Hallo, ich möchte mich vorstellen

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cwe
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Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von cwe »

Hallo ihr Lieben,

gleich mal vorneweg: Ich habe mich nicht hier angemeldet, weil ich psychische Probleme nach der Geburt habe sondern unabhängig davon. Jedoch besteht bei mir mittelfristig ein Kinderwunsch, weshalb ich mich gerne austauschen würde. Ich bin froh, dass ich trotzdem hier sein darf.

Bei mir fing alles vor 9 Jahren mit 20 an, als ich mit meinem jetzigen Ehemann ca. ein halbes Jahr zusammen war. Ich hätte es nie für möglich gehalten, einen so tollen Mann zu finden und lieben und auch so geliebt zu werden. Als die Beziehung dann ernster wurde, hatte ich von heute auf morgen den Gedanken, ihn nicht mehr zu lieben. Eine Welt brach zusammen, ich litt unheimlich. Ich spürte den Drang die Beziehung zu beenden, was ich auch tat. Es war schrecklich, ich wusste nicht was vorgefallen war. Im Internet stoß ich dann auf auf das Thema Zwangsgedanken und wusste, dass es nur Gedanken waren und bin auch seitdem ohne Unterbrechung mit Ihm zusammen. Es kam dann der Gedanke dazu, homosexuell und schließlich pädophil zu sein dazu. Es wurde also schlimmer. Ich nahm dann 10 mg Escitalopram und machte eine tiefenpsychologische Therapie, welche aber wirklich absolut das falsche bei Zwängen ist. Gottseidank halfen die Tabletten sehr gut und ich hatte keine NW. Ich habe mich damals intensiv mit diesen Gedanken beschäftigt, jedoch habe ich nicht gewusst welches Krankheitsbild ich habe. Nach 1,5 Jahren hab ich die Tabletten abgesetzt und es kam nach ca. 6 Wochen zu einem schlimmen Rückfall. Ich habe dann ein Buch von Ellen Mersdorf gelesen und erkannt, dass ich an einer Zwangsstörung mit ausschließlichen ZG leide. Dies erzählte ich meinem Arzt, welcher sich aber nicht auf eine Diagnose festlegen wollte. Ich nahm dann 20 mg Escitalopram und nach ca. 10 Wochen war auch wieder alles gut. Seitdem hatte ich die Tabletten auch reduziert (7,5 mg) aber mit diesem jetzt zwei Rückfälle gehabt, wobei der letzte nach 3 Wochen wieder vorbei war. Jetzt geht es mir wieder etwas besser und nehme auch wieder 20 mg Escitalopram. Ich habe nie eine VT gemacht, weil es von selbst mit den Medis wieder besser wird, jedoch denke ich, dass ich deshalb noch die Rückfälle in Stresszeiten habe. Ich würde mich auf einen Austausch mit Betroffenen von Zwangsstörungen sehr freuen.

Ganz liebe Grüße!
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Marika
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Marika »

Hallo und herzlich Willkommen hier bei uns!

Ich dachte mir ich melde mich, weil ich ebenfalls - seit meiner Kindheit - an einer Zwangsstörung ausschließlich mit ZG leide. So richtig als Erkrankung wurde diese aber erste erkannt, als ich 5 Wochen Mama war. Da traten die ZG in einer Heftigkeit auf, dass ich dachte ich bin total gestört und gehöre in eine Geschlossene weggesperrt. Davor war das ganze nur latent vorhanden und ich hatte keine Ahnung dass ich an einer "Störung" leide.

