Hallo,bin neu
Verfasst: 13:01:2022 9:35
Hallo,
Mein Sohn ist jetzt etwa 6 Monate alt. Meine Wochenbettdepression wurde letzte Woche von einer Familienberaterin entdeckt, ich habe noch keinen Therapieplatz, versuche aber an mir zu arbeiten.
Ich hatte mir Hilfe gesucht, weil ich einfach nichts mehr im Haushalt schaffe, geschweige denn, wie man richtig mit dem Baby umgeht. Ich bin nach dem Mutterschutz direkt wieder arbeiten gegangen und mein Mann in Elternzeit. Ich arbeite Vollzeit in einem Dentallabor (4x die Woche von 7:30 Uhr bis 17 Uhr und 1x von 7:30 Uhr bis 12:45 Uhr, plus jeden Tag 1 Std insgesamt Fahrtzeit). Wenn ich nach Hause komme bin ich einfach müde und kaputt und muss dann noch den ganzen Haushalt machen und möchte aber auch Zeit mit dem Kind verbringen. Zudem kommt noch, dass ich andauernd das Gefühl habe, alles falsch zu machen. Ich wollte mit dem Kleinen zum Beispiel mal schwimmen gehen oder auf den Weihnachtsmarkt und wusste nicht, dass er dort RSV bekommt, weit weg ins Krankenhaus muss und dann stirbt. Ich hätte es einfach gemacht. Meine Hebamme meinte zwar, dass nur etwa 2% der vorerkrankten Kinder ins Krankenhaus kommen, aber mein Mann sagte, das Risiko darf man auf keinen Fall eingehen.
Dazu kommt, dass ich nicht weiß wie ich reagieren muss, wenn das Baby weint. Mein Mann nimmt ihn sofort ab, damit ich nicht in Panik gerate. Ich war auch erst einen Abend alleine mit dem kleinen und 2 Vormittage.
Dazu kommt noch, dass ich keinerlei Ängste um mein Kind habe. Die Familienberaterin sagt, dass auch dies ein Zeichen für eine Wochenbettdepression ist. Zudem weist mich meine Schwiegermutter ganz oft darauf hin was ich falsch mache.
Außerdem habe ich viel zu hohe Ansprüche. Das fing schon in der Schwangerschaft an. Die verlief eigentlich super, ich hatte keinerlei Beschwerden, war auch durchgehend arbeiten ohne einen Tag krank zu sein. Mein Mann sagte, dass er bis zur Geburt das ganze Haus renovieren möchte (die Küche renoviert er schon seit fast 4 Jahren, der Rest sollte jetzt auch noch gemacht werden).
Der Schwiegervater hat das Bad renoviert (die sind Vermieter) und ich musste 3½ Monate im Schutt und Dreck mich waschen und duschen und da sagte man mir schon, ich solle mich nicht so anstellen.
So zog es sich weiter, die Renovierung ist noch nicht fertig, nicht mal im Ansatz. Leider habe ich zu oft gesagt, dass ich das mal fertig haben möchte, darf es aber nicht selber machen.
Und die Familienberaterin sagt, ich muss unbedingt flexibler werden. Ich möchte z.B. mal als Familie spazieren oder einkaufen gehen (einkaufen geht ja nicht wegen des RS Virus), bin aber morgens am fittesten am Wochenende und mein Mann muss schlafen, denn er hat ja den kleinen unter der Woche nachts und ist dann erst gegen 17 Uhr fertig.
Zu der Geburt: ich hatte eine. KS, da das Kind in BEL lag und mit dem Popo stecken geblieben ist. Das war ok, denn ich durfte es wenigstens spontan versuchen und der KS war medizinisch indiziert und ich weiß, dass das Kind uns ich unser bestes gegeben haben.
Das Stillen ging in dem ersten 3 Tagen super, dann sagte man mir, der Kleine hat abgenommen und kann aufgrund seines geringen Körpergewichts nicht mehr saugen (habe auch große Brüste, da sei das schwieriger) und ich musste pumpen. Das tat sehr weh, aber die Hebammen im KH sagten mir, das muss so sein. So fühlt sich richtiges stillen an, nur wenn es richtig weh tut kommt die Milch. Je größer die Schmerzen umso mehr Milch kommt. Bei mir wurde es aber immer weniger. Nach einer Woche war ich nochmal in der Stillambulanz und man sagte mir, ich soll sofort abstillen, ich bin nicht der Typ fürs Stillen und bekomme sonst einer Wochenbettdepression.
