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Vorstellung

Verfasst: 30:10:2020 14:05
von Fridoline
Hallo ihr, ich möchte mich mal vorstellen und freue mich so, dass ich jetzt mit dabei sein kann.
Ich bin 30 jahre alt und von beruf ergotherapeutin und arbeite in der kinder- und jugendpsychiatrie.
Vor 7 wochen habe ich meinen ersten sohn zur welt gebracht.
Er kam 34+4 und per notkaiserschnitt zur welt, weil sich meine plazenta frühzeitig abgelöst hatte unter den presswehen.
Er wurde reanimiert und aufgrund einer schweren sauerstoffunterversorgung mit hypothermie-therapie behandelt.
Er lag 1,5 wochen im künstlichen koma und ist dann langsam aufgewacht.
Mittlerweile sind wir zuhause und es geht ihm den umständen entsprechend gut, worüber ich natürlich mega froh bin.
Allerdings geht es mir nicht gut, ich werde immer wieder von erinnerungsfetzen an die geburt überrascht, die mich dann ziemlich ratlos zurück lassen.
Ich bin unruhig, kann mich schwer konzentrieren, mache mir gedanken, ob ich die plazentalösung hätte verhindern können...
Außerdem fällt es mir schwer, mein baby im arm zu halten... ich finde ihn sehr niedlich, aber meine muttergefühle wollen sich nicht so einstellen, wie ich mir das immer vorgestellt habe.
Ich hoffe das reicht erstmal, damit ihr grob wisst, mit wem ihr es zu tun habt.
Es fällt mir noch nicht so leicht, bis ins kleinste detail zu berichten und ich hoffe, ihr versteht das.

Ganz liebe grüße
Eure fridoline

Re: Vorstellung

Verfasst: 01:11:2020 17:46
von Asrai
Liebe Fridoline,
es tut mir leid, was Du durchmachst! Aber ich bin ganz sicher, dass es Dir wieder besser gehen wird und die Liebe zu Deinem Kind spüren wirst! Du hast rund um die Geburt Schlimmes durchstehen müssen, es braucht seine Zeit, bis das verarbeitet ist. Das wirkt jetzt alles nach... Gibt es in Deiner Stadt eine psychiatrische Mutter-Kind-Ambulanz? Ich hatte mich im Rahmen meiner PPD damals dorthin gewendet und sehr zeitnah kompetente Hilfe erhalten. Eine Kombination aus Medikamenten, Psychotherapie, Unterstützung durch Familie und Freunde sowie dem Faktor Zeit hat mir aus dem Tief geholfen. Vielleicht gibt es in Deiner Stadt auch spezialisierte Traumatherapeuten, die z.B. mit EMDR arbeiten und Dir helfen können, die schlimmen Ereignisse rund um die Geburt zu verarbeiten.
Nimm Hilfe an und vertraue darauf, dass die Dinge sich zum Guten wenden! Ich weiß, das ist unglaublich schwer, das zu glauben, aber Du wirst aus diesem Tief herauskommen!
Liebe Grüße,
Asrai

Re: Vorstellung

Verfasst: 11:11:2020 23:55
von Fridoline
Vielen lieben dank für deine worte!
Ich habe morgen früh einen ersten termin bei einer therapeutin und bin ganz schön aufgewühlt und unruhig, wie es werden wird.
Leider habe ich schon an verschiedenen stellen schlechte erfahrungen gemacht, weil ich auf totales unverständnis gestoßen bin...deswegen hab ich auch etwas angst vor morgen, aber ich klammere mich an die hoffnung, dass die therapeutin morgen mich versteht.