Aus meiner Sicht kann ich dir eine VT sehr empfehlen. Denn dort lernst du ganz genau, WIE du mit den ZG umgehen musst. Das war für mich essenziell um von meinen damaligen 3 Medikamenten (Escitalopram 30 mg, Mirtazapin 15 mg, Tavor 1,5 mg) nach und nach unter fahren zu können. Ich lebe nun schon seit 13 Jahren ( mein Sohn ist bereits 16) mit einer Erhaltungsdosis Escitalopram 10 mg und komme hervorragend damit klar. Keine Nebenwirkungen, keine Rückfülle, keine Tiefs. Ich bin ein überglücklicher und positiver Mensch geworden, habe heute soviel Selbstvertrauen und Selbstliebe wie nie zuvor in meinem Leben. Diese 10 mg allerdings brauche ich, mit weniger oder ganz ohne habe ich es 2x versucht und jedes mal wurde es wieder schlechter bzw. kamen die ZG zurück. Ich habe also einen chronischen Verlauf, was kein Wunder ist, wenn die Problematik schon seit dem Kindesalter brodelt und köchelt. Aber ich hadere nicht, ich lebe ein wunderbares Leben damit.

10 mg Escitalopram wären auch eine Dosis, mit der auch eine Schwangerschaft vereinbar wäre - im Hinblick auf deinen Kinderwunsch. Ich kenne tatsächlich mehrere Frauen die das so erfolgreich gemacht haben. Hier könnte dir dann in weiterer Folge auch Embryotox weiterhelfen: www.embryotox.de

Hier noch eine Seite, die dir bei der VT - Therapeuten Suche helfen könnte: www.zwaenge.de

Fühl dich wohl und verstanden bei uns - schön, dass du da bist!
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
cwe
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von cwe »

Hallo Marika,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Es macht mir Mut, dass du mit der Diagnose ein schönes Leben führen kannst. Obwohl ich noch jung bin, hätte ich auch kein Problem, die Medis länger zu nehmen, da ich sie wirklich sehr gut vertrage. Ich wundere mich immer dass meine Krankheit in Episoden auftritt, also nach meinem ersten Ausbruch, der ohne AD meines Erachtens nicht besser geworden wäre, habe ich kurze Krankheitsphasen und dazwischen bin ich fast komplett symptomfrei. Die Auslöser waren - denke ich - Stress gepaart mit Hochzeit und Einzug in unser Haus. Ist dies denn ein „normaler“ Krankheitsverlauf? Darf ich auch fragen, wie sich deine Zwänge in der Kindheit bemerkbar gemacht haben und ob in deiner Familie eine Häufung dafür auftritt?

Danke und liebe Grüße
Christina
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Marika
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Marika »

Hallo Christina :D !

Ich kann von mir sagen, dass Stress bzw. auch die Hormone (auch abseits von Schwangerschaft und Geburt) immer ein erheblicher Faktor bei mir waren. Daher habe auch ich mein ganzes Leben lang mit ZG - Episoden zu tun gehabt, nur habe ich nicht erkannt was es ist. Bis zur Geburt dann eben...

In der Kindheit war es so, dass ich plötzlich den Gedanken hatte, ich könnte meiner Mama - die ich sehr liebe - mit einem Messer etwas an tun. Ich kann mich noch erinnern, dass diesem ZG ein Bericht von einem Teenager der seine Eltern erstochen hatte, voraus gegangen war. Hier war also ein klarer Trigger vorhanden. Ich traute mich nicht, es irgend jemandem zu sagen und litt still vor mich hin. Zur "Buße" habe ich mir dann selber auferlegt, 1 Stunde lang am Abend im Bett zu beten. Natürlich bin ich immer eingeschlafen und zur "Strafe" musste ich danach umso länger beten. Ich betete für meine Seele, weil ich dachte, ich sei vom Bösen besessen. Es war schrecklich - ich war damals 8, 9 Jahre alt. Irgendwann wurde es besser und verschwand. Aber auch später traten die ZG immer wieder mal auf: ich hatte Angst ich könnte meinem Haustier etwas antun, später hatte ich die ZG ich könnte meinen Freund im Schlaf erstechen. Alle die ich liebte waren Ziele meiner ZG. Da diese Episoden aber immer wieder verschwanden habe ich nie was unternommen... bis zur Geburt meines Sohnes - da brach alles über mir zusammen. In der Therapie konnte ich dann den roten Faden der sich schon ewig zur mein Leben zog, erkennen. Das hat mir sehr geholfen um gesund zu werden. Daneben war ich schon immer sehr sensibel, introvertiert, schüchtern, hatte kein Selbstvertrauen... Alles auch Klassiker um an Zwängen bzw. ZG zu erkranken.

