N'abend
Verfasst: 06:11:2019 21:20
Guten Abend, ich bin neu hier und wollte mich vorstellen.
Ich melde mich aus einer Mutter-Kind Einrichtung, aber möchte ein wenig erzählen, wie es so weit kam.
Anfang August habe ich unseren Sohn nach 36 Stunden Schwerstarbeit per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Die ganze Sache war recht traumatisch, da es einige brenzlige Situationen gab unter Anderem, weil am Tag der Aufnahme im Kreißsaal eine Präeklampsie festgestellt wurde. Ich hatte also ziemlich hohe Blutdrücke und deswegen eine Einleitung erhalten, war ein paar Tage über Termin.
Die Schwangerschaft war komplikationslos, richtig schön und auch erwünscht. Wir haben uns sehr über unseren Sohn gefreut.
Ein Tag nach dem Kaiserschnitt hatte ich eine "Attacke", mir wars richtig elend und ich wusste gar nicht, was mit mir los war. Der Blutdruck war sehr hoch beim Messen, Medikament bekommen und wieder besser. Aber irgendwie hab ich mich da schon nicht wohl in meiner Haut gefühlt. Irgendwas stimmte nicht, aber erzähl das mal Jemandem nicht mal 24 h nach Geburt.
Diese "Attacken" kamen dann auch regelmäßig, der Blutdruck wurde eingestellt und ich dachte am 4. Tag okay, jetzt kannste Heim, hab ich auch gemacht. Stillen hat super geklappt und Schmerzen hatte ich auch keine.
Am nächsten Morgen wieder so ein "Anfall", wir in die Klinik, Blutdruck bissel hoch aber nicht schlimm... wurde erneut mit Kind auf genommen.
Da begann der Druck im Kopf, vor Allem zwischen Auge und Nase, Nasenbein. Man hat ein Blutpatch gemacht, da man eine PDA Duraverletzung vermutete, ging ein bisschen besser (dachte ich), zusätzlich wegen schlechtem Labor Magnesium als Dauerinfusion zur Krampfprophylaxe. Nach einer Woche, super Labor und Blutdruck wieder Heim. Dann hab ich täglich mit diesem Zustand gelebt, Kopfdruck, Missempfindungen an Armen und Beinen, Mund und Hals, Benommenheit, Schwindel... und jeder hatte eine andere schlaue Idee. Und dann diese fiesen Attacken, die ich relativ früh als Panikattacken vermutete.
Naja was machste, bin von Arzt zu Arzt, da ich dahinter primär was Organisches vermutete, war überzeugt da ist was durch die PDA kaputt gegangen... nach 2 Monaten rumdoktern, aushalten und verzweifeln musste ich wegen ganz schlimmem Schwindel wieder in die Klinik, wurde auf der Neuro auf genommen.
Musste abstillen, weil die mir ganz fix ein Antidepressivum verschrieben, aber mir gings so schlecht ich hätte Alles mit gemacht. Im Nachhinein hat mich das richtig fertig gemacht, ich wusste bis dahin nicht, wieviel ich heulen kann. Dort waren alle Untersuchungen ohne Befund, lediglich ein Bandscheibenvorfall der HWS wurde festgestellt, was aber ziemlich kommentar-und therapielos blieb.
Von dort aus gings nochmal Heim. Zu Allem kam dann Dauerzittern an den Beinen und Muskelzuckungen am ganzen Körper. Vor knapp einer Woche wurde ich auf der psychiatrischen Mutter Kind Station aufgenommen. Das Antidepressivum wurde pausiert, um mich auf Null zu setzen und seitdem versuche ich klar zu kommen.
Es ist ein täglicher Kampf mit Ängsten vor körperlichen Symptomen, Kontrollverlusten und mein Kind nicht richtig versorgen zu können. Dazu bin ich jetzt sehr depressiv, weil ich mich nicht um mein Kind kümmern konnte, wie ich es wollte, Ideale und süße Fantasien schnell vergessen konnte und ich so hoffnungslos bin, dass ich jemals wieder fit werde und mich mit und über mein Kind freuen kann...
Jetzt ist es doch recht lange geworden...
