Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

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Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Es gibt wohl tatsächliche eine Erklärung.
Ich hatte letze Woche das Progesteron 50 mg abgesetzt.
Die kann wohl zu schlaflosen Nächten führen.
Ich bin über die Diagnose ziemlich froh aber die 5 Tage haben mir so sehr zugesetzt dass ich mich um Lichtjahre zurück geworfen fühle.
In der Uniklinik habe ich jetzt was zum schlafen verschrieben bekommen und habe dich das Milnacipran wieder angesetzt.
Heute Nacht hatte ich aber dazu einen fürchterlichen Streit mit meinem Mann. Er kann nicht mehr und sagte zu mir er ist kurz davor zu gehen. Ich wäre nicht mehr die Frau die er geheiratet hat.
Ich hatte ihm vorgeschlagen eine Paartherapie zu machen das hat er aber abgelehnt. Sowas braucht er nicht. Er hat mich mit seiner Mutter verglichen die wohl ihr lebenslang wegen allem möglichen Zeug Medikamente nimmt. Das fehlt mir jetzt auch noch.
Ich fahre jetzt ein paar Tage zu meinen Eltern mit meiner Maus dass wir ein bisschen Abstand bekommen.
Mein Hausarzt will mich erstmal krank schreiben. Aber was mache ich denn dann die ganze Zeit? Irgendwie kann ich mich nicht mehr selbst beschäftigen bzw leere Zeit geniesen.
Kennt ihr das auch? Ich hatte das schon so gut Im Griff. Jetzt hab ich wieder vor allen Sachen Angst

Schon wieder ist der Text so lang geworden.
Aber das wird bestimmt schon...
Lg
Mel
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Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Mel »

Hallo du Liebe,
was für ein Mist! Kein Wunder, dass es dir dabei schlecht geht. Entschuldige dich bitte nie für einen langen Text!
Ich würde dir gerne ausführlich antworten und versuche mir später etwas Zeit zu nehmen
Mel
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(Mit Unterbrechung), dann 30mg Mirtazapin und Opipramol 75mg,
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Mel
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Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Mel »

Also, das ist ja ein starkes Stück- habe ich das richtig in Erinnerung, dass dein Mann auch gerade in einer schwierigen Phase steckt? Dieser Punkt zählt zu seiner Verteidigung, die weiteren Punkte eher nicht: Natürlich hast du dich geändert, das tun wir doch alle mit dem Muttersein, auch ohne PPD. Das ist doch kein Grund, alles in Frage zu stellen. Manchmal muss man auch in Beziehungen einfach durchhalten und an sich arbeiten. Dass er keine Paartherapie machen möchte, zeigt ja, dass er sich nicht damit auseinandersetzen will, und da macht er es sich sehr einfach, oder? Was die Medikamente angeht, finde ich den Vergleich mit seiner Mutter auch sehr schwierig. Denn erstens schluckst du nicht irgendwas wegen irgendwelcher Beschwerden, sondern ein Medikament, dass dir ggf. hilft, dein Leben gut zu leben und die Symptome einer schweren Erkrankung zu mildern. Dazu hast du trotz Kind und Erkrankung gearbeitet und das finde ich schon eine riesige Leistung. Ich kenne alle deine Gedanken, das Grübeln etc. auch sehr genau und kann total nachvollziehen, wie zermürbend das ist, nach 3,5 Jahren wieder zu kämpfen, denn ich bin ja auch schon im dritten Jahr. Ich hoffe sehr, dass dein Mann seine Sichtweise nochmal überdenken kann und ihr wieder einen Konsens findet.
Mel
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Mel
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Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Mel »

Weißt du, was ich mache, um mich zu beschäftigen, wenn das Grübeln wieder zu viel ist? Ich male, manchmal auch mit meinem Sohn und treffe mich mit einer Freundin zum Malen und Basteln. Ich miste aus, verkaufe die aussortierten Kinderklamotten und Spielsachen, pflanze Blumen um und wühle in den Beeten. Am liebsten nicht alleine, damit man jemanden zu quatschen hat, und den eigenen Gedanken nicht so sehr nachgehen kann. Ich weiß, das sind sehr profane Tips, aber manchmal helfen sie mir ganz gut.
Mel
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Kikke

