Hier bin ich und meine ZG ;-)
Verfasst: 05:01:2020 15:04
Hallo zusammen,
hier bin ich nun. Ganz offen, ganz ehrlich, ganz ich.
Ich fühle mich genervt, ich fühle mich ängstlich und wütend.
Aber ich fange mal von vorne an.
Vor ungefähr 14 Jahren bin ich in eine depressive Epsiode gerutscht. Mit Angstzuständen und ZG.
Ich habe damals AD genommen und eine Verhaltenstherapie gemacht.
Danach ging es mir gut, ich habe viel aufgerbeitet und mein Leben verändert. Meine ZG waren zwischendurch immer mal wieder da aber diese konnte ich immer als Wink sehen. Ich habe immer erkannt: schau mal genau hin, da ist gerade etwas, das verändert werden möchte.
Ich bin hochsensibel, das sehe ich mittlerweile als Geschenk. Ich bin Sozialarbeiterin und Reittherapeutin. Ich habe mich also selber schon viel mit Therapieformen, Heilungsansätzen usw. beschäftigt.
Ich bin viel an der frischen Luft, mache Yoga, meditiere, ernähre mich gesund und lebe sehr bewusst und gesund.
Nun habe ich vor 4 Monaten meine wundervolle Tochter bekommen. Und mit ihrer Geburt kamen sie in voller Wucht zurück: meine ZG.
Quasi direkt am nächsten Tag, als nur das offene Fenster im KH mir Angst machte, ich könnte sie einfach rauswerfen.
Der Gedanke war unerträglich für mich, ich habs aber auf den Schlafmangel und die Erschöpfung geschoben. Ausserdem war meine Zimmernachbarin, sehr viel am weinen und depressiv verstimmt. Alle Hochsensiblen werden es wissen: eine tolle Mischung!
Dann war erstmal wieder Ruhe. Ausser die schreckliche Angst um sie. Dass ihr was passieren kann: sie einfach nicht mehr aufwacht, sie keine Luft bekommt und ich das nicht merke, usw. Unglaubliche Ängste, dass ihr irgendwas zustoßen könnte.
Ich muss dazu sagen, ich habe schon immer mit irgendwelchen Ängsten zu tun. Ich schätze es liegt auch daran, dass meine Mutter sehr überbehütet war. Sie hat meine ältere Schwester noch im Bauch verloren und ich war als Kind ständig sehr krank. Da war sie stets mit Ängsten unterwegs.
Meine Mutter leidet übrigens auch an ZG, genau wie meine Oma das tat. Meine Mutter hat aber ihren Weg damit gefunden und nimmt diese Gedanken einfach nicht mehr ernst. Daher belasten sie diese nicht.
Mich aber schon! Also meine eigenen.
Ich bin so wütend darüber, dass sie jetzt wieder da sind.
Vor einer Weile die typischen: ich schneide mir einen Apfel und die Kleine liegt nebenan- was, wenn ich sie ersteche? (Diese Gedanken habe ich übrigens wirklich mit einer Veränderung der Assoziationen in den Griff bekommen und unwirksam gemacht)
Jetzt verfolgt mich allerdings immer wieder der Gedanke beim Spaziergang: sie ist immer in der Trage, ich habe nur unfassbare Angst, dass ich ihr auf einmal das Genick brechen könnte. Wie schrecklich ist das bitte?
Es gibt Momente wie jetzt, da kann ich drüber nachdenken und es löst nicht die Panik in mir aus (also weil ich weiß, dass das völlig absurd ist). Und ein paar Stunden später werde ich völlig panisch, wenn nur der Hauch eines solchen Gedankens in mir aufsteigt.
Ich spanne mich dann manchmal innerlich so an dass dann natürlich diese Gedanke hochkommt: was wenn du es nicht mehr aushälst und es gleich wirklich einfach machst?
Ich habe darüber nachgedacht meinen Therapeuten wieder zu kontaktieren aber irgendwie das Gefühl, dass ich mit der VT gerade nicht weiterkomme.
