Panikattacken seit ca 1,5 Monaten

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annamaria208

Panikattacken seit ca 1,5 Monaten

Beitrag von annamaria208 »

Hallo,

ich habe ein 7 Monate altes Baby und habe seit ca. 1,5 Monaten Panikattacken. Ich bin generell seid der Geburt etwas ängstlicher geworden, aber mittlerweile halte ich es kaum noch aus. Ich habe aufeinmal Panik bekommen und weiß gar nicht woher das kommt. Mittlerweile habe ich sie mehrmals täglich. Ich gehe so oft es geht raus und mache 5-6 mal die Woche Sport um den Kopf frei zu bekommen. Es hilft zwar aber zu wenig. Psychotherapie bin ich auf der Warteliste. Am Abend wird es besonders schlimm...Ich habe ständig Angst zu sterben. Habe Symptome wie: Stechen in der Brust, Schwindel, Benommenheit, Kopfweh, habe das Gefühl ich bekomme schlecht Lust, Augenzucken...bin auch total verspannt und merke wie ich meine Schulter oft nach oben gezogen halte. Ich bilde mir auf alles das schlimmste ein. Es braucht nur irgendwo mal zwicken, oder meine Nase läuft, ich muss niesen, usw...ganz schlimm ist es wenn ich Kopfweh habe oder ich im Brustbereich was merke...Ich habe angst ich sterbe...es belastet mich so stark..Ich hab schon ein paar Tricks wie die 4,3,2,1 Technik oder eben bewegen...geht es hier jemandem ähnlich? Was habt ihr für Symptome? Was hilft euch am besten? Vielen Dank schonmal. Ich freue mich sehr hier sein zu dürfen. Liebe Grüße
Hallo123
power user
Beiträge: 353
Registriert: 26:07:2019 23:06

Re: Panikattacken seit ca 1,5 Monaten

Beitrag von Hallo123 »

Hallo Anna-Maria,

herzlich willkommen hier um Forum.

Das tut mir leid, dass es dir so geht.

Ich kann dir nur sagen, dass du nicht alleine damit bist. Die meisten von uns haben ähnliches nach der Geburt erlebt.
Auch ich bin seit der Geburt viel ängstlicher.
Ich habe gleich nach der Geburt gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt, aber erst nach der ersten Panikattacke traf es mich wie ein Schlag. Ich konnte neben meinem Kind nicht schlafen und hatte Angst alleine mit den Kindern zu sein.

Bist du denn derzeit in Behandlung bei einem Hausarzt oder Psychologen? Nimmst du ein Antidepressivum? Hast du ein Notfallmedikament bekommen für die Panikattacken?
Ich weiß heute, dass ich gerne früher mein Notfallmedikament gehabt hätte. Es hat mir sehr geholfen, aber ich traute mich nicht es zu nehmen wegen des Abhängigkeitspotenzials.

Wie geht es dir heute?

Es ist toll, dass du Sport machst.
Ich war in meiner Akutphase dazu leider nicht im Stande, obwohl ich merkte, dass nach jeder Bewegung/ Spaziergang, es mir besser ging.

Eine Beraterin zu Anfang meiner PPD riet mit auf die 4 "S" zu achten.

- Schlaf
- Sport/Bewegung
- Sonne/ Licht
- Soziale Kontakte.

Und allein der Schlaf hat mir geholfen mich besser zu fühlen. Mein Mann übernahm ab da 4 Monate komplett die Nächte.

Hast du Unterstützung und kannst die etwas Zeit für dich nehmen? Sei es für eine Dusche oder ein Nickerchen? Sowas hat mir jedenfalls geholfen mich etwas besser zu fühlen.

Hast du Mal deine Schilddrüse testen lassen? Die Schilddrüse ist oft daran beteiligt Panikattacken auszulösen, wenn sie nicht richtig funktioniert. Bei mir wurde eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt und mit Einnahme der Schilddrüsenmedikamente würde es nach 1 Woche besser. Jedenfalls mit den Panikattacken.

Meine Ärztin hatte mir Mal den Tipp beim Aufkommen eine Panikattacke gegeben, sich auf den Boden zu legen und den Boden zu fühlen. Damit man sich geerdeter fühlt.
Eine andere riet mir auf der Stelle zu laufen, ganz schnell. Da eine Panikattacke eine Reaktion des Körpers für "Flüchten wollen" ist, da kann Bewegung helfen um die Energie etwas zu entladen.