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kikke »

ganz akut habe ich mir Lieder im Kopf vor gesungen. Durch das Singen wollte ich meine Gedanken übertönen. Mir hat auch häkeln geholfen, wobei ich mich darauf erst etwas später einlassen konnte.
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Hallo Mel,
Danke für deine Antworten.
Im Moment drehen sich meine Gedanken seit 5 Tagen um. Nichts anderes ob ich meinen Mann verlassen soll.
Er wird sich nicht ändern und 8ch kann so nicht weiter machen.
Mir wird in den Letzten Tagen einiges klar warum ich in letzer Zeit so bin. Er hat mich einfach wahnsinnig unter Druck gesetz und ich hatte oft das Gefühl sein empathisches Defizit bei unserer Tochter kompensieren zu müssen bzw sie manchmal auch vor ihm. In Schutz nehmen zu müssen.
Er ist seit 3 Monaten zu Hause und hat mir das Einkaufen abgenommen. Das war es aber auch.
IM Alltag wurde uns nur fehlen dass ich mich um den Müll kümmern Musste und jeden Abend allein auf der Couch und im. Bett statt zu 2. Das wäre es aber trauriger Weise schon auch.
Job ist bei ihm auch nicht in Aussicht.
Ich habe mich jetzt auch beim Nachdenken an so viele negative Sachen erinnert die er mit 'angetan' hat. Vor 2 Jahren hatte er auch seinen Job verloren und ich habe meiner Familie 4 Monate was vorgelogen weil er nicht wollte dass es jmd erfährt. Ich habe mich dann doch meiner Schwester anvertraut und als er das erfahren hat hat er 4 Wochen nicht mehr mit mir gesprochen und mir seine Liebe entzogen.
Er konnte mir am Di auch nicht sagen ob er mich noch lieb hat. Nun bin ich bei meinen Eltern mit meiner Maus und er hat nicht 1x nach ihr oder mir gefragt.
Wenn er jetzt erfährt dass mein Familie weiß dass er arbeitslos ist rastet er völlig aus.
Tief in mir weiß 8ch was der richtige Schritt ist, vorallem. Weil er nicht zu einer Paartherapie bereit ist.
Ich habe nur wahnsinnige angst davor. Auch wenn meine Familie und Freunde mich stützen. Es wäre für mich vermutlich ein Befreiungsschlag. Auch um meine Tochter zu schützen. Manchmal habe ich das Gefühl sie hat Angst vor ihm. Er rastet so leicht aus und entzieht auch ihr seine Liebe.
Ich dachte die letzten 3.5 mit mir stimmt was nicht weil ich nicht raus komme, aber so. Ist es auch kein Wunder.

Ich bemühe mich jetzt um einen notfallplatz bei einer Mutter kind Kur und hab am. Mo Termin mit meiner Thera.
Ich denke sie hat das schon länger im Gefühl.
Ich danke Euch.
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Natürlich gibt es auch schöne Momente, wie er mir ihr umgeht, aber die machen vielleicht 1/10 aus.
Er hat sich auch nie mit meiner Krankheit auseinander gesetzt. Ich denke in seinem möglichen Rahmen hat er versucht mich zu unterstützen.
Er hat mir am Dienstag auch bei dem Vergleich seiner Mutter vorgeworfen, dass unsere Tochter es mitbekommt und ich damit schon die nächste Generation heran ziehe.
Seine 4 Optionen waren: ich Reise mich zusammen, er bringt mich in die Klapse, ich gehe oder er geht. Das hat er 2x gesagt auch als ich mit ihm sprechen wollte und die. Paartherapie vorgeschlagen habe.er bleibt dabei.
Ich kann so nicht mehr zu ihm zurück.

Ich habe mir schon oft gedacht der Alltag ohne ihn wäre einfacher. Meine Tochter und ich sins manchmal. So auf hab acht stellung.
Ich bin gerade einfach nur so emotional und psychisch erschöpft.
Celeste

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Celeste »

Hallo du Liebe!
Das ist kein Wunder, dass es dir so geht. Wie kann man nur so verständnislos sein? Die 4 Optionen sind ja wohl echt daneben. Aber weisst du was? Sehe es als Chance neu anzufangen. Du brauchst im Moment einfach viel Hilfe und bist an einer PPD erkrankt. Da kannst du überhaupt nichts für. Wenn jemand so eine Respektlosigkeit ans Tageslicht legt ... sorry .. aber dann wüsste ich auch nicht, ob ich das so noch will.
Fühl dich ganz doll umarmt!
Mel
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Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Mel »

Also echt, alles was du da berichtest, scheint dazu beizutragen, dass es dir nicht gut geht! Die vier Optionen finde ich auch echt den Hammer!
Bestimmt ist es sinnvoll, wenn er sich mal um seine eigenen Baustellen kümmert.
Alles Liebe auch von mir ❤️
Mel
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Kikke

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kikke »

eine Umarmung auch von mir. Ich kann mir vorstellen, dass die ganze häusliche Situation unglaublich anstrengend ist für dich. Es ist ja jetzt ein paar Tage her. Wie ist denn die aktuelle Lage?
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Hallo alle zusammen,
Ich danke euch für euren Zuspruch.
In der Tat ist in den letzten Tagen einiges passiert.
Ich habe mich entschieden dass ich mit meinem Mann nicht mehr glücklich werden kan.und habe mich getrennt. Es ist einfach so viel passiert und immer mehr hoch gekommen. Ich wollte so gern das Luftschloss der heilen kleine Familie was ich mir immer gewünscht habe aufrecht erhalten. Aber das ging nicht mehr. Er versteht dies überhaupt nicht und schaltet total auf stur. Er ist arbeitslos zu Hause in unserem gemeinsamen Haus und ich bin zu meinen Eltern geflüchtet. Die Situation ist sehr belastend und vielleicht muss ich tatsächlich vor Gericht ziehen. Meine Tochter steckt es so ganz gut weg.

