Kein Ende in Sicht

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Ana87

Kein Ende in Sicht

Beitrag von Ana87 »

Hallo Ihr Lieben ,

ich erzähle euch mal ein bisschen von meiner Geschichte.
Ich hatte nach meinem ersten Kind ( 2015) eine schwere postnatale Depression.
Ich wurde ca 5 Wochen nach der Geburt von meiner Mutter in eine Klinik gebracht und dort ca. 8 Wochen behandelt .
Allerdings ohne Baby , da ich mich weder um mich selbst noch um meinen Sohn kümmern konnte.
Ich hatte wirklich schlimme Gedanken und wollte mir auch etwas antun. Ich konnte weder essen noch hatte ich das Gefühl richtig Luft zu bekommen.
Ich hab es so bereut ein Kind bekommen zu haben und war so unglücklich und verzweifelt.
Nach 8 Wochen Klinikaufenthalt ging es mir deutlich besser , auch konnte ich nun die Liebe zu meinem Kind spüren und alle negativen Gefühle waren verblasst -ich war bereit für den Alltag mit meinem Sohn.
Vor 6 Wochen bin ich wieder Mutter eines Sohnes geworden .
Was soll ich sagen , leider hat es mich wieder voll erwischt . Derzeit versuche ich zusammen mit meiner Psychiaterin wöchentlich die Medikation zu besprechen ich nehme mittlerweile 100 mg Sertralin seit ca 5 Wochen , dennoch habe ich bisher noch kaum Besserung gespürt . Abends geht es mir wesentlich besser , aber morgens ist es kaum auszuhalten .
Diesmal verhält sich die Depression ganz anders als beim letzten Mal. Während es mir 2015 in der Klinik dann stetig besser ging , sind diesmal extreme Schwankungen drin und ich frage mich jedesmal ob ich da diesmal komplett wieder rauskomme.
Ab morgen soll ich zu Venlafaxin wechseln ( das hab ich auch damals in der Klinik bekommen).
Ich hoffe einfach , dass es mir bald hilft !
Zuhause geht es drunter und drüber und jeder Tag ist wie ein Überraschungsei. Ich hab jeden Abend Angst vor dem nächsten Morgen….
Zuletzt geändert von Ana87 am 13:09:2021 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
Ana87

Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von Ana87 »

Hey ich würde mich freuen , über Nachrichten.
Wie ist es euch so ergangen ?
Geht es diesmal auch wieder weg?
Ich bin so unglücklich ich kann auch nicht nochmal in eine Klinik gehen wie beim ersten Kind.
Irgendwie möchte ich es auch nicht.
Ich bereue es Mutter geworden zu sein …. Ich hasse mich dafür so zu empfinden!
cwe
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Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von cwe »

Liebe Ana,

ich dachte ich schreibe dir mal, auch wenn ich an keiner PPD leide. Viele Frauen hier berichten, dass sie unter extremen Schwankungen leiden - das ist nichts Seltsames und ganz sicher kein Indikator dafür, dass es diesmal nicht weggeht.

Was hast du denn letztes mal für Medikamente bekommen?

Viele Grüße und gute Besserung!!
Ana87

Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von Ana87 »

Hallo,

Vielen Dank für deine Nachricht!

Ich hatte letztes Mal Venlafaxin bekommen und seit drei Tagen habe ich auch von Sertralin zu Venlafaxin gewechselt .
Bis jetzt geht es mir besser !

Ich hoffe wirklich , dass es so bleibt .

Ganz liebe Grüße Ana
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Marika
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Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von Marika »

Hallo Ana!

Herzlich willkommen bei uns. Ich kann deine Ängste so gut verstehen. Zwar hatte ich "nur" 1x eine PPD, aber man hat ständig die Sorge ob das je wieder wird.

Ich bin mir aber ganz sicher, dass du das genau so schaffen wirst, wie beim ersten Mal. Auch wenn noch starke Schwankungen dabei sind wirst du sicher bald eine Besserung merken ganz einfach, weil du alles tust was zu tun ist.

Fühl dich wohl bei uns!😘
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ana87

Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von Ana87 »

Liebe Marika,

vielen lieben Dank für deine aufmunternde Nachricht.
Ich bin wirklich sehr dankbar, dass es dieses Forum bzw. euch gibt man fühlt sich nicht mehr so allein und unverstanden.
Wielange hat es nach deiner PPD gedauert bis es dir wieder besser ging?
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Marika
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Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von Marika »

Liebe Ana!

Ich hatte 2005 eine schwere PPD mit Anfangs 3 Medikamenten. Das erste Jahr war ein ständiges Auf und Ab mit teils heftigen Tiefs. Ich bin in dieser Zeit oft fast verzweifelt und hatte Angst, dass ich nie mehr gesund zu werden.

Aber nach einigen Malen Anpassen der ADs, meiner Therapie und der Stütze hier im Forum ging es dennoch bergauf. Und nach dem ersten harten Jahr habe ich einen starken Ruck in Richtung Genesung gemerkt. Es hat dann schon noch gedauert bis ich wirklich sagen konnte, dass es vorbei ist, aber der Weg hat sich gelohnt.

Machst du Therapie?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
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Anne 861
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Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von Anne 861 »

Wie geht es dir ansonsten?
Löwenmutter

Re: Kein Ende in Sicht

Beitrag von Löwenmutter »

Hallo Anna,
auch bei mir war das so mit diesen Schwankungen...der Abend war immer die Erlösung. Das ist aber auch normal, es geht vielen so. Du wirst da auch dieses Mal wieder rauskommen. Es ist so schlimm, dass man denkt man erträgt keinen Tag mehr aber es geht stetig bergauf. Manchmal auch 2 Schritte vor und einen zurück. Aber es wird. Ich wünsche dir alles gute!
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