Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Kruemmelkeks16

Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Hallo zusammen,
Ich habe mich schon lang nicht mehr gemeldet, weil es mir eigentlich ganz gut ging. Aktuell stecke ich aber in einem absoluten Tief und kann mich selbst nicht raus holen. Die schlechten Gedanken kreisen: von Zwangsgedanken anfangen, die zwischendurch wegwaren, über warum ist das Leben lebenswert, wo Ist meine Freude und Unberschwertheit hin über warum bin ich eigentlich noch da.

Zu dieser Situation tragen bestimmt einige Dinge bei. Meine Tochter ist 2016 zur Welt gekommen und ein warer Sonnenschein. Ich hab jetzt 3 Jahre gekämpft mit Medikamenten (mirtazipin 1 Jahr und 2 Jahre Milnacipra) und Therapie. Mit meinen Ärztinnen habe ich Anfang des Jahres besprochen dass wir nun die Medis langsam absetzen können. Das haben wir auch über ein halbes Jahr und es hat gut funktioniert. Ich würde sagen ich war/bin über den Berg. Deswegen haben wir auch die Therapie abgesetzt.

Aktuell kommt aber so viel zusammen:
Ich arbeite 35 Stunden, was an sich ok ist. Habe aber auf der Arbeit gerade so einen Druck und man will mich irgendwie rausekeln mit verschiedenen psychischen Mitteln. Dabei bin ich seit 2007 in der Firma und das macht mich echt fertig! 2 Wochen waren reinster Terror wo ich jeden Abend zu Hause saß und geweint habe. Eigentlich bin ich immer gern zur Arbeit weil es mich Spaß gemacht hat.

Meine Maus fordert mich zudem extrem. Sie reizt ohne Ende aus und kann ein Nein von mir oft nicht akzeptieren. In Kiga fühlt sie sich wohl, aber dort gibt es keinen Mittagsschlaf. Ihr könnt Euch ja vorstellen, wie hoch dann das Konfliktpotenzial und weinen ist. Dabei liebe ich sie doch über alles und will auch gar nicht so viel mit ihr schimpfen.

Mein Mann der mich die letzten 3 Jahre so toll unterstützt hat steckt gerade selbst in einer kleinen Krise mit der Arbeit, die ihn nicht glücklich macht und was ihm generell noch Spaß macht. Er hört mir auch zu und unterstützt mich weiterhin, weiß nur selbst auch nicht mehr wie.

Dazu kommt jetzt noch die dunkle Jahreszeit und sowieso Stress vor Weihnachten. Ich versuche mir jetzt den Kalender nicht so voll zu machen, hab aber auch oft ein schlechtes Gewissen wenn ich mit meiner Maus mal nichts unternehme oder mir versuche Zeit für mich zu nehmen. Zb. Nächste We hab ich ein Welnesswe gebucht und mich plagt schon jetzt das schlechte Gewissen wie ich meine Maus nur allein lassen kann, obwohl es ihr bei Papa doch auch gut geht und ich weiß auch dass es Ok ist Zeit für sich zu nehmen, aber ich fühle es nicht.

Die Angst vor dem Schlafen gehen ist nach wie vor auch da. Früher hatte ich nie Probleme damit. Aber seit in den Anfängen der PPD so viele durchgemachte Nächste dabei waren, die gefühlt einer der Auslöser waren habe ich oft Angst und die Gedanken holen mich ein.

Meine Gedanken drehen sich gerade nur um das Negative. Ich habe fast das Gefühl mich darin zu suhlen.
Sobald mein Kopf irgendwie ne Ruhephase, beim Yoga oder Autofahren hat kommen die Gedanken.
Ich würde sie so gern abschalten und wieder mehr Freude empfinden, aber ich weiß nicht wie.

Vermutlich ist es gar kein Rückfall sondern eine Lebenskrise, die ich früher weggelächelt hätte oder einfach durchgebissen bzw gekämpft, aber dafür fehlt mir dir Kraft und die Angst vor einen Rückfall ist groß.
Mit den Medikamenten will ich eigentlich nicht wieder anfangen. Mit meiner Thera hab ich für Do einen Termin vereinbart. Ich habe mir auch ein Mediationsbuch geholt aber noch nicht angefangen.
Wie geht ihr mit solchen Krisen um bzw zieht euch wieder raus? Woher weiß ich ob es ein Rückfall ist?
Es fühlt sich nicht so an, zumindest rede ich mir das ein, denn das will ich nicht.
Ich würde am liebsten die Decke über den Kopf ziehen...