Ich danke denen, die sich die Story durchlesen! Grüße, Jacqui
Ich melde mich aus einer Mutter-Kind Einrichtung, aber möchte ein wenig erzählen, wie es so weit kam.
Anfang August habe ich unseren Sohn nach 36 Stunden Schwerstarbeit per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Die ganze Sache war recht traumatisch, da es einige brenzlige Situationen gab unter Anderem, weil am Tag der Aufnahme im Kreißsaal eine Präeklampsie festgestellt wurde. Ich hatte also ziemlich hohe Blutdrücke und deswegen eine Einleitung erhalten, war ein paar Tage über Termin.
Die Schwangerschaft war komplikationslos, richtig schön und auch erwünscht. Wir haben uns sehr über unseren Sohn gefreut.
Ein Tag nach dem Kaiserschnitt hatte ich eine "Attacke", mir wars richtig elend und ich wusste gar nicht, was mit mir los war. Der Blutdruck war sehr hoch beim Messen, Medikament bekommen und wieder besser. Aber irgendwie hab ich mich da schon nicht wohl in meiner Haut gefühlt. Irgendwas stimmte nicht, aber erzähl das mal Jemandem nicht mal 24 h nach Geburt.
Diese "Attacken" kamen dann auch regelmäßig, der Blutdruck wurde eingestellt und ich dachte am 4. Tag okay, jetzt kannste Heim, hab ich auch gemacht. Stillen hat super geklappt und Schmerzen hatte ich auch keine.
Am nächsten Morgen wieder so ein "Anfall", wir in die Klinik, Blutdruck bissel hoch aber nicht schlimm... wurde erneut mit Kind auf genommen.
Da begann der Druck im Kopf, vor Allem zwischen Auge und Nase, Nasenbein. Man hat ein Blutpatch gemacht, da man eine PDA Duraverletzung vermutete, ging ein bisschen besser (dachte ich), zusätzlich wegen schlechtem Labor Magnesium als Dauerinfusion zur Krampfprophylaxe. Nach einer Woche, super Labor und Blutdruck wieder Heim. Dann hab ich täglich mit diesem Zustand gelebt, Kopfdruck, Missempfindungen an Armen und Beinen, Mund und Hals, Benommenheit, Schwindel... und jeder hatte eine andere schlaue Idee. Und dann diese fiesen Attacken, die ich relativ früh als Panikattacken vermutete.
Naja was machste, bin von Arzt zu Arzt, da ich dahinter primär was Organisches vermutete, war überzeugt da ist was durch die PDA kaputt gegangen... nach 2 Monaten rumdoktern, aushalten und verzweifeln musste ich wegen ganz schlimmem Schwindel wieder in die Klinik, wurde auf der Neuro auf genommen.
Musste abstillen, weil die mir ganz fix ein Antidepressivum verschrieben, aber mir gings so schlecht ich hätte Alles mit gemacht. Im Nachhinein hat mich das richtig fertig gemacht, ich wusste bis dahin nicht, wieviel ich heulen kann. Dort waren alle Untersuchungen ohne Befund, lediglich ein Bandscheibenvorfall der HWS wurde festgestellt, was aber ziemlich kommentar-und therapielos blieb.
Von dort aus gings nochmal Heim. Zu Allem kam dann Dauerzittern an den Beinen und Muskelzuckungen am ganzen Körper. Vor knapp einer Woche wurde ich auf der psychiatrischen Mutter Kind Station aufgenommen. Das Antidepressivum wurde pausiert, um mich auf Null zu setzen und seitdem versuche ich klar zu kommen.
Es ist ein täglicher Kampf mit Ängsten vor körperlichen Symptomen, Kontrollverlusten und mein Kind nicht richtig versorgen zu können. Dazu bin ich jetzt sehr depressiv, weil ich mich nicht um mein Kind kümmern konnte, wie ich es wollte, Ideale und süße Fantasien schnell vergessen konnte und ich so hoffnungslos bin, dass ich jemals wieder fit werde und mich mit und über mein Kind freuen kann...
Jetzt ist es doch recht lange geworden...
Ich danke denen, die sich die Story durchlesen! Grüße, Jacqui