Ich hatte mir im Nachhinein nochmal Hilfe (nach 3 Monaten) von einer anderen Stillberaterin geholt, die sagte mir, dass es eigentlich hätte ganz anders laufen müssen.
Auch laut Hebamme hätte ich das mit dem stillen nochmal probieren können für das gute Gefühl, sie hätte mir auch ein Brusternährungsset empfohlen. Das hatte ich einmal kurz ausprobiert, aber mein Mann sagt, danach könnte der kleine tagelang nicht richtig trinken. Dabei hatte ich nur einmal kurz versucht ihn anzulegen.
Des Weiteren bekommen wir auch so langsam finanzielle Probleme, da mein Mann immer noch kein Elterngeld bekommt. Der Antrag wurde abgelehnt, weil er noch Abrechnungen nachreichen muss, allerdings verweigern die Firmen die Herausgabe, sodass ich mich jetzt entscheiden habe die einzuklagen, was aber auch bis zu 6 Monate dauern kann. Auch da soll ich viel entspannter werden, sagte die Familienberaterin. Und mein Mann möchte auch nicht, dass ich ihn da dauernd dran erinnere.
Und er sagt ich habe immer schlechte Laune, das sei wohl der gravierendste Punkt der Depression.
Ich hoffe einfach, dass hier mir etwas geholfen werden kann bis ich einen Termin habe und endlich die Tabletten bekomme mit denen ich wieder richtig funktioniere und richtig fühle.
Ich versuche gerade mit 2 engen Freunden zu lernen, was ich in welcher Situation zu fühlen habe, leider funktioniert es nicht so wie erwartet. Ich versuche mich auch über vieles zu freuen, zum Beispiel, dass ich noch weiter gefordert werde, weil zu Hause alles liegen bleibt. Leider klappt auch das noch nicht so recht erfolgreich.
Danke für den Austausch
Mein Sohn ist jetzt etwa 6 Monate alt. Meine Wochenbettdepression wurde letzte Woche von einer Familienberaterin entdeckt, ich habe noch keinen Therapieplatz, versuche aber an mir zu arbeiten.
Ich hatte mir Hilfe gesucht, weil ich einfach nichts mehr im Haushalt schaffe, geschweige denn, wie man richtig mit dem Baby umgeht. Ich bin nach dem Mutterschutz direkt wieder arbeiten gegangen und mein Mann in Elternzeit. Ich arbeite Vollzeit in einem Dentallabor (4x die Woche von 7:30 Uhr bis 17 Uhr und 1x von 7:30 Uhr bis 12:45 Uhr, plus jeden Tag 1 Std insgesamt Fahrtzeit). Wenn ich nach Hause komme bin ich einfach müde und kaputt und muss dann noch den ganzen Haushalt machen und möchte aber auch Zeit mit dem Kind verbringen. Zudem kommt noch, dass ich andauernd das Gefühl habe, alles falsch zu machen. Ich wollte mit dem Kleinen zum Beispiel mal schwimmen gehen oder auf den Weihnachtsmarkt und wusste nicht, dass er dort RSV bekommt, weit weg ins Krankenhaus muss und dann stirbt. Ich hätte es einfach gemacht. Meine Hebamme meinte zwar, dass nur etwa 2% der vorerkrankten Kinder ins Krankenhaus kommen, aber mein Mann sagte, das Risiko darf man auf keinen Fall eingehen.
Dazu kommt, dass ich nicht weiß wie ich reagieren muss, wenn das Baby weint. Mein Mann nimmt ihn sofort ab, damit ich nicht in Panik gerate. Ich war auch erst einen Abend alleine mit dem kleinen und 2 Vormittage.
Dazu kommt noch, dass ich keinerlei Ängste um mein Kind habe. Die Familienberaterin sagt, dass auch dies ein Zeichen für eine Wochenbettdepression ist. Zudem weist mich meine Schwiegermutter ganz oft darauf hin was ich falsch mache.
