Hallo in die Runde, ich bin neu hier!
Verfasst: 03:10:2019 23:34
Hallo zusammen,
ich bin neu hier, auf das Forum wurde ich vor Kurzem aufmerksam.
Mir ging es schon vor der Schwangerschaft eine zeitlang nicht gut aufgrund von Mobbing auf der Arbeit und deshalb machte ich eine Psychotherapie. Dort wurden natürlich noch weitere schmerzhafte Momente in meinem Leben behandelt. Die Therapie wurde aber erst mal erfolgreich beendet, obwohl es noch hier und da ein paar schwache Momente gab. Zudem gehöre ich wohl eh zu den hochsensiblen Personen.
Seit der Schwangerschaft und erst recht nach der Geburt ging es mir aber immer schlechter.
10 Monate nach der Geburt meiner Tochter sind ein paar Dinge zwar besser geworden, andere hingegen schlimmer und es werden davon wohl immer Narben bleiben. Und ich bin so wütend dass ich das Ganze bis jetzt noch durchmachen muss.
Ich bin emotional oft instabil, traurig, extrem schnell gereizt, oft müde und antriebslos. Außerdem befinde ich mich oft in einem Gedankenkarussel und habe auch Zwangsgedanken. Zudem bin ich irgendwie überhaupt nicht mehr belastbar was die "normalen" Dinge im Leben angeht. Es gibt aber noch vieles mehr was mich belastet und mich einfach nicht "rund laufen" lässt.
Es gibt mittlerweile recht gute Tage wo ich kaum in schlechter Verfassung bin, aber es gibt eben auch oft diese schlimmen Tage wo meine Gedanken immer und immer kreisen und ich dadurch so traurig und müde werde. Oder ich bin einfach traurig, ohne Grund. Mir wird es auch öfter mal zu viel und ich möchte mich dann gerne zurück ziehen. Mir hallen auch oft einzelne Sätze oder Gespräche nach und ich zerdenke dann vieles.
Mein Kind ist ein absoluter Sonnenschein und ich habe ihm gegenüber keine negativen Gefühle. Für mein Kind reiße ich mich aber auch in schlechten Momenten zusammen und spiele mit ihm, gehe spazieren etc.
Dafür reagiere ich extrem auf das "Außen". Ich fühle mich extrem schnell kritisiert und persönlich angegriffen und meide öfter so manche Veranstaltung wenn ich weiß ich treffe auf gewisse Menschen.
Zudem empfinde ich meine Schwiegereltern als ganz schlimm. Wenn ich nur an sie denke bekomme ich ganz beklemmende Gefühle und wenn sie mein Kind in den Händen haben schnürt es mir die Luft ab. Ich wünsche mir oft dass sie einfach aus unserem Leben verschwinden.
Sie waren sehr gemein und übergriffig mir gegenüber während der Schwangerschaft und erst recht nach der Geburt. Ich kann hier nicht alles aufzählen, nur so viel: ich fühlte mich direkt von ihnen überrannt, generell bin ich für sie nur eine Gebärmaschine und bekomme nur negatives Feedback.
Leider wurde ich aber von den "Experten" also Ärzten, meiner alten Psychotherapeutin und Beratungsstellen nicht ernst genommen. Es ginge vorbei.
Die einzigen die mir zur Seite standen und es immer noch tun sind meine Eltern, ein paar enge Freunde und meine Hebamme. Sie alle können aber nur bis zu einem gewissen Grad wirklich helfen.
Meine Psychotherapeutin hat mir in den sogenannten Notfallsitzungen manchmal sogar Dinge an den Kopf geworfen die mich mehr getriggert als mir geholfen haben. Ich denke sie ist einfach nicht die richtige für eine PPD.
