Bitte um Hilfe

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Sören86
Beiträge: 3
Registriert: 11:06:2021 22:17

Bitte um Hilfe

Beitrag von Sören86 »

Hallo zusammen,
nach der Geburt meiner dritten Tochter am 06.05.2021, war mir ziemlich schnell klar, das etwas mit mir nicht“stimmt“.
Hatte schon bei den ersten Kindern depressive Phasen.. und hatte mir geschworen mir dieses Mal schnell Hilfe zu holen.
Es fing in der dritten Woche nach der Geburt mit schlimmsten Schlafstörungen an, nächtelang habe ich kein Auge zugetan.
Meine Hebamme diagnostizierte dann recht schnell Wochenbettdepression.
Einerseits war ich erleichtert. Endlich hat es jemand ausgesprochen, was ich mir schon bei den ersten zwei Kindern gedacht hatte.
Danach fing meine Ärzte Marathon an.
Überall bekam ich gesagt wie reflektiert ich sei, das ich mir die Deppression eingestehe usw.
Hausarzt, Frauenarzt, Heilpraktiker keiner konnte mir helfen, unterdessen hatte ich abgestillt, da meine Schlafstörungen immer schlimmer wurden, und ich etwas einnehmen wollte.
Nachdem Melatonin Spray usw. alles nicht funktioniert hatte, bekam ich mitrazepin verschrieben( ich nahm nur weniger als ein viertel von einer 15mg Tablette) , was half, aber auch starken Hang over und muskelschmerzen in den Füßen bedeutete. Meiner Gefühlslage geht es immer schlechter, nachts liege ich völlig erschöpft und kann nicht schlafen.. Angst vor dem nächsten Tag,kann mich auf nichts mehr freuen.Komme tagsüber nicht zur Ruhe, totale innere Unruhe..mache alles mechanisch.
Hab viel Hilfe von meiner Mutter; wobei die der Meinung ist ich solle doch einfach abends einen Schlaf und nerventee trinken, und das geht schon wieder vorbei.
Komischerweise habe ich immer wieder lichte Momente, in denen ich denke das alles halb so wild ist, das kann aber innerhalb von Stunden in tiefste Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit umschlagen.
Ich hab so Angst davor nie mehr zu werden wie vorher, und ich habe Angst vor dem Weg den ich gehen muss um es aus der Depression zu schaffen. Hab komplett meinen kämpferwillen verloren.
Morgen hab ich nochmal einen Termin beim Hausarzt, ich möchte ein antidepressivum verschrieben bekommen. Abends nehm ich zurzeit 10 mg doxepin zu, schlafen, was auch nur bedingt wirkt!
Hab mir vorgenommen noch zwei, drei Wochen nach Einnahme abzuwarten, ansonsten überleg ich in eine Klinik zu gehen.

Wer hatte auch so schlimme Schlafstörungen? Bitte helft mir, mit eurem Rat
Danke Kati
alibo79
power user
Beiträge: 979
Registriert: 16:06:2021 11:15

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von alibo79 »

Hallo liebe kati!
Ich kann dir von mir berichten, dass meine erste und zweite schwere Depression mit starken schlafstörungen und allem was noch dazu gehört wie Hoffnungslosigkeit , traurig sein , Erschöpfung etc. Einhergehen. Ich habe immer 45 mg mirtazapin genommen, davon bin ich am nächsten Morgen vielleicht noch etwas müde , aber mit der Zeit geht das etwas besser, so dass ich morgens auch zeitig aufstehen kann und die Kinder versorgen kann. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es eine Mischung aus Medikament und Krankheit ist wenn ich sehr müde bin.
Aktuell nehme ich zusätzlich noch ein Neuroleptika dazu, da ich über Monate teils echt unangenehme innere unruhe hatte und ich meinen Psychiater deutlich gesagt habe, dass mein Zustand für mich so nicht akzeptabel ist. Damit ist die innere unruhe und der Schlaf echt ruhiger geworden.
Es gibt ja soviel Möglichkeiten an Medikamenten, da ist bestimmt für dich auch etwas dabei , und sag deinem Arzt auch deutlich wie es dir geht, und ganz wichtig, gib dir Zeit, diese blöden depressionen sind ein auf und ab, aber es kommt die zeit, wo es langsam besser wird. Auch bei dir, und nimm jede Hilfe an, die sich dir bietet, das ist völlig okay!!
Ganz liebe Grüße von alibo
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Nici
Beiträge: 77
Registriert: 28:06:2021 18:18

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von Nici »

Liebe Kati,
ich kenne das Problem sehr gut. Fast 1,5 Jahre habe ich fast gar nicht geschlafen. Ich habe so viel probiert z. B. Progressive Muskelentspannung, Heilpraktiker, …
nichts hat geholfen. Irgendwann habe ich meine Hausärztin aufgesucht. Sie hat mir Opipramol für abends verschrieben.
Damals habe ich es 1,5 Jahre genommen und konnte es problemlos ausschleichen.
Seit 4 Jahren nehme ich Escitalopram, welches ich sehr gut vertrage. Die letzten 4 Jahre habe ich gut geschlafen.
Vor ein paar Wochen habe ich das Escitalopram etwas erhöht. Dadurch kamen wieder vermehrt Ängste auf u.a. auch die Angst wieder nicht schlafen zu können. Mein Arzt hat mir wieder Opipramol für abends verschrieben, welches ich bei Bedarf auch tagsüber nehmen darf, wenn die Ängste zu stark werden.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Liebe Grüße
Nici
Nici

15mg Escitalopram
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