Ich habe einfach so viel Angst vor der Zukunft:
Schaffe ich das allein? Kann ich für sie und für mich genügend Kraft aufbringen u d Liebe? Ich habe ein großes Netz dass mich auffangt, ändert aber an meinen Ängsten nichts

I'm. Moment stellen sich leider die Zwangsgedanken wieder ein und ich bin so müde Und kraftlos.
Ich habe wieder angefangen milnacipran zu nehmen auf 50.mg seit Montag und habe zum schlafen queatipin bekommen. Das hält aber immer. Nur bis ca 5 Uhr und dann liege ich mit meinen Gedanken wach IM Bett und fühle mich tagsüber so vollig neben mir.

Irgendwo tief in mir will ich alles wieder gut haben, aber das war es die letzen Jahre nicht.
Erschwerend kommt ja jetzt noch dazu dass der kiga 5 Wochen zu hat. Ich weiß gar nicht wie ich das machen soll!
Ich weiß die nächsten 2 bis 3 Monate wird es hart. Ich hoffe so sehr dass es dann besser wird, aber das sehe ich gerade überhaupt nicht.
Kruemmelkeks16

Re: Kleiner Hilferuf, Angst vor Rückfall

Beitrag von Kruemmelkeks16 »

Hallo zusammen,
Ich habe mich so lange nicht gemeldet, aber es hat sich bei mir sehr viel verändert. Leider nicht alles zum Guten.
Aktuell sind die ZG wieder sehr ausgeprägt und auch der Gedanke,was mach ich eigentlich noch hier oder wie wäre es sich einfach die Pulsadern aufzuschneiden.

Ich stand heute vor dem Spiegel und habe in mir ein Monster gesehen.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass meine Situation seit Nov nicht einfach war. Anfang März dann der große Knall, nachdem mein Mann mal wieder fristlos Im dez gekündigt wurde. Ich konnte unter all der Belastung nicht mehr und hatte 5 schlaflose Nächte.
Ich wollte mich in dieser Zeit wirklich umbringen.
Mein Mann hat es nicht verstanden und meinte Nachts zu mir: entweder du reist dich jetzt zusammen oder ich bring dich in die Klapse oder ich ziehe aus!
Am nächsten Tag rief ich meine Mama an und sie holte mich und meine Tochter ab. So waren wir 1 Woche dort und ich konnte mich erholen. Mein Mann hat sich nicht 1 mal gemeldet. In mir kam so viel hoch, dass ich unter Strich merkte, dass wir keine gemeinsame Zukunft mehr haben, sonst könnte ich nie glücklich werden.
Also entschied ich mich, mich von ihm zui ihr euch vorstellen könnt,hatte ich panische Angst davor. Mit meiner Maus allein sein, für sie allein verantwortlich zu sein etc.

Mein Mann hat nicht mal versucht mich zurück zu holen. Das tut nach wie vor sehr weh, zu sehen, dass wir beide an etwas (der Illusion der heilen WELT) festgehalten habe, aber diese schon l da war. Es hr einfach zu viele negative Punkte. Erhtb hatte sich nie mit dem Thema Depression beschäftigt und unbewusst nur Druck ausgeübt und sein Umgang mit der Kleinen hat mit auch nicht gefallen. Ich habe gemerkt, dass ich oft gegen meine Intuition gehandelt habe und es habe um es ihm recht zu machen.

Ich war dann 3 Monate, auch wegen Corona und 100%Kurzarbeit bei meinen Eltern. Wir konnten es Gott sei Dank so lösen, dass ich mit meiner Tochter IM Haus bleiben kann. Nun hat sie 1x die Woche Papa Tag und macht das so unglaublich toll. Sie freut sich auf ihn und verbringt nun wirklich Qualitätszeit mit ihm.

Ich sehe sie manchmal an und weinen, weil sie so unglaublich toll ist, ich aber nicht und ihr so eine Bürde aufladen. Ich fühle mich ihr gegenüber so unglaublich schuldig!

Wie ihr vorstellen könnt stecke ich wieder in einem richtigen Tief. Wie beide meistern die Zeit wirklich toll, aber das sehe ich nicht. Ich suche immer nach dem Schlechten
Letze Woche hatte ich nun ein Kennenlernen zur VT. Ich habe davor aber so Angst. Wenn man den Gedanken wirklich ausführen soll bzw es probieren, was ist, wenn ich es wirklich tue?!
Diese Angst beschäftigt mich seit Tagen.

Vielleicht kann mir jmd was von seiner VT erzählen zum Thema ZG.
Kann es denn nach 4 Jahren nicht endlich gut sein?

Ich danke Euch einfach nur fürs zuhören!
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