und nehme die Ad wie verordnet, aber ich habe das Gefühl, es will und wird nicht besser. 2 Wochen habe ich nun schon wieder dieses Leid, mit Ausnahme der besagten 2 Tage. Endet das nie? Was kann ich nur noch tun? Ich kämpfe so gut ich kann, ich liebe meine Tochter ohne Unterlass...aber es wird und wird nicht. Gehört das wirklich zu einer PPD? Diese Grübeln und unfähig sein etwas zu tun ? Diese Angst, dieses Starren, diese unsägliche Hölle? Warum hat das AD gestern gegriffen und heute nichts? Ich bin so verzweifelt.....ich habe doch "nur" ein Kind bekommen. Ich stand im Beruf, war immer ein fröhlicher Mensch der für jeden Spass zu haben war...ich verstehe das alles nicht und ich weiß nicht wie ich das alles ertragen soll....Ist das nur bei mir so? Wenn ich so lese, wie ihr das so erlebt habt, dann denke ich immer "oh weh, sie hatte es wirklich schwer aber sie konnte noch so viel tun - bei mir ist es sicher was anderes, ich habe sicher keine PPD sondern irgendwas anderes Schlimmes". Fühlt sich eine PPD wirklich so an oder drehe ich völlig durch?
eine, wie ihr lesen könnt, sehr verzweifelte seideneFaden
wie der gewählte Nickname schon sagt, habe ich gerade das Gefühl alles hängt an einem letzten seidenen Faden und es gibt keine Hoffnung mehr...
"Kurz" meine Geschichte: ich habe Anfang September nach einer mehr als schwierigen Schwangerschaft (Grippe, Erbrechen bis ich völlig entkräftet und dehydriert im KH gelandet bin, vorzeitige Wehen verbunden mit striktem Liegen von SSW 28 bis 36 - das in diesem Sommer -, Symphysenlockerung so dass ich dann kaum noch laufen konnte, angehende Schwangerschaftsvergiftung in der 37ten Woche mit massiven Wassereinlagerungen und sich drastisch verschlechternden Leberwerten) eine zauberhafte kleine Tochter zur Welt gebracht. Das alles hat meine Psyche mehr schlecht als recht weggesteckt - soviel ist mir im Nachhinein bewusst und mein stetiges Weinen und Verzweifeln hätte mir damals schon, IN der Schwangerschaft, etwas sagen sollen; nur wie sollte ich auch DAS noch bei allem realisieren? Erstes Kind, 38 Jahre.
Ich wurde dann in der 37ten Woche eingeleitet. Auch hier blieb mir leider nichts erspart. 15 Stunden tat sich gar nichts und dann bekam ich einen Wehensturm. 2 Stunden hat es gedauert dann war die Kleine da. Das Köpfchen wollte nicht, so dass ich, schon völlig entkräftet, umgangssprachlich um mein und auch ihr Leben gepresst habe als ich bemerkte, dass die Ärztin hektisch wurde und mich anschrie. Gerissen, genäht. Meinem kleinen Mädchen ging und geht es gut. Mir, im Rausch der Hormone, auch - einen Tag lang. Danach sackte mein Kreislauf ab. Folge der Abstilltablette sagte man mir. Nach 3 Tagen durften wir dann dennoch nach Hause, allerdings mussten wir alle 2 Tage ins KH wegen der Billirubinwerte. Ich habe ab da nur noch geweint. Kam gar nicht wieder bei, war unendlich kraftlos, hatte schlimme Schmerzen. Der Wochenfluss kam ins Stocken, es entwickelte sich eine Gebärmutterentzündung, die ambulant von meinem Frauenarzt behandelt wurde.
