Ich bin neu hier!

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Enza

Ich bin neu hier!

Beitrag von Enza »

Erstmal ein herzliches Hallo an euch alle, ich würde gerne meine Geschichte mit euch teilen.
Ich hatte einen Notkaiserschnitt aufgrund von starken Schmerzen und einem Verdacht einer Uterus ruptur. Die Schmerzen kamen von starken Verwachsungen im Unterleib vom ersten Kaiserschnitt. Der Doktor meinte kein Wunder das ich Schmerzen hatte. Da war nicht so viel Platz und meine Tochter hatte blaue Flecken am Kopf weil sie Gestaut wurde. Während ich beim Kaiserschnitt nach unten gelagert wurde ist die SPA nach oben gelaufen. Ich konnte nicht mehr schlucken und meine Arme wurden taub. Ich hatte echt Todesangst. Ich habe die ganze Zeit geweint. Da hatte ich meine erste Panikattacke. Mir wurde irgendwas gespritzt und ich hab mich aufeinmal wohl gefühlt. Danach hat mein ganzes Gesicht geguckt.
Am nächsten und übernächsten Tag hatte ich erhöhte Temperatur und Schüttelfrost. Mir wurde gesagt das liegt am Milcheinschuss.
Ich hatte auch Rücken und Unterleibsschmerzen sowie schmerzen beim Wasser lassen. Das wurde alles auf den Kaiserschnitt geschoben und wäre normal...
Niemand hat mich wirklich ernst genommen. Ich habe sogar kurz vor meiner Entlassung nochmals auf die Wunde gucken lassen weil sie gerötet war. Es wurde gesagt das alles ok ist.
Nachdem ich trotz starker Schmerzen entlassen wurde musste ich am nächsten Tag mit einem Krankenwagen wieder ins Krankenhaus. Ich hatte erhöhte Temperatur, Herzrasen, Schwindel und Angst. Aber ich bin nicht wieder auf die Wochenbettstation gekommen (was ich gehofft habe). Und da die Gynäkologie voll war wurde ich in ein Einzelzimmer ohne WC auf der Mund Kiefer chirurgie gelegt (echt toll mit Wochenfluss). Hab dann so einen Stuhl ins Zimmer bekommen...Da hatten die Schwestern natürlich keine Ahnung von meinen Problemen. Ich hab mich so schlecht gefühlt und immer wieder Herzrasen und Schüttelfrost gehabt. Die wollten mir dann ein Antidepressiva geben, weil die dachten ich hab eine Wochenbettdepression (was ich warscheiblch auch habe). Das lag aber auch an der Situation im Krankenhaus und dem Kaiserschnitt. Meine Naht hat sich entzündet und die Narbe musste wieder eröffnet werden. Schüttelfrost und meine Beschwerden kamen davon. Es hat sich heraus gestellt das da ein e-coli Keim drin ist. Alles hat geeitert. Ich musste noch ne Woche Stationär und habe Antibiotika bekommen und die Wunde wurde täglich gespült. Der Arzt hat sich immer wieder bei mir entschuldigt und meinte ich hätte gar nicht entlassen werden dürfen. Nach der Entlassung musste ich zwei Wochen zum spülen ins Krankenhaus. Jetzt noch 2 mal in der Woche zum Frauenarzt. Außerdem wurde festgestellt das ich eine Nierenbeckenentzündung hatte. Das Antibiotika hat dagegen auch geholfen. Wie die Keime in die Wunde gekommen sind konnte mir keiner sagen. Die erste Zeit bin ich immer wieder nach beim Schlafen mit Herzrasen und Angst aufgewacht.
Jetzt wo alles vorbei ist schlafen meine Hände oft auf der Seite wo ich liege ein und ich bekomme Panik weil es mich an den Kaiserschnitt erinnert. Manchmal brennen und kribbeln meine Hände und Füße auch tagsüber und ich bekomme Angst und innere Unruhe. Habe also ab und zu Panikattacken aufgrund vom Kaiserschnitt und den Komplikationen. Das war sehr traumatisch für mich und ich muss das erstmal wieder verarbeiten. Ich gehe am Freitag zum psychologen.
Ich würde mich sehr freuen positive Berichte und Tipps von euch zu bekommen wie man das ganze verarbeiten kann.
Deer

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Deer »

Hey,
Meine Geburt war leider auch traumatisierend für mich und ich lebe aktuell mit massiven Ängsten aufgrund dessen.
Aber du suchst dir Hilfe und das ist schon der richtige Anfang. Es gibt nichts wichtigeres als über ein Trauma zu sprechen, damit man es verarbeiten kann.
Aber du hast es geschafft, dein Baby ist da und du hast es überlebt, dass sag ich mir immer wieder.