In meiner Familie ist es tatsächlich mein Vater der latent Zwanghaft ist. Er war und ist sehr penibel, übergenau, hat immer alles 100 kontrolliert, hat sich immer 1000 Gedanken bei allem gemacht was alles passieren könnte. Und so wurde ich auch erzogen - unbewusst allerdings. Ich hatte eine schöne Kindheit und wunderbare Eltern, aber der Zwang wurde mir auch eben schon ein bissl in die Wiege gelegt. Auch diese Erkenntnis war wichtig für mich auf dem Weg zum Gesund werden. Das verstehen warum und weshalb war ein der großen Meilensteine in meinem Leben.

Vielleicht ist eine dauerhafte ausreichend hohe Dosis von Escitalopram für dich einfach auch essenziell um stabil zu bleiben. Wie gesagt - unter 10 mg geht es bei mir nicht. Und eine VT könnte natürlich bei dir ebenfalls noch ein entscheidender Faktor sein, der diese Episoden ausgleicht. Es ist heute bei mir so, dass solche Gedanken natürlich noch hin und wieder kommen... gerade gestern als ich einen Grillspieß in der Hand hatte und mein geliebtes Kaninchen ansah... du kannst dir vielleicht vorstellen, was mir da durch den Kopf schoss. ABER: solche Gedanken sind ja NORMAL, jeder Mensch hat sie. Heute weiß ich genau, wie ich reagieren muss, wenn ich sowas denke. Ich kann diesen Gedanken sofort neutralisieren und er verschwindet als Gedankenmüll. So wie es bei Menschen ohne ZG eben passiert. Der Unterschied ist nur, dass ich noch ein bissl aktiv was dazu tun muss... z.B. mit dem aktiven GEADANKENSTOPP und dem ERKENNEN dass sich da ein Müllgedanke bildet. Dieser Mechanismus läuft sonst ja ohne das eigene Zutun im Gehirn ab - ich habe in meiner Therapie gelernt, das quasi "manuell" zu tun da mein Autopilot das nicht richtig kann... :wink: :wink: :wink: Nach all den Jahren hat sich das fast verselbständigt - also läuft schon fast ein bisschen automatisch ab... :wink: :wink: :wink: Und das ist eben genau der Punkt, den eine VT dir beibringen kann - ein AD alleine aber nicht!

Liebe Christina, wenn du noch Fragen hast, nur zu - ich bin gerne für ich da!
Liebe Grüße von
Marika

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cwe
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von cwe »

Hallo Marika,

vielen Dank für deinen Einblick in deine Krankheit (wenn man es noch so bezeichnen kann ;)). Mir geht es täglich besser und kann auch wieder fast normal essen. Bei mir ist es so, dass ich ZG in Bezug auf Pädophilie habe. Meine Klassiker: Ich könnte mal meine (noch nicht vorhandenen) Kinder sexuell missbrauchen oder ich habe den Neffen meines Mannes unanständig berührt (was ich nicht habe, ich habe ihn mal am Hosenbund festgehalten damit er nicht wegläuft und dann entstand der Gedanke und mein Hirn dichtet was dazu) Letztendlich geht es bei mir darum, dass ich Angst habe, wegen den obigen Gedanken bzw. Gründen meinen Mann verlassen zu müssen, was das schlimmste für mich wäre. Ich denke das ist auch eine große Angst in mir. Und diese kommt hald phasenweise und ich möchte sie dieses mal richtig mit einer Therapie behandeln.