Ich habe dann eine Heilpraktikerin für Psychotherapie kontaktiert, die Energiearbeit und Körperbezogene Therapieformen anbietet.
Sie musste mir jedoch absagen, weil sie Angst hatte, sich damit zu übernehmen. Das fand ich wirklich toll, dass sie so offen ist. Den ganzen Abend war ich aber nun in Sorge, dass ich vielleicht doch gefährlich sein könnte und die deshalb nicht die Verantwortung dafür übernehmen möchte.
Ich beschäftige mich gerade viel mit Bewusstsein, Achtsamkeit, Persönlichkeitsentwicklung und keine super viele Tools aber wenn der Gedanke kommt und ich unruhig werde, fällt es so schwer, nicht zu bewerten. Den Gedanken kommen zu lassen. Weil ich einfach so unglaubliche Angst davor habe. Ich denke dann immer: ja aber es ist doch voll das mega Risiko, den Gedanken nun kommen zu lassen, es geht hier immerhin um meine kleine Tochter.
Manchmal glaube ich, ich schleppe da irgendwelche Päckchen mit mir rum, die gar nicht mir gehören, deshalb weiß ich im Moment nicht, welche Therapieform die richtige wäre. Ja, ich kann mittlerweile über meine Zwangsgedanken reden aber bisher hat ja scheinbar noch nichts geholfen, dass sie dauerhaft ruhig gestellt werden.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was hat Euch geholfen? Gibt es vielleicht Empfehlungen für Therapeuten im Ruhrgebiet?
Ich bin für Tipps und Ideen wirklich dankbar.
Nicht nur wegen mir, sondern auch meinem kleinen Wunder, welchem ich nicht auch ZG wünsche. Es scheint ja irgendwie auf der weiblichen Linie zu liegen. Das hat mir die HP, mit der ich gesprochen habe übrigens auch gesagt. Dass dort viel auf Zellebene gespeichert ist. Vielleicht hat sich da ja auch jemand schon mit beschäftigt?
"What if everything you are going through is preparing you for what you asked for."
Liebe Grüße
Jenn
hier bin ich nun. Ganz offen, ganz ehrlich, ganz ich.
Ich fühle mich genervt, ich fühle mich ängstlich und wütend.
Aber ich fange mal von vorne an.
Vor ungefähr 14 Jahren bin ich in eine depressive Epsiode gerutscht. Mit Angstzuständen und ZG.
Ich habe damals AD genommen und eine Verhaltenstherapie gemacht.
Danach ging es mir gut, ich habe viel aufgerbeitet und mein Leben verändert. Meine ZG waren zwischendurch immer mal wieder da aber diese konnte ich immer als Wink sehen. Ich habe immer erkannt: schau mal genau hin, da ist gerade etwas, das verändert werden möchte.
Ich bin hochsensibel, das sehe ich mittlerweile als Geschenk. Ich bin Sozialarbeiterin und Reittherapeutin. Ich habe mich also selber schon viel mit Therapieformen, Heilungsansätzen usw. beschäftigt.
Ich bin viel an der frischen Luft, mache Yoga, meditiere, ernähre mich gesund und lebe sehr bewusst und gesund.
Nun habe ich vor 4 Monaten meine wundervolle Tochter bekommen. Und mit ihrer Geburt kamen sie in voller Wucht zurück: meine ZG.
Quasi direkt am nächsten Tag, als nur das offene Fenster im KH mir Angst machte, ich könnte sie einfach rauswerfen.
Der Gedanke war unerträglich für mich, ich habs aber auf den Schlafmangel und die Erschöpfung geschoben. Ausserdem war meine Zimmernachbarin, sehr viel am weinen und depressiv verstimmt. Alle Hochsensiblen werden es wissen: eine tolle Mischung!
Dann war erstmal wieder Ruhe. Ausser die schreckliche Angst um sie. Dass ihr was passieren kann: sie einfach nicht mehr aufwacht, sie keine Luft bekommt und ich das nicht merke, usw. Unglaubliche Ängste, dass ihr irgendwas zustoßen könnte.