Rede mit jeden darüber der es hören möchte!
Du wirst sehen, die Geburt und alles andere was danach kam wird immer mehr verblassen und das schöne wird überwiegend.

:D
Löwenmutter

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Löwenmutter »

Willkommen hier!
Leider habe ich gerade nicht viel Zeit. Ich will dir aber sagen dass man es verarbeitet und der Schmerz verblasst. Auch ich hatte eine traumatische Notsectio mit Streptokokken Sepsis und Angst zu sterben. Die Trennung vom Kind waren unerträgliche 16 Stunden. Ich habe mich durch dieses Erlebnis verloren und bin vollkommen zerbrochen. Aber ich habe mich wieder gefunden und bin genau so glücklich und stark wie vorher. Meinte Tochter und ich waren trotz allem von Anfang an ein Team.

Und so geht es vielen Müttern. Du schaffst das. Reden weinen und die Zeit helfen dabei. Es dauert aber es wird. Ich schicke dir kraft.

Alles liebe
Nora
Enza

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Enza »

Mein Mann muss morgen leider nach 6 Wochen wieder arbeiten. Mit graut es schon davor den Alltag mit zwei Kindern bis 16:30 Uhr alleine zu meistern.
Ich habe Angst das nicht zu schaffen.
Anne 861
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Beiträge: 808
Registriert: 19:11:2021 14:59

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Anne 861 »

Du schaffst das ,glaube mir .Ich war in der akkutphase arbeiten, mit den zwangsgedanken, habe die Kinder gemacht, es war Horror aber man funktioniert. Geh es ruhig an und versorge nur die Kinder, dass ist das wichtigste.lg
Löwenmutter

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Löwenmutter »

Vor diesem Tag hatte ich auch das große grauen... letztendlich ist der Tag gut gelaufen....du schaffst das.
Enza

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Enza »

Vielen lieben Dank für die Motivation und die lieben Worte. Ich hab es geschafft, aber es war anstrengend. Die kleine wollte die ganze Zeit auf den Arm und die große nicht in den Kindergarten.
Mein Partner könnte eigentlich noch 3 Wochen als Haushaltshilfe zuhause bleiben aber er möchte nicht obwohl ich ihn darum geben habe. Er sagt er glaub an mich und ich schaffe das schon. Aber so fühlt es sich nicht an. Vor allem weil ich ja auch noch ein offenes Loch im Bauch habe.
Franzi1983

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Franzi1983 »

Hallo Enza,

Man schafft es klar hab es auch Tage oh misst hoffe ich schaffe es , geh viel raus einkaufen spazieren oder Treff dich mit einer Freundin . Habe viel Ablenkung von meinen Eltern bekommen ☺️. Ich weiß es ist schwer aber man schafft es

Lg Franzi
Enza

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von Enza »

Hatte jemand von euch auch schon Schwindel und das Gefühl wie watte im Kopf?
alibo79
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Beiträge: 1006
Registriert: 16:06:2021 11:15

Re: Ich bin neu hier!

Beitrag von alibo79 »

Hey, die Watte im Kopf hatte ich auch, auch nach fast einem Jahr immer mal wieder, das fühlt sich ganz komisch an, ich war dann immer überrascht wenn ich es nicht hatte und gemerkt habe wie klar ich om Kopf sein kann. Und Schwindel hatte ich auch, aber eher so das Gefühl als ob mir schummerig ist wie bei ganz niedrigen Blutdruck. Das ist mit der Zeit aber nach und nach besser geworden.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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