Ich werde heute mal telefonieren, damit ich einen Kontakt für einen guten Therapeuten finde. Danke für den Link

Ich stelle mit gerade vor, wie es ist als 9-jährige solche Gedanken zu haben... :( fühl dich gedrückt.

vg Christina
Inga
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Inga »

Hallo Crew!

Ich wollte mich auch noch auf deinen Beitrag melden.

Auch ich leide episodisch unter Zwangsgedanken.
Das erste mal trat es nach der Geburt meiner ersten Tochter auf, das ist jetzt fast neun Jahre her.

Nach einem langen Weg mit Therapie und Medikamenten ging es mir dann irgendwann wieder sehr gut.

Allerdings mit einer Erhaltungsdosis von 15mg Escitalopram.
Dann hatte ich über sechs Jahre Ruhe und im letzten Sommer erlitt ich eine erneute Episode.

Ich denke, dass ich die Anfälligkeit in stressigen Zeiten bleiben wird.
Ich freue mich auch auf den Austausch mit dir.

Lg Inga
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10/2012 erstes Kind
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cwe
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von cwe »

Hallo Inga,

schön dass ich mich auch mit dir austauschen kann, es ist ja doch eine etwas „verborgene“ Krankheit. Man liest ja dass die Therapie und die medikamentöse Behandlung eher schwierig und der Verlauf eher chronisch ist. Das hat mich am Anfang sehr verunsichert und ich hatte Angst vor der Krankheit. Jetzt denke ich aber, dass sie - zumindest bei mir - medikamentös sehr gut behandelbar ist und die VT sehr einleuchtend ist. Jetzt habe ich nicht mehr so viel Angst vor der Krankheit und verstehe sie, was denke ich sehr wichtig ist.

Darf ich dich fragen was deine Höchstdosis bei Escitalopram war und ob du Nebenwirkungen hast? Und wie alt warst du denn, als die Krankheit ausgebrochen ist bzw. hattest du schon Anzeichen in der Kindheit?

Danke und viele liebe Grüße
Christina
Inga
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Inga »

Huhu...

Ich habe in der Akutzeit nach der Geburt meiner ersten Tochter 2012 über der empfohlenen Höchstdosis 30mg genommen.

Danach hab ich eine Weile 20mg genommen und dann irgendwann auf 15mg.

Ja...ich hatte leider die NW das sich meine qtc-Zeit verändert hat und musste dann auf Sertralin umstellen.

In der Kindheit hatte ich keine ZG, sie traten das erste mal nach der Geburt auf, bei der Geburt war ich 32 Jahre alt.

Ich finde es erstaunlich, dass die ZG allein durch Medikamente weg gegangen sind. Mir hat die Kombination aus Medikament und VT geholfen.

Hast du das Medikament genommen und dann waren sie nach ein paar Wochen einfach wieder weg?

Nach der Geburt meiner Großen konnte ich erst nach über zwei Jahren sagen, dass es mir wieder richtig gut geht.

Aber die Verläufe sind ja immer sehr individuell und es lässt sich schwer Vergleichen.

Ich hatte dann fast 6Jahre Ruhe und letztes Jahr im Sommer hatte ich so viel Stress, da kamen sie wieder zurück.

Dann durfte ich das Escitalopram nicht wieder so hoch dosieren, da die qtc Zeit nicht in Ordnung war und ich wurde auf Sertralin umgestellt und ich mache wieder eine VT.

Ich freue mich über den Austausch mit dir.

Liebe Grüße
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cwe
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von cwe »

huhu!

Das mit der qtc-Zeit ist auch der Grund dass man eig nicht 30 mg nehmen darf oder?