Ich muss dazu sagen, ich habe schon immer mit irgendwelchen Ängsten zu tun. Ich schätze es liegt auch daran, dass meine Mutter sehr überbehütet war. Sie hat meine ältere Schwester noch im Bauch verloren und ich war als Kind ständig sehr krank. Da war sie stets mit Ängsten unterwegs.
Meine Mutter leidet übrigens auch an ZG, genau wie meine Oma das tat. Meine Mutter hat aber ihren Weg damit gefunden und nimmt diese Gedanken einfach nicht mehr ernst. Daher belasten sie diese nicht.
Mich aber schon! Also meine eigenen.
Ich bin so wütend darüber, dass sie jetzt wieder da sind.
Vor einer Weile die typischen: ich schneide mir einen Apfel und die Kleine liegt nebenan- was, wenn ich sie ersteche? (Diese Gedanken habe ich übrigens wirklich mit einer Veränderung der Assoziationen in den Griff bekommen und unwirksam gemacht)
Jetzt verfolgt mich allerdings immer wieder der Gedanke beim Spaziergang: sie ist immer in der Trage, ich habe nur unfassbare Angst, dass ich ihr auf einmal das Genick brechen könnte. Wie schrecklich ist das bitte?
Es gibt Momente wie jetzt, da kann ich drüber nachdenken und es löst nicht die Panik in mir aus (also weil ich weiß, dass das völlig absurd ist). Und ein paar Stunden später werde ich völlig panisch, wenn nur der Hauch eines solchen Gedankens in mir aufsteigt.
Ich spanne mich dann manchmal innerlich so an dass dann natürlich diese Gedanke hochkommt: was wenn du es nicht mehr aushälst und es gleich wirklich einfach machst?
Ich habe darüber nachgedacht meinen Therapeuten wieder zu kontaktieren aber irgendwie das Gefühl, dass ich mit der VT gerade nicht weiterkomme.
Ich habe dann eine Heilpraktikerin für Psychotherapie kontaktiert, die Energiearbeit und Körperbezogene Therapieformen anbietet.
Sie musste mir jedoch absagen, weil sie Angst hatte, sich damit zu übernehmen. Das fand ich wirklich toll, dass sie so offen ist. Den ganzen Abend war ich aber nun in Sorge, dass ich vielleicht doch gefährlich sein könnte und die deshalb nicht die Verantwortung dafür übernehmen möchte.
Ich beschäftige mich gerade viel mit Bewusstsein, Achtsamkeit, Persönlichkeitsentwicklung und keine super viele Tools aber wenn der Gedanke kommt und ich unruhig werde, fällt es so schwer, nicht zu bewerten. Den Gedanken kommen zu lassen. Weil ich einfach so unglaubliche Angst davor habe. Ich denke dann immer: ja aber es ist doch voll das mega Risiko, den Gedanken nun kommen zu lassen, es geht hier immerhin um meine kleine Tochter.
Manchmal glaube ich, ich schleppe da irgendwelche Päckchen mit mir rum, die gar nicht mir gehören, deshalb weiß ich im Moment nicht, welche Therapieform die richtige wäre. Ja, ich kann mittlerweile über meine Zwangsgedanken reden aber bisher hat ja scheinbar noch nichts geholfen, dass sie dauerhaft ruhig gestellt werden.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was hat Euch geholfen? Gibt es vielleicht Empfehlungen für Therapeuten im Ruhrgebiet?
Ich bin für Tipps und Ideen wirklich dankbar.
Nicht nur wegen mir, sondern auch meinem kleinen Wunder, welchem ich nicht auch ZG wünsche. Es scheint ja irgendwie auf der weiblichen Linie zu liegen. Das hat mir die HP, mit der ich gesprochen habe übrigens auch gesagt. Dass dort viel auf Zellebene gespeichert ist. Vielleicht hat sich da ja auch jemand schon mit beschäftigt?
"What if everything you are going through is preparing you for what you asked for."
Liebe Grüße
Jenn