Als es mir einmal so schlecht ging und mein Arzt Urlaub hatte bin ich zur Vertretung und diese Ärztin war so nett. Sie selbst konnte zwar nicht viel tun, dennoch ermutigte sie mich das Ganze weiter anzugehen und nannte endlich mal das Kind beim Namen. Meine Hebamme empfahl mir daraufhin eine andere Therapeutin und dort fühle ich mich echt ernst genommen. Bei ihr kann ich ein paar Sitzungen zum Test machen und sie empfahl mir noch einen Psychiater der keine lange Wartezeit hatte (alle anderen liegen bei 3-6 Monaten). Ganz ehrlich, ich möchte schon nach Möglichkeit vielleicht auch etwas einnehmen damit ich mal wieder runterkommen und nicht permanent unter Anspannung leben muss. Hier dann mal noch die Frage: nimmt hier wer AD in der Stillzeit?
Mit meiner alten Therapeutin hatte ich vor zwei Monaten (!) den letzten Termin und sie will mit mir erst jetzt eine neue Therapie beginnen. Ich war zuerst froh dass ich überhaupt wen hätte, habe bei ihr aber ehrlich gesagt ein blödes Gefühl mittlerweile. Die andere Therapeutin könnte mir zwar jetzt noch keinen festen Therapieplatz zusagen, aber in einigen Wochen schon. Sie weiß auch von der anderen Therapeutin und ich habe ihr auch gesagt dass ich mich leider nicht so gut fühle bei ihr mit dieser Sache.
Auch wenn ich weiß dass ich mich in einer Luxussituation befinde belastet das alles enorm, ich will mich damit nicht auch noch auseinander setzen... Aber ich muss ja.
Viele verstehen eh meine Situation nicht, auch engere Freundinnen. Da sie entweder noch kein Kind haben oder nie damit Probleme hatten. Deshalb vertraue ich mich damit auch nur noch wenigen Menschen an.
Mein Mann kann damit leider auch nicht immer so gut umgehen und reagiert oft unsensibel.
Ich treibe auch recht viel Sport, mache Yoga, gehe viel spazieren, bin mit unserem Kind in Krabbelgruppen und treffe mich auch mit anderen angenehmen Müttern, also verkrieche ich mich nicht.
Vielen Dank fürs Lesen des langen Beitrags.
Liebe Grüße
Morgentau
ich bin neu hier, auf das Forum wurde ich vor Kurzem aufmerksam.
Mir ging es schon vor der Schwangerschaft eine zeitlang nicht gut aufgrund von Mobbing auf der Arbeit und deshalb machte ich eine Psychotherapie. Dort wurden natürlich noch weitere schmerzhafte Momente in meinem Leben behandelt. Die Therapie wurde aber erst mal erfolgreich beendet, obwohl es noch hier und da ein paar schwache Momente gab. Zudem gehöre ich wohl eh zu den hochsensiblen Personen.
Seit der Schwangerschaft und erst recht nach der Geburt ging es mir aber immer schlechter.
10 Monate nach der Geburt meiner Tochter sind ein paar Dinge zwar besser geworden, andere hingegen schlimmer und es werden davon wohl immer Narben bleiben. Und ich bin so wütend dass ich das Ganze bis jetzt noch durchmachen muss.
Ich bin emotional oft instabil, traurig, extrem schnell gereizt, oft müde und antriebslos. Außerdem befinde ich mich oft in einem Gedankenkarussel und habe auch Zwangsgedanken. Zudem bin ich irgendwie überhaupt nicht mehr belastbar was die "normalen" Dinge im Leben angeht. Es gibt aber noch vieles mehr was mich belastet und mich einfach nicht "rund laufen" lässt.
Es gibt mittlerweile recht gute Tage wo ich kaum in schlechter Verfassung bin, aber es gibt eben auch oft diese schlimmen Tage wo meine Gedanken immer und immer kreisen und ich dadurch so traurig und müde werde. Oder ich bin einfach traurig, ohne Grund. Mir wird es auch öfter mal zu viel und ich möchte mich dann gerne zurück ziehen. Mir hallen auch oft einzelne Sätze oder Gespräche nach und ich zerdenke dann vieles.