Am Anfang nahm ich ja 10 mg und die ZG waren noch zeitweise vorhanden, aber ich hab nicht mehr darunter gelitten. Dann habe ich 22,5 mg genommen und sie waren eig komplett weg nach so 12 Wochen. Ich finde das selbst ein bisschen gruslig. Ich muss aber dazu sagen, dass ich viele Bücher lese und man darin ja auch selbst eine Art Therapie mache und ich glaube instinktiv das richtige mache, wenn ich ZG habe. Neben „Kobold im Kopf“ hilft mir „Tyrannen im Kopf“ sehr gut, hier wird ganz genau erklärt, wie sie zustande kommen. Wenn ich z.B. denke ich bin Pädophil, lese ich mir viele Interviews mit Pädophilen durch, was mich zuerst echt in Angst versetzt aber dann erkenne ich, dass ich komplett anders bin und ich kann die Gedanken als solche besser anerkennen.

Wie läuft denn deine VT immer ab bzw. wie hast du denn eine Therapeuten für Zwänge gefunden?

Wie lange dauern denn deine Tiefs immer so und würden die bei die auch ohne VT wieder gut werden?

Wie geht es dir denn aktuell?

Viele liebe Grüße
Inga
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Inga »

Hey!

Ich hatte damals einen Therapeuten der auf Zwänge spezialisiert ist und meine jetzige Therapeutin kennt sich auch gut mit Zwängen aus.
Ich musste z. B. meinen schrecklichsten ZG aufschreiben, ganz ausführlich und immer wieder lesen bis die Anspannung nachgelassen hat.

Meine jetzigen ZG sind irgendwie anders.

Ich habe nicht so Bilder im Kopf. Es ist eher so, dass ich etwas schreckliches höre und dann Angst habe.
Schwer zu beschreiben...ein Beispiel: ich habe z. B. Angst, dass ich mal so depressiv werden könnte, dass ich mir selbst was antun könnte. Also auch irgendwie ein ZG.
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von cwe »

huhu,

da hattest du aber Glück, dass du solche Zwänge-Therapeuten gefunden hast, bei mir am Land sind sie leider rar. Ich sehe mich aber intensiv um, ich möchte sehen was das bewirkt.

Ich kenne diese ZG in Bezug auf die psychische Gesundheit auch. Eine zeitlang hat mich jeder Bericht über schwere Depressionen zutiefst beunruhigt. Die Angst vorm ZG Suizid habe ich mir genommen indem ich dachte, wenn es mir so verdammt schlecht geht, würde sich der Gedanke absolut befreiend anfühlen. Und mich nicht in Panik versetzen. Übriggeblieben ist dann aber die Angst, dass meine Erkrankung chronisch ist und ich mein Leben nicht genießen kann. Was mir dann hilft ist zum einen das Wissen, dass mein AD wirkt, es Therapiemöglichkeiten gibt und ein Stück weit auch akzeptieren, dass es Erkrankungen gibt, gegen die man machtlos ist. Da gibt es auch viele organische Krankheiten, die einem jederzeit widerfahren können. Aber auch hier gilt glaube ich: Es gibt keine 100% ige Sicherheit, dass du keine schwere Depression bekommst. das ist für uns Zwängler natürlich eine doofe Aussage ;)

vg und ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen
Jen
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Jen »

Mir fällt gerade ein großer Stein vom Herzen.
Seit 1 Monat geht es mir nämlich sehr ähnlich. Ich hab auch ständig Angst davor, dass ich so depressiv werden könnte, dass ich mir das Leben nehmen will. Hab es aber nicht vor. Einfach nur Angst davor, dass es jemals dazu kommen könnte.

Also ist das auch ein ZG. Also diese Krankheit ist wirklich äußert facettenreich. Man oh man. :-(

Ich danke euch, nun fühle ich mich weniger alleine damit.
12/20 1. Geburt PTBS / Ängste
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cwe
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von cwe »

Hallo Jen!

Ja das Forum ist gold wert, man fühlt sich soo verstanden und nicht alleine mit den Problemen! Ich kenne die Gedanken wenn ich mal Phasen der Unzufriedenheit habe und mich dann da dermaßen reinsteigere!

Hast du denn noch andere ZG bzw. was ist denn dein Hauptsymptom?

Nimmst du denn noch das Escitalopram?

Viele Grüße!!
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