Außerdem habe ich viel zu hohe Ansprüche. Das fing schon in der Schwangerschaft an. Die verlief eigentlich super, ich hatte keinerlei Beschwerden, war auch durchgehend arbeiten ohne einen Tag krank zu sein. Mein Mann sagte, dass er bis zur Geburt das ganze Haus renovieren möchte (die Küche renoviert er schon seit fast 4 Jahren, der Rest sollte jetzt auch noch gemacht werden).
Der Schwiegervater hat das Bad renoviert (die sind Vermieter) und ich musste 3½ Monate im Schutt und Dreck mich waschen und duschen und da sagte man mir schon, ich solle mich nicht so anstellen.
So zog es sich weiter, die Renovierung ist noch nicht fertig, nicht mal im Ansatz. Leider habe ich zu oft gesagt, dass ich das mal fertig haben möchte, darf es aber nicht selber machen.
Und die Familienberaterin sagt, ich muss unbedingt flexibler werden. Ich möchte z.B. mal als Familie spazieren oder einkaufen gehen (einkaufen geht ja nicht wegen des RS Virus), bin aber morgens am fittesten am Wochenende und mein Mann muss schlafen, denn er hat ja den kleinen unter der Woche nachts und ist dann erst gegen 17 Uhr fertig.
Zu der Geburt: ich hatte eine. KS, da das Kind in BEL lag und mit dem Popo stecken geblieben ist. Das war ok, denn ich durfte es wenigstens spontan versuchen und der KS war medizinisch indiziert und ich weiß, dass das Kind uns ich unser bestes gegeben haben.
Das Stillen ging in dem ersten 3 Tagen super, dann sagte man mir, der Kleine hat abgenommen und kann aufgrund seines geringen Körpergewichts nicht mehr saugen (habe auch große Brüste, da sei das schwieriger) und ich musste pumpen. Das tat sehr weh, aber die Hebammen im KH sagten mir, das muss so sein. So fühlt sich richtiges stillen an, nur wenn es richtig weh tut kommt die Milch. Je größer die Schmerzen umso mehr Milch kommt. Bei mir wurde es aber immer weniger. Nach einer Woche war ich nochmal in der Stillambulanz und man sagte mir, ich soll sofort abstillen, ich bin nicht der Typ fürs Stillen und bekomme sonst einer Wochenbettdepression.
Ich hatte mir im Nachhinein nochmal Hilfe (nach 3 Monaten) von einer anderen Stillberaterin geholt, die sagte mir, dass es eigentlich hätte ganz anders laufen müssen.
Auch laut Hebamme hätte ich das mit dem stillen nochmal probieren können für das gute Gefühl, sie hätte mir auch ein Brusternährungsset empfohlen. Das hatte ich einmal kurz ausprobiert, aber mein Mann sagt, danach könnte der kleine tagelang nicht richtig trinken. Dabei hatte ich nur einmal kurz versucht ihn anzulegen.
Des Weiteren bekommen wir auch so langsam finanzielle Probleme, da mein Mann immer noch kein Elterngeld bekommt. Der Antrag wurde abgelehnt, weil er noch Abrechnungen nachreichen muss, allerdings verweigern die Firmen die Herausgabe, sodass ich mich jetzt entscheiden habe die einzuklagen, was aber auch bis zu 6 Monate dauern kann. Auch da soll ich viel entspannter werden, sagte die Familienberaterin. Und mein Mann möchte auch nicht, dass ich ihn da dauernd dran erinnere.
Und er sagt ich habe immer schlechte Laune, das sei wohl der gravierendste Punkt der Depression.
Ich hoffe einfach, dass hier mir etwas geholfen werden kann bis ich einen Termin habe und endlich die Tabletten bekomme mit denen ich wieder richtig funktioniere und richtig fühle.
Ich versuche gerade mit 2 engen Freunden zu lernen, was ich in welcher Situation zu fühlen habe, leider funktioniert es nicht so wie erwartet. Ich versuche mich auch über vieles zu freuen, zum Beispiel, dass ich noch weiter gefordert werde, weil zu Hause alles liegen bleibt. Leider klappt auch das noch nicht so recht erfolgreich.
Danke für den Austausch