Ordnungszwang- Auf der Suche nach Wohlbefinden

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Birgit

Ordnungszwang- Auf der Suche nach Wohlbefinden

Beitrag von Birgit »

Hallo zusammen,

Ich begrüße euch ganz herzlich und starte sogleich mit einem neuen Thema.

Äußere Ordnung führt zu innerer Ordnung, was bei einer vor sechs Monaten diagnostizierten PPD doch sicher nicht schaden kann. Oder doch?

Die Zustände die wir alle kennen, unter denen litt auch ich. Angst, Schuldgefühle, geglaubt keine Liebe für meinen Sohn empfinden zu können, Panikattacken, Nebenwirkungen von Escitalopram, Suizidgedanken bis zur völligen Handlungsunfähigkeit. Seit einigen Wochen fühle ich mich endlich viel besser- fast normal.
Vor ein paar Tagen dann ein heftiger Rückschlag den ich tatsächlich vor allem auf meinen übertriebenen Sinn nach Ordnung zurück führe.
Ordnung nicht nur im visuellen Sinne, wie Wäsche, Putzen, Gegenstände müssen ihren bestimmten Platz haben- nein, auch unerledigte Rechnungen oder ähnliches setzen sich so in meinen Gedanken fest, dass ich dadurch immer gestresster werde. Man muss dazu sagen, ich war schon immer sehr ordentlich, aber seit ich sozusagen wieder im normalen Leben,nach langem Aufenthalt bei den Schwigereltern, angekommen bin ist es extrem. Ich selbst und auch mein Mann leiden darunter. Da ich ihn in meinen Stress mit der Ordnung hineinziehe kommt es regelmäßig zu Streitigkeiten. Ich kann auch nach langen Tagen nicht aufhören zu Räumen etc.... Ich suche verzweifelt nach Ruhe, einem befriedigendem Gefühl, was nicht eintritt.
Ich mache bereits seit 5 Monaten eine Therapie, bei der ich das Problem auch bei dem nächsten Termin ansprechen werde.

Ich bin sehr gespannt ob es Gleichgesinnte zu der Thematik gibt und freue mich auf eure Beiträge!
Mel
power user
Beiträge: 554
Registriert: 25:11:2018 13:07

Re: Ordnungszwang- Auf der Suche nach Wohlbefinden

Beitrag von Mel »

Hallo Birgit,
dieses Gefühl, dass alles erledigt und ordentlich sein muss, kenne ich auch. Ich glaube, das ist ganz typisch für Angst- oder Zwangspatienten und es ist der Wunsch alles unter Kontrolle haben zu wollen, weil frau sich selber wenig zutraut. Mein Mann ist eher unordentlich, und ich merke oft am Wochenende, dass es mich unruhig macht, wenn wir alle drei zu Hause sind. Ständig liegt irgendwo etwas herum, es liegen Krümel auf dem Boden, die Küche ist unordentlich, weil wir sie mehr benutzen als unter der Woche usw. Ich sage mir dann immer „Ich mache jetzt das, was mich total stört, und den Rest mache ich, wenn mein Mann nicht da ist. Dann kann er auch nicht sofort wieder Unordnung machen.“ Unser Sohn darf sein Spielzeug überall verteilen, muss aber abends mit aufräumen. Manche Dinge muss ich einfach aushalten, sonst würde ich mich noch mehr stressen. Also, es ist Übungssache, denke ich.
Liebe Grüße
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
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