Mein Kind ist ein absoluter Sonnenschein und ich habe ihm gegenüber keine negativen Gefühle. Für mein Kind reiße ich mich aber auch in schlechten Momenten zusammen und spiele mit ihm, gehe spazieren etc.
Dafür reagiere ich extrem auf das "Außen". Ich fühle mich extrem schnell kritisiert und persönlich angegriffen und meide öfter so manche Veranstaltung wenn ich weiß ich treffe auf gewisse Menschen.
Zudem empfinde ich meine Schwiegereltern als ganz schlimm. Wenn ich nur an sie denke bekomme ich ganz beklemmende Gefühle und wenn sie mein Kind in den Händen haben schnürt es mir die Luft ab. Ich wünsche mir oft dass sie einfach aus unserem Leben verschwinden.
Sie waren sehr gemein und übergriffig mir gegenüber während der Schwangerschaft und erst recht nach der Geburt. Ich kann hier nicht alles aufzählen, nur so viel: ich fühlte mich direkt von ihnen überrannt, generell bin ich für sie nur eine Gebärmaschine und bekomme nur negatives Feedback.
Leider wurde ich aber von den "Experten" also Ärzten, meiner alten Psychotherapeutin und Beratungsstellen nicht ernst genommen. Es ginge vorbei.
Die einzigen die mir zur Seite standen und es immer noch tun sind meine Eltern, ein paar enge Freunde und meine Hebamme. Sie alle können aber nur bis zu einem gewissen Grad wirklich helfen.
Meine Psychotherapeutin hat mir in den sogenannten Notfallsitzungen manchmal sogar Dinge an den Kopf geworfen die mich mehr getriggert als mir geholfen haben. Ich denke sie ist einfach nicht die richtige für eine PPD.
Als es mir einmal so schlecht ging und mein Arzt Urlaub hatte bin ich zur Vertretung und diese Ärztin war so nett. Sie selbst konnte zwar nicht viel tun, dennoch ermutigte sie mich das Ganze weiter anzugehen und nannte endlich mal das Kind beim Namen. Meine Hebamme empfahl mir daraufhin eine andere Therapeutin und dort fühle ich mich echt ernst genommen. Bei ihr kann ich ein paar Sitzungen zum Test machen und sie empfahl mir noch einen Psychiater der keine lange Wartezeit hatte (alle anderen liegen bei 3-6 Monaten). Ganz ehrlich, ich möchte schon nach Möglichkeit vielleicht auch etwas einnehmen damit ich mal wieder runterkommen und nicht permanent unter Anspannung leben muss. Hier dann mal noch die Frage: nimmt hier wer AD in der Stillzeit?
Mit meiner alten Therapeutin hatte ich vor zwei Monaten (!) den letzten Termin und sie will mit mir erst jetzt eine neue Therapie beginnen. Ich war zuerst froh dass ich überhaupt wen hätte, habe bei ihr aber ehrlich gesagt ein blödes Gefühl mittlerweile. Die andere Therapeutin könnte mir zwar jetzt noch keinen festen Therapieplatz zusagen, aber in einigen Wochen schon. Sie weiß auch von der anderen Therapeutin und ich habe ihr auch gesagt dass ich mich leider nicht so gut fühle bei ihr mit dieser Sache.
Auch wenn ich weiß dass ich mich in einer Luxussituation befinde belastet das alles enorm, ich will mich damit nicht auch noch auseinander setzen... Aber ich muss ja.
Viele verstehen eh meine Situation nicht, auch engere Freundinnen. Da sie entweder noch kein Kind haben oder nie damit Probleme hatten. Deshalb vertraue ich mich damit auch nur noch wenigen Menschen an.
Mein Mann kann damit leider auch nicht immer so gut umgehen und reagiert oft unsensibel.
Ich treibe auch recht viel Sport, mache Yoga, gehe viel spazieren, bin mit unserem Kind in Krabbelgruppen und treffe mich auch mit anderen angenehmen Müttern, also verkrieche ich mich nicht.
Vielen Dank fürs Lesen des langen Beitrags.
Liebe Grüße
Morgentau