Als mein Mann nach 1 Woche wieder arbeiten musste passierte es dann...meine Schwester war bei mir um sich um die Kleine zu kümmern, so dass ich mal zum Schlafen kommen könnte. Statt Schlaf bekam ich, ich nehme an es war eine solche, ausgewachsene Panikattacke, nachdem ich dachte "och, du nimmst dir jetzt die Nagelschere und schneidest dir damit den Arm auf und dann tust du der kleinen was". Diese Gedanken haben mich derart verunsichert, dass ich völlig die Fassung verloren habe. Wie kann man nur so etwas denken? (ich habe erst später verstanden, dass das Zwangsgedanken sind, sowas kannte ich bisher nicht, zumal ich noch nichtmals einer Fliege was zuleide tue und ein enorm harmoniebedürftiger Mensch bin der sich ungern streitet und nie laut wird). Danach war nichts mehr wie es war. Es war so, als wäre mit diesem Tag, mit diesem Gedanken, alles in mir auseinandergebrochen und das letzte bisschen Kraft und Verstand was ich noch hatte verpufft. Ich durchlitt tagelange Angstzustände, konnte nicht mehr stehen, nicht mehr sitzen, nicht mehr liegen. Alles war mir zu viel. Alles zu laut, zu bunt, zu grell. Meine Gedanken kreisten unaufhörlich: "Was, wenn ich ihr doch etwas tue? Ich habe mich selbst nicht mehr unter Kontrolle." Ich kann in Worten gar nicht beschreiben in welches Dunkel ich gefallen bin, wie unerträglich alles war (und leider wieder ist). Ich glaube man kann es am besten beschreiben wenn man sagt "ich konnte nicht mehr sein und der eigene Körper wurde zu eng" (wobei das nichts mit Selbstmordabsichten zu tun hat, die hatte ich nie - nur wahnsinnige Angst, dass was passieren könnte weil ich so verzweifelt war). Ich war beim Arzt, der AD verschrieb (Venlafaxin) und bin zu diesem Zeitpunkt auch direkt in Psychotherapie gegangen. Dennoch war ich am Ende der Woche so am Ende und von Angst und Depressionen aufgefressen, dass ich das Gefühl hatte sterben zu müssen. In meiner Not (dachte ich hätte jetzt auch noch einen Herzinfarkt) rief ich 112 an. Ich konnte mir nicht mehr helfen, also hatte ich die irrige Hoffnung, dort könnte man mir helfen. Meine Schwester, die ich auch angerufen hatte, kam sofort und einige Zeit später auch der Rettungswagen. Zu dem Zeitpunkt saß ich nur noch hechelnd und weinend auf einem Stuhl. Die netten Herrschaften kamen ins Wohnzimmer und fuhren mich an, sie wissen nicht was sie hier sollen. Ich hätte ja eindeutig psychische Probleme und dafür wären sie nicht zuständig. Ich erspare mir und Euch an dieser Stelle Einzelheiten - das würde mich nur noch mehr aufwühlen als gerade gut für mich ist. Beschwerde läuft jedenfalls und mein Vertrauen war nun gänzlich dahin (wer soll mir denn noch helfen können wenn der Rettungsdienst sich weigert?). Man riet mir, die zuständige Psychatrie zu kontaktieren. Das tat ich auch und stellte mich am nächsten Morgen dort vor. Auch hier mache ich kurz, weil ich es selbst noch nicht glauben kann. Mein Baby war zu Hause bei meiner Mutter (die Kleine dort zu lassen und in eine Klinik zu gehen zerbrach mich weiter, ich wollte nicht von meinem Kind weg aber ich dachte ich muss, um sie zu schützen ) die sich liebevoll kümmerte. In der Klinik angekommen (seit 4 Tagen nichts essen können und demnach natürlich auch schlecht laufen weil zu schwach) ließ man mich erstmal 2 Stunden warten. Im Gespräch danach erklärte man mir dann Mal- Bastel- Musiktherapie und schickte mich zu den anderen Patienten in den Essraum, wo ich etwas essen sollte. Von da an sah ich 4 Stunden weder Arzt noch Schwester, wurde völlig mir selbst überlassen. Irgendwann kam jemand und zeigte mir mein Zimmer. Eine Stunde später kam ein "Arzt" der mich abwechselnd auf einem Bein stehen ließ und kontrollierte, ob ich mit dem Zeigefinger die Nase berühren könne. Auf die Frage was ich an AD nehme und in welcher Dosis, lachte er mich erst aus und sagte dann "ja wenn sie sich nicht helfen lassen wollen, ist ja ihre Sache". Mit den Worten und der Aussicht, am nächsten Tag dann mal die Psychiaterin zu sprechen verschwand er wieder und man ließ mich wieder allein (ich war von morgens 8 Uhr an, so hatte man mir gesagt ich solle kommen, da). Weitere 3 Stunden geisterte ich durch den Flur, rauchte eine Zigarette nach der anderen (ich hatte in der Schwangerschaft aufgehört und da dann wieder begonnen) bis mein Mann kam. Er hielt die Zustände für absolut haltlos dort und da ich auf die Trennung von meiner Kleinen überhaupt nicht klar kam, nahm er mich wieder mit nach Hause. Fürchterlich.