Vor allem Schlaf, Schilddrüsenmedikamente, Tavor/Notfallmedikament, Zeit für mich und der Austausch hier hat mir persönlich sehr geholfen.

Ich weiß, wie du dich fühlst. Mir erging es ähnlich. Ich hatte auch Panikattacken.
Du bist nicht allein damit.

Liebe Grüße
1. Kind: keine PPD, glücklich
2. Kind: PPD seit Geburt

Medikamente:

- Escitalopram 15 mg (ca 1,5 Jahre) -
》 Erhaltungsdosis heute bei 5 Trpf.
- Progesteron

Schilddrüsenmedikament - abgesetzt
Mirtazapin 7,5 - 15 mg - abgesetzt
Löwenmutter

Re: Panikattacken seit ca 1,5 Monaten

Beitrag von Löwenmutter »

Hey,

ich kann mich noch so gut daran erinnern. Es fühlt sich so furchtbar an. Aber es gibt Wege da raus.

Für mich war das Notfall Medikament Tavor sehr beruhigend. Genommen habe ich es so gut wie nie. Aber ich wusste es ist da und ich brauche die Panik nicht ertragen wenn ich nicht will. Allein da durch waren die Attacken schon nur noch halb so intensiv.

Ansonsten haben mir ein paar einfache Dinge geholfen.
- Fenster aufmachen und viele tiefe Atemzüge Draußenluft einatmen
-kühl duschen
-sofort spazieren gehen
- im Kopf mitsprechen was ich gerade mache und bestätigen dass das okay so ist (" jetzt räume ich die Teller aus der Spülmaschine und das ist okay so....") [Klingt natürlich irgendwie bescheuert wenn man weiter darüber nachdenkt aber es bekommt ja niemand mit]
- nachts habe ich gelegentlich mein Baby geweckt und es gestillt weil mich das beruhigt hat
- eine laute Maschine bedienen

Hast du nach der Geburt Blut abnehmen lassen um zu sehen ob deine Schilddrüse in Ordnung ist und du keinen Eisenmangel oder so hast?

Wünsche dir alles gute. Es wird schnell besser werden. Die Panik bekommt man gut in den Griff.
Löwenmutter

Re: Panikattacken seit ca 1,5 Monaten

Beitrag von Löwenmutter »

Hey,

ich kann mich noch so gut daran erinnern. Es fühlt sich so furchtbar an. Aber es gibt Wege da raus.

Für mich war das Notfall Medikament Tavor sehr beruhigend. Genommen habe ich es so gut wie nie. Aber ich wusste es ist da und ich brauche die Panik nicht ertragen wenn ich nicht will. Allein da durch waren die Attacken schon nur noch halb so intensiv.

Ansonsten haben mir ein paar einfache Dinge geholfen.
- Fenster aufmachen und viele tiefe Atemzüge Draußenluft einatmen
-kühl duschen
-sofort spazieren gehen
- im Kopf mitsprechen was ich gerade mache und bestätigen dass das okay so ist (" jetzt räume ich die Teller aus der Spülmaschine und das ist okay so....") [Klingt natürlich irgendwie bescheuert wenn man weiter darüber nachdenkt aber es bekommt ja niemand mit]
- nachts habe ich gelegentlich mein Baby geweckt und es gestillt weil mich das beruhigt hat
- eine laute Maschine bedienen

Hast du nach der Geburt Blut abnehmen lassen um zu sehen ob deine Schilddrüse in Ordnung ist und du keinen Eisenmangel oder so hast?

Wünsche dir alles gute. Es wird schnell besser werden. Die Panik bekommt man gut in den Griff.
annamaria208

Re: Panikattacken seit ca 1,5 Monaten

Beitrag von annamaria208 »

Vielen Dank für eure Antworten. Es fühlt sich gut an verstanden zu werden. Ich habe mich mittlerweile durchchecken lassen und es ist alles gut soweit. Ich lasse jetzt bald noch meine Hormone anschauen. Die Panik ist etwas leichter geworden aber immer noch da.

Der Tipp mit dem Notfallmedikament klingt gut, das sollte ich mal erfragen.

Therapie habe ich, und mein Mann hilft mir auch viel.

Ich hoffe es hört bald auf, es nimmt einem so sehr die Lebensqualität...

Hört das irgendwann ganz auf? Oder wird es so bleiben? Nur leichter?

Liebe Grüße
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