2017
Verfasst: 19:05:2019 12:10
Ich möchte mich heute mit meiner Geschichte vorstellen, nachdem ich schon sehr lange stille Mitleserin bin. Ich bin 31 Jahre alt und Mutter von drei bezaubernden Kindern. Alles begann als 2013 meine Tochter geboren wurde. Sie kam mit einer Lippenspalte, von der wir nichts wussten, auf die Welt. Das war natürlich ein Schock für uns. Mit acht Wochen bekam sie plötzlich Fieber. Es stellte sich raus, dass sie eine Blutvergiftung hatte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass es sich um einen Reflux an der Blase handelte. Gott sei Dank handelten Die Ärzte schnell und es ging alles gut. Ein paar Monate später folgte die Operation an der Lippe, ein Jahr später (in diesem Jahr mussten wir immer bei Fieber zum Arzt und die Angst um die Kleine war sehr groß) wurde sie an der Blase operiert. Heute kann ich sagen, dass komplett alles in Ordnung ist. In dieser Zeit damals hatte ich ein Tief, da mir auch noch meine Singstimme wegblieb, sodass ich meinen zweiten Studiengang Gesang abbrechen musste. Damals war ich einige male bei einer Psychologin (Anpassungsstörung), es ging wieder vorbei. Kurz vor meinem Examen 2016 wurde ich erneut schwanger und nach und nach wurde ich von Ängsten geplagt. 4 Monate nach der Geburt 2017 hatte ich unerklärliche Schmerzen im Unterleib. Es folgte ein Ärztemarathon, keiner konnte helfen und es ging mir immer schlechter. Im November 2017 verschrieb man mir Citalopram, ich erkannte aber nicht wirklich warum. Nach einer Bauchspiegelung im Januar 2018 (natürlich wurde nichts gefunden) setzte ich die Tabletten ab. Im April wurde ich dann von einem Rückfall eingeholt und erkannte endlich selbst, dass ich an einer Depression mit Angststörung leide. Ich begann wieder mit Citalopram (22.5 mg), es folgten durchwachsene Monate, in denen es aber stetig besser ging. Anfangs hatte ich wöchentlich Psychotherapie, heute ungefähr alle 6 bis 8 Wochen. Meine Themen sind die Geburt meiner Tochter und achtsam mit mir selbst umzugehen. Ich habe in der akuten Zeit eine ganz neue Arbeit ausprobiert und genau das richtige für mich gefunden. Seit Oktober 2018 bin ich schrittweise von 22.5 auf heute 15 mg gegangen. Es geht mir damit sehr gut, auch wenn ich ab und an noch einen schlechteren Tag dabei habe. Ich habe mein drittes Kind (und tue es immer noch) mit Medikament gestillt. Das wollte ich nicht auch noch verlieren.
Heute geht es mir wieder so gut, dass wir an Nummer vier basteln. Ich weiß jetzt, welches Päckchen ich trage und worauf ich Acht geben muss. Das ist bei allem Leid, das man durch die Krankheit erfährt, beruhigend.
Heute geht es mir wieder so gut, dass wir an Nummer vier basteln. Ich weiß jetzt, welches Päckchen ich trage und worauf ich Acht geben muss. Das ist bei allem Leid, das man durch die Krankheit erfährt, beruhigend.