Entschuldigt dass der Text so lang geworden ist.
Mel
power user
Beiträge: 554
Registriert: 25:11:2018 13:07

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Mel »

Liebe Kruemmelkeks,
erstmal finde ich es bewundernswert, dass du 35 Stunden arbeitest. Das finde ich echt viel, wenn man noch ein kleines Kind hat und so eine Erkrankung hatte. Und meine Frage wäre: Kannst du an der Arbeitssituation etwas ändern? Stunden reduzieren, dich versetzen lassen, wechseln....? Seid ihr finanziell darauf angewiesen, dass ihr beide arbeitet?
Ob du einen Rückfall hast, kann ich natürlich nicht beantworten, da ich gar nicht soweit bin, mich gesund zu fühlen und mir somit die Erfahrung fehlt.
Auch, ob du wieder Medis brauchst kann hier wahrscheinlich niemand klar beantworten, denn letztendlich ist es ja deine Entscheidung. Wenn du sagst es fühlt sich eher wie einen Lebenskrise an, würde ich erstmal abwarten und schauen, ob du an den Umständen etwas ändern kannst.
Was sagt denn deine Therapeutin?

Es grüßt dich herzlich
Melanie
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Marika »

Ein liebes Hallo von mir!

Du hast alles aufgezählt was für dein jetziges Befinden mitverantwortlich ist. Dazu kommt, dass dich dein AD nicht mehr schützt und stützt. Mir ging es vor Jahren genau so: erfolgreich das AD abgesetzt, 9 Monate später wieder Symptome. Ich hatte damals auch viel Stress und mein Körper kann diesen speziell nach der PPD einfach nicht verarbeiten. Mein Psychiater hat mir erklärt, dass mein vegetatives Nervensystem immer schon sensibel war und nach überstandener PPD noch sensibler reagiert. Das AD gleicht das aber aus, daher nehme ich eine kleine Erhaltungsdosis.

Dein Stress den du gerade hast, würde mich schwer belasten, auch mit AD. Du solltest dringend zurück schrauben... 35 Stunden sind extrem ... Und dann noch das Mobbing... Da wundert mich nichts mehr...😰
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Danke für Eure Antworten.

Leider sind wir tatsächlich auf beide Einkommen angewiesen. Ich mach Montags immer einen langen Tag, so dass an den anderen Tagen nur noch 5.5 Stunden übrig sind. Bis vor 3 Monaten habe ich nach 1 Jahr Elternzeit für 32 Stunden gearbeitet und das war ok. Leider bringt mein Beruf bzw Firma es auch mit sich, dass nach Feierabend auch das Telefon klingelt bzw ich immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich gehe und die Mails sind noch voll oder meine Maus krank ist. Dann muss ich mich immer teilen, weil dann so viel liegen bleibt. Früher hat mich das nicht gestört aber mittlerweile schon. Ich bin im Eventbereich tätig und führe die Abteilung. Aber irgendwie ist mir die Belastung zu groß, wobei ich meinen Job liebe. Zumindest generell sonst...

Ich spiele tatsächlich gerade mit dem Gedanken mir nach 12 Jahren was neues zu suchen. Vielleicht wo ich das gleiche verdiene mit weniger Stunden und nicht 2 Stunden am Tag pendeln und weniger Verantwortung.
Aber bedeutet ein Wechsel nicht auch Stress?!

Mit meiner Therapeutin hab ich am Do einen Termin vereinbart. Das mit negativen Nervensystem klingt sehr plausibel Marika. Ich wollte eigentlich mit dem Thema abschließen und dazu gehörte für mich auch das Medikamente absetzen. Ich war so froh und bereit dazu und jetzt das! so ein Sch...
Warum spielt einem das Leben nur so übel mit? Was hat sich die Natur dabei gedacht?

Wie bist du zur Homäopathie gekommen Marika? Vielleicht wäre das auch ein Weg für mich?

Lg
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Marika »

Hallo,

also Homöopathie habe ich nicht angewendet. Wohl aber - zusätzlich zu Therapie und AD - Kinesiologie, autogenes Training, TCM, Yoga und Bachblüten. Ich habe immer schon Interesse an diesen Bereichen gehabt und geschaut, was mir helfen kann. Alle Faktoren zusammen waren dann sehr erfolgreich.