Mir ging es aber nicht besser. Der Zustand war immer noch akut und unerträglich. Meine Schwester zog bei mir ein, damit die Versorgung der Kleinen rundum gewährleistet war und ich Unterstützung hatte. Mein Mann war natürlich auch noch da - zumindest nach der Arbeit. Ich nahm weiter die Antidepressiva, dosierte vorsichtig hoch auf 37,5 mg. Auf Anraten meines Therapeuten nahm mein Mann umgehend einen Monat Elternzeit plus die 2 noch verbleibenden Wochen Urlaub für dieses Jahr. 6 Wochen. In den ersten 2 Wochen gab es nur Stunden, wenn überhaupt, in denen es mir "neutral" ging. Irgendwann war es ein ganzer Tag und irgendwann hielten die Tage an. Wir konnten sogar für 4 Tage in den Urlaub fahren. Ich war zuversichtlich, dass ich doch irgendwann wieder, behutsam die "Alte" werden könnte. 3 Tage nach dem Urlaub, das ist nun 2 Wochen her, stehe ich hier im Wohnzimmer, will meiner Tochter den Schnuller bringen, als ich ohne Ankündigung anfangen muss zu weinen. Es fühlt sich an, als zöge sich alles wieder zu. Panik, Dunkelheit, ich höre alles wieder lauter, meine Gedanken kreisen, mir wurde schlecht. Ich habe mich übergeben müssen und hatte keinen Hunger mehr, sehe schlecht, habe Kopfschmerzen. Am schlimmsten sind diese "Zustände". Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Ich habe keine Hoffnung mehr, sehe mich in einer geschlossenen Psychiatrie, sitze zitternd stundenlang auf der Couch und starre vor mich hin, innerlich so unter Strom und Angst und doch unfähig mich zu bewegen. Ich warte darauf, dass es besser wird, doch das wird es tagelang nicht. Keine Pause von diesen "Zuständen", abends völlig erschöpft ins Bett gehen. Dann kommt mal ein "machbarer" Tag, gefolgt von einigen Tagen an denen es um 20 Uhr besser wird. Gestern, nachdem ich das AD nach Rücksprache mit meinem Arzt auf Retard umgestellt habe war ab 12 Uhr gut, heute wieder ganz schlecht (mein Mann fliegt beruflich morgen für 2 Tage ins Ausland und ich glaube das ist auch der Auslöser gewesen, warum es, nachdem es doch schon fast wieder normal war, nun wieder so unsäglich schlimm ist). Meine Schwester kommt gleich, bleibt die 2 Tage hier und kümmert sich auch sonst an den Tagen, an denen mein Mann nun wieder arbeiten muss (3 Tage die Woche - halbe Elternzeit bis März). Meine Mutter wohnt auch im Haus, das heißt, die Versorgung der Kleinen ist gewährleistet. Ich gehe 2 mal die Woche zu meinem Psychologen und nehme die Ad wie verordnet, aber ich habe das Gefühl, es will und wird nicht besser. 2 Wochen habe ich nun schon wieder dieses Leid, mit Ausnahme der besagten 2 Tage. Endet das nie? Was kann ich nur noch tun? Ich kämpfe so gut ich kann, ich liebe meine Tochter ohne Unterlass...aber es wird und wird nicht. Gehört das wirklich zu einer PPD? Diese Grübeln und unfähig sein etwas zu tun ? Diese Angst, dieses Starren, diese unsägliche Hölle? Warum hat das AD gestern gegriffen und heute nichts? Ich bin so verzweifelt.....ich habe doch "nur" ein Kind bekommen. Ich stand im Beruf, war immer ein fröhlicher Mensch der für jeden Spass zu haben war...ich verstehe das alles nicht und ich weiß nicht wie ich das alles ertragen soll....Ist das nur bei mir so? Wenn ich so lese, wie ihr das so erlebt habt, dann denke ich immer "oh weh, sie hatte es wirklich schwer aber sie konnte noch so viel tun - bei mir ist es sicher was anderes, ich habe sicher keine PPD sondern irgendwas anderes Schlimmes". Fühlt sich eine PPD wirklich so an oder drehe ich völlig durch?
eine, wie ihr lesen könnt, sehr verzweifelte seideneFaden