Ob das ein Weg für dich ist, musst du ausprobieren. Für mich ist aber eines klar: was du da stemmst kann doch gar nicht funktionieren auf Dauer! Ich möchte mal eine (gesunde) Mama sehen, die diesen extremen Stress einfach so aushält. Du hast doppelte und dreifach - Belastungen. Mir wurde schon schlecht und schwindlig beim Lesen.

Das Leben spielt einem manchmal übel mit - klar, die PPD hätten wir nicht gebraucht. Aber an diesem enormen Stress kannst nur DU etwas ändern und in meinen Augen solltest du das schleunigst. Dieser Stress kann nur krank machen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
November17
power user
Beiträge: 357
Registriert: 11:10:2018 11:54

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von November17 »

Guten Morgen,

das sind enorm viele Stunden muss ich zugeben.
Ich arbeite zwei volle Tage die Woche und merke wie gerädert ich bin, wenn ich um halb 6/6 Heim komme und dann nur ins Bett möchte.
Schon meldet sich das Gewissen, wenn man keine Lust hat noch die weitere Verantwortung mit Kind zu übernehmen.

Aber auch bei mir ist es finanziell nötig und ohne KiTa-Platz musste ich es auf die 2 vollen Tage aufteilen.

Ich würde es so definitiv nicht mehr aufteilen und werde es auch anders gestalten, sobald der kleine in die KiTa kommt.

Es ist eine doppelte Belastung mit Kind, Job, Freizeitstress etc. Und du musst nach der Arbeit abschalten können.

Ich kann es mittlerweile in Bezug auf die Arbeit. Vor der Elternzeit nahm ich die Arbeit oftmals auch mit ins Bett. So ungesund und dumm von mir im Nachhinein betrachtet.
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Hallo zusammen,
Da bin ich mal wieder. Ich war zwischendurch bei meiner Therapeutin und die hat auch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen,vorallem wegen der Arbeit.
Ich habe mich dazu entschieden mich nach einem neuen Job umzuschauen und fühle mich damit ganz gut, auch wenn mir dies nach 12 Jahren sehr schwer fällt und 8cj auch ein bisschen Angst davor habe.
Sie hat mich aber ermuntert dass dies kein Rückfall ist und ich es ohne die Medis versuchen sollte.
Es War jetzt auch wieder ein paar Tage ok, aber jetzt bin ich krank und kurz vor der Periode.

Was mich irgendwie am meisten stört und ich gern wieder finden wurde wäre meine innere Ruhe und Gelassenheit (sofern das mit Kind möglich ist) und abschalten zu können.
Ich kann mich am Abend nicht mal auf ein Buch konzentrieren weil mein Kopf immer überall hin schwirrt.
Dann hänge ich vor dem Handy oder dem Fernseher und sitze meine Zeit ab. Ich fühle mich dann auch zu antriebslos mir einen Weg da raus zu suchen und mich damit zu beschäftigen.
Ich hab hier ein Yoga und Meditationsbuch liegen, aber die liegen seid 3 Wochen da.

Wie schafft ihr es abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen?

Ich danke euch.
Kikke

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kikke »

Die Jobentscheidung finde ich super. Nervös wäre jeder, mit und ohne Krankheit.

Zur inneren Ruhe: ich kann alleine kein Yoga machen. Gibt es einen Kurs oder ein Fitnessstudio? Oder ein Chor ? Eine andere Freizeitmöglichkeit, wo du hingehen musst? Dann komme ich immer besser hoch
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Hallo zusammen,
Da bin ich mal wieder. Hab gerade schon ein bisschen im forum gelesen, denn das hilft immer schon ein wenig.
Ins Yoga gehe ich übrigens einmal die Woche und das tut sehr gut

Ich hatte gerade 3 Stunden lang mal wieder so ein ätzende gedankenkarusell und wäre am Liebsten davon gerannt.
Unsere Maus war übers Wochenende bei Omi und ich hatte wirklich gestern einen schönen Tag mit meinem Mann. Wir waren in der Sauna, Massage und auf Geburtstag. Ich habe versucht abzuschalten, und sage mir immer,dass es ok ist mir Zeit für uns bzw für mich zu nehmen, und es meiner Tochter gut geht,aber irgendwie fühlt es sich anders an und ich fühle mich schuldig sie weg zu geben.
Kennt ihr das? Man weiß es eigentlich und sagt es sich immer wieder, aber es fühlt sich anders an.
Ich brauche diese Zeit auch, kann es aber nicht akzeptieren!
Mein Mann und ich sind sogar das 1.mal nach drei Jahren wieder sexuell aktiv gewesen. Aber auch danach waren wieder sofort die trüben Gedanken da.
Die Nacht war so lala,ich hatte zwar keine Panikattacke (wie beim Letzen mal vor nem halben Jahr als meine Tochter bei Omi geschlafen hat) aber wirklich gut hab ich auch nicht geschlafen :(

Heute Mittag haben wir die Kleine wieder abgeholt und ich habe alle meine Gefühle wieder hinterfragt. Hab ich sie denn genug lieb, müsste ich mich jetzt nicht die ganze Zeit zu ihr setzen und mit ihr spielen?

Verflucht,wann hört das denn endlich auf? Mit den ganzen trüben Gedanken und alles auf die Goldwaage zu legen, wenn man sich nicht mal gut fühlt?
Ich hab das alles so satt und bin so müde darum zu kämpfen.

Meine Tochter ist so ein Sonnenschein, das haben mein Mann und ich zusammen geschafft. Sie ist ein wirklich einfaches, manchmal etwas lautes Kind. Umso schwerer sind aber meine Schuldgefühle,wobei ich gar keine haben müsste und es auch selbst absolut nicht verstehe.
Ich habe das Gefühl gerade da anfangen zu müssen wo andere Mütter nach der Geburt anfangen.

Entschuldigt, dass der Text wieder so lang geworden ist.
Ich würde so gern die trüben Gedanken abschütteln wollen, weiß aber nicht wie.

Vielleicht hab ihr für mich noch ein bisschen Zuspruch übrig?
Ich danke euch!
Mel
power user
Beiträge: 554
Registriert: 25:11:2018 13:07

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Mel »

Liebe Krümelkeks,
ich kann dich sehr verstehen und hab einige Parallelen entdeckt. Du schaffst das! Dir ging es doch schon richtig gut, das ist doch viel wert!
Mein Sohn wird dieses Jahr drei und ich stecke auch wieder im Tief...
Schicke dir trotzdem ein bisschen Kraft :-)
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Liebe Mel,
Danke für deine Antwort. Ich schicke dir etwas Kraft zurück. Gerade für den Montag früh.
Ja, mir ging bzw geht es auf jeden Fall besser und die Medikamente absetzen war ein riesen Schritt im. Letzten Jahr und auch gut so für mich. Es ist kein Vergleich zu vor 3 Jahren, aber dieses ganze Gedanlenkarusell und Grübeln :warum geht's mir heute schlecht? Was ist schon wieder los? Mach ich alles richtig? Wann hört das endlich auf?
Ich könnte die Liste glaube ich noch ewig weiter führen, aber das kennen wahrscheinlich einige.
Ich hab für mich noch keinen Weg gefunden, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Ich denke darüber nach vielleicht doch noch eine Verhaltenstherapie zu machen. Bis her hatte ich immer eine Gesprächstherapie, welche mir auch sehr geholfen hat Dinge klar zu sehen und zu verstehen, aber nicht wie ich damit umgehe außer Achtsam und Nachsichtig zu sein und mir Zeit zu nehmen.
Ich hatte nie gedacht dass sich das so lange hinzieht und so viel Kraft braucht. Vermutlich alle hier nicht....
Manchmal wünsche ich mir, man würde bei mir feststellen, dass die Schilddrüse nicht funktioniert und ich es auf eine Krankheit schieben könnte, dann fällt mir immer ein und ich versuche mir zu sagen: Moment mal, ich hatte eine Krankheit und Kämpfe gegen den. Letzten Rest

Habt alle einen schonen Montag und wir schaffen das!
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Marika »

Hallo Krümmelkeks,

ich finde den Ansatz von dir eine VT zu machen sehr gut. Gerade in dieser Therapieform lernst du, diese Grübelspiralen zu unterbrechen. Du bekommst richtige Übungen dazu um aktiv diese Gedankenmuster zu ERKENNEN, zu BENENNEN und dann AUFZULÖSEN. Alleine geht das nur sehr schwer.

Ich würde das unbedingt in Angriff nehmen!

Du darfst auch nicht vergessen, dass die AD Stütze jetzt natürlich fehlt, da kann es schon schwieriger sein. Daher finde ich deine Idee mit der VT super.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Ich habe jetzt mal meine Therapeutin angeschrieben und schau mich nach einer VT um.
Manchmal habe ich das Gefühl das Milnazipran zu früh augeschlichen zu haben, aber es war letztes Jahr alles ok über den Sommer.
Aber jetzt denke ich mir, vielleicht würde ich mich wieder besser fühlen und hätte jetzt dieses Tief nicht,bin aber eigentlich auch so froh und stolz es abgesetzt zu haben.
Ich wünschte diese selbstzweifel würden irgendwann wieder aufhören und diese Schuldgefühle, auch wenn ich für beides realistisch gesehen kein Grund da ist.
Ach alles irgendwie sch...

Entschuldigt dass ich mich heute so ausheule. 😵
Mel
power user
Beiträge: 554
Registriert: 25:11:2018 13:07

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Mel »

Danke, liebe Kruemmelkeks, mir geht es schon wieder besser. Dieses Auf und Ab ist echt anstrengend!
Ich wollte dir nur noch sagen, mach dir bitte keinen Stress wegen der Medis. Wenn es so sein sollte, dass du eine kleine Erhaltungsdosis brauchst, wäre es doch auch ok, oder? Hauptsache dir geht es gut und du bist die meiste Zeit stabil. Das heißt jetzt nicht, dass ich in jedem Fall dafür bin, das kann ich gar nicht beurteilen.
Und du darfst dich jederzeit hier ausheulen. Ich mache das ja auch regelmäßig.
Alles Liebe
Mel
PPD seit Juli 2017, seitdem Mirtazapin 15mg
(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
Seit Sept. 2019 Sertralin,
mittlerweile 200mg und 15mg Mirtazapin.
Opipramol ausgeschlichen
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Guten Abend zusammen,
Ich hatte jetzt die Tage meinen Termin mit der Therapeutin.
Ganz großes Thema war wieder die Schuld und schlechtes Gewissen. Es ist so als ob ich selbst nicht zulassen kann wieder glücklich zu werden. Dabei weiß ich ja dass ich nichts dafür kann krank geworden zu sein.
Meine Thera meinte, dass sie mich für gesund hält, was auch in gewissen Maße stimmt. Die Symptome sind eigentlich weg aber ich finde für mich keinen Weg damit abzuschließen. Immer wenn ich einen schönen Moment erlebe schießt es mir direkt in den Kopf: na super und dir geht's aber so schlecht.
Kennt ihr das auch?
Ich hab jetzt schonmal alle Begriffe die ich damit verbinde in eine Kiste gepackt und führe ein Glückstagebuch.
Warum verliert man für sowas den Blick?
Ich weiß auch nicht im Moment suhle ich mich förmlich wieder in: warum kann das einfach nicht aufhören, warum geht's wieder so schlecht, wäre es nicht einfacher einfach nicht mehr da zu sein? Dieser Gedanke ist gerade wieder sehr stark.
Ich steigere mich da richtig rein und finde keinen Weg mehr raus.
Mir fehlt auch gerade die Kraft dazu, weil mein Mann seit 2 Monaten jetzt auch Jobsuche ist und meine Arbeit gerade auch mehr als beschissen ist und ich am. Liebsten kündigen würde. Das trägt vermutlich auch einiges dazu bei.

Ich denke auch dass meine Therapeutin recht hat aber ich finde für mich nicht den Weg raus. Ich habe das Gefühl je mehr ich mich jetzt wieder damit beschäftige umso schlimmer wird es. Deswegen bin ich mir doch mit der VT nicht sicher.
Ich würde so gerne einen Schalter umlegen und wieder positiv durchs Leben gehen. Ist das nicht nach 3.5 Jahren endlich möglich?
Ich bin so müde. Am liebsten hätte ich jemanden der mich am die Hand nimmt und mir zeigt wie ich es schaffen kann
Aber ich glaube die Person kann nur ich selbst sein.

Könnt ihr mir bitte helfen?
Ich danke euch für die viele Unterstützung
Lg
Antworten